Begriff | Erklärung |
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Abhängige Variable | Variable, von der man erwartet, dass sie sich in Abhängigkeit von den Veränderungen der unabhängigen Variable verändert. Gemessene Veränderungen der abhängigen Variable werden als „abhängig“ von den manipulierten Veränderungen der > unabhängigen Variable angesehen. |
Ablenkung | Wenn Personen einer persuasiven Kommunikation zuhören, werden sie abgelenkt, wenn sie eine irrelevante Aktivität ausführen oder eine sensorische Stimulation erleben, die für die Botschaft nicht relevant ist. |
Abwertungsprinzip | Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors, der auf einen beobachteten Effekt hinwirkt, ergibt sich, dass andere potenzielle Faktoren weniger Einfluss ausüben. Gegenteil des > Aufwertungsprinzips. |
Abwertung von Alternativen | Die Tendenz von Menschen in einer Liebesbeziehung, attraktiven anderen Personen des anderen Geschlechts eine geringere Attraktivität beizumessen, als dies Alleinstehende tun. |
Affektive Einstellungskomponente | Die Gefühle bzw. Emotionen, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind. |
Aggression | Jede Form von Verhalten, das darauf abzielt, einer anderen Person zu schaden oder sie zu verletzen, die motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden. |
Aggressionsfragebogen | Selbstbeurteilungsmaß zur Messung stabiler individueller Unterschiede im Persönlichkeitsmerkmal Aggressivität. |
Aggressionsverschiebung | Tendenz, auf Frustration mit Aggression zu reagieren, die sich nicht auf die ursprüngliche Quelle für die Frustration richtet, sondern auf ein leichter erreichbares Ziel. |
Aggression zwischen Gruppen | Aggressive Konfrontationen zwischen Gruppen oder zwischen Individuen auf der Basis ihrer Gruppenzugehörigkeit, z. B. Fußball-Hooligans. |
Aggressive Hinweisreize | Situative Hinweisreize mit aggressiver Bedeutung, die die Zugänglichkeit aggressiver Kognitionen erhöhen. |
Aggressive Skripts | Kognitive Repräsentationen der Situationen und Formen, in denen man aggressives Verhalten zeigt. |
Ähnlichkeits-Anziehungs-Effekt | Wir mögen andere, die uns ähnlich sind. |
Akkulturation | Der Prozess, durch den beim Kontakt zweier kulturell unterschiedlicher Gruppen bei einer oder beiden Seiten Veränderungen herbeigeführt werden. |
Akzentuierungseffekt | Wenn (soziale) Kategorien mit einer kontinuierlichen Dimension (z. B. Hautfarbe, Form der Augen) korreliert sind, gibt es eine Urteilstendenz, Ähnlichkeiten innerhalb der Kategorie und Unterschiede zwischen den Kategorien auf dieser Dimension zu überschätzen. |
Allgemeines Aggressionsmodell | Integratives Modell über das Zusammenwirken personaler und situativer Einflussvariablen, die über kognitive Bewertung und negative affektive Erregung zu aggressivem Verhalten führen. |
Altruismus | Verhalten, das ohne Erwartung extrinsischer Belohnungen ausgeführt wird, um anderen Menschen einen Nutzen zu bringen; wird ausschließlich aufgrund empathischer Motivation ausgeführt. |
Analyse nicht gemeinsamer Auswirkungen | Betrachter schließen auf Absichten hinter Handlungen, indem sie die Konsequenzen der Verhaltensmöglichkeiten, die dem Handelnden offen standen, miteinander vergleichen und deren unterschiedliche Ergebnisse identifizieren. |
Anker-/Anpassungsheuristik | Eine kognitive Heuristik, die uns den ursprünglichen Standards/Schemata (Ankern) ein bestimmtes Gewicht beimessen lässt, und dazu führt, dass das endgültige Urteil häufig zu nahe am Anker liegt (nicht ausreichend angepasst wird). |
Ansatz der geografischen Regionen | Methode zur Überprüfung der Hitze-Hypothese, bei der die Häufigkeit von Gewalttaten in kühleren und heißeren Regionen miteinander verglichen wird. |
Anteil gemeinsamer Gene | Bezieht sich auf die Menge des genetischen Materials, das Menschen (und Tiere) gemeinsam haben. Menschen haben einen nahezu identischen Anteil gemeinsamer Gene mit irgendeinem zufällig ausgewählten anderen Menschen. |
Arbeitsselbstkonzept | Teilmenge der relevanten Selbstkenntnis, die in einer gegebenen Situation aktiviert wird und unser Verhalten steuert. |
Art der Gruppenaufgabe | Gruppenaufgaben werden danach unterschieden, ob die Aufgabe zwischen den Gruppenmitgliedern aufteilbar ist, ob die Qualität oder Quantität des Outputs relevant ist und wie die individuellen Beiträge mit der Gruppenleistung in Beziehung stehen. |
Attributionstheorien | Gruppe von Theorien darüber, wie Individuen zu Schlussfolgerungen über die Ursachen für das Verhalten anderer Menschen oder des eigenen Verhaltens gelangen. |
Attributionsverzerrungen | Systematische Verzerrungen bei der Sammlung von Daten bzw. Verarbeitung von Informationen über die Ursachen eines bestimmten Verhaltens. |
Aufgabenbezogene Kohäsion | Kohäsion basierend auf der Anziehungskraft der Aufgabe auf die Gruppenmitglieder. |
Aufgabenbezogenes Verhalten | Verhaltensweisen im Gruppenprozess, die auf die Erledigung von Aufgaben gerichtet sind. |
Aufwertungsprinzip | Die Annahme, dass Kausalfaktoren stärker sein müssen, wenn ein hemmender Einfluss auf einen beobachteten Effekt vorhanden ist. Gegenteil des > Abwertungsprinzips. |
Austauschorientierte Beziehung | Bezieht sich auf eine zwischenmenschliche Verbindung zwischen Personen, die darauf achten, was ihr Partner bekommt und was sie selbst erhalten, um äquitable Gewinne zu gewährleisten. |
Autokinetischer Effekt | Wahrnehmungstäuschung, bei der sich ein stationärer Lichtpunkt zu bewegen scheint, wenn keine Bezugspunkte vorhanden sind. |
Automatischer Prozess | Ein Prozess, der ohne Absicht, Aufwand oder Bewusstheit auftritt und andere, gleichzeitig ablaufende kognitive Prozesse nicht stört. |
Autoritäre Persönlichkeit | Persönlichkeitssyndrom, das durch einfaches Denken, rigides Festhalten an sozialen Konventionen und Unterwürfigkeit gegenüber Autoritätsfiguren gekennzeichnet ist; die Betreffenden gelten als besonders anfällig für Vorurteile gegenüber Minderheiten und empfänglich für faschistische Ideen. |
Balancetheorie | Theorie der kognitiven Konsistenz, die annimmt, dass Individuen danach streben, bei der Wahrnehmung ihrer sozialen Umwelt Konsistenz (= „Balance“) aufrechtzuerhalten, d. h. als zusammengehörig erlebte Objekte oder Personen werden ähnlich bewertet. |
Basisrateninformation | Informationen, die uns eine Vorstellung davon vermitteln, wie häufig bestimmte Kategorien in der allgemeinen Population. |
Bedürfnis nach einem abschließenden Urteil | Bezieht sich auf das Bedürfnis von Menschen, eine klare Antwort auf eine Frage zu haben – irgendeine Antwort im Gegensatz zu Unsicherheit. Das Bedürfnis ist ein Persönlichkeitsmerkmal, es kann aber auch durch Situationen induziert werden. |
Bedürfnis nach Zugehörigkeit | Die elementare und angeborene Motivation des Menschen, positive, starke und stabile Bindungen zu anderen zu knüpfen. |
Benningtonstudie | Eine längsschnittliche Feldstudie zu sozialem Einfluss; sie zeigt, wie sich die politischen Einstellungen von ursprünglich konservativen Studentinnen mit der Zeit in Richtung der liberalen Einstellungen änderten, die auf diesem Universitätscampus vorherrschten. |
Beschränkungen durch die soziale Realität | Belege dafür, dass die Fremdgruppe auf einer bestimmten Dimension eindeutig besser ist, können dazu führen, dass die Eigengruppenbegünstigung im Hinblick auf diese Dimension nur schwer zu rechtfertigen ist. |
Besser-als-der-Durchschnitt-Effekt (BDE) | Der Befund, dass mehr als 50 % der Teilnehmer an Studien angeben, sie selbst seien in Bezug auf eine Vielfalt von Kriterien besser als der Durchschnitt. |
Bewertungsangst | "Eine erlernte Reaktion auf die Anwesenheit anderer bei der Ausführung einer Aufgabe; dabei erlebt der Ausführende eine Erregung, wenn er Bewertung durch andere erwartet. Kann zu sozialer Erleichterung führen und auch Hilfeverhalten beeinflussen." |
Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten | Das Ausmaß, in dem eine Einstellung Verhalten vorhersagt. |
Bikulturelle Identität | Sich selbst gleichzeitig als zu zwei kulturell unterschiedlichen Gruppen zugehörig betrachten. |
Bikulturelle Identitätsintegration | Liegt vor, wenn eine Person ihre unterschiedlichen Identitäten als miteinander vereinbar ansieht. |
Bindungstheorie | Die Theorie nimmt an, dass die Entwicklung einer sicheren Bindung zwischen Kleinkind und Bezugsperson in der Kindheit die Grundlage für die Fähigkeit ist, stabile und intime Beziehungen im Erwachsenenalter aufrechtzuerhalten. |
Bloße Darbietung | Zunahme an positiver Bewertung eines Objekts als Effekt von dessen wiederholter, unverstärkter Darbietung. |
Brainstorming | Eine Gruppentechnik, die darauf abzielt, die Kreativität in Gruppen zu verbessern, indem zu einem bestimmten Thema so viele Ideen wie möglich generiert werden; die Ideen sollen keinerlei Einschränkungen unterliegen. |
Bullying (auch Mobbing) | Aggressives Verhalten von Stärkeren (Bullys) gegen Schwächere (Opfer), die sich nicht wirksam verteidigen können, zumeist in der Schule oder am Arbeitsplatz. |
BumerangEffekt | Wenn Unterdrückungsversuche eines Stereotyps scheitern, kann sich ein unterdrücktes Stereotyp unter Umständen wieder bemerkbar machen und einen noch größeren Einfluss auf die Urteile eines Menschen über eine Person aus einer stereotypisierten Gruppe ausüben. |
Compliance | Die Zielperson eines Einflussversuchs gibt einer entsprechenden Bitte nach. Begriff bezeichnet auch häufig Verhalten, das eine Norm erfüllt, ohne dass es mit einer privaten Einstellungsänderung einhergeht. |
Conflict Tactics Scales (CTS) | Selbstberichtsmaß zur Erfassung der Häufigkeit von Partnergewalt aus Sicht der Täter und der Opfer. |
Cover Story | Eine falsche, aber plausible Erklärung für den Zweck eines Experiments. Dahinter steckt die Absicht, den Einfluss von Hinweisen aus der experimentellen Situation einzuschränken. |
Cyberbullying | Bullying mit Einsatz moderner Kommunikationstechnologien, wie z. B. Computern, Handys und anderen elektronischen Medien. |
Dampfkesselmodell | Bestandteil der Aggressionstheorie von Konrad Lorenz, bei dem angenommen wird, dass innerhalb des Organismus ständig aggressive Energie produziert wird, die sich spontan entlädt, wenn sie nicht zuvor durch einen äußeren Reiz freigesetzt wird. |
Deindividuation | Ein Zustand, bei dem Personen ihres Gefühls für die individuelle Identität beraubt sind und stärker dazu neigen, sich extrem (oft antisozial) zu verhalten und Normen zu verletzen. |
Dekategorisierung | Die Salienz von Intergruppengrenzen wird durch personalisierten Kontakt verringert. Die Aufmerksamkeit für idiosynkratische und weniger für kategorienbasierte Informationen über die Mitglieder der Fremdgruppe sollte mit der Zeit die Nützlichkeit der Kategorie verringern, was zu einem Abbau von Vorurteilen führen sollte. |
Depressiver Realismus | Annahme, der zufolge die Realitätswahrnehmung depressiver Personen eher mit der Wirklichkeit übereinstimmt als die Realitätswahrnehmung nichtdepressiver Menschen. |
Direkte Aggression | Aggressives Verhalten, das unmittelbar auf die Zielperson gerichtet ist, z. B. Schläge oder Beschimpfungen. |
Direkte Verstärkung | Erfahrung positiver Konsequenzen einer aggressiven Handlung (z. B. Statusgewinn in der Gleichaltrigengruppe), die die Auftretenswahrscheinlichkeit weiterer aggressiver Handlungen erhöht. |
Diskursanalyse | Eine Gruppe von Methoden, mit denen sich Gespräche und Texte analysieren lassen. Das Ziel dabei besteht darin, herauszufinden, wie Menschen ihrer Alltagswelt „Sinn zuschreiben“. |
Dissoziationsmodell | Nimmt an, dass zwei unterschiedliche Prozesse unabhängig voneinander auftreten können und dass nicht der eine unvermeidlich aus dem anderen folgt (z. B. Devines theoretisches Modell, bei dem eine Dissoziation zwischen automatischen und kontrollierten Prozessen bei der Stereotypisierung angenommen wird). |
Distinktheitsinformation | Informationen darüber, wie ein Handelnder unter ähnlichen Umständen auf unterschiedliche Entitäten (d. h. Objekte) reagiert. |
DoorintheFaceTechnik | ComplianceTechnik, bei der der Bittsteller zunächst eine extreme Bitte stellt, die fast immer abgewiesen wird, und sich dann auf eine maßvollere Bitte zurückzieht, die er von Anfang stellen wollte (auch bekannt als Methode der „reziproken Konzessionen“). |
Durchschnittsbildung | Der hypothetische Prozess, bei dem Betrachter den (gewichteten oder ungewichteten) Mittelwert der einzelnen Informationen über eine Person berechnen. Wenn bereits vorliegende Information sehr positiv ist, verschlechtert zusätzliche leicht positive Information den Eindruck. |
Echtes Experiment mit Zufallszuweisung | Ein Experiment, bei dem die Versuchsteilnehmer den unterschiedlichen Experimentalbedingungen zufällig zugewiesen werden. |
Effekte von Versuchsleitererwartungen | Effekte, die vom Versuchsleiter im Verlauf seiner Interaktion mit den Versuchsteilnehmern unbeabsichtigt hervorgerufen werden. Diese Effekte entwickeln sich aus dem Wissen des Versuchsleiters über die Hypothese, die überprüft werden soll, und lassen die Wahrscheinlichkeit dafür ansteigen, dass sich die Versuchsteilnehmer so verhalten, wie es der Hypothese des Versuchsleiters entspricht. |
Eigengruppenbegünstigung | Verhaltensweisen oder Bewertungen, die die Eigengruppe gegenüber der Fremdgruppe begünstigen; durch die Begünstigung der Eigengruppe wird die Eigengruppe positiver behandelt, durch die Herabsetzung der Fremdgruppe wird die Fremdgruppe weniger positiv behandelt. |
Eindimensionale Sichtweise von Einstellungen | Eine Sichtweise, nach der positive und negative Elemente entlang einer einzelnen Dimension abgespeichert sind. |
Einfache Zufallsstichprobe | Eine Stichprobe, in der jedes Mitglied der Population die gleiche Chance hat, ausgewählt zu werden und in der jede mögliche Kombination der gewünschten Anzahl von Mitgliedern die gleiche Ziehungswahrscheinlichkeit hat. |
Eingebettetsein versus Autonomie | Kennzeichen einer Kultur, in der eigenen langfristigen Gruppenzugehörigkeiten Vorrang gegeben wird gegenüber der emotionalen und intellektuellen Separation von anderen. |
Einschätzungen durch Peers | Methode zur Erfassung aggressiven Verhaltens, bei der Bezugspersonen gleichen Alters oder Status‘ (peers, z. B. Klassenkameraden) die Aggressivität einer Person einschätzen. |
Einschätzungsfunktion | Wenn Einstellungen als energiesparende Hilfsmittel zur Einschätzung von Objekten dienen. |
Einstellung | Gesamtbewertung eines Stimulusobjekts. |
Einstellungsambivalenz | Ein Zustand, der auftritt, wenn eine Person ein Einstellungsobjekt sowohl mag als auch nicht mag. |
Einstellungsfunktionen | Die psychologischen Bedürfnisse, die von einer Einstellung befriedigt werden. |
Einstellungskonträres Verhalten | Verhalten (gewöhnlich herbeigeführt durch finanzielle Anreize oder Drohungen), das nicht mit den Einstellungen oder Überzeugungen des Handelnden im Einklang steht. |
Elaboration | Bezieht sich auf das Ausmaß, in dem eine Person über die in einer Botschaft enthaltenen themenrelevanten Argumente nachdenkt. |
Emotionale Ansteckung | Übertragung von Stimmungen und Emotionen unter Personen in einer Gruppe. |
Empathie | Die Erfahrung, den emotionalen Zustand einer anderen Person zu verstehen oder ihn gemeinsam mit ihr zu haben. |
Empathische Anteilnahme | Ein Gefühlszustand, der insbesondere aus den Emotionen Mitgefühl, Wärme und Fürsorglichkeit für eine andere Person besteht. |
Enkodierung | Die Art und Weise, das, was wir sehen, in ein verarbeitbares Format zu übersetzen, das mental gespeichert wird. |
Entbehrlichkeitseffekt | Ist eine Verringerung der aufgabenbezogenen Anstrengung bei Gruppenmitgliedern, weil ihr individueller Beitrag nur einen geringen Einfluss auf die Gruppenleistung zu haben scheint. |
Enthüllungsreziprozität | Menschen neigen dazu, das Ausmaß der Selbstenthüllung wechselseitig aufeinander abzustimmen. |
Entitativität | Das Ausmaß, in dem eine Anzahl von Personen als miteinander verbundene, kohärente Einheit wahrgenommen wird. |
Equity-Theorie | Eine Theorie, die versucht, Zufriedenheit mit einer Beziehung dadurch zu erklären, wie sehr wir die Verteilung der Ressourcen in zwischenmenschlichen Beziehungen als fair oder unfair wahrnehmen. |
Ergebnisabhängigkeit | Ein motivationales Ziel, bei dem die Versuchsteilnehmer der Auffassung sind, dass sie später auf eine Zielperson treffen und mit ihr an einer gemeinsam beurteilten Aufgabe zusammenarbeiten werden; es lässt sich zeigen, dass dies zu weniger stereotypen Eindrücken von der Zielperson führt. |
Erregung: Kosten-Belohnungs-Modell | Legt nahe, dass es im Zuschauer ein Gefühl der Erregung hervorruft, wenn er eine Notsituation beobachtet. Diese Erregung, die fortlaufend unangenehmer wird, kann durch den Zuschauer abgebaut werden, wenn er auf eine Weise reagiert, die die Kosten und Belohnungen dafür berücksichtigt, dass er hilft oder nicht hilft. |
Erregungsübertragung | Übertragung einer neutralen körperlichen Erregung auf eine Erregung, die sich aus einer Frustration ergibt, wodurch die Ärger-Erregung verstärkt und die Stärke der aggressiven Reaktion erhöht wird. |
Erwünschtes Selbst | Enthält unser potenzielles Selbst (mögliches Selbst), aber auch die Wünsche und Bestrebungen (ideales Selbst) sowie die Pflichten und Verpflichtungen (Soll-Selbst), deren Erfüllung wir oder bedeutsame Andere von uns erwarten. |
Ethnozentrismus | Die Tendenz, die Merkmale der Eigengruppe als überlegen im Vergleich zu denen der Fremdgruppe zu beurteilen und ganz allgemein Fremdgruppen aus der Perspektive einer Eigengruppe zu beurteilen. |
European Association of Social Psychology (EASP) | "Vereinigung, die 1966 von europäischen Forschern gegründet wurde, um die Sozialpsychologie in Europa voranzutreiben; ursprünglich als European Association of Experimental Social Psychology bezeichnet." |
Evaluatives Konditionieren | Verändert die Bewertung eines Stimulus, indem er wiederholt zusammen mit einem anderen, positiven oder negativen, Stimulus dargeboten wird. |
Evolutionspsychologie | Ein Ansatz, der menschliche Verhaltensweisen und Präferenzen aufgrund ihres „Reproduktionswerts“ erklärt, also ihrer Wahrscheinlichkeit, Nachkommen hervorzubringen. |
Experiment | Methode, bei welcher der Versuchsleiter absichtlich eine Veränderung einer Situation herbeiführt, um die Konsequenzen dieser Veränderung zu untersuchen. |
Experimentalgruppe | Gruppe von Versuchsteilnehmern, die der „Experimentalbedingung“ eines Experiments zugewiesen werden. |
Experimentelle Konfundierung | Besteht eine unabhängige Variable aus zwei oder mehr potenziell trennbaren Komponenten, ist sie konfundiert. Ist die unabhängige Variable konfundiert, hat der Forscher nur eingeschränkte Möglichkeiten, eindeutige kausale Schlussfolgerungen zu ziehen. |
Experimentelles Szenario | „Verpackung“, in der ein Experiment den Versuchsteilnehmern dargeboten wird. |
Explizite Einstellungsmaße | Einstellungsmaße, bei denen die Befragten direkt gebeten werden, über eine Einstellung nachzudenken und sie zu berichten. |
Externe Validität | Betrifft die Generalisierbarkeit von Befunden auf andere als die untersuchten Situationen und Populationen. |
Faktorenanalyse auf Länderebene | Eine Auswertung von Daten über viele Länder hinweg, bei der die Durchschnittsantwort auf jedes einzelne Item einer Umfrage für jedes einzelne Land als Analyseeinheit behandelt wird. |
Faktorielles Experiment | Ein Experiment, in dem zwei oder mehr unabhängige Variablen innerhalb des gleichen Designs manipuliert werden. |
„Falscher Konsensus“-Fehler | Die Annahme, dass andere Menschen im Allgemeinen die eigenen persönlichen Einstellungen und Überzeugungen teilen. |
Fehlattribution von Erregung | Liegt vor, wenn Menschen irrtümlicherweise einen Teil ihrer Erregung auf einen externen Stimulus attribuieren, der nicht der wirkliche Grund für ihre Erregung ist. |
Feindselige Aggression | Aggressives Verhalten, das durch das Bedürfnis motiviert ist, Ärger und feindselige Gefühle auszudrücken. |
Feindseliger Attributionsstil | Tendenz, einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige Absicht zu unterstellen, obwohl unklar ist, ob der Schaden aus Versehen oder absichtlich herbeigeführt wurde. |
Feldexperiment | Ein echtes Experiment mit Zufallszuweisung in einem natürlichen Setting. |
Feldtheorie | Von Kurt Lewin eingeführte Rahmentheorie, die das Individuum als ein Element in einem umfassenderen System sozialer Kräfte auffasst. |
Festlegung auf die Gruppe | Eine psychische Bindung eines Gruppenmitglieds an die Gruppe und ihre Ziele, einschließlich des Wunsches, die Gruppenmitgliedschaft aufrechtzuerhalten. |
Festlegung auf eine Beziehung | Die Absicht einer Person, die Beziehung aufrechtzuerhalten und sich weiterhin psychisch an sie gebunden zu fühlen. |
FootintheDoorTechnik | ComplianceTechnik, bei der der Bittsteller zunächst um einen kleinen Gefallen bittet, der ihm fast immer gewährt wird; dann setzt er mit einer Bitte um einen größeren, damit zusammenhängenden Gefallen nach. |
Freiwilligenarbeit | Wenn Personen bereitwillig Zeit und Mühe aufbieten, ohne eine Belohnung dafür zu erwarten. |
Fremdgruppenbegünstigung | Eine Tendenz, die Fremdgruppe, was Bewertungen oder die Zuweisung von Belohnungen angeht, gegenüber der Eigengruppe zu begünstigen. |
Fremdgruppenhomogenitätseffekt | Eine Tendenz, die Fremdgruppe im Vergleich zur Eigengruppe als homogener anzusehen. |
Frustrations-Aggressions-Hypothese | Nimmt an, dass Frustration, also die Blockierung einer zielgerichteten Aktivität, die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens erhöht. |
Führerlose Gruppen | Haben keine ernannte Führungskraft, sondern zeigen mehr oder weniger effektive Führungsverhaltensweisen, die von den Gruppenmitgliedern selbst erfüllt werden (> gemeinsame Führung) oder von Akteuren von außerhalb der Gruppe. |
Führung (in Organisationen) | Bedeutet, dass man andere beeinflusst, motiviert oder befähigt, etwas zur Effektivität von Arbeitseinheiten und Organisationen beizutragen. |
Führungseffektivität | Bezeichnet den Einfluss von Führung auf das Erreichen von Gruppen- und Organisationszielen, auf das Verhalten, die Wahrnehmungen, die Einstellungen, die Werte, die Motivation bzw. das Wohlbefinden von Mitarbeitern und Kollegen und auf die Zielerreichung jener, die führen. |
Führungsstil | Ist ein Muster von > Führungsverhalten, das wiederholt gezeigt wird und sich über eine Vielfalt von Situationen hinweg in ähnlicher Ausprägung manifestiert. |
Führungsverhalten | Bezieht sich auf beobachtbare Handlungen, mit denen andere beeinflusst, motiviert oder befähigt werden sollen, etwas zur Effektivität einer Arbeitseinheit oder Organisation beizutragen. |
Gedankenauflistung | Ein Verfahren zur Erfassung kognitiver Reaktionen. Die Rezipienten einer Botschaft werden gebeten, alle Gedanken aufzulisten, die ihnen durch den Kopf gingen, als sie mit einer persuasiven Botschaft konfrontiert wurden. |
Gehorsam gegenüber Autorität | Befolgen der Befehle einer Person von höherem sozialen Status in einer definierten Hierarchie oder einer Kommandokette. |
Gemeinsame Führung bzw. Teamführung | Bedeutet, dass die Verantwortung für Führungsfunktionen, die Ausübung von Führungsverhalten und die Wahrnehmung von Führungsrollen unter den Gruppenmitgliedern aufgeteilt werden (manchmal schließt dies auch Akteure von außerhalb des Teams ein). |
Gemeinschaftsorientierte Beziehung | Bezieht sich auf eine Beziehung zwischen Personen, die mehr darauf achten, was ihr Partner bekommt, als was sie selbst erhalten, oder auf Beziehungen, in denen es die hauptsächliche Sorge eines Menschen ist, auf die Bedürfnisse der anderen Person einzugehen. |
Gewalt | Verhalten mit Schädigungsabsicht, bei dem schwere körperliche Schädigungen zugefügt oder angedroht werden. |
Gruppe | Eine Gruppe existiert, wenn zwei oder mehr Individuen sich als Mitglieder einer Gruppe verstehen. |
Gruppendenke | Ein Syndrom, bei dem es zu schlechten Entscheidungen in Gruppen kommt. Dabei streben die Mitglieder einer kohäsiven Eigengruppe nach Einmütigkeit und zwar auf Kosten einer realistischen Bewertung alternativer Handlungsverläufe. |
Gruppenemotionen | Emotionen, die als Mitglied sozialer Gruppen, anstatt lediglich individuell, erlebt werden; sie bringen Einschätzungen von Ereignissen aus der Sicht von Gruppeninteressen und Bewältigungsressourcen zum Ausdruck. |
Gruppenführung | Bedeutet, dass man sich selbst und andere beeinflusst, motiviert und befähigt, etwas zur Effektivität und Funktionsfähigkeit von Arbeitsgruppen beizutragen. |
Gruppenlernen | Ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Lernprozesse, die nur dann auftreten können, wenn mehrere Menschen interaktiv an derselben Aufgabe arbeiten. |
Gruppenpolarisierung | Tendenz, Entscheidungen zu fällen, die extremer sind als der Durchschnitt der anfänglichen Positionen der Gruppenmitglieder; die Tendenz geht in die Richtung, die die Gruppe bereits favorisierte. |
Gruppenpuzzle | Eine kooperative Lehrmethode, die dazu entwickelt wurde, in Schulklassen Vorurteile abzubauen. |
Gruppensozialisation | Die Anstrengungen der Gruppe, neue Mitglieder an die bestehenden Gruppennormen und praktiken zu assimilieren. |
Gruppensynchronisierung | Ist die Summe der Aktivitäten, die darauf abzielen, das kollaborative Generieren, Modifizieren und Integrieren individueller Beiträge in einer Gruppe zu optimieren. |
Gruppenzusammensetzung | Gibt an, wie bestimmte Merkmale in einer Gruppe verteilt sind. |
Habituation | Prozess, bei dem die Fähigkeit eines Stimulus, eine Erregung auszulösen, mit zunehmender Darbietungshäufigkeit schwächer wird. |
Haupteffekt | Begriff für die separaten Effekte jeder unabhängigen Variable in einem > faktoriellen Experiment. |
Hemmung durch ein Publikum | Eine Erfahrung von Anwesenden in einer Notsituation, deren Verhalten von anderen Anwesenden beobachtet werden kann: In Notsituationen befürchten die Betreffenden möglicherweise, dass sie sich durch ihre eigenen Handlungen in der Reaktion auf die Notsituation blamieren. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingreifen. |
Heureka-Effekt | Bedeutet, dass die richtige Lösung für ein Problem, wenn sie gefunden wurde, von den Gruppenmitgliedern sofort als richtig erkannt wird. |
Heuristik | Eine oft genutzte, nicht optimale Faustregel, die Menschen verwenden, um zu einem Urteil zu gelangen, die in vielen Fällen effektiv ist, jedoch nicht in allen. Häufig wird gesagt, dass Stereotype als Heuristiken wirken. |
Heuristische Verarbeitung | Abschätzung der Gültigkeit einer Kommunikation, indem man statt auf die Bewertung von Argumenten auf Heuristiken vertraut, d. h. auf einfache Regeln wie „Statistiken lügen nicht“, „Auf Experten kann man sich verlassen“ oder „Konsens impliziert Korrektheit“. |
Heuristisch-systematisches Model (HLM) | Eine Einstellungsänderung als Reaktion auf persuasive Botschaften wird über eine heuristische und/oder eine systematische Verarbeitung vermittelt: Sind die Motivation und die Fähigkeit hoch, ist eine systematische Verarbeitung wahrscheinlich. Wenn beides gering ausgeprägt ist, verlassen sich Individuen auf heuristische Hinweisreize. |
Hidden Profile | Beschreibt die Entscheidungssituation in einer Gruppe, bei der aufgabenrelevante Informationen unter den Gruppenmitgliedern auf eine Weise verteilt sind, dass kein individuelles Gruppenmitglied aufgrund seiner eigenen Informationen die beste Lösung finden kann. |
Hierarchie versus Egalitarismus | Kennzeichen einer Kultur, in der Ungleichheit akzeptiert wird und man gegenüber Ranghöheren der eigenen Gruppe Ehrerbietung zeigt, statt allen Menschen Gleichheit zuzubilligen. |
Hilfeverhalten | Handlungen, mit denen die Absicht verfolgt wird, anderen einen Nutzen zu bieten oder ihr Wohlbefinden zu verbessern. |
Hinweise aus der experimentellen Situation | Hinweisreize im Experiment, die dem Versuchsteilnehmer als Anhaltspunkt dienen, welche Verhaltensweisen von ihm erwartet werden, d. h. Hinweisreize, die zu einer bestimmten Art von Reaktion „auffordern“ (demand). |
Hitze-Hypothese | Hypothese, nach der Aggression mit steigender Temperatur zunimmt. |
Hormone | Einige Studien sprechen dafür, dass ein höherer Testosteronspiegel und ein geringerer Cortisolspiegel mit einer erhöhten Aggressionsneigung verbunden sein könnten, aber hormonelle Einflüsse sind im Zusammenwirken mit Umweltfaktoren zu betrachten. |
Hypothese | Eine aus einer Theorie abgeleitete Vorhersage; sie betrifft die Beziehung zwischen Variablen. |
Hypothese des erweiterten Kontakts | Das bloße Wissen, dass ein Mitglied der Eigengruppe eine enge Beziehung zu einem Mitglied der Fremdgruppe hat, kann die Einstellungen gegenüber der Fremdgruppe verbessern. |
Ich-Verteidigungsfunktion | Wenn Einstellungen dazu beitragen, unser Selbstwertgefühl zu schützen. |
Identifikation mit der Gruppe | Das Ausmaß, in dem Menschen sich selbst als Mitglied einer Gruppe sehen (Selbstdefinition auf der Ebene der Gruppe), und das Ausmaß der positiven Bewertung der Gruppe und emotionalen Bindung an die Gruppe (Selbstinvestition auf der Ebene der Gruppe). |
Identitätsaushandlung | Ein Prozess, durch den wir mittels von Geben und Nehmen geprägten Interaktionen mit anderen feststellen, wer wir sind. |
Illusorische Korrelation | Die Tendenz, einen Zusammenhang da wahrzunehmen, wo keiner vorhanden ist (z. B. zwischen einer Gruppe und einem negativen Verhalten), oder einen bestehenden Zusammenhang als ausgeprägter wahrzunehmen, als er wirklich ist. |
Implementationsabsichten (Vorsätze) | „Wenn-dann“-Pläne, die ein Verhalten spezifizieren, das man benötigt, um ein Ziel zu erreichen, und den Kontext angeben, in dem das Verhalten auftreten wird. |
Implizite Einstellungsmaße | Einstellungsmaße, bei denen spontane evaluative Assoziationen auf ein Objekt erfasst werden, ohne dass dies auf verbalen Angaben beruht. |
Implizite Maße | Nichtreaktive Messungen von Konstrukten wie etwa Einstellungen (z. B. durch Reaktionszeiten), sodass die Teilnehmer nicht wissen, was gemessen wird. Sie gehören zur Gruppe der > nichtreaktiven Methoden. |
Implizite Persönlichkeitstheorie | Vorstellungen von Betrachtern, wie unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale innerhalb einer Person organisiert sind. |
Impliziter Egoismus | Nicht bewusste bzw. automatisch positive Bewertung von Objekten, die mit dem Selbst assoziiert sind. |
Implizites Selbstwertgefühl | Die Positivität der automatischen bzw. nicht bewussten Bewertung einer Person von sich selbst. |
Implizites Wirken eines Ziels | Prozess, bei dem ein Ziel, Reaktionen zu regulieren (z. B. eine Stereotypisierung zu überwinden), unbewusst wirkt. |
Impulsives Hilfeverhalten | Unmittelbare, nicht durchdachte Form von Hilfeverhalten, zu der anscheinend kein bewusster Entscheidungsprozess gehört und bei der der Helfende seine Aufmerksamkeit nicht auf die Anwesenheit anderer Zuschauer richtet. |
Independentes versus interdependentes Selbst | Während beim independenten Selbst die Autonomie und der Individualismus hervorgehoben wird und das Selbst über interne Merkmale wie Traits definiert wird, wird beim interdependenten Selbst die Verbindung zu anderen betont und das Selbst im Sinne der Beziehungen zu anderen definiert. |
Indirekte Aggression | Aggressives Verhalten, das verdeckt ausgeführt wird, um die Zielperson in ihren sozialen Beziehungen zu schädigen, z. B. durch das Verbreiten von Gerüchten. |
Individualisierende Informationen | Informationen über die persönlichen Charakteristika einer Zielperson, die nicht einfach aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kategorie abgeleitet werden. |
Individualismus – Kollektivismus | Individualistische Länder sind diejenigen, in denen die Menschen sich so beschreiben, dass ihre Autonomie gegenüber anderen hervorgehoben wird. Kollektivistische Länder sind diejenigen, in denen sich die Menschen selbst so beschreiben, dass ihre Verbindungen zu anderen betont werden. |
Individuelle Fertigkeitsverluste bzw. gewinne | Sind Beeinträchtigungen oder Verbesserungen der individuellen Fertigkeit der Gruppenmitglieder zur erfolgreichen Aufgabenbearbeitung, die durch soziale Interaktion zustande kommen. |
Informationaler Einfluss | Einfluss, der darauf beruht, dass man die Informationen, die man von anderen erhalten hat, als Hinweis auf die Realität akzeptiert. |
Informationaler Einfluss der Bezugsgruppe | Personen identifizieren sich mit einer bestimmen Gruppe und verhalten sich konform mit einer prototypischen Gruppenposition. |
Initiation | Der Rollenübergang beim Eintritt in eine Gruppe; häufig mit einem Ritual einhergehend. |
Innovation | > Minderheitseinfluss |
Instrumentelle Aggression | Aggressives Verhalten, das als Mittel zum Zweck ausgeführt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. |
Interaktionseffekt | Von einem Interaktionseffekt (auch: Wechselwirkungseffekt, Wechselwirkung) spricht man, wenn der kombinierte Effekt von zwei (oder mehreren) unabhängigen Variablen in einem faktoriellen Experiment ein Ergebnismuster zeigt, das von der Summe der > Haupteffekte abweicht. |
Intergruppenangst | Ein negativer affektiver Zustand, der empfunden wird, wenn man einen zukünftigen Kontakt mit einem Mitglied der Fremdgruppe erwartet oder einen entsprechenden Kontakt aktuell erlebt; er beruht darauf, dass man negative Konsequenzen für die eigene Person während des Intergruppenkontakts erwartet. |
InternetExperiment | Experiment, das von einem Server aus durchgeführt wird, zu dem die Versuchsteilnehmer über das Internet Zugang haben. Die Versuchsteilnehmer erhalten die Instruktionen und Fragen auf ihrem Computerbildschirm und geben die Antworten über die Tastatur oder einen Touchscreen. |
Interne Validität | Bezieht sich auf die Gültigkeit der Schlussfolgerung, dass Veränderungen der unabhängigen Variable zu Veränderungen der abhängigen Variable führen. |
Interpersonale Aggression | Aggressives Verhalten zwischen Individuen statt Gruppen. |
Interpersonelle Kohäsion | Kohäsion, die auf der Sympathie gegenüber der Gruppe und ihren Mitgliedern beruht. |
Intrinsische Motivation | Ein Verhalten ist intrinsisch motiviert, wenn Menschen es einfach deswegen ausführen, weil sie Freude daran haben. Eine äußere Belohnung (z. B. Geld) ist nicht erforderlich, und diese kann die intrinsische Motivation verringern. |
Introspektion | Der Prozess, durch den man seine eigenen internen (mentalen und emotionalen) Zustände beobachtet, während man sich auf eine bestimmte Weise verhält. |
Investitionen | Das Ausmaß an Ressourcen (Zeit, emotionales Engagement, Geld, Selbstenthüllung usw.), die man in eine Beziehung steckt, wodurch die Kosten dafür größer werden, wenn man sich aus der Beziehung zurückzieht. |
Kameradschaftliche Liebe | Bezieht sich auf die Gefühle emotionaler Nähe und Zuneigung, die wir gegenüber einer anderen Person empfinden, wenn uns die Person sehr am Herzen liegt, wir jedoch in ihrer Gegenwart nicht notwendigerweise Leidenschaft oder Erregung erleben. |
Kategorisierung | Die Tendenz, Objekte (einschließlich Menschen) aufgrund gemeinsamer charakteristischer Merkmale in diskrete Gruppen einzuteilen. |
Katharsis | Abbau aggressiver Spannung durch symbolisches aggressives Verhalten. |
Kausalattribution | Der Prozess, durch den Betrachter zu Schlussfolgerungen über die Ursachen des Verhaltens einer anderen Person gelangen. |
Kausale Kraft | Eine intrinsische Eigenschaft eines Objekts oder eines Ereignisses, die es dazu befähigt, einen Einfluss auf ein anderes Objekt oder Ereignis auszuüben. |
Kausales Schema | Eine Wissensstruktur, die Attributionen steuert. Kausale Schemata können entweder abstrakte Repräsentationen allgemeiner kausaler Prinzipien sein (z. B. kausales Schema der multiplen notwendigen bzw. multiplen hinreichenden Ursachen) oder bereichsspezifische Vorstellungen darüber, auf welche Weise bestimmte Ursachen zu bestimmten Wirkungen führen. |
Kognitionsbedürfnis | Ein Persönlichkeitsmerkmal; es beschreibt individuelle Unterschiede im Hinblick darauf, wie viel und gern Menschen über die in einer Botschaft enthaltenen Argumente nachdenken. |
Kognitive Algebra | Ein hypothetischer Prozess der Durchschnittsbildung bzw. Aufsummierung von Informationen über Persönlichkeitsmerkmale, während man sich einen Eindruck über andere Menschen bildet. |
Kognitive Dissonanz | Ist ein aversiver Zustand, der Individuen dazu motiviert, ihn abzubauen. |
Kognitive Einschränkung | Beschreibt einen individuellen Fertigkeitsverlust bei Gruppenaufgaben, die das Generieren von Ideen erfordern. Er tritt auf, wenn eine Idee, die von einem anderen Gruppenmitglied erwähnt wurde, dazu führt, dass man sich auf diejenige Kategorie konzentriert, zu der diese Idee gehört, auf Kosten des Generierens von Ideen aus anderen Kategorien. |
Kognitive Einstellungskomponente | Überzeugungen, Gedanken und Merkmale, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind. |
Kognitiver Geizkragen | Sichtweise, der zufolge Menschen oft in ihrer Verarbeitungskapazität begrenzt sind und dazu neigen, wo immer möglich, kognitive Abkürzungen zu nehmen, um sich das Leben zu vereinfachen. |
Kognitiver Stil | Menschen mit einem analytischen Stil konzentrieren sich auf den Hauptaspekt der Informationen, die sie verarbeiten. Menschen mit einem holistischen Stil konzentrieren sich auf die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Elementen in den Informationen, die sie verarbeiten. |
Kognitives neo-assoziationistisches Modell | Erklärt aggressives Verhalten als Ergebnis eines negativen Affekts, der kognitiv verarbeitet wird und dabei ein Netzwerk aggressiver Gedanken und Gefühle aktiviert. |
Kognitive Stimulation | Ist ein individueller Fertigkeitsgewinn bei Gruppenaufgaben, zu denen das Generieren von Ideen gehört. Dazu kommt es, wenn eine Idee, die von einem anderen Gruppenmitglied erwähnt wird, eine kognitive Kategorie stimuliert, an die man ansonsten nicht gedacht hätte. |
Kohäsion | Die Kraft, die die Mitglieder an die Gruppe bindet. |
Köhlereffekt | Ist ein Motivationsgewinn in Gruppen und bezeichnet den Vorgang, dass schwächere Gruppenmitglieder sich mehr anstrengen, als sie es individuell täten, um zu vermeiden, dass sie für eine schwache Gruppenleistung verantwortlich sind. |
Kollektive Gewalt | Instrumenteller Einsatz von Gewalt durch Personen, die sich mit einer bestimmten Gruppe identifizieren, zur Durchsetzung politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Ziele. |
Konfident | „Komplize“ bzw. Mitarbeiter des Versuchsleiters, bei dem es sich scheinbar um einen weiteren Versuchsteilnehmer handelt, der in Wirklichkeit jedoch eine genau vorgeschriebene Rolle im Experiment spielt. |
Konfigurationsmodell | Ein ganzheitlicher Ansatz zur Eindrucksbildung, der annimmt, dass Betrachter aktiv aus den einzelnen Informationen über andere Menschen tiefergehende Bedeutungen konstruieren. |
Konformität | > Mehrheitseinfluss |
Konsensusinformation | Informationen darüber, wie sich unterschiedliche Handelnde gegenüber derselben Entität verhalten. |
Konsistenz | Ein Verhaltensstil, der bedeutet, dieselbe Position über die Zeit hinweg aufrechtzuerhalten; wird als zentral für den Einfluss von Minderheiten angesehen. |
Konsistenzinformation | Informationen darüber, ob sich das Verhalten eines Handelnden gegenüber einer Entität in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten unterscheidet. |
Konsistenztheorien | Gruppe von Theorien (> Balancetheorie, Theorie der kognitiven Dissonanz), denen zufolge Menschen Kongruenz bzw. Konsistenz zwischen ihren diversen Kognitionen bevorzugen, insbesondere zwischen Überzeugungen, Wertvorstellungen und Einstellungen. |
Konstrukt | Ein abstrakter theoretischer Begriff (wie z. B. sozialer Einfluss). |
Konstruktionen und Interpretationen des Selbst | Die Ansichten und das Wissen einer Person über sich selbst werden durch einen aktiven Konstruktionsprozess geformt, der sich in der Interaktion mit der sozialen Umwelt abspielt. Dieser Prozess wird davon gesteuert, wie man sich selbst gern sieht. |
Konstruktvalidität | Gültigkeit der Annahme, dass unabhängige und abhängige Variablen die theoretischen Konstrukte, die sie repräsentieren sollen, adäquat operationalisieren. |
Kontakthypothese | Intergruppenkontakt wird Vorurteile abbauen, wenn er (1) das Potenzial zum Anknüpfen von Bekanntschaften birgt, (2) unter Bedingungen gleichen Status‘ abläuft, (3) Kooperation in Richtung auf ein gemeinsames Ziel beinhaltet und (4) in einem unterstützenden normativen Klima stattfindet. |
Kontingenzansätze | Betonen bei der Untersuchung von Führung die Rolle situativer Faktoren (z. B. Merkmale der Aufgabe, der Mitarbeiter) und wie sie den Zusammenhang zwischen Merkmalen bzw. Verhaltensweisen der Führungskraft und der Effektivität der Führung moderieren. |
Kontinuummodell der Eindrucksbildung | Eindrucksbildung wird als Prozess verstanden, der sich von kategoriebasierten Bewertungen auf dem einen Ende des Kontinuums bis zu individualisierten Reaktionen auf dem anderen erstreckt. Es wird angenommen, dass das Fortschreiten entlang des Kontinuums vom Zusammenspiel zwischen motivationalen Faktoren und Aufmerksamkeitsfaktoren abhängt. |
Kontrollgruppe | Gruppe von Versuchsteilnehmern, die nicht dem Treatment der Experimentalgruppe ausgesetzt ist. |
Kontrollierter Prozess | Ein absichtsgeleiteter Prozess, welcher der willentlichen Kontrolle des Individuums unterliegt, aufwändig ist und bewusst abläuft. |
Konvergente Validität | Wird erreicht, indem man zeigt, dass unterschiedliche Maße für dasselbe Konstrukt (z. B. Selbstbeurteilung, implizites Maß, Beobachtung) signifikant miteinander zusammenhängen. |
Konversion | Eine Veränderung auf der privaten Ebene (Einstellung, Meinung), nachdem man dem Einfluss anderer ausgesetzt war; internalisierte Veränderung; Veränderung der Art und Weise, wie man einen Aspekt der Realität strukturiert. |
Koordinationsverluste | Beschreiben die verringerte Leistung einer Gruppe, wenn es ihr nicht gelingt, die individuellen Beiträge ihrer Mitglieder optimal zu koordinieren. |
Korrespondenzverzerrung | Die hypothetische Neigung, aus einem beobachteten Verhalten auf eine persönliche Disposition zu schließen, die diesem Verhalten entspricht (korrespondiert), selbst wenn das Verhalten durch die Situation bestimmt war. |
Kovariationstheorie | Nimmt an, dass Beobachter kausale Schlüsse über Verhalten ziehen, indem sie Daten über vergleichbare Fälle sammeln. Als Verhaltensursache wird vom Beobachter diejenige Person, Entität oder Situation angesehen, die mit dem beobachteten Effekt kovariiert. |
Krise der Sozialpsychologie | Sinnkrise unter Sozialpsychologen während der 1960er-Jahre. In den Krisenjahren stellten die Sozialpsychologen die Werte, Methoden und den wissenschaftlichen Status ihres Fachgebiets infrage. |
Kultur | Ein soziales System, das durch die geteilten Bedeutungen gekennzeichnet ist, die seine Mitglieder Personen und Ereignissen zuschreiben. |
Kulturelle Männlichkeit – Weiblichkeit | Das Ausmaß, in dem in einem Land die Geschlechterrollen als unterschiedlich (Männlichkeit) oder als ähnlich (Weiblichkeit) angesehen werden. |
Laborexperiment | Eine unter künstlichen Bedingungen (= „Labor“) durchgeführte Studie, in der der Forscher absichtlich eine Veränderung der Situation herbeiführt, um die Konsequenzen dieser Veränderung zu untersuchen, während er alle anderen Faktoren konstant hält. |
LaissezfaireFührungskräfte | Praktizieren „Nichtführung“, beispielsweise vermeiden sie, Entscheidungen zu fällen, zögern, tätig zu werden, und sind häufig abwesend, wenn sie gebraucht werden. |
Leidenschaftliche Liebe | Ein Zustand intensiven Sehnens nach Vereinigung mit einer anderen Person, gewöhnlich gekennzeichnet durch häufiges Denken an den Partner bzw. übermäßige gedankliche Beschäftigung mit ihm, durch Idealisierung des anderen und durch den Wunsch, den anderen zu kennen, sowie den Wunsch, von der anderen Person gekannt zu werden. |
Lexikalische Entscheidungsaufgabe | Eine kognitive Messmethode, mit der erfasst wird, wie rasch Versuchsteilnehmer Stimuli als echte Wörter oder sinnlose Buchstabenfolgen klassifizieren; raschere Reaktionen auf bestimmte Wortkategorien zeigen erhöhte Zugänglichkeit an. |
Machtdistanz | Das Ausmaß, in dem in einem Land Hierarchie und Ehrerbietung gegenüber Statushöheren akzeptiert/erwartet werden. |
Management der Gruppenleistung | Ist die Summe der Aktivitäten, die darauf abzielen, die gruppenspezifische Komponente der Gruppenleistung zu maximieren (bzw. zu verbessern). |
Manipulationsüberprüfung | Ein Maß dafür, ob die unabhängige Variable erfolgreich implementiert wurde. |
Mediatorvariable | Eine Variable, die den Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen vermittelt (mediiert). |
Mediengewalt-Aggressions-Beziehung | Hypothese, dass der Konsum von Mediengewalt die Aggressionsbereitschaft erhöht. |
Mehrheitseinfluss | Sozialer Einfluss der entsteht, wenn eine Person den Meinungen einer Mehrheit bzw. der Mehrheit der Eigengruppe ausgesetzt ist. |
Meta-Analyse | Eine Reihe von statistischen Techniken, um Ergebnisse von unabhängigen Studien zu einem bestimmten Phänomen statistisch zu einem Gesamtergebnis zusammenzuführen. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich aus den Befunden über alle Studien hinweg ein zuverlässiges Muster ergibt. |
Methodologischer Individualismus | Annahme, dass man eine kollektive Handlung erklären muss, indem man zeigt, wie sie aus individuellen Entscheidungen und individuellem Verhalten resultiert. Kollektives Verhalten ist demnach identisch mit dem Verhalten der Individuen, die das Kollektiv bilden. |
Minderheitseinfluss | Situation, in der entweder ein Individuum oder eine zahlenmäßig kleine Gruppe die Mehrheit beeinflussen kann. |
Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit (ELM) | Eine Einstellungsänderung als Reaktion auf persuasive Botschaften wird entweder durch zentrale oder durch periphere Verarbeitung vermittelt. Mit Elaboration ist das Ausmaß gemeint, in dem eine Person über die in einer Botschaft enthaltenen themenrelevanten Argumente nachdenkt. |
Modell der gemeinsamen Eigengruppenidentität | Hier wird versucht, die gegenseitige Abwertung zwischen Gruppen zu verringern, indem die Kategorisierung von Eigengruppe versus Fremdgruppe in eine einzelne, umfassendere Identität abgeändert wird. Das Modell macht sich die Einflusskräfte der Eigengruppenbegünstigung zunutze, um die Abwertung der Fremdgruppe zu verringern und Hilfeverhalten zu fördern. |
Modell der kognitiven Reaktionen | Im Modell wird angenommen, dass eine Einstellungsänderung vermittelt über die Gedanken bzw. „kognitiven Reaktionen“ wirkt, die Individuen erzeugen, während sie persuasive Botschaften empfangen und darüber nachdenken. |
Modell des Abbaus negativer Stimmung | Hier wird argumentiert, dass Menschen einen angeborenen Trieb haben, ihre eigenen negativen Stimmungen abzubauen. Hilfeverhalten kann die Stimmung heben – nach diesem Modell helfen die Menschen somit aus egoistischen anstatt aus altruistischen Gründen. |
Modelllernen | Lernen durch Nachahmung. Beobachtung, dass ein Modell für sein Verhalten belohnt oder bestraft wird. |
Modell vom naiven Wissenschaftler | Eine Metapher dafür, wie soziale Informationen verarbeitet werden; die soziale Wahrnehmung im Alltag wird mit der Tätigkeit von Wissenschaftlern verglichen, die Theorien formulieren und Daten verwenden, um Hypothesen über Verhalten zu überprüfen (und damit Verhalten vorhersagen und kontrollieren zu können). |
MODE-Modell | Ein Modell für die Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten, bei dem Motivation und Gelegenheit als erforderlich angesehen werden, um verfügbare Informationen überlegt zu berücksichtigen. |
Motivationsverluste bzw. gewinne | Bedeuten eine Abnahme oder Zunahme der Motivation bei den Gruppenmitgliedern, in einer Gruppe etwas zur Aufgabenausführung beizutragen. |
Multikomponentenmodell der Einstellung | Ein Einstellungsmodell, das Einstellungen begrifflich als zusammenfassende Bewertungen betrachtet, die auf kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Antezedenzien beruhen. |
Negative Interdependenz | Eine Situation, in der die Bindungen zwischen Einzelpersonen oder Gruppen durch Interessenkonflikte gekennzeichnet sind, die oft zu einer Feindschaft oder einem realistischen Konflikt führen. |
Neueinschätzung der Eigengruppe | Erkenntnis, dass die Normen, Bräuche und Lebensstile der Eigengruppe nicht schon an sich denen von Fremdgruppen überlegen sind. Es wird angenommen, dass dieser Prozess der Generalisierung positiver Kontakteffekte auf andere Fremdgruppen zugrunde liegt. |
Neukategorisierung | Empfehlung, die salienten Unterschiede zwischen Eigengruppe und Fremdgruppe durch eine gemeinsame Eigengruppenidentität auf einem übergeordneten Niveau zu ersetzen, die sowohl Mitglieder der früheren Eigengruppe als auch solche der früheren Fremdgruppe einschließt. |
Nichtreaktive Methoden | Messmethoden, deren Anwendung die Versuchsteilnehmer nicht bemerken und die daher ihr Verhalten nicht beeinflussen können (> Reaktivität). |
Nominalgruppe | Ist eine Anzahl von Individuen, die eine Aufgabe individuell ausführen und unabhängig voneinander arbeiten. Nominale Gruppen werden dazu verwendet, die potenzielle Leistung von Gruppen zu bestimmen. |
Normativer Einfluss | Einfluss, der darauf beruht, dass man mit den positiven Erwartungen von anderen konform gehen möchte – Menschen vermeiden es, sich so zu verhalten, dass dies zu sozialer Bestrafung oder Ablehnung führen wird. |
Normen | Überzeugungssysteme dazu, wie man sich verhalten soll (bzw. nicht verhalten soll), die unser Verhalten steuern, aber ohne die Kraft von Gesetzen. Sie sind Ausdruck der gemeinsamen Erwartungen von Gruppenmitgliedern hinsichtlich typischer bzw. erwünschter Aktivitäten. |
NurNachtestKontrollgruppendesign | Die Versuchsteilnehmer werden zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt. Eine Gruppe wird einem Treatment ausgesetzt, die zweite Gruppe (d. h. die Kontrollgruppe) nicht. |
Öffentliche-Güter-Spiel | "Man weist den Versuchsteilnehmern Spielmarken zu; dann können sie (ohne Wissen der anderen) entscheiden, wie viele sie behalten und wie viele sie in einen gemeinsamen Topf geben wollen. Diejenigen, die nichts zum gemeinsamen Topf beigetragen haben, bezeichnet man als „Trittbrettfahrer“." |
Ökokulturelle Theorie | Eine Theorie, in der angenommen wird, dass die Anpassung an unterschiedliche umweltbezogene Anforderungen ans Überleben zu unterschiedlichen Kulturformen geführt hat. |
OneshotFallstudie | Forschungsdesign, bei dem Beobachtungen an einer Gruppe gemacht werden, nachdem ein Ereignis vorgefallen ist oder eine Manipulation durchgeführt wurde. |
Operationalisierung | Die Art und Weise, mit der in einer bestimmten Studie ein theoretisches > Konstrukt in eine messbare > abhängige Variable oder eine manipulierbare > unabhängige Variable überführt wird. |
Opferbereitschaft | Die Tendenz, das unmittelbare Eigeninteresse aufzugeben, um das Wohl des Partners oder der Beziehung zu fördern. |
Paradigma der minimalen Gruppen | Experimentelles Vorgehen, bei dem auf Basis arbiträrer Kriterien Gruppen kreiert werden. Zwischen den Gruppen und innerhalb gibt es keine Interaktion. Die Versuchsteilnehmer erfahren nur die eigene Gruppenmitgliedschaft, wissen aber nicht, wer sonst zu welcher Gruppe gehört; dennoch zeigen sie Intergruppendiskriminierung. |
Partnergewalt | Ausführung oder Androhung körperlicher Gewalt gegenüber einem Beziehungspartner. |
Periphere Route zur Persuasion | Umfasst diejenigen Persuasionsprozesse, die nicht auf themenrelevantem Denken beruhen (z. B. evaluative Konditionierung, heuristische Verarbeitung). |
Peripheres Persönlichkeitsmerkmal | Ein Merkmal, dessen Vorhandensein den Gesamteindruck von einer Persönlichkeit nicht bedeutsam beeinflusst. |
Personalbedarf | Das Ausmaß, in dem die tatsächliche Anzahl der Gruppenmitglieder der idealen Anzahl Gruppenmitglieder entspricht. |
Persönlichkeitseigenschaften von Führungskräften | Sind relativ stabile individuelle Merkmale (z. B. Charakter, Intelligenz, motivationale Dispositionen), von denen angenommen wird, dass sie vorhersagen können, wer Führungskraft wird und wie effektiv sich eine Person als Führungskraft erweist. |
Physische Aggression | Verhalten, das auf die körperliche Schädigung der Zielperson ausgerichtet ist. |
Pluralistische Ignoranz | Der Prozess, bei dem bei einem Notfall anwesende Personen darauf achten, wie andere Anwesende auf ein plötzliches und unerwartetes Ereignis reagieren. Da niemand sofort reagiert, beobachtet jeder, dass auch die anderen Zuschauer nicht reagieren und interpretiert ihre Untätigkeit als Hinweis darauf, dass das Ereignis nicht schwerwiegend ist und daher keine Reaktion nötig ist. |
Positive Differenzierung | Bedeutet, die Gruppe im Vergleich zur Fremdgruppe auf verfügbaren Vergleichsdimensionen positiver erscheinen zu lassen (z. B. mithilfe positiverer Bewertungen oder Zuweisungen von Belohnungen), s. auch > Eigengruppenbegünstigung. |
Positive Interdependenz | Eine Situation, in der es positive Bindungen zwischen Einzelpersonen oder Gruppen gibt, die durch Kooperation, Reziprozität und wechselseitige Vorteile gekennzeichnet sind. |
Positiv-Negativ-Asymmetrie | Belege dafür, dass Menschen mehr Eigengruppenbegünstigung zeigen, wenn sie positive Belohnungen anstatt Bestrafungen oder Sanktionen verteilen. |
Postexperimentelle Aufklärung | Verfahren, bei dem den Versuchsteilnehmern der Zweck des Experiments, an dem sie sich gerade beteiligt haben, erklärt wird; es werden dabei alle Fragen beantwortet, die der Teilnehmer möglicherweise hat. |
Postexperimentelle Befragung | Von Orne vorgeschlagene Technik zur Aufdeckung der Wirkung von Hinweisen aus der experimentellen Situation. Der Versuchsteilnehmer wird nach der Teilnahme an einem Experiment sorgfältig befragt, um Aufschluss über seine Wahrnehmungen im Hinblick auf den Zweck des Experiments zu gewinnen. |
Posttraumatische Belastungsstörung | Charakteristische Symptomatik, die als Folge traumatischer Erfahrungen (wie etwa einer Vergewaltigung) auftreten kann. |
Potenzielle Gruppenleistung | Auch als Gruppenpotenzial bezeichnet, ist die Leistung, die erzielt worden wäre, wenn die Mitglieder einer Gruppe unabhängig voneinander und nicht als Gruppe gearbeitet hätten. Sie ist häufig eine Bezugsgröße, um die tatsächliche Gruppenleistung zu bewerten. |
Primacy-Effekt | Früher dargebotene Informationen haben bei der sozialen Wahrnehmung und Interpretation einen stärkeren Einfluss als später dargebotene. |
Priming | Die Aktivierung eines Stimulus (z. B. Vogel) erleichtert die anschließende Verarbeitung eines anderen, damit zusammenhängenden Stimulus (z. B. Flügel, Feder). |
Prinzip-Umsetzungs-Lücke | Die prinzipielle Akzeptanz der ethnischen Gleichheit geht dennoch mit einem Widerstand gegen bestimmte Maßnahmen einher, die eine ethnische Gleichheit herbeiführen würden. |
Probabilistischer Kontrast | Vergleich der Häufigkeit eines Effekts bei Vorhandensein einer potenziellen Ursache mit seiner Häufigkeit bei Nichtvorhandensein dieser Ursache. |
Produktionsblockierung | Beschreibt einen Prozessverlust, der typisch ist für Brainstorming-Aufgaben bei FacetofaceGruppen. Da in einer Gruppe zu einem Zeitpunkt nur eine Person sprechen kann, können die anderen Gruppenmitglieder in dieser Zeit ihre eigenen Ideen nicht äußern. |
Prosoziale Persönlichkeit | Eine überdauernde Tendenz, an die Rechte und das Wohl von anderen zu denken, Anteilnahme und Empathie zu empfinden und so zu handeln, dass es den anderen nützt. |
Prosoziales Verhalten | Ein Verhalten, das von der Gesellschaft als nützlich für andere Menschen definiert wird. Das betreffende Verhalten könnte aufgrund einer egoistischen oder altruistischen Motivation erfolgen. Nicht darin eingeschlossen ist ein Verhalten, das durch berufliche Verpflichtungen motiviert ist. |
Prüfreaktionsaufgabe | Eine einfache Reaktionszeitaufgabe, bei der die residuale Aufmerksamkeitskapazität erfasst wird, also die Menge an Aufmerksamkeit, die trotz der Durchführung der primären Aufgabe übrig bleibt. Diese Aufgabe zieht keine Aufmerksamkeit von der primären Aufgabe ab (es handelt sich nicht um eine ressourcenerschöpfende Aufgabe). |
Quasiexperiment | Ein Experiment, bei dem die Versuchsteilnehmer nicht zufällig auf die verschiedenen Experimentalbedingungen zugeteilt werden (in der Regel aufgrund von Faktoren, die nicht der Kontrolle des Forschers unterliegen). |
Quotenstichprobe | Eine Stichprobe, die bestimmten im Vorhinein festgelegten Quoten entspricht und damit bestimmte Merkmale der Population (wie Alter oder Geschlecht) wiedergibt, die als für die Forschungsfrage relevant angesehen werden. |
Reaktanztheorie | Reaktanz ist ein aversiver Zustand, der durch Einschränkungen der Freiheit einer Person in Bezug auf wichtige Verhaltensergebnisse zustande kommt. Man nimmt an, dass Reaktanz das Individuum dazu motiviert, die eingeschränkte Freiheit wiederherzustellen. |
Reaktivität | Ein Messvorgang ist reaktiv, wenn er die Eigenart dessen, was gemessen werden soll, verändert; > nichtreaktive Methoden. |
Redehierarchie | Hierarchie innerhalb einer Gruppe, bezogen auf die Tatsache, wer am meisten redet. |
Reflektierte Einschätzungen | Schlussfolgerungen hinsichtlich der Einschätzungen anderer uns gegenüber, zu denen wir gelangen, indem wir die Reaktionen anderer Menschen auf uns beobachten. |
Regeln für Ausdrucksverhalten | Kulturbedingtes Verständnis, ob Emotionen offen zum Ausdruck kommen sollten. |
Relationale Aggression | Verhalten mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der Zielperson zu beschädigen, z. B. hinter ihrem Rücken abwertende Bemerkungen gegenüber Dritten zu machen. |
Relative Deprivation | Ein Gefühl des Grolls, dass das Selbst bzw. die Eigengruppe schlechter gestellt ist als der andere bzw. die Fremdgruppe. |
Reliabilität (Zuverlässigkeit) | Der Grad, in dem ein Maß frei von Messfehlern ist. Eine Messung ist reliabel, wenn sie bei mehrfacher Durchführung zum gleichen Resultat führt (d. h. zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder bei der Erhebung durch unterschiedliche Individuen). |
Replikation in anderen Kulturen | Es wird überprüft, ob die Ergebnisse einer Studie die gleichen sind, wenn sie so genau wie möglich in einem anderen kulturellen Kontext wiederholt wird. |
Repräsentativitätsheuristik | Eine mentale Abkürzung, bei der Fälle Kategorien zugeordnet werden, nach dem Prinzip, wie gut ihre Merkmale mit denen der Kategorie übereinstimmen. |
Reziproker Altruismus | Eine Theorie, die zur Klärung der Frage entwickelt wurde, warum sich Beispiele für Altruismus gegenüber Fremden finden lassen. Die Annahme lautet, dass sich die Hilfe für Nichtverwandte entwickelt hat, weil/sofern die Kosten dafür, dass man einem anderen hilft, durch die Wahrscheinlichkeit aufgewogen werden, dass wir dadurch wiederum einen Nutzen haben. |
RingelmannEffekt | Beschreibt den Befund, dass bei einer körperlichen Aufgabe (beispielsweise Gewichte ziehen) die durchschnittlichen Leistungen der individuellen Gruppenmitglieder mit zunehmender Gruppengröße abnehmen. |
Rolle | Die Verhaltensweisen, die von einer Person mit einer bestimmten Position in der Gruppe erwartet werden. |
Rollenübergang | Eine Veränderung in der Beziehung zwischen einem Gruppenmitglied und einer Gruppe. |
Rückübersetzung | Übersetzung eines Forschungsfragebogens, der bereits von einer Sprache in eine andere übersetzt wurde, in die ursprüngliche Sprache, ohne dass der Übersetzer die ursprüngliche Version gesehen hat. |
Salienz | Aufmerksamkeit erzeugende Eigenschaft von Objekten oder Ereignissen, abhängig von wahrnehmungsbezogenen Aspekten wie der Anschaulichkeit des Ereignisses, der Sensibilität des Betrachters oder einer Kombination aus beidem. |
Schema | "Eine kognitive Struktur bzw. mentale Repräsentation, die vorverarbeitetes Wissen über Objekte oder Menschen bestimmter Kategorien umfasst; unsere Erwartungen im Hinblick darauf, wodurch diese Objekte oder Gruppen definiert werden." |
Selbstaufmerksamkeit | Ein psychologischer Zustand, in dem sich die eigene Aufmerksamkeit auf das Selbst richtet. |
Selbstaufwertungsmotiv | Die Motivation, die Positivität unserer Selbstkonzeptionen zu erhöhen, geht oft über das hinaus, was objektiv gerechtfertigt ist. Dies wird mithilfe einer Vielfalt unterschiedlicher Strategien erreicht (z. B. selbstwertdienliche Attributionen, sich sonnen im Glanz anderer, positive Selbstdarstellungen). |
Selbstbestätigungsmotiv | Die Motivation, feste Überzeugungen über sich selbst zu bestätigen. Sie entsteht aus einem Wunsch nach stabilen und kohärenten Auffassungen über die eigene Person. |
Selbstdarstellung | Verschiedene Strategien, die wir verfolgen, um zu beeinflussen, was andere von uns denken. |
Selbstdeterminationstheorie | Eine Motivationstheorie, die erklärt, welche Gründe Menschen für Selbstregulation haben: Wenn Selbstregulation durch externen Druck motiviert ist, ist sie anstrengend. Wenn man sich jedoch frei für die Selbstregulation entscheidet, ist sie viel ergiebiger, ohne erschöpfend zu sein. |
Selbsteinschätzungsmotiv | Danach streben, ein genaues und objektives Verständnis des Selbst zu erlangen. |
Selbstenthüllung | Verbale Preisgabe von Informationen über sich selbst gegenüber einer anderen Person. |
Selbsterschöpfung | Eine zeitweilige Verringerung der eigenen selbstregulatorischen Fähigkeiten aufgrund beschränkter Energieressourcen nach anhaltenden Bemühungen um Selbstkontrolle. |
Selbstkategorisierungstheorie | Erklärt, wie der Prozess der Kategorisierung der eigenen Person als Gruppenmitglied die soziale Identität beeinflusst und zu verschiedenen Formen des Gruppenverhaltens (z. B. Gruppenpolarisierung, Mehrheitseinfluss bzw. Minderheitseinfluss) und des Intergruppenverhaltens (z. B. Diskriminierung) führt. |
Selbstkonzept | Die kognitive Repräsentation unserer Selbstkenntnis, die aus der Gesamtsumme aller Überzeugungen besteht, die wir über uns selbst haben. Sie gibt unserer eigenen Erfahrung – und dazu gehören auch die Beziehungen zu anderen Menschen – Kohärenz und Bedeutung. |
Selbstreferenzeffekt | Die Tendenz, selbstbezogene Informationen besser als andere Informationen zu verarbeiten und zu erinnern. |
Selbstregulation | Der Prozess, bei dem das eigene Verhalten kontrolliert und gelenkt wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Ziele zu erreichen. |
Selbstschemata | Mentale Strukturen, die uns dabei helfen, die Verarbeitung selbstbezogener Informationen zu organisieren und anzuleiten. |
Selbstüberwachung | Ein Persönlichkeitsmerkmal; es beschreibt individuelle Unterschiede im Hinblick darauf, wie sehr das Verhalten von Menschen über soziale Situationen hinweg variiert (starke Selbstüberwacher) versus wie sehr es konsistent ist (schwache Selbstüberwacher). |
Selbstwahrnehmungstheorie | Eine Theorie, der zufolge Individuen ihre inneren Zustände bzw. Einstellungen aus dem eigenen Verhalten erschließen, sofern diese inneren Zustände nicht eindeutig sind. |
Selbstwertdienliche Attributionsverzerrungen | Motivierte Attributionsverzerrungen, die dazu dienen, das eigene Selbstwertgefühl zu erhalten oder zu verbessern. |
Selbstwertgefühl | Die Gesamtbewertung, die wir auf einer Positiv-negativ-Dimension in Bezug auf uns selbst vornehmen. |
Selbstwertgefühlhypothese | Die Vorhersage, dass Eigengruppenbegünstigung den Teil des Selbstwertgefühls erhöht, der aus der Zugehörigkeit zu einer Gruppe resultiert. |
Selbstwertkontingenzen | Bereiche – sowohl eigene Eigenschaften (z. B. Tugendhaftigkeit) als auch externe Aspekte (z. B. Macht) –, aus denen wir unser Selbstwertgefühl ableiten. |
Selbstwirksamkeit | Überzeugung zur eigenen Fähigkeit, bestimmte Handlungen ausführen zu können, die zum Erreichen bestimmter Ziele erforderlich sind (dass man z. B. fähig ist, eine Schlankheitskur einzuhalten oder jemandem zu helfen). |
Self-Handicapping | Selbstbeeinträchtigendes Verhalten ausführen, um anschließend eine Ausrede für Misserfolg zu haben und im Fall eines Erfolgs besondere Fähigkeit geltend machen zu können. |
Sensibilität für die Bedürfnisse des Partners | Die Wahrnehmung, dass ein Beziehungspartner unsere Bedürfnisse berücksichtigt. |
Sexuelle Aggression | Aggressives Verhalten, bei dem eine andere Person durch Androhung oder Einsatz körperlicher Gewalt, Ausnutzung der Wehrlosigkeit oder verbalen Druck zu sexuellen Handlungen gezwungen wird. |
Sich selbst erfüllende Prophezeiung | Wenn eine ursprünglich falsche Erwartung zu ihrer eigenen Bestätigung führt. Die zu Beginn unrichtigen Überzeugungen eines Betrachters über eine Zielperson bewirken, dass sie sich so verhält, dass diese Überzeugungen objektiv bestätigt werden. |
Soziale Anpassungsfunktion | Wenn Einstellungen dazu beitragen, dass wir uns mit sympathischen anderen identifizieren. |
Soziale Dominanzorientierung | Ein Merkmal mit unterschiedlichen individuellen Ausprägungen, das einen Wunsch nach hierarchischen Gruppenbeziehungen bedeutet. |
Soziale Erleichterung | Eine Leistungsverbesserung bei gut gelernten/leichten Aufgaben bzw. Leistungsverschlechterung bei schlecht gelernten/schwierigen Aufgaben infolge der Anwesenheit von Mitgliedern derselben Spezies. |
Soziale Erwünschtheit | Der Begriff beschreibt die Tatsache, dass Versuchsteilnehmer gewöhnlich darauf aus sind, in einem positiven Licht gesehen zu werden und deshalb ihre Antworten bzw. ihr Verhalten so gestalten, dass sie möglichst nicht negativ bewertet werden. |
Soziale Identität | Derjenige Bestandteil unseres Selbstkonzepts, der sich auf Gruppenmitgliedschaften und den Wert sowie die mit diesen Mitgliedschaften verbundene soziale Bedeutung gründet. |
Soziale Kognition | Ein umfassendes Thema innerhalb der Sozialpsychologie, das sich damit beschäftigt, zu verstehen, wie wir über uns selbst und über andere Menschen denken und wie die beteiligten Prozesse unsere Urteile und unser Verhalten in sozialen Kontexten beeinflussen. |
Soziale Kompensation | Ist ein Motivationsgewinn in Gruppen, der auftritt, wenn stärkere Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen erhöhen, um damit eine nicht optimale Leistung schwächerer Mitglieder auszugleichen. |
Soziale Neurowissenschaft | Ein interdisziplinäres Feld mit dem Anspruch, zu verstehen, wie soziale Prozesse und Verhaltensweisen durch biologische Systeme realisiert werden. |
Sozialer Einfluss | Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen infolge der Tatsache, dass man mit den Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen anderer Menschen konfrontiert ist. |
Sozialer Vergleich | Sich selbst mit anderen vergleichen, um die eigenen Fähigkeiten und Meinungen einzuschätzen. |
Sozialer Wettbewerb | Ist ein Motivationsgewinn in Gruppen, der auftritt, wenn sich die Gruppenmitglieder während Gruppenaufgaben, bei denen die individuellen Beiträge identifizierbar sind, gegenseitig ausstechen wollen. |
Soziales Faulenzen | Motivationsverlust in Gruppen, der bedeutet, dass Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen verringern, wenn die individuellen Beiträge zur Gruppenleistung nicht identifizierbar sind. |
Soziale Unterstützung | Das Eingehen eines Partners auf die Bedürfnisse des anderen. |
Soziale Wahrnehmung | Der Prozess, bei dem Informationen über die individuellen Merkmale einer Person gesammelt und interpretiert werden. |
Sozioemotionales Verhalten | Verhaltensweisen in gruppeninternen Interaktionen, die auf interpersonelle Beziehungen gerichtet sind. |
Soziometer-Theorie | Eine Theorie, die postuliert, dass unser Selbstwertgefühl als Signal für das Ausmaß fungiert, in dem wir uns von anderen Menschen akzeptiert oder abgelehnt fühlen. |
Starke Reziprozität | Eine Prädisposition von Menschen dafür, mit anderen zusammenzuarbeiten und diejenigen zu bestrafen, die abtrünnig werden, selbst wenn dieses Verhalten nicht mit Eigeninteresse, einer Familienbeziehung im weiteren Sinn oder reziprokem Altruismus gerechtfertigt werden kann. |
Status | Bewertung einer Rolle durch die Gruppe, in der die Rolle vorkommt oder durch die sie definiert wird. |
Stereotyp | Eine kognitive Struktur, die unser Wissen, unsere Überzeugungen und Erwartungen über eine soziale Gruppe von Menschen enthält. |
Stichprobenziehung | Auswahl einer Teilmenge von Personen aus einer Population mit der Absicht, die Population zu beschreiben, aus der sie gezogen wurde. |
Subliminale Werbung | Werbeslogans, die so kurz (oder schwach) dargeboten werden, dass sie unter der Bewusstheitsschwelle liegen. |
Summation | Betrachter addieren die einzelnen Informationen über eine Person; wenn bereits vorliegende Information sehr positiv ist, verbessert zusätzliche leicht positive Information den Eindruck. |
Systematische Verarbeitung | Gründliche und detaillierte Informationsverarbeitung (z. B. Aufmerksamkeit gegenüber den in einer persuasiven Botschaft enthaltenen Argumenten); diese Art der Verarbeitung beruht auf Fähigkeit und Motivation. |
Teambewusstsein | Ist das Verständnis der laufenden Handlungen der anderen; es liefert einen Kontext für das eigene Arbeitshandeln. |
Technik, „den Ball flach zu halten“ | Auf Compliance gegenüber einem anfänglichen Einflussversuch folgt eine kostspieligere und weniger vorteilhafte Variante der gleichen Bitte. |
Teilnehmende Beobachtung | Beobachtungsmethode, bei welcher der Wissenschaftler die Zielgruppe als Teilnehmer am Gruppengeschehen beobachtet und seine Beobachtungen sorgfältig aufzeichnet. |
Terrorismus | Politisch motivierte Gewalt mit dem Ziel, Angst und Schrecken in einer Gesellschaft zu verbreiten und dadurch politische Entscheidungsträger zu beeinflussen. |
Terrormanagement-Theorie | Eine Theorie, die annimmt, dass Menschen die Furcht vor ihrem eigenen Tod dadurch bewältigen, dass sie sich eine Weltsicht konstruieren, die ihr Selbstwertgefühl wahren hilft. |
Theorie | Eine Gruppe abstrakter Begriffe (d. h. Konstrukte) und Aussagen darüber, wie diese Konstrukte miteinander zusammenhängen. |
Theorie der Erwartungszustände | Vertritt die Auffassung, dass Statusunterschiede innerhalb einer Gruppe Ergebnis unterschiedlicher Erwartungen sind, die Gruppenmitglieder aneinander haben. |
Theorie der gelernten Hilflosigkeit | Die Hypothese, nach der Depressionen darauf beruhen, dass man lernt, dass Handlungsergebnisse nicht kontingent auf das eigene Verhalten folgen. |
Theorie der kognitiven Dissonanz | Nimmt an, dass Dissonanz ein aversiver Zustand ist, der Menschen dazu anregt, ihn zu reduzieren (z. B. durch Meinungs-, Einstellungs- oder Verhaltensänderung, aber auch durch die Suche nach konsonanten oder durch das Meiden dissonanter Informationen). |
Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen | Nimmt an, dass Betrachter unter bestimmten Umständen aus einem beobachteten absichtlichen Verhalten auf entsprechende (korrespondierende) Absichten und Dispositionen schließen. |
Theorie des realistischen Konflikts | Von Sherif entwickelte Theorie. Demnach können Konflikt und Wettbewerb zwischen Gruppen bezüglich wichtiger Ressourcen zu Feindseligkeit und Vorurteilen zwischen Gruppen führen. |
Theorie geplanten Verhaltens | Eine Erweiterung der Theorie überlegten Handelns, in der der Begriff der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle enthalten ist. |
Theorie überlegten Handelns | Ein Modell, bei dem Verhalten aus Verhaltensabsichten vorhergesagt wird, die wiederum von Einstellungen und subjektiven Normen bestimmt sind. |
Theorie vom Sündenbock | Demnach beruhen Vorurteile auf durch bestimmte Personen, Gruppen oder unpersönliche Umstände erzeugter Frustration. Die resultierende Aggressivität wird ersatzweise auf die Mitglieder einer Fremdgruppe (= „Sündenböcke“) verschoben, weil die Aggressivität nicht an den eigentlichen Verursachern abreagiert werden kann (z. B. weil diese zu mächtig sind). |
Transaktionale Führungskräfte | Konzentrieren sich auf den angemessenen Austausch von Ressourcen. Sie geben den Mitarbeitern etwas (z. B. Lohn, Anerkennung) im Austausch für das, was die Führungskräfte erreichen wollen (z. B. Leistung). |
Transaktives Gedächtnis | Ein System des Wissens, das den Gruppenmitgliedern zur Verfügung steht, wobei man gemeinsam über das Expertenwissen, die Stärken und Schwächen der jeweils anderen informiert ist. |
Transfer von der Gruppe zum Individuum | Bezeichnet einen Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe für sich allein durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert. |
Transfer von der Gruppe zum Individuum in der Gruppe | Bezeichnet einen Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe innerhalb von Gruppen durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert. |
Transfer von der Gruppe zur Gruppe | Bezeichnet einen Gruppenlernprozess, durch den sich die Fertigkeit einer bestimmten Gruppe, eine Gruppenaufgabe durchzuführen, infolge der sozialen Interaktion zwischen ihren Gruppenmitgliedern bei wiederholter kollektiver Aufgabendurchführung verbessert. |
Transfer von Individuum zu Individuum | Bezeichnet individuelle Lernprozesse, durch die sich die Fertigkeit eines Gruppenmitglieds, eine Aufgabe allein auszuführen, als Folge einer wiederholten individuellen Aufgabenausführung verbessert. |
Transformationale (charismatische) Führungskräfte | Konzentrieren sich darauf, die Ziele der Gruppe bzw. der Organisation mit den Bedürfnissen und Bestrebungen der Mitarbeiter in Einklang zu bringen, indem sie eine attraktive Vision entwickeln. |
Treppenstufen-Modell | Beschreibt die Entstehung terroristischer Gewalt als Abfolge von Stufen, um zu erklären, warum aus einer großen Zahl mit ihrer sozialen Situation unzufriedener Personen nur eine kleine Minderheit zu |
Triangulation | Die Verwendung mehrerer Methoden und Messinstrumente, um ein gegebenes Thema zu erforschen. |
Trotteleffekt | Ist ein Motivationsverlust in Gruppen, der auftritt, wenn Gruppenmitglieder wahrnehmen oder erwarten, dass andere Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen verringern. Um zu vermeiden, ausgenutzt zu werden, verringern sie ihre eigenen Anstrengungen. |
Übergeordnete Ziele | Ziele, die nur erreicht werden können, wenn beide Gruppen kooperativ zum gegenseitigen Vorteil zusammenarbeiten. |
Überlegenheit einer Beziehung | Die Tendenz von Menschen in einer Liebesbeziehung, ihre eigene Beziehung als besser wahrzunehmen als die durchschnittliche Beziehung. |
Überrechtfertigungseffekt | Menschen, die für das Ausführen einer Aktivität belohnt werden, die für sie bereits angenehm ist, werden ihr Verhalten zunehmend auf die Belohnung attribuieren und ihr Interesse an der Aktivität als Verhaltensursache abwerten. |
Umfrageforschung | Eine Forschungsstrategie, bei der eine Stichprobe von Befragten interviewt wird (oder einen Fragebogen ausfüllt); die Befragten werden so ausgewählt, dass sie repräsentativ für die Population sind, aus der sie gezogen wurden. |
Umweltbeherrschung versus Harmonie | Kennzeichen einer Kultur, in der Leistung im Unterschied zu Harmonie mit der Natur angestrebt und geschätzt wird. |
Unabhängige Variable | Variable, die ein Wissenschaftler systematisch verändert (manipuliert), um ihren Einfluss auf eine oder mehrere > abhängige Variablen zu untersuchen. |
Unterdrückung eines Stereotyps | Der Versuch, ein aktiviertes Stereotyp daran zu hindern, die eigenen Urteile über eine Person aus einer stereotypisierten Gruppe zu beeinflussen. |
Unterschied zwischen Handelndem und Beobachter | Hypothetische allgemeine Neigung von Menschen, ihr eigenes Verhalten stärker mit der Situation, das Verhalten anderer Personen jedoch stärker mit deren Dispositionen zu erklären. |
Utilitaristische Funktion | Wenn Einstellungen dazu beitragen, Belohnungen zu maximieren und Kosten zu minimieren. |
Validität (Gültigkeit) | Eine Messung ist in dem Maße valide, in dem sie genau das misst, was sie zu messen vorgibt. |
Variable | Der Begriff beschreibt die messbare Repräsentation eines Konstrukts. |
Verantwortlichkeit | Ein Verarbeitungsziel, bei dem Wahrnehmende glauben, dass sie ihre Reaktionen auf eine Zielperson gegenüber einem Dritten rechtfertigen müssen und für ihre Eindrücke verantwortlich gemacht werden. Im typischen Fall führt dies zu weniger stereotypen Eindrücken. |
Verantwortungsdiffusion | Der Prozess, durch den die Verantwortung unter der Gruppe der anwesenden Zuschauer aufgeteilt wird. Je mehr Menschen in einer Notsituation anwesend sind, desto stärker diffundiert die Verantwortung zwischen ihnen; jeder einzelne individuelle Zuschauer fühlt sich weniger verantwortlich, als wenn er allein wäre. |
Verfügbarkeitsheuristik | Eine kognitive Abkürzung, die es ermöglicht, uns darauf zu stützen, wie schnell uns Informationen über ein bestimmtes Ereignis in den Sinn kommen, um daraus auf die Häufigkeit bzw. Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses zu schließen. |
Verhaltenskomponente von Einstellungen | Frühere (sowie gegenwärtige und antizipierte) Verhaltensweisen, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind. |
Vermeidung von Unsicherheit | Das Ausmaß, in dem man in einem Land vermeidet, Risiken einzugehen und sich Unsicherheiten auszusetzen. |
Versöhnlichkeit | Versöhnlichkeit wird definiert als prosoziale Veränderung der Motivation gegenüber dem Missetäter trotz seines verletzenden Verhaltens. |
Versuchsteilnehmer | Person, die an einer psychologischen Studie teilnimmt. |
Verwandtenselektion | Ist auch als Theorie der Gesamtfitness bekannt und bezieht sich auf die Annahme, dass unsere Entwicklung dazu geführt hat, dass wir Menschen begünstigen, die genetisch mit uns verwandt sind, und es wahrscheinlicher ist, dass wir engen Verwandten (der Familie) helfen als Fremden. |
Verwandtschaftskoeffizient (r) | Der Verwandtschaftskoeffizient zwischen zwei Individuen kann berechnet werden, wenn man weiß, wie viele Schritte die Individuen von einem gemeinsamen Vorfahren entfernt sind. Beispielsweise sind die Verwandtschaftskoeffizienten zwischen Kindern und Eltern bzw. Enkeln und Großeltern 0.5 bzw. 0.25. |
Vorurteil | Eine Einstellung bzw. Orientierung gegenüber einer Gruppe (bzw. ihren Mitgliedern), die sie direkt oder indirekt abwertet, oft aus Eigeninteresse oder zum Nutzen der eigenen Gruppe. |
Waffeneffekt | Befund, dass Personen, die zuvor geärgert worden waren, in Gegenwart von Waffen mehr aggressives Verhalten zeigen als in Gegenwart neutraler Gegenstände. |
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle | Die Auffassung, nach der die Verhaltensvorhersage davon beeinflusst wird, ob Personen überzeugt sind, dass sie in der Lage sind, das betreffende Verhalten auszuführen. |
Wechselseitige Differenzierung oder Kategorisierungsansatz zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen | Empfiehlt, Gruppenzugehörigkeiten während des Kontakts salient zu machen und Mitgliedern der entsprechenden Gruppen distinkte, aber einander ergänzende Rollen zu geben. |
Wertausdrucksfunktion | Wenn Einstellungen dazu beitragen, Wertvorstellungen zum Ausdruck zu bringen. |
WhistleBlowing | Eine besondere Form des Ungehorsams, bei der Menschen über Korruption oder unmoralische Praktiken innerhalb einer Organisation berichten. |
Zeitspannenansatz | Methode zur Überprüfung der Hitze-Hypothese, bei der die Häufigkeit von Gewalttaten innerhalb einer Region in kühleren und in heißeren Jahreszeiten miteinander verglichen wird. |
Zentrale Route zur Persuasion | Sorgfältiges und kritisches Abwägen der Argumente, die zur Unterstützung einer bestimmten Position vorgebracht werden. |
Zentrales Persönlichkeitsmerkmal | Ein dispositionales Merkmal, das bei Betrachtern den Gesamteindruck von einer Persönlichkeit maßgeblich beeinflusst. |
Ziel | Ein positiv bewerteter Endzustand eines Verhaltens, verbunden mit der Absicht/Motivation, eine Handlung auszuführen oder ein Urteil zu fällen. |
Zielabhängig | Wenn ein Ergebnis vom Vorhandensein eines spezifischen Ziels abhängt (z. B. zielabhängige automatische Aktivierung eines Stereotyps). |
Zufallszuweisung | Der Vorgang, bei dem die Versuchsteilnehmer Versuchsbedingungen so zugeordnet werden, dass jeder Versuchsteilnehmer die gleiche Chance hat, jeder der Bedingungen zugeteilt zu werden. |
Zugänglichkeit | Das Ausmaß, in dem Informationen leicht gefunden und abgerufen werden können. |
Zuschauereffekt | Bezieht sich auf das Phänomen, bei dem die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine beliebige Person in einer Notsituation hilft, in dem Maße abnimmt, wie die Anzahl der anderen Anwesenden zunimmt. |
Zustimmungstendenz | Neigung bei einem Befragten, allen Items von Skalen, mit denen Einstellungen, Überzeugungen oder Wertvorstellungen erfasst werden, zuzustimmen, auch denjenigen, die einander widersprechen. |
Zweidimensionale Sichtweise von Einstellungen | Eine Sichtweise, nach der positive und negative Elemente entlang getrennter Dimensionen abgespeichert sind. |
Zwei-Prozess-Theorien der Persuasion | Persuasionstheorien, die zwei Arten der Informationsverarbeitung postulieren, eine systematische und eine nicht systematische. Die Modi unterscheiden sich im Ausmaß, in dem sich Individuen gedanklich mit den inhaltlich relevanten Argumenten einer Botschaft auseinandersetzen und die in einer Botschaft enthaltenen Argumente kritisch bewerten. |