Angewandte Psychologie für die Wirtschaft

Arbeit – Konsum – Gesellschaft

ISBN
978-3-662-68559-4

 

Inhaltsübersicht

 

Kapitel 1 - Der Faktor Mensch in wirtschaftlichen Prozessen

Kapitel 2 - Freiwilligenarbeit: Herausforderung und Chance für alle Generationen

Kapitel 3 - Die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Zukunft der Arbeit

Kapitel 4 - New Work und digitale Transformation

Kapitel 5 - Führung virtueller und hybrider Teamarbeit

Kapitel 6 - Führung und Nachhaltigkeit

Kapitel 7 - Future Skills

Kapitel 8 - „New Work“ und Gesundheit

Kapitel 9 - Werteorientiertes Generationsmanagement als Investition in ein strategisches
Personalmanagement

Kapitel 10 - Mythen der Personalauswahl

Kapitel 11 - Konsumentenverhalten im Mehrkanalhandel

Kapitel 12 - Kundenvertrauen und Misstrauen

Kapitel 13 - Nachhaltiger Konsum

Kapitel 14 - User Experience (UX)

Kapitel 15 - Die Genese der Customer Experience

Kapitel 16 - Nachhaltige Mobilität durch gezielte Maßnahmen fördern

Kapitel 17 - Experimentieren in Unternehmen

Kapitel 18 - Corporate Social Responsibility

Kapitel 19 - Eigennutz oder Gemeinschaftssinn?

Kapitel 20 - Verhaltensorientierte Wirtschaftsethik

 

 

Kapitel 1 - Der Faktor Mensch in wirtschaftlichen Prozessen

 

Wirtschaft wird vom Menschen gemacht. Eine selbstverständliche Erkenntnis, die jedoch im Zuge einer verstärkt technologisch getriebenen Wirtschaftswelt leicht in den Hintergrund tritt. Eine fundierte Betrachtung des Faktors Mensch ist allerdings essenziell, sollen aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen gemeistert werden. Wirtschaftspsychologie, die sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen im ganzheitlichen wirtschaftlichen Kontext beschäftigt, vertritt hierzu den Anspruch, wissenschaftlich gesicherte und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln. Als anwendungsorientierte Disziplin leistet Wirtschaftspsychologie einen wertvollen Beitrag, etwa im Zuge der digitalen Transformation von Unternehmen oder im Kontext gesamtgesellschaftlicher Nachhaltigkeitsinitiativen. Die Hochschullandschaft greift diese Bedürfnisse der Wirtschaft vor allem an den Fachhochschulen zunehmend durch Studienangebote in Wirtschaftspsychologie auf.

 

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Kapitel 2 - Freiwilligenarbeit: Herausforderung und Chance für alle Generationen

 

Freiwilligenarbeit, die unentgeltlich, gemeinnützig und freiwillig verrichtet wird, gilt in gesellschaftspolitischen Debatten als große Chance, unseren gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen zu können. Gerade die generationenübergreifende Freiwilligenarbeit, bei der ein gezielter Austausch zwischen Generationen und das intergenerationale Miteinander außerhalb der Kernfamilien im Zentrum stehen, kann viele positive Auswirkungen auf die beteiligten Individuen sowie für eine demografisch alternde Gesellschaft als Ganzes haben. Tatsächlich steckt – gerade auch im intergenerationalen Kontext – ein großes Potenzial in der Freiwilligenarbeit, etwa zur Förderung von Empathie und zur Steigerung des Lebenssinns. Doch bestehen einige (Zugangs-)Barrieren und Herausforderungen, die nicht ignoriert werden dürfen, sondern gezielt reflektiert und überwunden werden müssen, damit Freiwilligenarbeit ihr Potenzial entfalten kann.

 

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Kapitel 3 - Die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Zukunft der Arbeit

 

Die Zukunft der Arbeit wird stark von der zunehmenden Digitalisierung und dem Einsatz von KI-Technologien geprägt sein. Die Erhöhung der Geschwindigkeit, Komplexität und digitalen Vernetzung führt zu maßgeblichen Veränderungen in den Arbeitsstrukturen und in der Zusammenarbeit. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche zentrale Rolle die Führungskräfte im Prozess der Digitalisierung einnehmen, worauf beim Einsatz von KI-Systemen zu achten ist und wie die Zusammenarbeit mit Robotersystemen unter ethischen und wertebasierten Kriterien erfolgreich umgesetzt werden kann.

 

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Kapitel 4 - New Work und digitale Transformation

 

New Work bezeichnet ein neues Verständnis von Arbeiten: digitaler, mobiler, sinnstiftender. Das Internet in Kombination mit mobilen Geräten hat die Arbeitswelt für viele grundlegend verändert. Neben einer Flexibilisierung von Arbeitszeit ist insbesondere der Arbeitsort für viele nicht mehr das klassische Büro. Mobil-flexibles Arbeiten – in Form von Homeoffice, Coworking, Remote Work, Flex Desk – ist ein Megatrend, der mit der Pandemie noch an Bedeutung gewonnen hat. Cloud-basierte Tools ermöglichen neue Formen kollaborativen Arbeitens, flachere Hierarchien, Work-Life-Blending bis hin zum digitalen Nomadentum. Die zentrale Frage lautet: Wie gelingt es Firmen und Organisationen, sich im Zeitalter von digitaler Transformation und New Work optimal weiterzuentwickeln, um die besten Talente anzuziehen und zu halten?

 

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Kapitel 5 - Führung virtueller und hybrider Teamarbeit

 

Digitalisierung und Globalisierung der Arbeitswelt sowie die Umstellung auf hybride Formen der Arbeit, verstärkt durch die Maßnahmen zur Zeit der Corona-Pandemie, fordern von Führungskräften, ihr Konzept von Führung zu reflektieren und ihr alltägliches Führungsverhalten neu auszurichten. Im vorliegenden Beitrag werden diese Herausforderungen beschrieben und drei Herangehensweisen entwickelt, wie Führung von Teamarbeit gestaltet werden kann, um die Effektivität und den Zusammenhalt virtueller und hybrider Teams zu unterstützen.

 

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Kapitel 6 - Führung und Nachhaltigkeit

 

Nachhaltige Führungsstrategien sind ein entscheidender Schlüssel, um die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und einen proaktiven Wandel sowohl in Organisationen als auch in der Gesellschaft zu bewirken. In diesem Buchbeitrag werden zentrale theoretische Konzepte nachhaltiger Führung erläutert und praxisnahe Ratschläge für deren Anwendung im Organisationsalltag bereitgestellt. Zudem werden fundierte, auf empirischen Erkenntnissen basierende Aspekte der Entwicklung nachhaltiger Führungspersönlichkeiten eingeführt und die Auswirkungen für die Schulung nachhaltiger Führungskräfte beleuchtet.

 

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Kapitel 7 - Future Skills

 

In der sich beständig wandelnden Arbeitswelt stehen neue, aber auch bestimmte altbewährte Kompetenzen immer stärker im Fokus. Während die Digitalisierung das klassische Fachwissen nach und nach in den Hintergrund drängt, nehmen technologische Fähigkeiten und Fertigkeiten einen immer größeren Stellenwert unter den neuen Arbeitsanforderungen ein. Diese allein sind aber nicht viel wert, wenn dabei gewisse personelle und soziale Kompetenzen nicht entwickelt oder gefördert werden, denn eine weltweite Zusammenarbeit und somit ein kulturübergreifender Austausch werden in einer globalisierten Welt schlicht vorausgesetzt. Auf individueller Ebene wird dabei eine hohe Anpassungsfähigkeit an sich schnell verändernde Arbeitsumgebungen erwartet, was zum Beispiel gut ausgebildete Kompetenzen der Selbstorganisation voraussetzt.

 

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Kapitel 8 - „New Work“ und Gesundheit

 

Der technologiegetriebene Wandel der Arbeitswelt hin zu Formen von „New Work“ bringt für die Beschäftigten Chancen, aber auch einige Risiken mit sich. Im Verständnis von Betrieben bezieht sich „New Work“ insbesondere auf die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort. Chancen bestehen für die Beschäftigten etwa in einer besseren Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und privater Lebensführung; Risiken liegen vorrangig in einer Entgrenzung der Erwerbsarbeit verbunden mit Beeinträchtigungen der Erholung und der Gesundheit. Die Gestaltung von „New Work“ bedarf daher bewusster betrieblicher Maßnahmen, um die Vorteile solcher Arbeitsformen zu begünstigen und potenzielle Beeinträchtigungen für die Gesundheit der Beschäftigten zu vermeiden.

 

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Kapitel 9 - Werteorientiertes Generationsmanagement als Investition in ein strategisches
Personalmanagement

 

Die mit dem demografischen Wandel verbundene Diskussion um eine Überalterung der Gesellschaft führt täglich zu Schlagzeilen. Dabei wird die Sicherung des Personals für zukünftige gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen als dringliches Szenario beschrieben. Neben dem Ansinnen der Politik, mit Personal aus dem Ausland die Engpässe zu kompensieren, werden in der Wirtschaft zusätzlich Personalstrategien auf Basis der Erkenntnisse zu Generationen abgeleitet. Derartige Strategien bergen die Gefahr, Generationsstereotypen zu manifestieren, und vernachlässigen die Relevanz des altersbedingt heterogenen Wissens als relevanten Faktor im Umgang mit immer komplexer werdenden Organisationsumwelten. Ausgehend von dieser kritischen Reflexion wird im Folgenden für ein werteorientiertes Generationsmanagement plädiert, das den Grundstein für ein existenzsicherndes strategisches Personalmanagement bildet.

 

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Kapitel 10 - Mythen der Personalauswahl

 

Vergleichen wir die umfangreiche Forschung auf dem Gebiet der Personalauswahl mit der alltäglichen Praxis, so treffen wir auf zahlreiche Mythen. Mythen sind falsche Überzeugungen, die im Falle der Personalauswahl zu weitreichenden Fehlentscheidungen führen können. Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick über klassische Mythen, verdeutlicht, warum die Überzeugungen falsch sind, und zeigt praktikable Alternativen auf.

 

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Kapitel 11 - Konsumentenverhalten im Mehrkanalhandel

 

Die Bedeutung des privaten Onlinehandels hat stark zugenommen. Aber wie verhalten sich Konsumenten in einem System mit mehreren Verkaufskanälen? Der folgende Beitrag untersucht Konsumentenverhalten im Mehrkanalhandel. Unter dem Schlagwort „Omnichanneling“ können Händler das Nullsummenspiel der Verkaufskanalgegensätze in eine „Win-Win“-Situation umwandeln. Dies basiert auf den unterschiedlichen Bedürfnissen der Konsumenten in den Phasen des Kaufprozesses. Dadurch entsteht eine Komplementarität der Verkaufskanäle – die je nach Kundensegmenten, Produkttypen und Einkaufssituationen unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

 

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Kapitel 12 - Kundenvertrauen und Misstrauen

 

Kundenvertrauen gilt als essenzielle Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Die Bedeutung dieses psychologischen Kitts zwischen Kunde und Anbieter wird allerdings oftmals erst dann erkannt, wenn er durch Krisen oder Missmanagement Schaden genommen hat. Eine solche isolierte Betrachtung greift jedoch zu kurz und nutzt nicht das Potenzial der empirischen Vertrauensforschung. Schließlich zeigt die Beschreibung der Dynamik von Kundenvertrauen deutlich auf, dass dieses als Ressource – auch ohne den Handlungsdruck einer Krisensituation – strategisch entwickelt werden kann. Die Kenntnis aktueller Messmethoden erlaubt es etwa, vertrauensbildende Maßnahmen und Strategien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu evaluieren. Dies ist auch vor dem Hintergrund bedeutsam, dass (verlorenes) Vertrauen und Misstrauen als separate Konstrukte unterschiedliche Reaktionen erforderlich machen können.

 

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Kapitel 13 - Nachhaltiger Konsum

 

Nachhaltiger Konsum ist ein wesentlicher Teil des Megatrends Nachhaltigkeit, denn verschwenderische Konsumstile werden als einer der Hauptverursacher der weltweiten Umweltverschmutzung angesehen. Diese Sensibilisierung hat dazu geführt, dass sich Einstellungen und subjektive Normen in der westlichen Welt mehr und mehr in Richtung Nachhaltigkeit verschieben. Dennoch wird nur begrenzt entsprechendes Konsumverhalten gezeigt. Dies liegt einerseits daran, dass umweltbezogene, altruistische Motive in Konkurrenz zu egoistischen, hedonistischen Motiven stehen. Andererseits führen Kaufbarrieren, Gewohnheiten und Heuristiken zu einer sogenannten Intentions-Verhaltens-Lücke. Das bedeutet, dass Konsumierende trotz entsprechender Handlungsabsicht das geplante Verhalten nicht zeigen. Eine wichtige Rolle bei der Beseitigung dieser Lücke nehmen dabei der Staat, die Hersteller und NGOs ein; der Staat mit Regeln und verhaltensökonomischen Ansätzen, die Hersteller mit Innovationen und entsprechenden Marketingmaßnahmen sowie NGOs über Einflussnahme und Information.

 

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Kapitel 14 - User Experience (UX)

 

Produkte sind nur sinnvoll und (wirtschaftlich) erfolgreich, wenn sie von der Zielgruppe auch effektiv, effizient und zufriedenstellend genutzt werden können und somit ein positives Nutzungserlebnis (UX) entsteht. Daher ist es entscheidend, die Entwicklung darauf zu fokussieren. Dies bedeutet, dass Benutzer und Benutzerinnen in allen Phasen eines Entwicklungsprojektes mit einbezogen werden. So kann erreicht werden, dass die Ziele der Benutzer und Benutzerinnen, aber auch deren bevorzugte Vorgehensweise und ihr Erfahrungswissen genutzt werden, um am Schluss ein nützliches und einfach zu bedienendes Produkt zu erhalten. Bei Websites ist die alternative Lösung einen Klick weit weg, bei physischen Produkten ist ein positives Herstellerimage stark durch das positive Erlebnis geprägt. Selbst Dienstleistungen sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie so entwickelt werden. Ein wirtschaftlicher Erfolg hängt also wesentlich vom richtigen Vorgehen in der Entwicklung ab.

 

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Kapitel 15 - Die Genese der Customer Experience

 

Technologischer Fortschritt beeinflusst die Erwartungen von Kundinnen und Kunden und damit die Genese der Customer Experience (CX). Die Interaktion zwischen Menschen und Unternehmen findet zunehmend digital oder mit digitaler Unterstützung statt. Aktuelle Trends wie künstliche oder artifizielle Intelligenz (AI), erweiterte Realität (AR)/virtuelle Realität (VR) und Robotik prägen diese Interaktionen. Erfahrungen aus anderen Kontexten beeinflussen die Erwartungen an eine Experience in einem bestimmten Kanal mit einem bestimmten Unternehmen. Das Luzerner Modell erklärt die Genese von Customer Experience und betrachtet die Entwicklung von Erwartungen und Experience über die Zeit hinweg. Customer Experience wird zunehmend personalisiert, und Daten aus Interaktionen und Analysen helfen Unternehmen wiederum, personalisierte Experience zu gestalten. Dabei kommen verschiedene Analysemethoden wie präskriptive, prädiktive und Echtzeit-Analytik zum Einsatz. Zur Bestimmung der Customer Experience ist es ideal, Metriken für einzelne Interaktionen mit Metriken für die gesamte Customer Experience zu kombinieren. Dadurch erhalten Unternehmen umfassende Einblicke in die Kundinnen- und Kundenerfahrung und können gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese zu verbessern.

 

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Kapitel 16 - Nachhaltige Mobilität durch gezielte Maßnahmen fördern

 

Aktuell ist die Nachhaltigkeit unseres heutigen Verkehrssystems und damit unserer alltäglichen Mobilität nicht gegeben. Das Phasenmodell der selbstregulierten Verhaltensänderung bietet einen theoretisch und empirisch fundierten Ansatz, individuelle Verhaltensänderungen hin zu einer nachhaltigeren Mobilität positiv zu beeinflussen. Dabei werden die vier Phasen Vorüberlegungen, Absicht, Handlung und Gewohnheit mit entsprechenden Übergangspunkten und deren jeweiligen psychologischen Einflussfaktoren verbunden. Die Grundidee des Modells ist, dass verhaltensbasiert (z. B. über die Nutzungsintensität des öffentlichen Verkehrs) segmentspezifisch und maßgeschneidert Interventionen geplant und umgesetzt werden können, welche eine effiziente Wirksamkeit und damit ökonomische Mittelnutzung sicherstellen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Phase wirken unterschiedliche Einflussfaktoren, die mit konkreten Interventionsmöglichkeiten einhergehen.

 

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Kapitel 17 - Experimentieren in Unternehmen

 

Unternehmensexperimente sind essenziell für die Verbindung von Strategie und Effizienz. Eine Kultur der Experimentierfreudigkeit, kombiniert mit robusten Datenanalysen und KI, schafft einen Boden für Innovation. Durch das Verstehen der Verhaltensökonomie können Unternehmen ihre Experimente optimieren. Es hilft, die menschliche Seite der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Die direkte Integration des Experimentierens in die Unternehmensstrategie ist entscheidend. Zudem ist eine lernorientierte Kultur, die Fehler als Gelegenheiten betrachtet, für langfristigen Unternehmenserfolg unerlässlich.

 

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Kapitel 18 - Corporate Social Responsibility

 

Corporate Social Responsibility (CSR), also die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, nachhaltig, sozial und im Einklang mit den Gesetzen zu wirtschaften, gewinnt zunehmend an Relevanz. Zum einen ist zu beobachten, dass relevante Interessengruppen bzw. Stakeholder wie Investoren, Kunden oder Mitarbeitende sich vermehrt für die CSR-Performance eines Unternehmens interessieren. Gleichzeitig zeigen sich deutlich negative Reaktionen auf unethisches oder nicht nachhaltiges Verhalten von Organisationen. Die Reaktionen von Kunden und Investoren auf den VW-Emissionsskandal oder das Greenwashing bei der DWS sind Beispiele dafür. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Konzept CSR, welche Stakeholdergruppen sich für CSR interessieren, wie Unternehmen ihre CSR-Performance berichten und welche Faktoren begünstigen, dass sich Führungskräfte für CSR in ihren Unternehmen engagieren.

 

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Kapitel 19 - Eigennutz oder Gemeinschaftssinn?

 

Die großen ökologischen, sozialen, gesundheitsbedrohenden und wirtschaftlichen Herausforderungen, die Länder und Staatengemeinschaften zu bewältigen haben, können nur durch solidarisches Handeln gemeistert werden. Nachdem viele Herausforderungen soziale Dilemmata-Situationen darstellen, muss überlegt werden, wie Solidarität und Kooperation bei vereinbarten Verhaltensregeln sichergestellt werden können. Kontrollen und Strafen bieten eine, aber nicht ausreichende Möglichkeit für Behörden. Als Machtinstrumente sind sie nur auf Basis von wechselseitigem Vertrauen wirksam. Die Kenntnis der Dynamik zwischen Macht und Vertrauen bietet die Möglichkeit, das Verhalten in sozialen Dilemmata zu verstehen und Maßnahmen zur Stärkung der Kooperationswilligkeit zu entwickeln.

 

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Kapitel 20 - Verhaltensorientierte Wirtschaftsethik

 

Skrupellose Unternehmen, gierige Manager und korrupte Funktionäre: Mediale Schlagzeilen zeichnen oftmals ein wenig schmeichelhaftes Bild unserer Wirtschaftswelt. Was sind jedoch die psychologischen Ursachen solcher Verfehlungen, und wie lässt sich diesen wirkungsvoll begegnen? Verhaltensorientierte Wirtschaftsethik rückt zur Beantwortung dieser Fragen den menschlichen Faktor in den Fokus. Die Quintessenz der verhaltensorientierten Wirtschaftsethik lautet: Menschen handeln weniger unethisch, als sie könnten, aber mehr, als sie sollten. Der Versuch, ethische Dissonanz zu vermeiden, aber auch evolutionär angelegtes Verhalten wie Kooperationsbereitschaft und prosoziale Loyalität tragen dazu bei, dass wirtschaftliches Handeln weniger opportunistisch und selbstzentriert ausfällt, als man aufgrund diverser Unternehmensskandale meinen könnte. Die gleichen Kräfte, die innerhalb von Teams und Abteilungen ein konstruktives Vertrauensklima schaffen, können sich allerdings gegenüber Outgroups zu unethischen Verhaltensweisen wandeln. Insbesondere die Orientierung an bestehenden sozialen Normen der Ingroup wird dadurch zum zweischneidigen Schwert. Als empirisch ausgerichtete Disziplin ist es ferner ein zentrales Anliegen der verhaltensorientierten Wirtschaftsethik, aus den gesicherten Erkenntnissen konkrete Gestaltungsempfehlungen vor allem im Bereich Compliance abzuleiten. Auch hier gilt: Compliance, welche den menschlichen Faktor nicht adäquat berücksichtigt, dürfte die handlungsleitende Funktion solcher Vorgaben verfehlen.

 

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