Begriff | Erklärung |
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Anthropogenese | Stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen von frühen anthropoiden Vorformen des Menschen bis zu dem Homo sapiens der Gegenwart. |
Entwicklung | Relativ überdauernde und aufeinander bezogene intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg. Dementsprechend gehören beispielsweise Befindlichkeitsveränderungen oder Veränderungen durch abrupt eintretende Ereignisse nicht dazu. |
Entwicklungsintervention | Methode zur Optimierung von Entwicklungsergebnissen. Vor allem bei ungünstigen Entwicklungsprognosen kann es sinnvoll sein, hiernach zu suchen, um das andernfalls zu erwartende ungünstige Entwicklungsergebnis zu vermeiden. |
Entwicklungsprognose | Aus der Kenntnis des aktuellen Entwicklungsstandes können Voraussagen über die zukünftige Entwicklung abgeleitet werden. Dies gelingt allerdings nur bei Entwicklungsmerkmalen, die eine gewisse Stabilität über die Zeit aufweisen. |
Reifung | Annahme, dass Entwicklung vor allem durch endogene Faktoren (wie beispielsweise die Erbanlagen eines Individuums) gesteuert wird. Heute wird bei der Entwicklung in der Regel von wechselseitigen Einflüssen von endogenen und exogenen Faktoren ausgegangen. |
Ontogenese | Bezieht sich auf die Entwicklungsveränderungen zwischen der Konzeption und dem Tod eines Individuums. |
Phylogenese | Stammesgeschichtliche Entwicklung von Arten bzw. Spezies. Als Spezialfall kann die Anthropogenese aufgefasst werden, die sich auf die stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen richtet. |
Anale Phase | Entwicklungsphase nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, in der der Lustgewinn durch die Nahrungsausscheidung im Vordergrund steht. |
Akkulturationsstrategien | Strategien, die bei einer Migration in einen neuen Kulturkreis eingesetzt werden können. Unterschieden werden Assimilation, Separation, Marginalisierung und Integration. |
Neuropsychoanalyse | Neuere Entwicklungslinie der Psychoanalyse, die sich auf die Herstellung von Verbindungen zwischen psychoanalytischen und neurowissenschaftlichen Konzepten bezieht. |
Soziale Bewältigungsressourcen | Soziale Ressourcen, die man bei der Bewältigung von Problemen mobilisieren kann (z. B. Unterstützung durch das soziale Netzwerk). |
Anforderungs-Bewältigungs-Paradigma | Annahme, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihrer Entwicklung mit vielfachen Anforderungen konfrontiert sind, die sie auf der Basis ihrer jeweiligen personalen und sozialen Ressourcen bewältigen müssen. |
A-non-B-Suchfehler | Phänomen, dass Kinder, die noch nicht über Objektpermanenz verfügen, dazu tendieren, ein Objekt, das vor ihren Augen nacheinander an mehreren Orten versteckt wurde, an dem Ort suchen, wo das Objekt zuerst versteckt wurde. |
Arbeitsspeicher | Nach dem Mehrspeichermodell der Informationsverarbeitung erfolgt hier eine Weiterverarbeitung der Information aus dem Ultrakurzzeitgedächtnis und eine Verknüpfung mit Information aus dem Langzeitspeicher. Es wird zwischen einem visuell-räumlichen Speicher, der phonologischen Schleife sowie dem episodischen Puffer unterschieden. Zusätzlich wird eine zentrale Exekutive postuliert, die Steuerungs- und Kontrollfunktionen übernimmt. |
Disäquilibration | Im Assimilations-Akkommodations-Prozess kommt es nach der kognitiven Theorie Piagets zunächst hierzu, wenn eine Assimilation misslingt. Durch die Aufhebung der vorhandenen Diskrepanzen kommt es wieder zur Äquilibration. |
Episodisches Gedächtnis | Bezieht sich im Wesentlichen auf eigene autobiografische Erfahrungen und ist zeitlich organisiert. |
Es | Repräsentiert die Triebbedürfnisse eines Menschen in der psychoanalytischen Konzeption Freuds und ist in der Regel auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet. |
Reifung | Annahme, dass Entwicklung vor allem durch endogene Faktoren (wie beispielsweise die Erbanlagen eines Individuums) gesteuert wird. Heute wird bei der Entwicklung in der Regel von wechselseitigen Einflüssen von endogenen und exogenen Faktoren ausgegangen. |
Ethologie | Befasst sich mit der vergleichenden Verhaltensforschung mit dem zentralen Ziel, angeborene Verhaltensbestandteile zu identifizieren. |
Familienstufenkonzepte | Hierin werden verschiedene Stufen der Familienentwicklung postuliert, die durch mehr oder weniger tiefe Einschnitte voneinander abgegrenzt sind. |
Fixation | Hierzu kommt es nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, wenn in einzelnen Entwicklungsphasen eine unzureichende oder übermäßige Bedürfnisbefriedigung stattfindet. Als Folge hiervon werden auch in späteren Entwicklungsphasen in besonderem Maße Bedürfnisbefriedigungen aus Quellen bezogen, die nicht der altersentsprechenden Entwicklungsphase zuzuordnen sind (z. B. aus oralen Aktivitäten im Erwachsenenalter). |
Perspektivenübernahmefähigkeit | Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen. |
Egozentrismus | Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten |
Schema | Kognitive Denkeinheit zur Verarbeitung von Informationen in der kognitiven Entwicklungstheorie Piagets. |
Chronosystem | Bezieht sich auf die zeitliche Struktur der Systemebenen innerhalb der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich die Systemebenen über die Zeit hinweg weiterentwickeln. |
Exosystem | Lebensbereiche nach der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person nehmen (z. B. Ratschläge aus dem Freundeskreis der Eltern). |
Makrosystem | In der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners werden hierunter die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur bzw. einer Kultur zusammengefasst, die als gemeinsame Einflüsse auf alle Mitglieder einer Kultur oder Subkultur wirken. |
Mesosystem | Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikrosystemen) umfassen, die für eine Person von Bedeutung sind (z. B. Wechselbeziehungen zwischen Schule und Familie). |
Mikrosystem | Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, in denen Menschen leicht direkte Interaktionen mit anderen aufnehmen können (wie Familie, Schule etc.). |
Kritische Lebensereignisse | Einschneidende und belastende Schicksalsschläge im Leben eines Menschen. Dazu gehören beispielsweise der Tod eines oder beider Elternteile, das Miterleben eines Unfalls, einer Naturkatastrophe oder eines Krieges. |
Entwicklungsaufgaben | Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt. |
Externalisierende Problemverarbeitung | Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht. |
Bestrafung | Setzen einer negativen Konsequenz oder Wegnahme einer positiven Konsequenz. Hierdurch wird die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens gesenkt. |
Über-Ich | Repräsentiert nach der psychoanalytischen Konzeption Freuds die Normen der Umgebung, die einer unmittelbaren Triebbefriedigung, wie sie das Es anstrebt, entgegenstehen. |
Myelinisierung | Vorgang, bei dem insbesondere die Axone, die für die Impulsleitung zu weiteren Neuronen zuständig sind, im Laufe der Entwicklung zunehmend mit Lipiden und Proteinen umgeben werden, die wie eine Isolationsschicht wirken und die Reizweiterleitung beschleunigen. |
Akkommodation | Bezieht sich nach der kognitiven Theorie Piagets auf die Anpassung kognitiver Schemata, falls eine Informationsverarbeitung mit den vorhandenen Schemata nicht erfolgreich ist. |
Assimilation | Nach der kognitiven Theorie Piagets Einordnung von Information auf der Basis der vorhandenen Denkschemata. |
Intuitives Kernwissen | Wissensinhalte, die sich bereits sehr früh bei Säuglingen nachweisen lassen und die möglicherweise angeborene Bestandteile enthalten. Es wird in den Bereichen der Physik, Biologie und Psychologie vermutet. |
Metagedächtnis | Hierin wird das Wissen über das eigene Gedächtnis und über die Möglichkeiten, das Gedächtnis effektiv zu nutzen, zusammengefasst. |
Privilegierte Wissensdomänen | Bereiche, in denen bereits früh im Entwicklungsverlauf ein intuitives Kernwissen besteht, auf das im Laufe der weiteren Entwicklung aufgebaut werden kann. Zu ihnen zählen insbesondere die Physik, die Biologie und die Psychologie, in denen bereits sehr früh Wissensbestände nachgewiesen werden können, die auf eine besondere Lernbereitschaft für diese Wissensinhalte schließen lassen. |
Formal-operationale Entwicklungsstufe | Nach der kognitiven Theorie Piagets ist diese Entwicklungsstufe (Altersbereich ab 12 Jahren) durch die Fähigkeit zu abstraktem Denken und zu systematischem Denken nach formal-logischen Regeln gekennzeichnet. |
Genitale Phase | Entwicklungsphase nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, in der die frühkindlichen Formen des Lustgewinns erneut an Bedeutung gewinnen, wobei jedoch die genitalen Zonen eine verstärkte Bedeutung als Quelle des Lustgewinns erfahren. |
Ich | Instanz nach der psychoanalytischen Konzeption Freuds, die darum bemüht ist, Wege zu einer Triebbefriedigung zu finden, die den Normen der sozialen Umgebung (repräsentiert durch das Über-Ich) gerecht werden. Sie vermittelt also zwischen dem Es und dem Über-Ich. |
Klassisches Konditionieren | Bedeutet, dass eine bereits vorhandene Reiz-Reaktions-Verbindung mit einem neuen Auslösereiz gekoppelt wird. |
Konkret-operationale Entwicklungsphase | Entwicklungsphase nach der kognitiven Theorie Piagets (Altersbereich 7-11 Jahre), die eine Ablösung der Denkoperationen von den beobachteten Abläufen beinhaltet, wobei die Denkoperationen noch immer auf konkrete Handlungen und Wahrnehmungen bezogen sind und die Abstraktionsfähigkeit dementsprechend noch immer gering ist. |
Konnektionistische Theorien | Betonen im Gegensatz zu klassischen Mehrspeichermodellen der Informationsverarbeitung, die im Wesentlichen von einer sequenziellen Informationsverarbeitung ausgehen, die parallele Informationsverarbeitung. |
Langzeitspeicher | Hält Information über längere Zeitspannen verfügbar. Als wichtigste Teilkomponenten werden hierbei das episodische Gedächtnis, das semantische Gedächtnis und das prozedurale Gedächtnis unterschieden. |
Latenzphase | Hierin kommt es nach der psychoanalytischen Theorie Freuds zu einer vorübergehenden Abnahme der Rolle des genitalen Lustgewinns und zu einer Zunahme der intellektuellen Wissbegier als Umlenkung von Es-Energien (Sublimierung als Abwehrmechanismus). |
Normative Familienentwicklung | Bestimmte Stufenabfolgen der Familienentwicklung innerhalb eines bestimmten gesellschaftlichen Kontextes treffen auf eine Vielzahl von Familien zu. |
Nutzungsdefizit | Unfähigkeit, von einer Memorisierungsstrategie zu profitieren, selbst wenn man sie einsetzen würde. |
Objektbeziehung | In neueren psychoanalytischen Theorien geht es hierbei um die kindlichen Beziehungen zu Bezugspersonen (insbesondere zur Mutter). Diese Beziehungen werden vor allem in ihrer Funktion gesehen, die Entwicklung des Ich und der psychischen Unabhängigkeit zu ermöglichen. |
Objektpermanenz | Kennzeichnet das Wissen darüber, dass Objekte auch dann bestehen bleiben, wenn sie nicht mehr unmittelbar wahrnehmbar sind. Solange kein Schema für einen Gegenstand vorliegt, ist dagegen der Gegenstand verschwunden, sobald er aus dem Blickfeld verschwunden ist. |
Operantes Konditionieren | Bedeutet, dass die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch die darauf folgenden Konsequenzen erhöht oder gesenkt wird. |
Orale Phase | Entwicklungsphase nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, in der der Lustgewinn durch die Nahrungsaufnahme im Vordergrund steht. |
Personale Bewältigungsressourcen | Das individuelle Bewältigungsrepertoire, das einer Person zur Verfügung steht (z. B. die verfügbaren Bewältigungsstrategien). |
Phallische Phase | Entwicklungsphase nach der psychoanalytischen Theorie Freuds, in der der Lustgewinn durch die genitalen Zonen an Bedeutung gewinnt. |
Präoperationale Entwicklungsphase | Entwicklungsphase nach der kognitiven Theorie Piagets (Altersbereich 3-6 Jahre), die gekennzeichnet ist durch eine enge Gebundenheit des Denkens an Konkretem und die eigenen Handlungen. Es besteht eine Tendenz zur Zentrierung auf eine Dimension (eine Perspektive, einen Zustand etc.). |
Produktionsdefizit | Hierbei werden Memorisierungsstrategien nicht spontan eingesetzt, obwohl man prinzipiell (z. B. nach gezielter Instruktion) in der Lage wäre, sie mit Gewinn einzusetzen. |
Prozedurales Gedächtnis | Die auf Fertigkeiten bezogenen Gedächtnisanteile. Es handelt sich im Wesentlichen um automatisierte Fertigkeiten, die ohne bewusste Steuerung eingesetzt werden. |
Sekundäre Verstärker | Können nach der Lerntheorie als Ersatz für primäre Verstärker deren Funktion einnehmen. Ein Beispiel ist der Erhalt von Geld als Verstärkung, mit dem man sich dann primäre (unmittelbare) Verstärker (z. B. Süßigkeiten) kaufen kann. |
Semantisches Gedächtnis | Umfasst das Weltwissen einer Person und ist in semantischen Netzwerken organisiert. |
Sensorisches Register | Bereich, in dem nach dem Mehrspeichermodell die Information aus der Umgebung, die zunächst über die Sinnesorgane aufgenommen wurde, zwischengespeichert wird (auch als Ultrakurzzeitgedächtnis bezeichnet). |
Sensumotorische Entwicklungsphase | Entwicklungsphase nach der kognitiven Theorie Piagets (Altersbereich 0-24 Monate), die eine Verlagerung des zunächst äußeren Handelns in ein verinnerlichtes Handeln beinhaltet. |
Soziobiologie | Forschungsgebiet, das sich mit der Analyse von Beziehungen zwischen genetischen Interessen (Weitergabe von Genen) und Verhalten befasst. Es handelt sich dabei um die Anwendung neodarwinistischer Evolutionstheorie auf das Sozialverhalten von Tieren und Menschen. |
Verhaltensextinktion | Nach der Lerntheorie kommt es hierzu (bzw. zur Verhaltenslöschung), wenn über einen mehr oder minder langen Zeitraum keine Verhaltensverstärkung stattfindet. |
Verstärkung | Hierdurch (Setzen einer positiven Konsequenz oder Wegnahme einer negativen Konsequenz) kommt es nach der Lerntheorie zu der Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens. |
Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma | Hierbei werden implizite Erwartungen des Säuglings dadurch erkennbar, dass er im Falle eines erwartungswidrigen Ereignisses mit einer Aufmerksamkeitssteigerung reagiert. |
Erwartungs-Induktions-Paradigma | Hierbei werden beim Säugling durch die Präsentation von Stimuli bestimmte Erwartungen erzeugt. Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind. Ob die Relationen erkannt wurden, lässt sich dann durch Beobachtung seines Verhaltens erkennen. |
Konvergenzmodell | Kombiniert die Längs- und Querschnittmethode, indem Teiluntersuchungen so miteinander kombiniert werden, dass ein zusammengesetzter, sich teilweise überlappender Gesamtlängsschnitt entsteht. |
Assoziationslernen | Das Erlernen von Zusammenhängen zwischen Ereignissen. Bereits Säuglinge können Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen und daraufhin Erwartungen in Bezug auf weitere Reizdarbietungen entwickeln. |
Habituation | Frühe Form des Lernens. Säuglinge zeigen bereits am Anfang ihrer Entwicklung eine Gewöhnung an Reize und lassen damit erkennen, dass sie diese wiedererkennen. Die Aufmerksamkeit, die auf einen wiederholt dargebotenen Reiz gerichtet wird, nimmt dabei im Laufe der Zeit ab. |
Habituations-Dishabituations-Paradigma | Methode zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann. Folgt nach der Gewöhnung an eine Reihe gleichartiger Reize ein neuer Reiz und der Säugling dishabituiert, folgt daraus, dass er den neuen Reiz als abweichend wahrgenommen hat. |
Panel Studie | Erhebungsmethode, bei der bestimmte Bevölkerungsanteile über längere Zeiträume hinweg wiederholt befragt werden. Es handelt sich also um eine Längsschnittmethode, wobei häufig größere (möglichst repräsentative) Stichproben in ihrer Veränderung über die Zeit betrachtet werden (z.B. Familien mit Kindern). |
Längsschnittmethode | Hierbei werden wiederholte Erhebungen bei einer Stichprobe vorgenommen. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, intraindividuelle Entwicklungsverläufe festzustellen. |
Präferenzparadigma | Hierbei werden dem Säugling zwei oder mehr Stimuli präsentiert, und aus der Reaktion des Kindes wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen. |
Kohorteneffekt | Hierbei bestehen Unterschiede zwischen den Entwicklungsverläufen unterschiedlicher Geburtskohorten. So können sich beispielsweise die 1990 Geborenen von den 2000 Geborenen unterscheiden, indem sie unterschiedliche Bildungsbedingungen erlebt haben. |
Querschnittmethode | Hierbei werden Stichproben aus verschiedenen Altersgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig untersucht. |
Testungseffekt | Kommen bei wiederholten Datenerhebungen vor, indem die vorhergehende Datenerhebung Effekte hervorruft, die sich auf eine folgende Datenerhebung auswirken (z. B. Übungseffekte, Gewöhnungseffekte etc.). |
Testzeiteffekt | Hierbei gehen Unterschiede zwischen zwei Testzeitpunkten auf das zwischenzeitliche Geschehen zurück, das über verschiedene Kohorten hinweg das zu erhebende Merkmal beeinflusst (z. B. Ernährungsmangel in Kriegsjahren, der sich auf das Größenwachstum in mehreren Geburtskohorten auswirkt). |
Verzögerte Imitation | Eine Methode, bei der Kindern Modellhandlungen vorgeführt werden, die nach einem mehr oder minder großen Zeitintervall imitiert werden sollen, um dadurch beispielsweise Aufschlüsse über die Gedächtnisleistung zu erhalten. |
Adoptionsstudien | Methode, die sich neben der Zwillingsmethode zur Abschätzung von Anlage- und Umweltanteilen im Humanbereich anbietet. Dabei wird aus den Unterschieden zwischen den biologischen Eltern und den nicht verwandten Adoptiveltern auf das Ausmaß der Erblichkeit eines Merkmals geschlossen. |
Aktive Anlagewirkungen | Aktive Suche eines Individuums nach einer Umgebung, die zu seinen genetischen Anlagen passt. |
Deprivationsstudien | Methode, bei der möglichst alle exogenen Einflüsse ausgeschaltet werden, um den Anlageanteil an der Ausprägung eines Merkmals zu bestimmen. Eine experimentelle Variation bis hin zur Ausschaltung aller exogenen Einflüsse verbietet sich im Humanbereich aus ethischen Gründen. Hier können allenfalls Rückschlüsse aus vorgefundenen Entbehrungen gezogen werden (z. B. bei angeborener Blindheit). |
Epigenetik | Die Epigenetik beschäftigt sich als Teilgebiet der Biologie mit den Prozessen, die die Aktivität des Genoms beeinflussen, sowie mit der Vererbbarkeit der Zustände der Genaktivität. |
Epigenom | Die Gesamtheit aller epigenetischen Informationen wird als Epigenom bezeichnet. Diese Informationen sind in unterschiedlichen Kodierungen zu finden. Drei der am besten erforschten Kodierungen sind die RNA-Interferenz, die DNA-Methylierung und die Histonmodifikation. |
Erblichkeitsschätzung | Diese geben an, welcher Anteil an der Variation eines Merkmals auf die genetische Ausstattung bzw. die Umweltvariation entfällt. |
Evozierende Anlagewirkungen | Mit diesem Begriff ist gemeint, dass ein Kind durch sein Verhalten Wirkungen in seiner sozialen Umgebung hervorruft, die zu seinen genetischen Anlagen passen. |
Modifikationsbreite | Mit der genetischen Ausstattung ist der Phänotyp nicht vollständig bestimmt. Es ergibt sich vielmehr eine gewisse Spanne, innerhalb derer sich der Phänotyp je nach seinen Umweltgegebenheiten ausprägen kann. |
Passive Anlagewirkungen | Die biologischen Eltern schaffen ein Umfeld, das zu ihrer eigenen Genausstattung passt, das jedoch wegen der genetischen Überlappung gleichzeitig auch ein günstiges Umfeld für die Kinder schafft. Die Kinder gelangen dadurch ohne eigenes Zutun (also passiv) in ein geeignetes Entwicklungsumfeld. |
Phänotyp | Erscheinungsbild eines Individuums. Es ergibt sich aus dem Genotyp (der genetischen Ausstattung) sowie den Umgebungseinflüssen, die das Erscheinungsbild innerhalb der genetischen Modifikationsbreite beeinflussen. |
Zwillingsmethode | Methode zur Abschätzung von Anlage- und Umweltanteilen im Humanbereich. Dabei wird aus den Unterschieden zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen auf das Ausmaß der Erblichkeit eines Merkmals geschlossen. |
Allgemeine Entwicklungstests | Testverfahren, um den allgemeinen Entwicklungsstand eines Kindes differenzierter zu erfassen, als es mit einem Screeningtest möglich ist. |
Entwicklungsdiagnostik | Bestimmung des Entwicklungsstandes eines Kindes in Relation zu einer Bezugsgruppe. Der Entwicklungsstand kann für die Gesamtentwicklung sowie für die Entwicklung in einzelnen Entwicklungsbereichen (wie Sprache, Motorik etc.) bestimmt werden. |
Reifung | Annahme, dass Entwicklung vor allem durch endogene Faktoren (wie beispielsweise die Erbanlagen eines Individuums) gesteuert wird. Heute wird bei der Entwicklung in der Regel von wechselseitigen Einflüssen von endogenen und exogenen Faktoren ausgegangen. |
Normierung | Innerhalb eines Testverfahrens werden Entwicklungsnormen angegeben, mit denen sich feststellen lässt, wie weit ein Kind im Verhältnis zu seinen Altersgenossen entwickelt ist. |
Objektivität | Im Zusammenhang mit Testverfahren bezieht sich diese auf die Frage, ob das Testergebnis unabhängig von Einflüssen des Untersuchers ist. Sie kann sich auf die Durchführung, Auswertung und Interpretation beziehen. |
Reliabilität | Bezieht sich auf die Zuverlässigkeit, mit der ein Test das misst, was er misst (unabhängig davon, ob es das ist, was er messen soll). Es wird dabei zwischen Retest-Reliabilität, Paralleltest-Reliabilität, Split-Half-Reliabilität und interner Konsistenz unterschieden. |
Screeningtest | Lassen sich nutzen, um einen raschen Überblick zum Entwicklungstand eines Kindes zu erhalten. Bei Auffälligkeiten ist das Testergebnis durch den Einsatz weiterer Tests zu objektivieren und zu differenzieren. |
Spezielle Entwicklungstests | Tests, die der differenzierten Erfassung des Entwicklungsstandes in Teilbereichen der Entwicklung (wie Sprache oder Motorik) dienen. |
Validität | Bezieht sich auf die Frage, ob ein Test das misst, was er messen soll, und kann sich auf Inhalt, Kriterienbezogenheit und das Konstrukt beziehen. |
Apgar-Index | Routinemäßige Überprüfung der Herzfrequenz, der Atmungsaktivität, der Reflexauslösbarkeit, des Muskeltonus und der Hautfärbung unmittelbar nach der Geburt. |
Atmungsmonitor | Gerät zur Überwachung der Atmung eines Säuglings, das eingesetzt wird, wenn entsprechende Risiken bei einem Kind bestehen. Tritt eine Atmungsunterbrechung ein, erfolgt ein Signal, damit Maßnahmen zur Beseitigung der Atmungsunterbrechung eingeleitet werden können. |
Embryonalstadium | Zeitspanne von der 3. bis zur 8. Schwangerschaftswoche |
Erfahrungsabhängige Plastizität | Dies meint, dass Synapsen im Gehirn in Abhängigkeit von den jeweiligen Umwelterfahrungen gebildet werden. |
Erfahrungsabhängige Synapseneliminierung | Dies besagt, dass wenig aktivierte Synapsenverbindungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder beseitigt werden. |
Erfahrungserwartende Plastizität | Dies meint, dass das Gehirn in bestimmten Entwicklungsabschnitten spezifische Erfahrungen benötigt, um sich optimal entwickeln zu können. |
Myelinisierung | Vorgang, bei dem insbesondere die Axone, die für die Impulsleitung zu weiteren Neuronen zuständig sind, im Laufe der Entwicklung zunehmend mit Lipiden und Proteinen umgeben werden, die wie eine Isolationsschicht wirken und die Reizweiterleitung beschleunigen. |
Broca-Areal | Hirnregion, die im Wesentlichen für die Sprachproduktion zuständig ist, während das Wernicke-Areal mit dem Sprachverständnis in Zusammenhang gebracht wird. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Zuordnung nicht so eindeutig ist, wie sie ursprünglich angenommen wurde. |
Wernicke-Areal | Diese Hirnregion ist im Wesentlichen für das Sprachverständnis zuständig, während das Broca-Areal mit der Sprachproduktion in Zusammenhang gebracht wird. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Zuordnung nicht so eindeutig ist, wie sie ursprünglich angenommen wurde. |
Hirnlateralisation | Mit dem Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass es bei den beiden Hirnhälften im Laufe der Entwicklung zu einer Funktionsteilung kommt, indem beispielsweise die linke Hirnhälfte vorrangig für eine sequenzielle und die rechte Hirnhälfte verstärkt für eine ganzheitliche Informationsverarbeitung zuständig ist. |
Alkoholembryopathie | Bezeichnung für eine vorgeburtliche Schädigung eines Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Alkoholexposition kann es zu Organschäden, Intelligenzvermindungen und Verhaltensänderungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität) kommen. Auch fetales Alkoholsyndrom (FAS) genannt. |
Teratogene | Hierbei handelt es sich um Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können. Besonders hervorzuheben sind dabei Alkohol oder Drogen, Rauchen, spezifische Medikamente, Umweltgifte oder Strahlenschäden und Infektionserkrankungen der Mutter. |
Fötalstadium | Stadium nach dem Embryonalstadium, das von der 9. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt reicht. |
Hippocampus | Der Hippocampus ist ein stammesgeschichtlich älteres Kortexfeld, das seinen Namen aufgrund seiner Form erhalten hat, die einem Seepferdchen ähnelt. Er ist eine Struktur des limbischen Systems, gehört rein anatomisch gesehen dennoch zum medialen Teil des Großhirns, wo er im Schläfenlappen jeder Hemisphäre zu finden ist. Er fungiert vor allem als zentrale Schaltstation für das Erinnerungsvermögen. Eine Beschädigung des Hippokampus zieht eine bleibende Beeinträchtigung der Verarbeitung von Gedächtnisinhalten nach sich. |
Hypothalamus | Der Hypothalamus ist ein Teil des Zwischenhirns und gehört zum limbischen System. Trotz seiner geringen Größe ist er eine der wichtigsten Schaltstationen zwischen anderen Gehirnregionen und dem Körper. Seine Funktion ist vor allem, die Lebensfunktionen des Körpers im Gleichgewicht zu halten, was über die Ausschüttung von Hormonen geschieht. Daneben spielt er eine wichtige Rolle bei der emotionalen Erregung. |
Infantile Amnesie | Die fehlende Erinnerung an die ersten drei Lebensjahre und die darauffolgende Unschärfe der Erinnerung bis in das sechste Lebensjahr hinein wird als infantile Amnesie bezeichnet. |
Kortex | Der Kortex stellt als Oberfläche des Großhirns den Bereich mit dem größten Anteil grauer Nervenzellen dar und ist in zwei Hemisphären und vier Lappen eingeteilt: Frontallappen, Parietallappen, Okzipitallappen und Temporallappen. Der Kortex stellt das stammesgeschichtlich jüngste Steuerungs- und Informationsverarbeitungszentrum dar. Alle weiteren Hirnstrukturen werden demgegenüber als subkortikal bezeichnet. |
Limbisches System | Dem Limbischen System werden wichtige Anteile an der Verarbeitung von Emotionen und emotionalen Reizen zugeschrieben. Es bestehen allerdings Vernetzungen mit einer Vielzahl anderer Hirnregionen, so dass auch andere Hirnregionen an der Emotionsverarbeitung beteiligt sind. |
Moro-Reflex | Reflex (auch Schreckreflex), der ausgelöst wird, wenn sich der Säugling erschrickt (z. B. bei lauten Geräuschen wie dem Zuschlagen einer Tür). Er besteht aus einer Reihe schneller rhythmischer Bewegungen der Extremitäten (insbesondere der Arme und Hände), die ursprünglich vermutlich der Anklammerung an die Mutter dienten. |
Neurulation | Die Neurulation setzt etwa 19 Tage nach der Befruchtung der Eizelle ein und stellt die Anlage des zentralen Nervensystems dar. Ausgangspunkt ist die Bildung einer Neuralplatte, deren Ränder sich im weiteren Verlauf wölben, um in der Mitte eine Neuralrinne zu bilden. Durch den Schluss der Wölbungen entsteht schließlich das Neuralrohr, womit das Rückenmark angelegt ist. |
Non-REM-Schlaf | Schlafphase, die durch eine regelmäßige Atmung, geringe motorische Aktivität und eine geringe Muskelspannung charakterisiert ist. Es treten keine schnellen Augenbewegungen (rapid eye movements, REM) auf. |
Plötzlicher Säuglingstod | Ein plötzlicher und unerklärlicher Tod im Säuglingsalter (meist innerhalb des 1. Lebensjahres). Auch wenn die Ursache noch nicht abschließend geklärt ist, lassen sich Risikofaktoren benennen, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens erhöhen: Ein bereits aufgetretener lebensbedrohlicher Zustand, ein bereits daran gestorbenes Geschwisterkind, eine Frühgeburt, Drogenkonsum der Mutter, Schlafen in Bauchlage, Rauchen, Verzicht auf Stillen und eine Überwärmung des Kindes. |
Präfrontaler Kortex | Dem Präfrontalen Kortex wird eine wichtige Bedeutung für die Handlungsplanung, Handlungskontrolle und Handlungssteuerung zugeschrieben. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Zentrale Exekutive zu nennen, der diese Aufgaben zugeordnet werden. |
REM-Schlaf | Hierbei handelt es sich um eine Phase unruhigen Schlafes, die sich durch eine unregelmäßige Atmung und eine leicht erhöhte Muskelspannung auszeichnet. Auffällig ist, dass in dieser Phase verstärkt schnelle Augenbewegungen (rapid eye movements) hinter den geschlossenen Augenlidern zu beobachten sind. Während der Nacht wechseln sich typischerweise mehrfach Phasen unterschiedlichen Schlafes ab. |
Rooting-Reflex | Wird auch als Suchreflex bezeichnet und tritt in Erscheinung, wenn man beispielsweise den Säugling an der Wange berührt. Der Säugling wendet sich nun reflektorisch der Berührung zu in der Erwartung, dass sich dort die Nahrungsquelle (Brust oder Flasche) befindet. |
Autobiographisches Gedächtnis | Gedächtnis für Erinnerungen an eigene Erlebnisse in zurückliegenden Entwicklungsabschnitten. Es wird häufig mit dem episodischen Gedächtnis in Verbindung gebracht, ist jedoch nicht deckungsgleich damit. |
Schreitreflex | Kann ausgelöst werden, indem man den Säugling leicht nach vorn gebeugt hält und die Füße eine Fläche berühren lässt. Der Säugling zeigt daraufhin Schreitbewegungen, die an Laufen erinnern. |
Alkoholembryopathie | Bezeichnung für eine vorgeburtliche Schädigung eines Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Alkoholexposition kann es zu Organschäden, Intelligenzvermindungen und Verhaltensänderungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität) kommen. Auch fetales Alkoholsyndrom (FAS) genannt. |
Teratogene | Hierbei handelt es sich um Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können. Besonders hervorzuheben sind dabei Alkohol oder Drogen, Rauchen, spezifische Medikamente, Umweltgifte oder Strahlenschäden und Infektionserkrankungen der Mutter. |
Reflexe | Relativ starre motorische Reaktionsmuster, die durch einen spezifischen Reiz ausgelöst werden (z.B. Rückziehreflex bei einem Schmerzreiz). |
Schwimmreflex | Wenn man einen Säugling horizontal ins Wasser hält, zeigt er Bewegungen, die an Schwimmbewegungen erinnern. |
Verschwindende Reflexe | Reflexe (wie der Moro-Reflex) haben spezifische Zeitfenster, in denen die einzelnen Reflexe zurückgebildet sein sollten. Abweichungen von den Zeitfenstern können auf neurologische Störungen hinweisen. |
Zellmigration | Prozess der Wanderung neu gebildeter Zellen vom Ausgangspunkt an den jeweiligen Bestimmungsort innerhalb eines Organismus. |
Zellspezialisierung | Durch diesen Vorgang entstehen aus den zunächst gleichartigen embryonalen Stammzellen Zellen mit spezifischen Strukturen und Funktionen. |
Zellsterben | Dieses auch als programmierter Zelltod bezeichnete Phänomen dient dazu, überflüssige oder hinderliche Zellen zu beseitigen. Dies geschicht bereits im Laufe der Entwicklung (auch schon in frühen Entwicklungsstadien). |
Zephalokaudaler Entwicklungstrend | Entwicklungstrend vom Kopf über den Rumpf zu den Extremitäten (bezogen auf die Ausbildung von Myelinschichten). |
Zirkadiane Rhythmen | Innerorganismische Rhythmen, die den Organismus auf täglich wiederkehrende Phänomene einstellen. Beispielhaft ist dabei der Schlaf-Wach-Rhythmus zu nennen. Solche Rhythmen müssen entwickelt werden, was zu den frühen Entwicklungsaufgaben eines Säuglings gehört. |
Zygotenstadium | Zeitspanne von der Befruchtung bis zur Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterwand. |
Größenkonstanz | Fähigkeit, die Größe eines Objektes als konstant wahrzunehmen, auch wenn sich die räumliche Distanz zum Betrachter ändert. Es findet dabei eine interne Korrektur statt, die den Gegenstand konstant gleich groß erscheinen lässt. |
Intermodale Wahrnehmung | Die Forschung zur intermodalen Wahrnehmung (auch als crossmodale Wahrnehmung bezeichnet) befasst sich mit der Kompetenz zur Verknüpfung von Informationen aus verschiedenen Sinnesmodalitäten. |
Reflexe | Relativ starre motorische Reaktionsmuster, die durch einen spezifischen Reiz ausgelöst werden (z.B. Rückziehreflex bei einem Schmerzreiz). |
Myelinisierung | Vorgang, bei dem insbesondere die Axone, die für die Impulsleitung zu weiteren Neuronen zuständig sind, im Laufe der Entwicklung zunehmend mit Lipiden und Proteinen umgeben werden, die wie eine Isolationsschicht wirken und die Reizweiterleitung beschleunigen. |
Tiefencues | Hierbei handelt es sich um Indikatoren für räumliche Tiefe. So erscheinen beispielsweise näher liegende Objekte größer als entfernt liegende Objekte. Die über die Entfernung abnehmende Größe von Objekten kann damit als Hinweis zur Einschätzung der räumlichen Entfernung genutzt werden. |
Tiefenwahrnehmung | Ein spezieller Teil der visuellen Wahrnehmung bezieht sich auf die Fähigkeit zur Wahrnehmung räumlicher Tiefe. Die Entwicklung der Fähigkeit hierzu wurde u. a. mit der visuellen Klippe analysiert. |
Visuelle Klippe | Eine Versuchsanordnung, mit der die Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung und zur Nutzung von Tiefencues geprüft wird. Dabei befindet sich vor dem Kind erkennbar ein Abgrund, der mit einer Glasplatte abgedeckt ist. Es stellt sich die Frage, ob das Kind die Tiefe wahrnimmt und sich weigert, die Glasplatte zu betreten. |
Adult Attachment Interview | Methode zur retrospektiven Erhebung von Bindungsrepräsentationen und der Verarbeitung von früheren Bindungserfahrungen im Erwachsenenalter (z. B. Erinnerung an Trennungssituationen, an Zurückweisungen etc.). Als Bindungsmuster werden dabei die autonome bzw. sichere Bindung, die abweisende Bindung, die verstrickte Bindung und die ungelöst-desorganisierte Bindung unterschieden. |
Bindungssystem | System des Säuglings, welches darauf abzielt, ihm Nähe und Sicherheit seitens der Bezugsperson zu gewährleisten. In den frühen Formulierungen der Bindungstheorie stand dabei vor allem der Aspekt der Sicherung der Nähe der Bezugsperson im Vordergrund, während in späteren Formulierungen eine Ausweitung auf die emotional-psychische Sicherheit erfolgte. |
Fremde-Situations-Test | Methode, die aus mehreren Episoden besteht, in denen die Reaktion eines Kindes auf die Trennung von seiner Bezugsperson und die anschließende Wiedervereinigung beobachtet wird. Aus dem Verhalten des Kindes in der Testsituation wird auf seine Bindungsqualität geschlossen. |
Frühkindliche Imitation | Schon im Alter von wenigen Tagen sind Säuglinge zu solchen Leistungen in der Lage. Diese nehmen in ihrer Häufigkeit zwischen dem 3. und 6. Monat aufgrund von kortikalen Reorganisationen wieder ab, um danach erneut wieder zuzunehmen. |
Fürsorgesystem | Dient dazu, die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Sicherheit zu befriedigen. |
Signalverhaltensweisen | Werden eingesetzt, um die Eltern darauf hinzuweisen, dass ein Säugling Bedürfnisse hat, die er befriedigt haben möchte (z.B. Weinen). Von den Signalverhaltensweisen werden aktive Bindungsverhaltensweisen abgegrenzt, die Kinder ab etwa der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres einsetzen, um die Nähe zur Bezugsperson sicher zu stellen (z.B. Nachfolgen oder Anklammern). |
Zielkorrigierte Partnerschaft | Letzte Phase der Bindungsentwicklung nach Bowlby, wobei zielkorrigierte Partnerschaft bedeutet, dass ein Kind seine Bindungsziele korrigieren kann, indem es die Bedürfnisse der Bezugsperson in den eigenen Handlungsplänen berücksichtigt (z.B. auf Kontakt warten, weil die Bezugsperson noch eine Handlung abschließen muss, bevor sie sich um das Kind kümmern kann). |
Fremdeln | Etwa zeitgleich mit der Entstehung der Bindung an spezifische Personen tritt auch dieses Phänomen auf. Das Kind zeigt als Folge Unsicherheit und Ängste bei unvertrauten Personen. |
Bindungsverhalten | Verhaltensweisen (wie Weinen, Blickkontakt etc.), die vom Säugling eingesetzt werden, um das Fürsorgesystem seiner Bezugspersonen zu aktivieren. |
Bindung | Bezieht sich auf die Qualität der emotionalen Beziehung eines Kindes zu einer Bezugsperson. Als Qualitäten werden eine sichere, die unsicher-vermeidende, die unsicher-ambivalente und die desorganisierte Ausprägung voneinander unterschieden. |
Cortisol | Steroidhormon der Nebennierenrinde, das verstärkt in länger andauernden Stresssituationen ausgeschüttet wird und die Energiebereitstellung im Organismus unterstützt. Eine dauerhaft erhöhte Cortisolproduktion aufgrund von Stress wird mit verschiedenen Folgesymptomen wie Bluthochdruck, Niedergeschlagenheit oder Krankheitsanfälligkeit in Verbindung gebracht. |
Inneres Arbeitsmodell | Im Laufe der weiteren Entwicklung entsteht ein solches Modell der Bindung, das die bisherigen Bindungserfahrungen mit Bezugspersonen zusammenfasst. |
Intuitives Elternprogramm | Umfasst Verhaltensweisen der Bezugsperson, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind. |
Q-Sort-Verfahren | Kann als Alternative zum Fremde-Situations-Test eingesetzt werden. Es vermeidet emotionale Belastungen auf der Seite des Kindes und bietet die Möglichkeit, verschiedene Beurteilerperspektiven zu berücksichtigen. |
Sensitivität | Sensitivität ist dadurch charakterisiert, dass eine Bezugsperson die Signale eines Kindes wahrnimmt, richtig interpretiert sowie angemessen und prompt darauf reagiert. |
Basiskategorien | Nach der Prototyptheorie lassen sich mindestens drei Ebenen von Kategorien unterscheiden: Neben den Basiskategorien gibt es auch unter- und übergeordnete Kategorien. |
Habituationsgeschwindigkeit | Angabe, wie schnell sich ein Säugling an die wiederholte Präsentation eines Stimulus gewöhnt (in der Regel gemessen über die Abnahme der Blickzeiten zu dem präsentierten Stimulus). Sie gilt als früher Indikator der Verarbeitungsgeschwindigkeit und der generellen kognitiven Fähigkeiten. |
Akkommodation | Bezieht sich nach der kognitiven Theorie Piagets auf die Anpassung kognitiver Schemata, falls eine Informationsverarbeitung mit den vorhandenen Schemata nicht erfolgreich ist. |
Assimilation | Nach der kognitiven Theorie Piagets Einordnung von Information auf der Basis der vorhandenen Denkschemata. |
Intuitives Kernwissen | Wissensinhalte, die sich bereits sehr früh bei Säuglingen nachweisen lassen und die möglicherweise angeborene Bestandteile enthalten. Es wird in den Bereichen der Physik, Biologie und Psychologie vermutet. |
Assoziationslernen | Das Erlernen von Zusammenhängen zwischen Ereignissen. Bereits Säuglinge können Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen und daraufhin Erwartungen in Bezug auf weitere Reizdarbietungen entwickeln. |
Habituation | Frühe Form des Lernens. Säuglinge zeigen bereits am Anfang ihrer Entwicklung eine Gewöhnung an Reize und lassen damit erkennen, dass sie diese wiedererkennen. Die Aufmerksamkeit, die auf einen wiederholt dargebotenen Reiz gerichtet wird, nimmt dabei im Laufe der Zeit ab. |
Habituations-Dishabituations-Paradigma | Methode zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann. Folgt nach der Gewöhnung an eine Reihe gleichartiger Reize ein neuer Reiz und der Säugling dishabituiert, folgt daraus, dass er den neuen Reiz als abweichend wahrgenommen hat. |
Metagedächtnis | Hierin wird das Wissen über das eigene Gedächtnis und über die Möglichkeiten, das Gedächtnis effektiv zu nutzen, zusammengefasst. |
Privilegierte Wissensdomänen | Bereiche, in denen bereits früh im Entwicklungsverlauf ein intuitives Kernwissen besteht, auf das im Laufe der weiteren Entwicklung aufgebaut werden kann. Zu ihnen zählen insbesondere die Physik, die Biologie und die Psychologie, in denen bereits sehr früh Wissensbestände nachgewiesen werden können, die auf eine besondere Lernbereitschaft für diese Wissensinhalte schließen lassen. |
Kategorie | Umfasst eine Menge von Objekten, Ereignissen, Sachverhalten oder Handlungen, die bestimmte Gemeinsamkeiten aufweisen. |
Kontingenzlernen | Lernform, bei der Zusammenhänge zwischen dem eigenen Handeln und darauf folgenden Konsequenzen erkannt werden. |
Konzept | Mentales Konstrukt über die Gemeinsamkeiten der Mitglieder einer Kategorie und über Unterschiede zu Nicht-Kategoriemitgliedern. |
Metakognition | Kompetenzen, die eingesetzt werden, um sich mit den eigenen kognitiven Prozessen auseinanderzusetzen. Oft wird dies auch als das Wissen über das eigene Wissen bezeichnet. Dies unterteilt sich weiter in das Wissen über mentale Zustände sowie das Metagedächtnis, welches wiederum in einen deklarativen und einen prozeduralen Anteil unterteilt ist. |
Prototyp | Kategorisierungen auf der Basis der korrelativen Struktur der konstituierenden Merkmale einer Kategorie. Da bestimmte Merkmale vielfach gemeinsam auftreten, kommt es bei der Kategoriebildung darauf an, die gemeinsam variierenden Merkmale zu identifizieren. Exemplare einer Kategorie, die besonders viele der gemeinsam variierenden Merkmale auf sich vereinigen, bilden dabei den Prototyp einer Kategorie. |
Schlussfolgerndes Denken | Bedeutet, dass aus gegebenen Informationen neues Wissen abgeleitet wird. Dieses kann induktiv (vom Besonderen auf das Allgemeine) oder deduktiv (vom Allgemeinen auf das Besondere) erfolgen. |
Fluide Intelligenz | Das Intelligenzmodell von Cattell unterscheidet zwei Komponenten der Intelligenz. Die hier genannte Komponente bezieht sich dabei auf die generelle Denkfähigkeit, auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie auf schlussfolgerndes und spontanes Denken. Sie ist (im Gegensatz zur kristallinen Intelligenz als zweiter Komponente) kaum durch äußere Einflüsse bestimmt, sondern weitestgehend angeboren. |
g-Faktor | Nach der Intelligenztheorie Spearmans wird davon ausgegangen, dass es eine allgemeine Intelligenz gibt, die auch als Generalfaktor bezeichnet wird. Neben diesem Faktor gibt es zusätzlich spezifische Begabungsfaktoren (s-Faktoren), die die Leistungen in einzelnen Aufgabenbereichen neben diesem Generalfaktor bestimmen. |
Kohorteneffekt | Hierbei bestehen Unterschiede zwischen den Entwicklungsverläufen unterschiedlicher Geburtskohorten. So können sich beispielsweise die 1990 Geborenen von den 2000 Geborenen unterscheiden, indem sie unterschiedliche Bildungsbedingungen erlebt haben. |
Hochbegabung | Typische Bezeichnung, wenn der Intelligenzquotient oberhalb von 130 liegt. |
Inhaltliche Intelligenzdefinition | Nach einer Konsensusdefinition kann Intelligenz verstanden werden als eine sehr allgemeine geistige Eigenschaft, die unter anderem die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken, zum Planen, zur Problemlösung, zum abstrakten Denken, zum Verständnis komplexer Ideen, zum schnellen Lernen und zum Lernen aus Erfahrung umfasst. |
Intelligenzalter | Bezeichnet das Alter (in Jahren), das den intellektuellen Leistungen in einem Test entspricht. Wenn ein Kind so viele Aufgaben löst, wie der Durchschnitt der gleichaltrigen Kinder, entspricht das Intelligenzalter dem Lebensalter. Wenn es weniger oder mehr Aufgaben löst, liegt das Intelligenzalter unter oder über seinem Lebensalter. Die Bestimmung des Intelligenzalters wurde mit Einführung der normorientierten Intelligenzmessung weitgehend aufgegeben. |
Intelligenzquotient | Dieser wurde in früheren Intelligenzmessungen bestimmt, indem das Intelligenzalter ins Verhältnis zum Lebensalter gesetzt wurde und das Ergebnis mit dem Faktor 100 multipliziert wurde. Bei der heute üblichen normorientierten Intelligenzmessung wird das individuelle Testergebnis in Bezug gesetzt zu den Ergebnissen einer repräsentativen Normstichprobe. Entspricht das individuelle Testergebnis dem Durchschnitt der Normstichprobe, liegt dieser Wert bei 100. Basierend auf dem Normalverteilungsmodell ergeben sich beispielsweise für Testleistungen, die eine Standardabweichung unter- oder oberhalb der Leistungen der Normstichprobe liegen, Werte von 85 bzw. 115. |
Münchner Hochbegabungsmodell | Hochbegabungsmodell, in dem deutlich wird, dass neben den intellektuellen Begabungsfaktoren auch nicht-kognitive Persönlichkeitsfaktoren (wie die Fähigkeit zum Umgang mit Stress), Umweltmerkmale (wie die familiäre und Lernumwelt) und frühere Leistungserfolge (z.B. in Sport, Sprachen oder Mathematik) zur Gesamtausprägung der individuellen Begabung beitragen. |
Kristalline Intelligenz | Das Intelligenzmodell von Cattell unterscheidet zwei Komponenten der Intelligenz. Die hier genannte Komponente umfasst Faktenwissen über die Welt, den Wortschatz, Rechenfähigkeiten und andere wissensorientierte Informationen. Sie ist im Gegensatz zu der zweiten Komponente (fluide Intelligenz) stark von Umweltbedingungen abhängig. |
Multiple Intelligenzen | Das Modell von Gardner geht von einer Reihe unabhängiger Intelligenzarten aus und ist dabei breiter angelegt als klassische Intelligenzmodelle, indem es auch beispielsweise musikalische oder sozial-interpersonale Fähigkeiten als Intelligenzarten einbezieht. |
Normorientierte Intelligenzmessung | Das individuelle Testergebnis einer Person wird ins Verhältnis zu einer Bezugsnorm gesetzt. Diese Bezugsnorm entsteht, indem der Test einer großen repräsentativen Normstichprobe gestellt wird. Anhand der Ergebnisse der Normstichprobe kann das individuelle Ergebnis eingeordnet und interpretiert werden. |
Primärfaktoren | Nach der Intelligenztheorie von Thurstone lassen sich sieben dieser Faktoren der Intelligenz unterscheiden. Es handelt sich um räumliches Vorstellungsvermögen, schlussfolgerndes Denken, Merkfähigkeit, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Rechenfähigkeit, Sprachverständnis und Wortflüssigkeit. |
Three-Stratum-Theorie | Diese Theorie der Intelligenz von Carroll kombiniert verschiedene andere Intelligenzmodelle. Auf der obersten Ebene wird eine allgemeine Intelligenz (g) angenommen, auf der Ebene darunter befinden sich acht breite Intelligenzfaktoren und darunter zahlreiche spezifische Fähigkeiten, die sich auf sehr konkrete Aufgabenbereiche beziehen. |
Triarchische Intelligenztheorie | Diese Theorie von Sternberg geht davon aus, dass Intelligenz vor allem darin zum Ausdruck kommt, wie erfolgreich man im Leben ist. Er nimmt drei große Intelligenzbereiche an: analytische, praktische und erfahrungsbezogene Fähigkeiten. |
Underachievement | Phänomen, dass die (schulischen) Leistungen eines Kindes deutlich unter seinem intellektuellen Potenzial (z. B. gemessen mit einem Intelligenztest) liegen. Das Kind leistet also weniger als es leisten könnte. |
Basisemotionen | Nach dem strukturalistischen Emotionsansatz ist davon auszugehen, dass der Mensch von Geburt an mit gewissen Emotionen (wie Freude, Wut, Trauer, Ekel) ausgestattet ist, die mit einem spezifischen Erleben, einem spezifischen Ausdrucksverhalten und spezifischen physiologischen Reaktionen verknüpft sind. |
Emotional Awareness | Der Begriff beschreibt die Fähigkeit, das eigene emotionale Erleben zu überwachen, zwischen verschiedenen emotionalen Zuständen zu differenzieren, Auslöser für spezifisches emotionales Erleben zu antizipieren sowie physiologische Veränderungen des emotionalen Erlebens als Information zu nutzen. |
Modal Model der Emotionsentstehung | Das Modal-Modell unterteilt den Prozess der Emotionsentstehung in vier zeitlich aufeinander folgende Phasen: Situation, Aufmerksamkeit, Bewertung und Reaktion. Als darauf bezogene Emotionsregulationsstrategien werden Situationsselektion, Situationsmodifikation, Aufmerksamkeitslenkung, Bewertungsänderung und Reaktionsmodulation unterschieden. |
Emotionsregulation | Regulationsbemühungen zum Umgang mit Emotionen. Eine zentrale Unterscheidung bezieht sich auf die intrapsychische und die interpsychische Regulation. Während die intrapsychische Regulation sich auf die selbstständige Form bezieht (z. B. Lutschen an den Fingern), umfasst die interpsychische Regulation solche Regulationsbemühungen, bei denen andere Personen unterstützend (mit)wirken (z. B. in den Schlaf wiegen). |
Multiple Emotionen | Das gleichzeitige Erleben mehrerer Emotionen. In diesen Bereich fällt auch das Erleben ambivalenter Emotionen, womit gemeint ist, dass positive und negative Emotionen gleichzeitig auftreten. Sowohl die Fähigkeit diese zu erkennen als auch zu erleben unterliegt einem Entwicklungsprozess. |
Internalisierende Problemverarbeitung | Ein ruminierender, grübelnder Bewältigungsstil, bei dem die Aufmerksamkeit stark nach innen gerichtet ist. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie sozialer Rückzug, Ängste und Depressionen in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht. |
Perspektivenübernahmefähigkeit | Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen. |
Fremdeln | Etwa zeitgleich mit der Entstehung der Bindung an spezifische Personen tritt auch dieses Phänomen auf. Das Kind zeigt als Folge Unsicherheit und Ängste bei unvertrauten Personen. |
Depression | Zu den Symptomen dieser Störung können Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, gesteigerte Ermüdbarkeit, geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe, Konzentrationsschwierigkeiten, psychomotorische Unruhe oder Hemmung, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit und Suizidgedanken gehören. |
Selbstbewusste Emotionen | Sind dadurch charakterisiert, dass sie ein Bewusstsein voraussetzen, als Person von anderen Personen getrennt zu sein und von diesen beobachtet und bewertet werden zu können. Beispiele hierfür sind Emotionen wie Scham, Schuld, Stolz oder Verlegenheit. |
Temperament | Bezieht sich auf stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, die bereits sehr früh beobachtet werden können und in hohem Maße genetisch determiniert sind. |
Soziale Bewältigungsressourcen | Soziale Ressourcen, die man bei der Bewältigung von Problemen mobilisieren kann (z. B. Unterstützung durch das soziale Netzwerk). |
Temperamentstypen | Auf der Basis von Temperamentsdimensionen werden drei Typen bei Kindern unterschieden: Einfache, schwierige und langsam auftauende Kinder. |
Bilinguale Entwicklung | Bezieht sich auf ein Aufwachsen von Kindern in zwei (oder mehr) Sprachkontexten. Ein Aufwachsen in mehreren Sprachkontexten ist in der Regel nicht mit erkennbaren Nachteilen für die Kinder verbunden. In vielen Fällen zeigen sich im Gegenteil eher Vorteile für die zwei- oder mehrsprachig aufwachsenden Kinder. Es gibt jedoch auch Ausnahmen (vor allem dann, wenn die Gefahr besteht, dass als Entwicklungsergebnis keine der Sprachen korrekt erlernt wird). |
Disjunktionsannahme | Annahme, nach der ein Kind davon ausgeht, dass jedes Objekt nur eine Bezeichnung hat. Wenn für ein Objekt schon eine Bezeichnung vorliegt, nimmt das Kind zunächst an, dass das neue Wort für etwas anderes steht. |
Ganzheitsannahme | Besagt, dass ein Kind davon ausgeht, dass sich Worte in einer Benennungssituation auf ganze Objekte beziehen (und nicht auf Bestandteile eines Objektes). |
Holophrasische Phase | Phase der Einwortsätze, in der mit einem Wort vielfach bereits komplexe Aussagen ausgedrückt werden sollen. |
Metalinguistisches Wissen | Das Wissen eines Menschen über das System der Sprache. Es geht dabei insbesondere um das Wissen über die Eigenschaften von Sprache(n) und über den Sprachgebrauch. |
Morphem | Innerhalb der Semantik bilden diese die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten. |
Phonem | Die kleinsten lautlichen Einheiten innerhalb der Phonologie. |
Egozentrismus | Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten |
Broca-Areal | Hirnregion, die im Wesentlichen für die Sprachproduktion zuständig ist, während das Wernicke-Areal mit dem Sprachverständnis in Zusammenhang gebracht wird. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Zuordnung nicht so eindeutig ist, wie sie ursprünglich angenommen wurde. |
Wernicke-Areal | Diese Hirnregion ist im Wesentlichen für das Sprachverständnis zuständig, während das Broca-Areal mit der Sprachproduktion in Zusammenhang gebracht wird. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Zuordnung nicht so eindeutig ist, wie sie ursprünglich angenommen wurde. |
Hirnlateralisation | Mit dem Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass es bei den beiden Hirnhälften im Laufe der Entwicklung zu einer Funktionsteilung kommt, indem beispielsweise die linke Hirnhälfte vorrangig für eine sequenzielle und die rechte Hirnhälfte verstärkt für eine ganzheitliche Informationsverarbeitung zuständig ist. |
Phonologie | Bezug auf das Lautsystem der Sprache. Entwicklungspsychologisch stehen dabei die Grundlagen des Verständnisses und der Produktion des Lautsystems einer Sprache im Vordergrund. |
Pragmatik | Bezieht sich auf die Kompetenzen zur Verwendung von Sprache zur Kommunikation. |
Scaffolding | Angeleitetes Lernen durch die Bereitstellung von lernunterstützenden Materialien oder durch ein lernunterstützendes Erziehungsverhalten (orientiert an den bereits vorhandenen Kompetenzen des Lernenden). |
Semantik | Bezieht sich auf die Bedeutung der Sprache und dementsprechend also auf die Inhalte, die mit einem Wort bzw. einem Satz ausgedrückt werden. |
Syntax | Regelsystem der Sprache, das die jeweilige Sprachgrammatik definiert. |
Taxonomieannahme | Besagt, dass ein Kind davon ausgeht, dass sich Worte in einer Benennungssituation auf Objekte desselben Typs beziehen. |
Telegrafische Sprache | Wenn Kinder Worte zu Sätzen zusammenstellen, lassen sie auf charakteristische Weise Satzelemente aus. |
Überdehnung | Gerade am Anfang der Entwicklung bestehen noch viele sprachliche Lücken, die die Kinder mit verschiedenen Strategien zu überbrücken versuchen. Damit ist gemeint, dass die Kinder beispielsweise ein Wort über den sprachlichen Kontext hinaus, in dem sie es ursprünglich gelernt haben, generalisieren. |
Voice Onset Time | Bezieht sich auf die Zeitdauer bis zum Einsetzen der Stimmbandvibrationen bei einem Laut. Sie unterscheidet sich beispielsweise bei Lauten wie b und p. Durch systematische Variation dieser ließ sich feststellen, dass bereits Säuglinge ähnliche Lautgrenzen unterscheiden wie Erwachsene. |
Wortschatzexplosion | Setzt bei den meisten Kindern in der 2. Hälfte des 2. Lebensjahres ein. Dabei kommt es zu einem rapiden Anstieg des Wortschatzes. |
Fischteicheffekt | Bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden. Die gleiche Leistung kann dementsprechend je nach Kontext, in dem sie auftritt, sehr unterschiedlich bewertet werden. Auch big fish little pond effect genannt. |
Hierarchisches Selbstkonzeptmodell | Shavelson et al. entwickelten ein Modell, in dem angenommen wird, dass das Selbstkonzept ein strukturiertes, mehrdimensionales, hierarchisches Gefüge ist, das sich mit zunehmendem Alter ausdifferenziert. Das Modell unterscheidet ein schulisches und ein nichtschulisches Selbstkonzept, wobei sich Letzteres weiter in ein körperliches, ein soziales und ein emotionales Selbstkonzept ausdifferenziert. |
Autobiographisches Gedächtnis | Gedächtnis für Erinnerungen an eigene Erlebnisse in zurückliegenden Entwicklungsabschnitten. Es wird häufig mit dem episodischen Gedächtnis in Verbindung gebracht, ist jedoch nicht deckungsgleich damit. |
Körperselbstkonzept | Hierbei handelt es sich um einen spezifischen Teil des Selbstkonzepts, der sich auf die Vorstellungen über den eigenen Körper bezieht und dabei vier Facetten umfasst: sportliche Kompetenz, physische Attraktivität, körperliche Fitness und physische Kraft. Dieses Selbstkonzept gewinnt vor allem in der Jugend in besonderem Maße an Bedeutung. |
Prädikatenzuweisung | Eigenschaftszuschreibungen an die eigene Person aus unterschiedlichen Quellen im informationsverarbeitungstheoretischen Ansatz der Selbstkonzeptforschung. Differenziert wird zwischen direkten und indirekten Zuschreibungen durch andere Personen sowie komparativen, reflexiven und ideationalen Zuschreibungen durch das Selbst. |
Rollendiffusion | Hiermit ist gemeint, dass keine eigenständige Identität entwickelt wird, sondern dass die Identität sich nach der Situation richtet, in der man sich gerade befindet. |
Perspektivenübernahmefähigkeit | Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen. |
Schema | Kognitive Denkeinheit zur Verarbeitung von Informationen in der kognitiven Entwicklungstheorie Piagets. |
Rouge-Test | Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen, nachgewiesen werden kann. Diese Fähigkeit kann als ein notwendiges, jedoch nicht hinreichendes Kriterium für das Vorliegen eines Selbstbewusstseins angesehen werden. Bei Anwendungen in entwicklungspsychologischen Kontexten wird einem Kind ein roter Fleck auf der Nase appliziert. Wenn das Kind beim Blick in einen Spiegel versucht, den Fleck auf der eigenen Nase zu beseitigen, spricht dies dafür, dass es sich selbst im Spiegel erkannt hat. Dies gelingt Kindern in der Regel frühestens in der Mitte des 2. Lebensjahrs. |
Selbstaufmerksamkeit | Zustand, in dem der Wahrnehmungsfokus auf die eigene Person gerichtet ist (auf eigene Eigenschaften, eigene Verhaltensweisen etc.). |
Selbstkonzept | Kognitive Struktur, welche das selbstbezogene Wissen einer Person beinhaltet. Es stellt also die kognitive Komponente des Selbst dar. |
Selbstwert | Die Bewertung der eigenen Person oder von Aspekten der eigenen Person und somit die affektive Komponente des Selbst. |
Empathizing-Systemizing-Theorie | Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden, der davon ausgeht, dass bei Frauen eine stärkere Tendenz zu einer empathischen und bei Männern zu einer analytischen Informationsverarbeitung besteht. |
Geschlechtskonstanz | Bezieht sich auf die Erkenntnis, dass man das Geschlecht nicht nach Belieben wechseln kann. Sie stellt die Voraussetzung für eine Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und für die bevorzugte Nachahmung gleichgeschlechtlicher Modelle dar. |
Schema | Kognitive Denkeinheit zur Verarbeitung von Informationen in der kognitiven Entwicklungstheorie Piagets. |
Hirnlateralisation | Mit dem Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass es bei den beiden Hirnhälften im Laufe der Entwicklung zu einer Funktionsteilung kommt, indem beispielsweise die linke Hirnhälfte vorrangig für eine sequenzielle und die rechte Hirnhälfte verstärkt für eine ganzheitliche Informationsverarbeitung zuständig ist. |
Geschlechtsrollenpräferenz | Begriff, der sich auf den Grad der Bevorzugung bzw. Ablehnung von Geschlechtsrollenmerkmalen sowie auf die Höherbewertung spezifischer Geschlechtsrollenmerkmale bezieht. |
Geschlechtsrollenstereotype | Subjektive Vorstellungen und Konzepte über Merkmalsausprägungen, die in der eigenen Wahrnehmung mit unterschiedlichen Auftretenswahrscheinlichkeiten in den Geschlechtsgruppen gekoppelt sind. |
X-rezessive Vererbung | Bedeutet, dass ein Merkmal durch ein Allel eines rezessiven X-chromosomalen Gens hervorgerufen wird. Dies hat zur Folge, dass sich dieses Merkmal bei Männern mit einer größeren Wahrscheinlichkeit im Phänotyp äußert als bei Frauen. |
Autoritärer Erziehungsstil | Ist durch ein hohes Ausmaß an Lenkung gekennzeichnet, gepaart mit einem niedrigen Ausmaß an Responsivität: Die elterliche Autorität darf nicht hinterfragt, die strengen Regeln müssen eingehalten werden. Geschieht dies nicht, greifen die Eltern zu strafenden Maßnahmen, die mitunter psychische oder physische Gewalt beinhalten. |
Autoritativer Erziehungsstil | Charakterisiert durch ein hohes Ausmaß an Lenkung und Responsivität. Die Eltern haben durchaus hohe Erwartungen an das Kind, setzen Regeln und achten auf deren Einhaltung. Allerdings geschieht dies in einem warmherzigen und offen-kommunikativen Kontext. |
Bidirektionale Sozialisation | Beschreibung des Sozialisationsprozesses als eine wechselseitige Einflussnahme im Sinne eines reziproken Determinismus. |
Chronosystem | Bezieht sich auf die zeitliche Struktur der Systemebenen innerhalb der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich die Systemebenen über die Zeit hinweg weiterentwickeln. |
Exosystem | Lebensbereiche nach der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person nehmen (z. B. Ratschläge aus dem Freundeskreis der Eltern). |
Makrosystem | In der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners werden hierunter die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur bzw. einer Kultur zusammengefasst, die als gemeinsame Einflüsse auf alle Mitglieder einer Kultur oder Subkultur wirken. |
Mesosystem | Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikrosystemen) umfassen, die für eine Person von Bedeutung sind (z. B. Wechselbeziehungen zwischen Schule und Familie). |
Mikrosystem | Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, in denen Menschen leicht direkte Interaktionen mit anderen aufnehmen können (wie Familie, Schule etc.). |
Kritische Lebensereignisse | Einschneidende und belastende Schicksalsschläge im Leben eines Menschen. Dazu gehören beispielsweise der Tod eines oder beider Elternteile, das Miterleben eines Unfalls, einer Naturkatastrophe oder eines Krieges. |
Entwicklungsaufgaben | Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt. |
Externalisierende Problemverarbeitung | Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht. |
Dominanzhierarchie | Interaktionsgruppen von Vorschulkindern sind häufig hierdurch gekennzeichnet. Es lassen sich Kinder, die sich durchsetzen und andere Kinder in ihrem Verhalten lenken, von eher zurückhaltenden Kindern unterscheiden. |
Temperament | Bezieht sich auf stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, die bereits sehr früh beobachtet werden können und in hohem Maße genetisch determiniert sind. |
Elterliches Monitoring | Ausmaß der elterlichen Informiertheit über den Aufenthalt, die Aktivitäten und das Befinden des Kindes. Als wesentliche Einflussgröße gilt die Bereitschaft des Kindes, sich den Eltern mitzuteilen. |
Kontrollsystemmodell | Geht von einer wechselseitigen Einflussnahme von Eltern und Kindern auf den Sozialisationsprozess aus. Toleranzschwellen für Verhaltensweisen des Gegenübers sorgen in dem Modell für die Auslösung von Kontrollreaktionen. |
Feindseliger Attributionsfehler | Form der verzerrten Kognition, die besagt, dass aggressive Kinder anderen Personen tendenziell feindselige Absichten unterstellen, vor allem dann, wenn sie keine eindeutigen Hinweise auf die Verhaltensintention heranziehen können. |
Monotropieannahme | Das ursprüngliche Bindungskonzept geht davon aus, dass das Kind seine Bindung auf eine zentrale Bezugsperson, meist die Mutter, ausrichtet. Diese Annahme konnte nicht empirisch abgesichert werden. Heute geht man eher von einer multiplen Bindung aus, die neben der Mutter-Kind-Bindung auch die Bindung zu anderen Bezugspersonen berücksichtigt. |
Prozessmodell des sozialen Problemlösens | Modell, das den Prozess des sozialen Problemlösens in fünf Phasen unterteilt: (a) Impulskontrolle und Aufmerksamkeitslenkung in sozialen Situationen, (b) Entschlüsseln sozialer Hinweisreize, (c) Entwicklung von Handlungsalternativen, (d) Reaktionsentscheidung und (e) Reaktionsausführung. |
Permissiver Erziehungsstil | Erziehungsstil, der durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein hohes Ausmaß an Responsivität gekennzeichnet ist. Der Erziehende hält sich bei der Lenkung, bei der Reglementierung oder bei Anforderungen an das Kind stark zurück, kümmert sich aber dennoch responsiv um die Bedürfnisse des Kindes. |
Erziehungsstil | Die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Verhaltensweisen, die im Rahmen der elterlichen Sozialisation auftreten. Nach der Konzeption von Baumrind lassen sich eine autoritäre, eine autoritative, eine vernachlässigende und eine permissive Form voneinander abgrenzen. Diese unterscheiden sich im Ausmaß an Lenkung und Responsivität. |
Perspektivenübernahmefähigkeit | Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen. |
Egozentrismus | Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten |
Bindungsverhalten | Verhaltensweisen (wie Weinen, Blickkontakt etc.), die vom Säugling eingesetzt werden, um das Fürsorgesystem seiner Bezugspersonen zu aktivieren. |
Bindung | Bezieht sich auf die Qualität der emotionalen Beziehung eines Kindes zu einer Bezugsperson. Als Qualitäten werden eine sichere, die unsicher-vermeidende, die unsicher-ambivalente und die desorganisierte Ausprägung voneinander unterschieden. |
Scheidungsfolgen | Können sich bei Kindern in schulischen Leistungen, psychischen Anpassungsleistungen und im Selbstkonzept niederschlagen. Die Effekte einer Scheidung hängen ab von der Fortdauer elterlicher Konflikte, einem erhöhten elterlichen Stresserleben und der Qualität der Beziehung des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil. |
Soziometrischer Status | Ausmaß, in dem Kinder von der Gruppe der Gleichaltrigen gemocht werden. Wesentliche Eigenschaften, die hierbei ausschlaggebend sind, sind die körperliche Attraktivität, sportliche Fähigkeiten, selbstbezogene Kognitionen und auch das Sozialverhalten (soziales Geschick) des Kindes. Hierbei wird unterschieden in u.a. beliebte, abgelehnte, ignorierte und kontroverse Kinder. |
Spill-over-Hypothese | Annahme, dass sich in einer negativen Geschwisterbeziehung auch elterliche Konflikte widerspiegeln können, indem die negative Qualität der Elternbeziehung auf die Geschwisterbeziehung überschwappt. |
Theory of Mind | Dieser Ansatz bezieht sich auf das Verständnis für das Funktionieren des Verstandes und den Einfluss, den dieser auf das Verhalten ausübt. |
Vernachlässigender Erziehungsstil | Gekennzeichnet durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein niedriges Ausmaß an Responsivität. Das elterliche Verhalten ist geprägt durch ein geringes Interesse und Engagement in der Eltern-Kind-Interaktion. Zudem besteht ein sehr distanziertes oder gar zurückweisendes emotionales Klima. |
Autonome Moral | Stadium, in dem Kinder realisieren, dass Regeln nicht absolut gelten, sondern ausgehandelt werden können und veränderbar sind. Weiterhin berücksichtigen sie in ihrem moralischen Urteil die Absicht, mit der eine Handlung ausgeführt wurde. |
Empathie | Fähigkeit, eine eigene emotionale Reaktion herzustellen, die der Gefühlslage einer anderen Person ähnelt. |
Fürsorgemoral | Gilligan stellt dies der Gerechtigkeitsmoral Kohlbergs gegenüber, da sie davon ausgeht, dass das weibliche moralische Urteil sich wesentlich an den interpersonellen Prinzipien wie Empathie oder gegenseitige Fürsorge orientiert. Sie entwickelte daher ein eigenes Stufenmodell und entsprechende moralische Dilemmata. |
Erziehungsstil | Die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Verhaltensweisen, die im Rahmen der elterlichen Sozialisation auftreten. Nach der Konzeption von Baumrind lassen sich eine autoritäre, eine autoritative, eine vernachlässigende und eine permissive Form voneinander abgrenzen. Diese unterscheiden sich im Ausmaß an Lenkung und Responsivität. |
Heteronome Moral | Stadium nach Piaget, das durch Gehorsam gegenüber Autoritäten und ein starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen gekennzeichnet ist. Weiterhin orientiert sich das moralische Urteil an der Höhe des angerichteten Schadens und nicht an der zugrunde liegenden Absicht. |
Bestrafung | Setzen einer negativen Konsequenz oder Wegnahme einer positiven Konsequenz. Hierdurch wird die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens gesenkt. |
Über-Ich | Repräsentiert nach der psychoanalytischen Konzeption Freuds die Normen der Umgebung, die einer unmittelbaren Triebbefriedigung, wie sie das Es anstrebt, entgegenstehen. |
Feindseliger Attributionsfehler | Form der verzerrten Kognition, die besagt, dass aggressive Kinder anderen Personen tendenziell feindselige Absichten unterstellen, vor allem dann, wenn sie keine eindeutigen Hinweise auf die Verhaltensintention heranziehen können. |
Happy Victimizer Phänomen | Erwartung positiver Emotionen nach der Übertretung moralischer Regeln (z.B. Freude an dem Spielzeug, das man einem anderen Kind gestohlen hat, anstelle von Schuldgefühlen, Reue oder Bedauern). |
Perspektivenübernahmefähigkeit | Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen. |
Egozentrismus | Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten |
Konventionelle Moral | Stadium nach der Theorie des moralischen Urteils von Kohlberg, bei dem sich das Kind bei seinem Urteil an gesellschaftlichen Konventionen orientiert. Das Denken ist an sozialen Beziehungen orientiert und das Kind ist zunehmend in der Lage eine Gruppenperspektive einzunehmen. |
Moralische Dilemmata | Dienen der Erfassung moralischer Kognitionen. In den beschriebenen Dilemmasituationen stehen mindestens zwei Bedürfnisse oder Verpflichtungen miteinander in Konkurrenz, die für das moralische Urteil einer Person von Relevanz sein können. |
Postkonventionelle Moral | Stadium nach der Theorie des moralischen Urteils von Kohlberg, in dem das Individuum zwar die gesellschaftlichen Konventionen für eine Entscheidungsfindung berücksichtigt, sich aber nicht mehr an diesen orientiert. Vielmehr haben Personen in diesem Stadium (eigene) Prinzipien im Sinne von eigenen Idealen oder universellen, ethischen Prinzipien entwickelt, denen sie die bestehenden gesellschaftlichen Konventionen unterordnen (können). |
Präkonventionelle Moral | Stadium nach der Theorie des moralischen Urteils von Kohlberg, in dem das Denken selbstbezogen, die Perspektive egozentrisch und das Kind darauf konzentriert ist, Belohnung zu bekommen, eigene Bedürfnisse zu befriedigen und Strafe zu vermeiden oder den eigenen Nutzen zu maximieren. |
Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) | Das GnRH wird vom Hypothalamus ausgeschüttet und regt die Hypophyse dazu an, Gonadotropine auszuschütten, was wiederum dafür sorgt, dass in den Hoden bzw. Ovarien die Sexualhormone Testosteron und Östrogen gebildet werden. |
Jugendegozentrismus | Mit Jugendegozentrismus ist gemeint, dass Jugendliche dazu tendieren, die eigene Erscheinung und das eigene Erleben und Verhalten stark in den Mittelpunkt zu rücken. Dies führt gleichzeitig dazu, dass Fremdperspektiven weniger beachtet werden, obwohl grundsätzlich die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme vorhanden ist. |
Melatonin | Das Hormon Melatonin ist zentral an der Steuerung von zirkadianen Rhythmen (wie dem Schlaf-Wach-Rhythmus) beteiligt. In der Pubertät kommt es zu Veränderungen hinsichtlich der Melatoninmenge und des Ausschüttungszeitpunkts, was Konsequenzen für das Schlafverhalten hat. |
MINT-Fächer | Unter dem Sammelbegriff MINT-Fächer werden die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammengefasst. |
Androtropie | Bezieht sich auf das vermehrte Auftreten bestimmter Erkrankungen beim männlichen Geschlecht. Im Deutschen wird in diesem Zusammenhang auch von Knabenwendigkeit gesprochen. |
Angststörung | Gruppe von Störungen, die sich von normalen und entwicklungstypischen Ängsten durch die Dauer und Intensität der auftretenden Ängste und die Art der Auslösebedingungen unterscheiden. Sie können sich auf bestimmte Objekte und Situationen beziehen oder generalisiert auftreten. |
Asperger-Syndrom | Nach ICD-10 Form der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen mit weniger schwerwiegenden Beeinträchtigungen. Die Betroffenen verfügen in der Regel über durchschnittliche kognitive Fähigkeiten und weisen kaum Auffälligkeiten hinsichtlich der produktiven Sprache auf. Sie wirken jedoch motorisch ungeschickt und verhalten sich in sozialen Situationen vielfach unangemessen. |
Enkopresis | Altersunangemessenes Einkoten, wobei eine organische Ursache für das Verhalten ausgeschlossen werden kann. |
Bindungsstörung | Bindungsstörungen beziehen sich auf ein qualitativ gestörtes Interaktions- und Kontaktaufnahmeverhalten, das – im Gegensatz zu einer unsicheren Bindung – relativ selten vorkommt. Kann sich in stark sozial zurückgezogenem ebenso wie in sehr enthemmtem und distanzlosem Verhalten zeigen. |
Enuresis | Mit diesem Begriff wird ein altersunangemessenes Einnässen bezeichnet, wobei eine organische Ursache für das Verhalten ausgeschlossen werden kann (z. B. anatomische Fehlbildung oder Harnwegsentzündungen). |
Hyperkinetische Störungen | Merkmale sind Hyperaktivität, Impulsivität und eine gestörte Aufmerksamkeit. Es lassen sich verschiedene Subtypen unterscheiden, bei denen entweder alle drei Symptombereiche, nur die Aufmerksamkeitsstörung oder nur die Hyperaktivität gemeinsam mit Impulsivität vorliegen. |
Kritische Lebensereignisse | Einschneidende und belastende Schicksalsschläge im Leben eines Menschen. Dazu gehören beispielsweise der Tod eines oder beider Elternteile, das Miterleben eines Unfalls, einer Naturkatastrophe oder eines Krieges. |
Temperament | Bezieht sich auf stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, die bereits sehr früh beobachtet werden können und in hohem Maße genetisch determiniert sind. |
Prävention | Bemühungen mit dem Ziel, physischen und psychischen Auffälligkeiten bei Kindern vorzubeugen. Sie können universell oder risikogruppenspezifisch ausgelegt und an Kinder, Eltern oder andere relevante Personen gerichtet sein. |
Entwicklungsaufgaben | Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt. |
Externalisierende Problemverarbeitung | Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht. |
Projektive Verfahren | Verfahren, die dem psychoanalytischen Ansatz entstammen und vielfach mehrdeutiges Testmaterial verwenden, um so einen Zugang zu psychischen Vorgängen zu finden (z. B. durch Beschreibungen von mehrdeutig interpretierbaren Bildern). |
Regulationsstörungen | Beziehen sich auf Probleme, das eigene Erleben und Verhalten in angemessener Weise zu regulieren. Im Säuglingsalter äußert sich dies beispielsweise durch unstillbares Schreien, Schlafstörungen oder Fütterprobleme. |
Resilienz | Bezeichnet die Widerstandsfähigkeit einiger Kinder, sich trotz belastender Umstände und Bedingungen normal zu entwickeln. |
Entwicklungsabweichung | Kinder zeigen Verhaltens- oder Erlebensweisen, die für ihr Alter unangemessen und untypisch sind. |
Störung des Sozialverhaltens | Altersunangemessenes aggressives und dissoziales Verhalten, das gegen soziale Normen verstößt und die Grundrechte anderer missachtet. |
Alkoholembryopathie | Bezeichnung für eine vorgeburtliche Schädigung eines Kindes durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt und vom Ausmaß der Alkoholexposition kann es zu Organschäden, Intelligenzvermindungen und Verhaltensänderungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität) kommen. Auch fetales Alkoholsyndrom (FAS) genannt. |
Teratogene | Hierbei handelt es sich um Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können. Besonders hervorzuheben sind dabei Alkohol oder Drogen, Rauchen, spezifische Medikamente, Umweltgifte oder Strahlenschäden und Infektionserkrankungen der Mutter. |
Tiefgreifende Entwicklungsstörung | Entwicklungsstörungen, die mit einer schweren Beeinträchtigung mehrerer Entwicklungsbereiche verbunden sind. In diesem Zusammenhang sind insbesondere autistische Störungen zu nennen. |
Bindung | Bezieht sich auf die Qualität der emotionalen Beziehung eines Kindes zu einer Bezugsperson. Als Qualitäten werden eine sichere, die unsicher-vermeidende, die unsicher-ambivalente und die desorganisierte Ausprägung voneinander unterschieden. |
Umschriebene Entwicklungsstörung | Sind durch Funktions- und Reifungsstörungen gekennzeichnet, die in den Bereichen Sprache, Motorik und schulische Fertigkeiten auftreten können. Darunter fallen Sprachstörungen (Beeinträchtigungen von Sprachverständnis und Sprachproduktion), Auffälligkeiten hinsichtlich der Grob- und Feinmotorik, der Koordination und des Gleichgewichts sowie Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (Defizite im Lesen, Schreiben oder Rechnen). |
Vulnerabilität | Disposition, wodurch das Auftreten einer Störung prädisponiert oder zumindest begünstigt wird. |
Adipositas | Wird durch ein extremes Übergewicht gekennzeichnet und kann mit Binge-Eating-Attacken (Heißhungeranfällen) einhergehen. |
Anorexia nervosa | Störung, die durch starkes Untergewicht und die Angst vor einer Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Das Essen wird (fast völlig) verweigert und/oder es werden gegensteuernde Maßnahmen unternommen, um Gewichtszunahmen zu verhindern (mit der Gefahr von Mangelernährung und damit verbundenen Erkrankungs- und Mortalitätsrisiken). |
Bulimia nervosa | Störung, bei der wiederholte Essattacken auftreten, denen mit gegensteuernden Maßnahmen (z. B. selbstinduziertem Erbrechen) begegnet wird. Im Gegensatz zur Anorexia nervosa liegt bei Betroffenen kein Untergewicht vor. |
Entwicklungsaufgaben | Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt. |
Externalisierende Problemverarbeitung | Bewältigungsstil, bei dem ein nach außen gerichtetes Bewältigungsverhalten im Vordergrund steht. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie Aggression, Gewalt und delinquentes Verhalten in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht. |
Entwicklungsabweichung | Kinder zeigen Verhaltens- oder Erlebensweisen, die für ihr Alter unangemessen und untypisch sind. |
Essstörungen | Zu dieser Gruppe von Störungen werden im Wesentlichen Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Adipositas gerechnet. Nach den gängigen Klassifikationssystemen gelten dabei Anorexia und Bulimia nervosa als psychische Störungen, während Adipositas als körperliche Erkrankung gilt. |
Depression | Zu den Symptomen dieser Störung können Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit, gesteigerte Ermüdbarkeit, geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe, Konzentrationsschwierigkeiten, psychomotorische Unruhe oder Hemmung, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit und Suizidgedanken gehören. |
Jugenddelinquenz | Delinquentes Verhalten nimmt im Jugendalter zu, wobei dies jedoch vor allem auf den hohen Anteil von Gelegenheitsdelinquenten zurückgeht. Hierbei handelt es sich in der Regel um Auffälligkeiten, die auf das Jugendalter beschränkt bleiben. |
Persistent Delinquente | Personen, die sich vielfach bereits im Kindesalter durch Auffälligkeiten auszeichnen (Störung des Sozialverhaltens etc.), die in ein delinquentes Verhalten während der Adoleszenz, häufig fortgesetzt bis ins Erwachsenenalter, münden. Diese Jugendlichen haben in der Regel schon in der Kindheit eine sehr hohe Risikobelastung und eine schlechte Prognose hinsichtlich einer kompetenten und erfolgreichen Lebensführung. |
Internalisierende Problemverarbeitung | Ein ruminierender, grübelnder Bewältigungsstil, bei dem die Aufmerksamkeit stark nach innen gerichtet ist. Bei diesem Bewältigungsstil treten dementsprechend Symptomatiken wie sozialer Rückzug, Ängste und Depressionen in den Vordergrund. Dieser Stil findet sich häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht. |