Begriff | Erklärung |
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Abhängige Variable (dependent variable) | Ergebnisfaktor; diese Variable kann sich als Reaktion auf die Manipulationen der unabhängigen Variablen verändern. |
Abruf oder aktive, freie Reproduktion (recall) | Maß für die Erinnerungsfähigkeit, bei dem die Versuchsperson vorher gelernte Informationen aktiv abrufen muss, etwa beim Ausfüllen eines Lückentexts. |
Abrufen (retrieval) | Wiederauffinden gespeicherter Informationen im Gedächtnisspeicher. |
Absolute Schwelle (absolute threshold) | Mindeststimulation, die erforderlich ist, um einen bestimmten Reiz in mindestens 50 Prozent der Fälle wahrzunehmen. |
Abwehrmechanismen (defense mechanisms) | in der psychoanalytischen Theorie die Schutzmechanismen des Ichs, durch die Ängste verringert werden, indem unbewusst die Realität verzerrt wird. |
Achtsamkeitsmeditation (mindfulness meditation) | eine Geistesübung, bei der Menschen aktuellen Erfahrungen auf eine nicht wertende und akzeptierende Weise begegnen. |
Adipositas (obesity) | Definiert als ein Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher. (Übergewichtige Personen haben einen BMI von 25 oder höher.) |
Adoleszenz oder Jugendalter (adolescence) | Übergangsperiode zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Sie beginnt mit der Pubertät und endet mit dem Erreichen der Selbstständigkeit im Erwachsenenalter. |
Aerobes Training (aerobic training) | Ausdauertraining, bei dem die Funktionsfähigkeit des Herzens und der Lunge zunimmt, kann auch depressive Störungen und Angststörungen lindern. |
Aggression (aggression) | jedes körperliche oder verbale Verhalten, das mit der Absicht ausgeführt wird, jemandem physisch oder emotional zu schaden. |
Aggression (aggression) | jedes körperliche oder verbale Verhalten, das mit der Absicht ausgeführt wird, jemanden körperlich oder emotional zu verletzen. |
Agonist (agonist) | Molekül, das die Wirkung eines Neurotransmitters verstärkt. |
Aids (acquired immune deficiency syndrome) | eine lebensbedrohliche, sexuell übertragbare Infektion, die durch das Human Immunodeficiency Virus (HIV) verursacht wird. Aids schwächt das Immunsystem und macht die erkrankte Person anfällig für Infektionen. |
Akkommodation (accommodation) | Modifizierung des bisherigen Schemas, um neue Informationen integrieren zu können. |
Akkommodation (accomodation) | Anpassungsvorgang, bei dem die Augenlinse ihre Form verändert, um nahe oder entfernte Gegenstände auf der Retina scharf abzubilden. |
Aktionspotenzial (action potential) | Nervenimpuls, also eine kurzfristige elektrische Ladung, die am Axon entlangwandert. |
Akute oder reaktive Schizophrenie (acute schizophrenia, auch reactive schizophrenia) | eine Form der Schizophrenie, die in jedem Alter beginnen kann, sie tritt häufig als Reaktion auf ein emotional traumatisches Ereignis auf und hat längere Erholungsphasen. |
Algorithmus (algorithm) | eine systematische, logische Regel oder Vorgehensweise, die garantiert zur Lösung des vorliegenden Problems führt. Im Gegensatz dazu die schnellere, aber auch fehleranfälligere Heuristik. |
Alkoholkonsumstörung (alcohol dependance) | Alkoholkonsum, der von Toleranz, Entzug und dem Drang zur Fortsetzung des problematischen Konsums geprägt ist. |
Alles-oder-nichts-Reaktion (all-or-none response) | Reaktion des Neurons, entweder (mit voller Stärke) zu feuern oder nicht zu feuern. |
Allgemeine Intelligenz oder g-Faktor (general intelligence) | nach Ansicht von Spearman und anderen Psycholog:innen liegt die allgemeine Intelligenz allen geistigen Fähigkeiten eines Menschen zugrunde und wird daher durch jede Aufgabe in einem Intelligenztest gemessen. |
Allgemeines Adaptationssyndrom (general adaptation syndrome, GAS) | Selyes Konzept einer adaptiven physiologischen Reaktion auf Stress in drei Phasen: Alarmreaktion, Widerstand, Erschöpfung. |
Alphawellen (a-Wellen; alpha waves) | relativ langsame Hirnwellen, die kennzeichnend für einen entspannten Wachzustand sind. |
Altruismus (altruism) | selbstloses Interesse am Wohlergehen anderer. |
Alzheimer-Krankheit (Alzheimer’s disease) | Eine neurokognitive Störung, die durch neuronale Plaques (Ablagerungen) gekennzeichnet ist, häufig nach dem 80. Lebensjahr auftritt und mit einer fortschreitenden Abnahme des Gedächtnisses und anderer kognitiver Fähigkeiten einhergeht. |
Amphetamine (amphetamines) | Substanzen, die die neuronale Aktivität stimulieren und zu einer Beschleunigung der Körperfunktionen führen. Der Energiepegel steigt an und die Stimmung verbessert sich. |
Amygdala (auch Mandelkern; amygdala) | zwei bohnengroße Neuronenverbände, die Teil des limbischen Systems und an der Entstehung von Emotionen beteiligt sind. |
Analyseebenen (levels of analysis) | die unterschiedlichen sich gegenseitig ergänzenden Auffassungen zur Analyse irgendeines vorgegebenen Phänomens, die von der biologischen über die psychologische bis zur soziokulturellen Auffassung reichen. |
Androgynie (androgyny) | das Aufweisen sowohl traditionell männlicher als auch weiblicher psychologischer Merkmale. |
Angewandte Forschung (applied research) | wissenschaftliche Untersuchungen zur Lösung praktischer Probleme. |
Angststörungen (anxiety disorders) | psychische Störungen, die gekennzeichnet sind durch eine quälende, überdauernde Angst oder unangemessene Verhaltensweisen, um die Angst zu reduzieren. |
Anlage-Umwelt-Debatte (auch Erbe-Umwelt-Debatte, nature-nurture issue) | die alte Kontroverse darüber, wie groß im Vergleich zu Erfahrung und Lernen der Einfluss der Gene auf die Ausbildung psychischer Merkmale und die Entwicklung von Verhaltensweisen ist. Heutzutage wird angenommen, dass Eigenschaften und Verhaltensweisen durch die Wechselwirkung von Anlage und Umwelt entstehen. |
Anorexia nervosa (anorexia nervosa) | Essstörung, bei der eine Person (meistens ein Mädchen in der Adoleszenz) Diät hält und deutlich untergewichtig wird, aber trotzdem weiter hungert, manchmal auch exzessiv trainiert. |
Anpassungsniveau (adaptation level) | unsere Tendenz, uns ein Urteil (über Töne, Lichter oder Einkommen) aufgrund eines neutralen Niveaus zu bilden, das durch unsere Vorerfahrung bestimmt wird. |
Anreiz (incentive) | positiver oder negativer Reiz in der Umwelt, der ein Verhalten motiviert. |
Anschlussmotivation (affiliation need) | das Bedürfnis danach, Beziehungen aufzubauen und sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. |
Antagonist (antagonist) | Molekül, das die Wirkung eines Neurotransmitters hemmt oder blockiert. |
Anterograde Amnesie (anterograde amnesia) | das Unvermögen, neue Erinnerungen zu bilden. |
Antisoziale Persönlichkeitsstörung (antisocial personality disorder) | Persönlichkeitsstörung, bei der die betroffene Person (in der Regel ein Mann) ein schwach ausgebildetes Gewissen hinsichtlich des eigenen Fehlverhaltens, auch gegenüber FreundInnen und Familienmitgliedern, aufweist; sie kann aggressiv und rücksichtslos oder eine clevere Trickbetrügerin sein. |
Aphasie (aphasia) | Sprachstörung, die normalerweise durch eine Schädigung der linken Hemisphäre, entweder im Broca-Zentrum (gestörte Sprechfähigkeit) oder im Wernicke-Zentrum (gestörtes Sprachverständnis) entsteht. |
Arbeitsgedächtnis (working memory) | ein neueres Verständnis des Kurzzeitgedächtnisses, zu dem die bewusste, aktive Verarbeitung von eingehenden auditiven und visuellen Informationen sowie von Informationen aus dem Langzeitgedächtnis gehört. |
Asexuell (asexual) | das Fehlen sexuellen Interesses an anderen. |
Assimilation (assimilation) | Interpretation neuer Erfahrungen mit Hilfe von Begriffen der bereits existierenden Schemata. |
Assoziationsfelder (association areas) | Bereiche des zerebralen Kortex, die nicht an den primären motorischen und sensorischen Funktionen beteiligt sind, sondern an höheren geistigen Fähigkeiten wie Lernen, Erinnern, Denken und Sprechen. |
Assoziatives Lernen (associative learning) | Lernen, dass bestimmte Ereignisse zusammen auftreten. Bei den Ereignissen kann es sich (in der klassischen Konditionierung) um zwei Reize oder (in der operanten Konditionierung) um eine Reaktion und ihre Konsequenzen handeln. |
Attributionstheorie (attribution theory) | beschreibt, dass wir das Verhalten eines Menschen erklären, indem wir die Verantwortung dafür entweder der Situation oder der Veranlagung des betreffenden Menschen zuschreiben. |
Aufgabenorientierte Führung (task leadership) | Zielorientierte Führung, die Standards setzt, die Arbeit organisiert und die Aufmerksamkeit auf Ziele lenkt. |
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS; attention-deficit resp. hyperactivity disorder, ADHD) | psychische Störung, gekennzeichnet durch extreme Unaufmerksamkeit und bzw. oder Hyperaktivität und Impulsivität. |
Ausgrenzung (ostracism) | absichtliche soziale Ausgrenzung von Einzelpersonen oder Gruppen. |
Autismus-Spektrum-Störung (ASS, autism spectrum disorder) | Störung, die im Kindesalter auftritt und durch signifikante Defizite in der Kommunikation und sozialer Interaktion sowie durch starr fixierte Interessen und sich wiederholende Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. |
Automatische Verarbeitung (automatic processing) | unbewusste Enkodierung zufällig anfallender Informationen, wie Raum, Zeit und Häufigkeit, sowie erlernter, aber inzwischen wohlbekannter Informationen (z. B. Wortbedeutungen). |
Autonomes (vegetatives) Nervensystem (ANS bzw. VNS; autonomic nervous system) | Teil des peripheren Nervensystems, der die Drüsen und Muskeln der Körperorgane (z. B. des Herzens) kontrolliert. Der sympathische Teil sorgt für Erregung, der parasympathische für Beruhigung. |
Außersinnliche Wahrnehmung (extrasensory perception, ESP) | umstrittene These, dass Wahrnehmung auch stattfinden kann, wenn keine sensorischen Signale eintreffen. Zusammenfassender Begriff für Phänomene wie Telepathie, Hellsehen und Präkognition. |
Axon (axon) | Erweiterung eines Neurons, mit der Botschaften an andere Neurone bzw. an Muskeln oder Drüsen weitergeleitet werden; die Verzweigungen des Axons werden axonale Endigungen oder Kollaterale genannt. |
Barbiturate (barbiturates) | Substanzen, die zur Verringerung der Aktivität des zentralen Nervensystems führen. Sie wirken angstreduzierend, schränken jedoch das Gedächtnis und die Urteilsfähigkeit ein. |
Bedürfnishierarchie (hierarchy of needs) | Maslows Pyramide der menschlichen Bedürfnisse; beginnend mit den physiologischen Bedürfnissen, die erst erfüllt sein müssen, bevor auf einer höheren Stufe das Bedürfnis nach Sicherheit und danach die psychischen Bedürfnisse aktuell werden. |
Bedürfnishierarchie (hierarchy of needs) | Maslows Pyramide der menschlichen Bedürfnisse; beginnend mit den physiologischen Bedürfnissen, die erst erfüllt sein müssen, bevor auf einer höheren Stufe das Bedürfnis nach Sicherheit und danach die psychischen Bedürfnisse aktuell werden. |
Befragung (survey) | deskriptive Technik, bei der die von ihnen selbst berichteten Einstellungen oder Verhaltensweisen der Menschen einer bestimmten Gruppe ermittelt werden; im Allgemeinen wird eine repräsentative Zufallsstichprobe befragt. |
Begriff (concept) | mentale Gruppierung ähnlicher Gegenstände, Ereignisse, Ideen oder Personen. |
Beharren auf Überzeugungen (belief perseverance) | Festhalten an den ursprünglichen Auffassungen, nachdem die Grundlage, auf der sie gebildet wurden, zweifelhaft geworden ist. |
Behaviorismus (behaviorism) | Sichtweise von der Psychologie als 1. einer objektiven Wissenschaft, die 2. das Verhalten ohne Bezugnahme auf mentale Prozesse untersucht. Heute stimmen die meisten Psychologen, die in der Forschung tätig sind, lediglich der ersten Aussage zu. |
Behaviorismus (behaviorism) | Sichtweise, dass Psychologie 1. eine objektive Wissenschaft sein sollte, die 2. Verhalten ohne Bezug auf mentale Prozesse untersucht. Heutzutage stimmen die meisten in der Forschung tätigen Psychologen Punkt 1 zu, aber nicht Punkt 2. |
Beobachtung in natürlicher Umgebung (auch Feldbeobachtung; naturalistic observation) | eine deskriptive Methode zur Beobachtung und Erfassung von Verhalten in natürlichen Situationen unter Verzicht auf Manipulation oder Kontrolle der Situation. |
Beobachtungslernen (observational learning) | durch die Beobachtung anderer Menschen lernen. |
Bestrafung (punishment) | Ereignis, das das vorausgehende Verhalten reduziert. |
Bestätigungstendenz (confirmation bias) | Tendenz, nach Informationen zu suchen, die eine vorgefasste Meinung bestätigen, und Hinweise zu ignorieren oder zu verzerren, die dieser Meinung widersprechen. |
Bewusste Verarbeitung (effortful processing) | Form der Enkodierung, die Aufmerksamkeit und bewusste Anstrengung erfordert. |
Bewusstsein (consciousness) | Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrung, die sich aus der Wahrnehmung von uns selbst und unserer Umgebung, unseren Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammensetzt. |
Bindung (attachment) | emotionales Band zwischen dem sehr kleinen Kind und seiner Bezugsperson. Das Kind sucht die Nähe zur Bezugsperson und reagiert auf Trennung mit Kummer und Schmerz. |
Binge-Eating-Störung (binge-eating disorder) | deutliche Fressepisoden, gefolgt von Leiden, Ekel oder Schuld, aber ohne die Kompensation durch Erbrechen oder Fasten, wie bei der Bulimia nervosa. |
Binokulare Hinweisreize (binocular cues) | Tiefenmerkmale, wie retinale Disparität, die voraussetzen, dass man beide Augen zu Hilfe nimmt. |
Biologische Psychologie (biological psychology) | Teilbereich der Psychologie, der das Zusammenspiel von biologischen (genetischen, neuronalen, hormonellen) und psychologischen Prozessen untersucht. Sie wird von manchen auch bezeichnet als Verhaltensneurowissenschaft, Neuropsychologie, Verhaltensgenetik, Physiologische Psychologie oder Biopsychologie. |
Biologisches Geschlecht (sex) | in der Psychologie Bezeichnung für die biologisch (sex) beeinflussten Charakteristika, die Menschen als männlich und weiblich definieren. |
Biomedizinische Therapie (biomedical therapy) | verschriebene Medikamente oder medizinische Verfahren, die direkt auf das Nervensystem der erkrankten Person einwirken. |
Biopsychosozialer Ansatz (biopsychosocial approach) | eine integrierende Sichtweise, die biologische, psychologische und soziokulturelle Analyseebenen berücksichtigt. |
Bipolare Störung (bipolar disorder) | Störung, bei der ein Mensch zwischen der Hoffnungslosigkeit und Lethargie der Depression und dem übererregten Zustand der Manie hin und her wechselt (früher manisch-depressive Störung genannt). |
Blinder Fleck (blind spot) | Punkt der Netzhaut, an dem der Sehnerv das Auge verlässt und ein blinder Fleck entsteht, weil hier keine Rezeptorzellen vorhanden sind. |
Blindes Sehen (blindsight) | Zustand, in dem eine Person auf einen visuellen Stimulus reagieren kann, ohne diesen bewusst zu erleben. |
Blindheit durch Unaufmerksamkeit (auch Unaufmerksamkeitsblindheit; inattentional blindness) | Die Unfähigkeit, sichtbare Objekte zu sehen, wenn die Aufmerksamkeit woanders ist. |
Blitzlichterinnerungen (flashbulb memories) | sehr klare Erinnerungen an emotional bedeutsame Momente oder Ereignisse. |
Bottom-up-Verarbeitung (aufsteigende, datengesteuerte Informationsverarbeitung; bottom-up processing) | Analyse, die mit den Sinnesrezeptoren beginnt und aufsteigend bis zur Integration der sensorischen Information durch das Gehirn erfolgt. |
Broca-Zentrum (Broca’s area) | hilft, den sprachlichen Ausdruck zu steuern; Teil des Frontalkortex, meist in der linken Hemisphäre; steuert die Muskelbewegungen, die an der Lautbildung beteiligt sind. |
Bulimia nervosa (bulimia nervosa) | Essstörung, bei der sich die Fressepisoden (Verzehr von meist kalorienreichen Lebensmitteln) abwechseln mit unangemessenem gewichtsreduzierendem Verhalten wie Erbrechen, der Verwendung von Abführmitteln, Fasten oder exzessivem Training. |
Cannon-Bard-Theorie (Cannon-Bard theory) | sagt aus, dass ein emotionserregender Reiz gleichzeitig 1. physiologische Reaktionen und 2. die subjektive Erfahrung der Emotion auslöst. |
Chromosomen (chromosomes) | fadenähnliche Strukturen aus DNA-Molekülen, die Gene enthalten. |
Chronische Schizophrenie (chronic schizophrenia, auch process schizophrenia) | eine Form der Schizophrenie, bei der die Symptome gewöhnlich im späten Jugendalter oder frühen Erwachsenenalter auftreten. Mit zunehmendem Alter dauern die psychotischen Episoden länger und die Erholungsphasen verkürzen sich. |
Chunking (chunking) | Organisieren einzelner Items in handhabbare und bzw. oder vertraute Einheiten; geschieht häufig automatisch. |
Coping (Bewältigung; coping) | Verringerung von Stress auf emotionalem oder kognitivem Wege bzw. durch Verhalten. |
Corpus callosum (auch Balken; corpus callosum) | breites Band aus Nervenfasern, das die beiden Gehirnhälften miteinander verbindet und über das Informationen weitergeleitet werden. |
DNA bzw. DNS (Desoxyribonukleinsäure; deoxyribonucleic acid) | komplexes Molekül, das die genetische Information enthält, die die Chromosomen bildet. |
DSM-5 | Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen (5. Ausgabe) der American Psychiatric Association, ein weithin genutztes System zur Klassifikation psychischer Störungen. |
Das Selbst (self) | die moderne Psychologie vermutet hierin das Zentrum der Persönlichkeit. Es ordnet unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen. |
Das Unbewusste (unconscious) | ist laut Freud ein Auffangbecken für meist inakzeptable Gedanken, Wünsche, Gefühle und Erinnerungen. In der heutigen Psychologie steht der Begriff unbewusst für eine Form der Informationsverarbeitung, derer wir uns nicht bewusst sind. |
Deindividuation (deindividuation) | Verlust der Selbstwahrnehmung und Zurückhaltung in Gruppensituationen, die Erregung und Anonymität fördern. |
Deltawellen (d-Wellen; delta waves) | langsame Hirnwellen mit großer Amplitude. d-Wellen gehen mit Tiefschlaf einher. |
Dendriten (dendrites) | vielfach verzweigte Erweiterungen einer Nervenzelle, mit denen Botschaften empfangen und Impulse an den Zellkörper weitergegeben werden. |
Deutung (interpretation) | heißt in der Psychoanalyse, dass der Analytiker oder die Analytikerin die Bedeutung der Träume, des Widerstands und anderer aufschlussreicher Verhaltensweisen interpretiert, um den Patienten oder die Patientin auf dem Weg zur Einsicht weiterzubringen. |
Diskriminierung (discrimination) | nicht zu rechtfertigendes, negatives Verhalten gegenüber einer Gruppe oder ihren Mitgliedern. |
Dissoziation (dissociation) | eine Bewusstseinsspaltung, die es ermöglicht, dass einige Gedanken und Verhaltensweisen gleichzeitig mit anderen auftreten. |
Dissoziative Identitätsstörung (dissociative identity disorder) | seltene Form einer dissoziativen Störung, bei der eine Person zwei oder mehrere voneinander unterscheidbare und einander abwechselnde Persönlichkeiten zeigt; früher bezeichnet als multiple Persönlichkeitsstörung. |
Dissoziative Störungen (dissociative disorders) | umstrittene, seltene Störungen, bei denen sich das Bewusstsein von früheren Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen abspaltet (dissoziiert). |
Divergentes Denken (divergent thinking) | Ausweiten der Anzahl der möglichen Problemlösungen; kreatives Denken, das in verschiedene Richtungen auseinanderdriftet. |
Doppelblindversuch (double-blind procedure) | experimentelles Vorgehen, bei dem sowohl die Versuchspersonen als auch die Mitarbeitenden der Versuchsleitung nicht wissen (blind sind), ob die Teilnehmenden eine Behandlung oder ein Placebo erhalten. Diese Methode wird im Allgemeinen bei der Evaluation von Studien zur Wirkung von Medikamenten angewandt. |
Dreifarbentheorie von Young und Helmholtz (Young-Helmholtz trichromatic theory) | Theorie, die besagt, dass die Retina drei verschiedene Farbrezeptortypen enthält, von denen einer besonders empfindlich auf Rot reagiert, ein anderer auf Grün und ein dritter auf Blau. Werden sie in Kombination stimuliert, können sie die Wahrnehmung jedes beliebigen Farbtons erzeugen. |
Dämpfende Substanzen (depressant) | Substanzen (wie Alkohol, Barbiturate und Opiate), die die neuronale Aktivität reduzieren und die Körperfunktionen verlangsamen |
Déjà-vu-Erfahrung (déjà vu) | der unheimliche Eindruck, etwas schon einmal erlebt zu haben. Hinweisreize aus der aktuellen Situation könnten unbewusst die Erinnerung an eine frühere Situation auslösen. |
Echogedächtnis (echoic memory) | kurzzeitiges sensorisches Gedächtnis für auditive Reize; wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt ist, können Wörter oder Geräusche noch in einem Zeitfenster von drei oder vier Sekunden erinnert werden. |
Ecstasy (auch MDMA, ecstasy) | synthetisches Stimulans und schwaches Halluzinogen. Führt zu Euphorie und dem Gefühl sozialer Nähe, birgt jedoch kurzfristige Gesundheitsrisiken und beschädigt längerfristig serotonerge Neuronen; wirkt auf Stimmung und Kognition. |
Effektgesetz (law of effect) | Thorndikes Prinzip, dass Verhaltensweisen, die angenehme Konsequenzen zur Folge haben, häufiger auftreten, während Verhaltensweisen, denen unangenehme Konsequenzen folgen, seltener gezeigt werden. |
Egozentrismus (egocentrism) | in Piagets Entwicklungstheorie die mangelnde Fähigkeit des Kindes im präoperatorischen Stadium, den Standpunkt eines anderen Menschen einzunehmen. |
Eigengruppe (in-group) | Wir die Menschen, mit denen man eine gemeinsame Identität teilt. |
Eigengruppenverzerrung (in-group bias) | Tendenz, die eigene Gruppe anderen vorzuziehen. |
Eignungstest (aptitude test) | Test, der die künftig zu erwartende Leistung eines Menschen vorhersagen soll; Eignung ist die Fähigkeit zu lernen. |
Eineiige (monozygote) Zwillinge (identical twins) | entwickeln sich aus einer einzigen befruchteten Eizelle, die sich dann in zwei Eizellen teilt und somit zwei genetisch identische Organismen bildet. |
Einsicht (insight) | plötzliche und oft überraschend auftauchende Lösung eines Problems; im Unterschied zu strategisch angelegten Lösungen. |
Einsichttherapien (insight therapies) | Vielzahl von Therapien, deren Ziel es ist, die seelische Gesundheit zu verbessern, indem sie das Bewusstsein einer Person für ihre grundlegenden Beweggründe und Abwehrreaktionen stärkt. |
Einstellung (attitude) | Gefühle, oft von unseren Überzeugungen beeinflusst, die Menschen prädisponieren, in einer bestimmten Art und Weise auf Dinge, Menschen und Ereignisse zu reagieren. |
Einwortstadium (one-word stage) | Phase der Sprachentwicklung, die ungefähr das 2. Lebensjahr umfasst, während der das Kind hauptsächlich in einzelnen Wörtern spricht. |
Einzelfallstudie (case study) | Beobachtungstechnik, bei der ein Individuum oder eine Gruppe gründlich und intensiv beobachtet wird in der Hoffnung, auf diese Weise universelle Prinzipien entdecken zu können. |
Eklektischer Ansatz (eclectic approach) | Form der Psychotherapie, bei der je nach dem Problem der betroffenen Person Techniken aus unterschiedlichen Therapieformen eingesetzt werden. |
Elektroenzephalogramm (EEG; electroencephalogram) | Verstärkung von Hirnstromwellen, also Wellen elektrischer Aktivität, die über die Oberfläche des Gehirns laufen. Diese Wellen werden von Elektroden gemessen, die am Schädel befestigt werden. |
Embodied Cognition (auch Embodiment; embodied cognition) | der Einfluss von körperlichen Empfindungen, Gesten und anderen Zuständen auf kognitive Vorlieben und Urteile. |
Embryo (embryo) | sich entwickelnder menschlicher Organismus. Die Embryonalphase dauert etwa von der 2. Woche nach der Befruchtung bis zum Ende des 2. Monats |
Emotion (emotion) | Reaktion des gesamten Organismus, die 1. physiologische Erregung, 2. Ausdrucksverhalten und 3. bewusste Erfahrung beinhaltet. |
Emotionale Intelligenz (emotional intelligence) | Fähigkeit, Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen, mit ihnen umzugehen und sie zu nutzen. |
Emotionsfokussierte Bewältigung (emotion-focused coping) | Versuch, den Stress indirekt zu verringern, indem man einen Stressor meidet oder ihn ignoriert und seine Aufmerksamkeit auf emotionale Bedürfnisse richtet, die mit der eigenen Stressreaktion zusammenhängen. |
Empirisch ermittelter Test (empirically derived test) | ein Test, wie der MMPI, in dem ein Itempool untersucht wird und hinterher diejenigen Items zu Gruppen zusammengefasst werden, die am besten zwischen den Dimensionen diskriminieren. |
Empirische Methode (empirical approach) | eine evidenzbasierte Methode, die sich auf Beobachtungen und Experimente stützt. |
Endokrines System (endocrine system) | langsames chemisches Kommunikationssystem des Körpers; es besteht aus einer Reihe von Drüsen, die Hormone ins Blut ausschütten. |
Endorphine (endorphins) | innere Morphine; natürliche, den Opiaten ähnelnde Neurotransmitter, die mit Schmerzlinderung und Lust in Zusammenhang gebracht werden. |
Enkodieren (encoding) | Verarbeitung von Informationen zur Eingabe in das Gedächtnissystem, z. B. durch Herstellen eines Bedeutungszusammenhangs. |
Entschlossenheit (grit) | in der Psychologie Leidenschaft und Ausdauer bei der Verfolgung langfristiger Ziele. |
Entwicklungspsychologie (developmental psychology) | Teildisziplin der Psychologie, die die im Verlauf des Lebens auftretenden Veränderungen auf der physischen, kognitiven und sozialen Ebene untersucht. |
Entzug (withdrawal) | unangenehme und quälende Folgen des Absetzens einer suchterzeugenden Substanz oder des Aufhörens mit einem Suchtverhalten. |
Epigenetik (epigenetics) | die Erforschung, wie sich Umwelteinflüsse auf die Genexpression auswirken, ohne dass eine Veränderung der DNA erfolgt. |
Epigenetik (epigenetics) | über oder zusätzlich zu (epi) der Genetik; die Untersuchung von Umwelteinflüssen auf die Genexpression, die auftreten, ohne die DNA zu verändern. |
Episodisches Gedächtnis (episodic memory) | explizite Erinnerung an persönlich erlebte Ereignisse; eines unserer zwei bewussten Gedächtnissysteme (das andere ist das semantische Gedächtnis). |
Equity (ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen; equity) | ein Zustand, in dem Menschen aus einer Beziehung genauso viel bekommen, wie sie geben. |
Erblichkeit (heritability) | Ausmaß, in dem individuelle Unterschiede auf Gene zurückgeführt werden können. Die Erblichkeit eines Persönlichkeitsmerkmals kann in Abhängigkeit von der ausgewählten Population und den untersuchten Umweltbedingungen variieren. |
Erblichkeit (heritability) | Ausmaß, in dem interindividuelle Unterschiede in einer Gruppe auf Gene zurückgeführt werden können. Die Erblichkeit eines Persönlichkeitsmerkmals kann in Abhängigkeit von der ausgewählten Population und den untersuchten Umweltbedingungen variieren. |
Erektionsstörung (erectile disorder) | Unfähigkeit, aufgrund eines unzureichenden Blutflusses zum Penis eine Erektion zu bekommen oder zu halten. |
Erlernte Hilflosigkeit (learned helplessness) | Die Hoffnungslosigkeit und passive Resignation, die ein Tier oder Individuum lernt, wenn es nicht in der Lage ist, wiederholte aversive Ereignisse zu vermeiden. |
Erneutes Lernen (relearning) | Maß für die Erinnerungsfähigkeit, mit dem erfasst wird, wie viel schneller bereits erlerntes Material zum wiederholten Mal gelernt wird. |
Erwerb (acquisition) | erste Phase der klassischen Konditionierung; die Phase, in der ein neutraler Reiz mit einem unkonditionierten Reiz gekoppelt wird, sodass der neutrale Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst. Bei der operanten Konditionierung: die Bekräftigung einer verstärkten Reaktion. |
Es (id) | enthält ein Reservoir unbewusster Energie, deren Streben laut Freud auf die Erfüllung grundlegender sexueller und aggressiver Triebe gerichtet ist. Das Es handelt nach dem Lustprinzip und verlangt sofortige Befriedigung. |
Evolutionspsychologie (evolutionary psychology) | die Untersuchung der Evolution des Verhaltens und des Denkens mithilfe der Prinzipien der natürlichen Selektion. |
Evolutionäre Psychologie (evolutionary psychology) | die Untersuchung der Evolution von Geist und Verhalten unter Anwendung des Prinzips der natürlichen Selektion. |
Experiment (experiment) | Forschungsmethode, bei der der Forschende einen oder mehrere Faktoren (unabhängige Variablen) manipuliert, um die Auswirkung auf eine Verhaltensweise oder einen mentalen Prozess (abhängige Variable) zu beobachten. Durch Zufallszuweisung der Teilnehmenden können andere wichtige Faktoren kontrolliert werden. |
Explizites Gedächtnis (explicit memory) | das Behalten von Fakten und Erfahrungen, die man bewusst wissen und deklarieren kann (auch als deklaratives Gedächtnis bezeichnet). |
externale Kontrollüberzeugung (external locus of control) | die Wahrnehmung, dass der Zufall oder äußere Kräfte jenseits unserer persönlichen Kontrolle unser Schicksal bestimmen. |
Extrinsische Motivation (extrinsic motivation) | Wunsch, ein Verhalten wegen versprochener Belohnungen oder drohender Bestrafung zu zeigen. |
Farbton (hue) | Farbdimension, die durch die Wellenlänge des Lichts bestimmt wird und die wir als die uns bekannten Farben Blau, Grün etc. wahrnehmen. |
Fehlinformationseffekt (misinformation effect) | dieser Effekt tritt auf, wenn irreführende Informationen an ein Ereignis in die Erinnerung eingebaut werden. |
Fester Intervallplan (fixed-interval schedule) | ein Verstärkungsplan in der operanten Konditionierung, bei dem die erste Reaktion nach einer vorab festgelegten Zeitspanne verstärkt wird. |
Fester Quotenplan (fixed-ratio schedule) | ein Verstärkungsplan in der operanten Konditionierung, bei dem eine Reaktion erst nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen verstärkt wird. |
Figur-Grund-Beziehung (figure-ground) | Organisation des Gesichtsfelds in Objekte (Figuren), die sich von ihrer Umgebung abheben (Grund). |
Fixierung (fixation) | die Unfähigkeit, ein Problem mental aus einer neuen Perspektive zu sehen; ein Hindernis beim Lösen von Problemen. |
Fixierung (fixation) | nach Freud eine Bindung der Lust suchenden Energien an eine vorhergehende psychosexuelle Phase, in der Konflikte nicht gelöst wurden. |
Fluide Intelligenz (fluid intelligence) | Fähigkeit eines Menschen, schnell und abstrakt zu denken. Diese Fähigkeit nimmt tendenziell mit dem Alter ab, besonders im späten Erwachsenenalter. |
Foot-in-the-Door-Technik (foot-in-the-door phenomenon) | Neigung von Menschen, die zunächst einer bescheidenen Forderung zugestimmt haben, später auch einer weiter gehenden Forderung zuzustimmen. |
Formal-operatorisches Stadium (formal operational stage) | nach Piaget das Stadium der kognitiven Entwicklung, das normalerweise mit dem 12. Lebensjahr beginnt. In dieser Phase erwirbt das Kind die Fähigkeit, logisch über abstrakte Konzepte nachzudenken. |
Formatio reticularis (reticular formation) | neuronales Netz, das durch den Hirnstamm in den Thalamus wandert und eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Erregung spielt. |
Fötales Alkoholsyndrom (FAS, fetal alcohol syndrome) | körperliche und kognitive Anomalien, verursacht durch mütterlichen Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft. In schweren Fällen kann es zu auffallenden Veränderungen der Kopfproportionen und zu Gesichtsanomalien kommen. |
Fötus (fetus) | Bezeichnung für den sich entwickelnden menschlichen Organismus ab der 9. Woche nach der Empfängnis bis zur Geburt. |
Fovea (auch Sehgrube; fovea) | Punkt des schärfsten Sehens auf der Retina, um den herum die Zapfen des Auges gehäuft vorkommen. |
Framing-Effekt (auch Rahmeneffekt; framing effect) | Auswirkung der Darstellungsweise eines Gegenstands oder Themas; Framing-Effekte können einen großen Einfluss auf Entscheidungen und Urteile ausüben. |
Freie Assoziation (free association) | psychoanalytische Methode zur Erforschung des Unbewussten, bei der der Patient sich entspannt und alles ausspricht, was ihm durch den Kopf geht, auch wenn es nichtssagend oder peinlich ist. |
Fremdeln (stranger anxiety) | Furcht vor Menschen, die dem Kind unbekannt sind. Das Fremdeln tritt allgemein bei Kindern ab dem 8. Lebensmonat erstmals auf. |
Fremdgruppe (out-group) | Sie diejenigen, die als verschieden oder getrennt von der eigenen Gruppe wahrgenommen werden. |
Frequenz (frequency) | Anzahl von vollständigen Schwingungen, die einen bestimmten Punkt in einem vorgegebenen Zeitraum passieren (z. B. pro Sekunde). |
Frequenztheorie (frequency theory) | besagt, dass beim Gehör die Anzahl der über den Hörnerv übertragenen Nervenimpulse der Frequenz eines Tons entspricht und uns damit ermöglicht, die Höhe dieses Tons wahrzunehmen. |
Frontallappen (frontal lobes) | Teil des zerebralen Kortex, der direkt hinter der Stirn liegt. Beteiligt an der Sprache und Willkürmotorik und an der Planung und Urteilsfindung. |
Frustrations-Aggressions-Prinzip (frustration aggression principle) | besagt, dass durch Frustration, d. h. wenn man daran gehindert wird, ein Ziel zu erreichen, Wut entsteht, die zu Aggressionen führen kann. |
Fundamentaler Attributionsfehler (fundamental attribution error) | Tendenz, dass Beobachtende bei der Analyse des Verhaltens eines Menschen den Einfluss der Situation unter- und den Einfluss der persönlichen Veranlagung überschätzen. |
Funktionalismus (functionalism) | frühe Denkrichtung, die von James repräsentiert und von Darwin beeinflusst wurde. Sie untersuchte, wie mentale Prozesse und Verhaltensweisen funktionieren und inwiefern sie dazu beitragen, dass sich Organismen anpassen, überleben und gedeihen. |
funktionelle MRT (fMRT; functional MRI) | ein Verfahren zur Darstellung von Blutfluss und damit Hirnaktivität, indem man zeitlich aufeinander folgende MRT-Scans miteinander vergleicht. Mit Hilfe von fMRT-Scans kann man sowohl die Funktionen als auch die Struktur des Gehirns erkennen. |
GRIT (Graduated and Reciprocated Initiatives in Tension-Reduction) | schrittweise und wechselseitige Initiativen zur Spannungsreduktion eine Strategie zur Verringerung internationaler Spannungen. |
Gate-Control-Theorie (gate-control theory) | besagt, dass das Rückenmark über ein neurologisches Tor (gate) verfügt, das Schmerzsignale aufhält oder zum Gehirn durchlässt. Das Tor wird geöffnet durch die Aktivität von Schmerzsignalen, die über feine Nervenfasern nach oben steigen, und geschlossen durch die Aktivität in dickeren Fasern oder durch vom Gehirn kommende Informationen. |
Gedächtnis (memory) | dauerhaftes Fortbestehen von aufgenommenen Informationen über die Zeit; es ermöglicht die Kodierung, die Speicherung und das Abrufen von Informationen. |
Gedächtniskonsolidierung (memory consolidation) | Die neuronale Speicherung einer Erinnerung in das Langzeitgedächtnis. |
Gegenfarbentheorie (opponent-process theory) | Theorie, derzufolge das Farbensehen auf den retinalen Erregungsverhältnissen der Gegenfarbenpaare beruht (Rot vs. Grün, Gelb vs. Blau und Schwarz vs. Weiß). So werden beispielsweise manche Zellen durch Grün stimuliert und durch Rot gehemmt, andere werden durch Rot stimuliert und durch Grün gehemmt. |
Gehör (audition) | Sinneskanal des Hörens oder unser Hörvermögen. |
Geistige Behinderung (intellectual disability) | ein Zustand eingeschränkter geistiger Fähigkeiten, gekennzeichnet durch einen IQ von unter 70 und Schwierigkeiten, den Anforderungen des normalen Alltagslebens gerecht zu werden (früher als mentale Retardierung bezeichnet). |
Gemeindepsychologie (community psychology) | ein Zweig der Psychologie, der untersucht, wie Menschen mit ihrem sozialen Umfeld interagieren und wie soziale Institutionen Individuen und Gruppen beeinflussen. |
Gene (genes) | biochemische Bausteine für die Vererbung, aus denen die Chromosomen bestehen. Gene sind Segmente der DNA, die fähig sind, Proteine zu synthetisieren (aufzubauen). |
Generalisierte Angststörung (generalized anxiety disorder) | Angststörung, bei der die Betroffenen kontinuierlich angespannt und besorgt sind und eine anhaltende Erregung des autonomen Nervensystems aufweisen. |
Genom (genome) | enthält die vollständigen Informationen, um einen Organismus herzustellen; besteht aus dem gesamten genetischen Material in den Chromosomen des Organismus. |
Gerechte-Welt-Glaube (just-world phenomenon) | Tendenz von Menschen, zu glauben, dass die Welt gerecht ist und dass Menschen deshalb bekommen, was sie verdienen, und verdienen, was sie bekommen. |
Geschlechtsidentität (gender identity) | das Gefühl einer Person, Mann, Frau oder eine Kombination aus beidem zu sein. |
Geschlechtsrolle (gender role) | Reihe von Erwartungen an das Verhalten, Einstellungen und Eigenschaften von Männern und Frauen. |
Geschlechtstypisierung (gender-typing) | bezeichnet den Erwerb einer traditionell männlichen oder weiblichen Rolle. |
Gestalt (gestalt) | organisiertes Ganzes. Die GestaltpsychologInnen heben unsere Tendenz hervor, einzelne Informationselemente zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen. |
Gesundheitspsychologie (health psychology) | Teilbereich der Psychologie, der den Beitrag der Psychologie zur Verhaltensmedizin liefert. |
Gleichgewichtssinn (auch vestibulärer Sinn; vestibular sense) | Sinnessystem zur Wahrnehmung der Bewegung und Lage des Körpers. Dies umfasst den Gleichgewichtssinn. |
Gliazellen (glial cells) | Zellen innerhalb des Nervensystems, die die Neuronen stützen, ernähren und schützen und beim Lernen, Denken und Erinnern eine Rolle spielen. |
Glukose (glucose) | Form des Zuckers, die im Blut zirkuliert und die Hauptenergiequelle für das Körpergewebe darstellt. Sinkt der Glukosespiegel, fühlen wir uns hungrig. |
Grammatik (grammar) | System von Regeln in einer Sprache, mit deren Hilfe wir uns anderen Menschen mitteilen und sie verstehen können. Die Semantik (semantics) ist die Gesamtheit aller Regeln der Sprache, mit deren Hilfe wir aus Morphemen, Wörtern und Sätzen Bedeutung ableiten; und die Syntax (syntax) beschreibt die Regeln, nach denen Wörter zu sinnvollen Sätzen kombiniert werden. |
Grundlagenforschung (basic research) | reine Wissenschaft mit dem Ziel der Vergrößerung des wissenschaftlich fundierten Basiswissens. |
Grundumsatz (basal metabolic rate) | Energiemenge, die ein Körper im Ruhezustand verbraucht. |
Gruppendenken (groupthink) | Denkweise, die dann auftritt, wenn in einer Gruppe das Harmoniebedürfnis bei Entscheidungen stärker ist als die realistische Bewertung von Alternativen. |
Gruppenpolarisierung (group polarization) | Extremisierung der in einer Gruppe vorherrschenden Einstellungen durch Diskussionen in der Gruppe. |
Gruppierung (grouping) | Tendenz unserer Wahrnehmung, Reize zu kohärenten Gruppen zusammenzufassen. |
Habituation (habituation) | Abnahme der Reaktionsbereitschaft bei wiederholter Stimulusdarbietung. In dem Maß, wie ein Säugling durch wiederholte Darbietung mit einem Stimulus vertraut wird, schwindet sein Interesse; er fixiert den Stimulus immer kürzer und wendet früher den Blick ab. |
Halluzinationen (hallucinations) | irrtümliche sensorische Wahrnehmungen, wie etwa das Sehen von Objekten ohne äußere visuelle Reize. |
Halluzinogene (hallucinogens) | psychedelische (bewusstseinserweiternde) Substanzen, wie LSD, die Wahrnehmungen verzerren und sensorische Bilder ohne sensorischen Input generieren. |
Heuristik (heuristic) | einfache Denkstrategie für effizientere Urteile und Problemlösungen; schneller, aber auch fehleranfälliger als der Algorithmus. |
Hindsightbias (Verzerrung durch nachträgliche Einsicht, hindsight bias) | Tendenz, nach dem Eintreten eines Ereignisses zu glauben, man hätte es vorhersehen können (auch bekannt als Rückschaufehler). |
Hippocampus (hippocampus) | neuronales Zentrum im limbischen System, das an der Verarbeitung expliziter (bewusster) Erinnerungen für die endgültige Speicherung von Fakten und Ereignissen beteiligt ist. |
Hippocampus (hippocampus) | neuronales Zentrum, das sich im limbischen System befindet; hilft bei der Verarbeitung expliziter (bewusster) Erinnerungen an Fakten und Ereignisse. |
Hirnstamm (brain stem) | ältester Teil und Kern des Gehirns, der dort beginnt, wo das Rückenmark in den Schädel eintritt und etwas dicker wird. Der Hirnstamm ist für die automatische Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen zuständig. |
Homöostase (homeostasis) | Tendenz, einen ausgeglichenen und konstanten inneren Zustand aufrechtzuerhalten; Regulation aller Bereiche der Körperchemie, wie z. B. die Regulierung des Blutzuckers auf einer bestimmten Höhe. |
Hormone (hormones) | von den endokrinen Drüsen hergestellte chemische Botenstoffe, die sich durch den Blutkreislauf fortbewegen und andere Gewebe beeinflussen. |
Human-Factors-Psychologie (human factors psychology) | ein Teilgebiet der Psychologie, das mit der A-O-Psychologie verwandt ist und erforscht, wie Menschen und Maschinen interagieren und wie Maschinen und Umgebungen sicher und benutzerfreundlich gestaltet werden können. |
Humanistische Psychologie (humanistic psychology) | historisch bedeutsame Auffassung, bei der das Wachstumspotenzial des Menschen betont wird. |
Humanistische Theorien (humanistic theories) | betrachten Persönlichkeit in Bezug auf das menschliche Potenzial zu gesundem persönlichem Wachstum.Hypnose (hypnosis) eine soziale Interaktion, bei der eine Person (der Hypnotiseur bzw. die Hypnotiseurin) einer anderen (der Testperson) suggeriert, dass bestimmte Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken oder Verhaltensweisen spontan auftreten werden. |
Hypophyse (pituitary gland) | wichtigste Drüse des endokrinen Systems. Unter dem Einfluss des Hypothalamus reguliert sie das Wachstum und kontrolliert die Aktivität anderer endokriner Drüsen. |
Hypothalamus (hypothalamus) | neuronale Struktur, die unterhalb (hypo) des Thalamus liegt; steuert die lebenserhaltenden Aktivitäten (wie Essen, Trinken und die Körpertemperatur), beeinflusst über die Hypophyse das endokrine System und wird mit Emotionen in Zusammenhang gebracht. |
Hypothese (hypothesis) | meist aus einer Theorie abgeleitete überprüfbare Vorhersage. |
Ich (ego) | das weitgehend bewusst arbeitende ausführende Organ der Persönlichkeit, das nach Freuds Meinung einen Kompromiss zwischen den Forderungen des Es, des Über-Ichs und der Realität sucht. Das Ich arbeitet nach dem Realitätsprinzip und befriedigt die Wünsche des Es auf eine Weise, dass eher Lust als Schmerz zu erwarten ist. |
Identifizierung (identification) | Prozess, durch den nach Freuds Auffassung Kinder die Wertvorstellungen ihrer Eltern in ihr eigenes Über-Ich integrieren. |
Identität (identity) | Gefühl für das eigene Selbst. Nach Erikson besteht die Aufgabe der Adoleszenz darin, das Selbstgefühl zu festigen; dabei werden verschiedene Rollen erprobt und ggf. integriert. |
Ikonisches Gedächtnis (iconic memory) | kurzzeitiges sensorisches Gedächtnis für visuelle Eindrücke, ähnlich wie eine Momentaufnahme oder ein Bild, das nur wenige Zehntelsekunden lang erinnert werden kann. |
Illusorische Korrelation (illusory correlation) | die Wahrnehmung einer Beziehung dort, wo keine existiert, oder die Annahme, dass eine Beziehung stärker ist als es tatsächlich der Fall ist. |
Implizites Gedächtnis (implicit memory) | das Behalten von erlernten Fähigkeiten oder klassisch konditionierten Assoziationen, das unabhängig von bewusster Erinnerung ist (auch als nondeklaratives Gedächtnis bezeichnet). |
Individualismus (individualism) | Die Priorität für die eigenen Ziele ist höher als die für Gruppenziele; die eigene Identität definiert sich eher über persönliche Eigenschaften als über Gruppenmerkmale. |
Informationaler sozialer Einfluss (informational social influence) | Einfluss, der sich aus der Bereitschaft eines Menschen ergibt, die Meinungen anderer über die Wirklichkeit anzunehmen. |
Informierte Einwilligung (informed consent) | ein ethischer Grundsatz, der darin besteht, dass Versuchspersonen genügend informiert werden, um entscheiden zu können, ob sie an einem Versuch teilnehmen möchten. |
Inhaltsvalidität (content validity) | Ausmaß, in dem ein Test das zu testende Verhalten tatsächlich stichprobenartig erfasst. |
Innenohr (inner ear) | innerster Teil des Ohrs, der u. a. aus Kochlea, Bogengängen und Sacculi des Vestibularapparats besteht. |
Insomnie (insomnia) | wiederholt auftretende Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten. |
Instinkt (instinct) | komplexes Verhalten, das bei jedem Mitglied einer Gattung als Muster festgelegt ist und nicht gelernt werden muss. |
Instinktive Tendenz (instinctive drift) | die Tendenz, von erlerntem Verhalten allmählich zu biologisch veranlagten prädisponierten Mustern zurückzukehren. |
Intelligenz (intelligence) | die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen, Probleme zu lösen und Wissen einzusetzen, um sich an neue Situationen anzupassen. |
Intelligenzalter (mental age) | von Binet eingeführtes Maß zur Feststellung der Intelligenztestleistung; die Leistungsebene, die typischerweise Kindern in einem bestimmten Lebensalter zugeordnet wird. So sagt man, wenn ein Kind die Leistungen eines durchschnittlichen 8-Jährigen vollbringt, es habe ein Intelligenzalter von 8. |
Intelligenzquotient oder IQ (intelligence quotient) | ursprünglich definiert als das Verhältnis von Intelligenzalter (IA) zum Lebensalter (LA) multipliziert mit 100, nach der Formel IQ ist gleich 100. In neueren Intelligenztests wird die durchschnittliche Leistungsfähigkeit einer bestimmten Altersgruppe mit einem Wert von 100 gleichgesetzt. |
Intelligenztest (intelligence test) | Methode zur Beurteilung der geistigen Fähigkeiten eines Individuums und zum Vergleich mit den Fähigkeiten anderer unter Verwendung eines Punktesystems. |
Intelligenztest (intelligence test) | ein Verfahren, um die geistigen Fähigkeiten eines Menschen zu erfassen und sie anhand numerischer Testwerte mit denen anderer zu vergleichen. |
Intensität (intensity) | Energiemenge von Licht oder Klangwellen, die wir als Helligkeit oder Lautstärke wahrnehmen und die von der Amplitude (Höhe) der Wellen abhängt. |
Interaktion (interaction) | das Zusammenspiel, das auftritt, wenn die Auswirkung eines Faktors (z. B. der Umwelt) von einem anderen Faktor abhängt (z. B. den Anlagen). |
Intergeschlechtlichkeit (intersex) | ein Zustand, der bei der Geburt aufgrund ungewöhnlicher Kombinationen von männlichen und weiblichen Chromosomen, Hormonen und Anatomie auftritt; das Baby weist biologische Geschlechtsmerkmale beider Geschlechter auf. |
internale Kontrollüberzeugung (internal locus of control) | die Wahrnehmung, dass wir unser eigenes Schicksal kontrollieren können. |
Interneurone (interneurons) | Neuronen des zentralen Nervensystems, deren Aufgabe es ist, die interne Kommunikation zu gewährleisten sowie Informationen zwischen sensorischem Input und motorischem Output zu verarbeiten. |
Intimität (intimacy) | nach Eriksons Theorie die Fähigkeit, enge Liebesbeziehungen einzugehen. Intimität zulassen zu können, ist die primäre Entwicklungsaufgabe im jungen Erwachsenenalter. |
Intrinsische Motivation (intrinsic motivation) | Wunsch, ein Verhalten um seiner selbst willen zu zeigen. |
Intuition (intuition) | ein müheloser, plötzlicher und automatischer Gefühlszustand oder Gedanke im Gegensatz zu explizitem, bewusstem Überlegen. |
James-Lange-Theorie (James-Lange theory) | sagt aus, dass unsere Emotionserfahrung dadurch entsteht, dass wir uns unserer physiologischen Reaktionen auf emotionserregende Reize bewusst werden. |
Kameradschaftliche Liebe (companionate love) | tiefe, liebevolle Bindung, die wir gegenüber Menschen empfinden, mit denen unser Leben in komplexer Weise verbunden ist. |
Katharsis (catharsis) | in der Psychologie besagt dies, dass man sich durch das Herauslassen aggressiver Energie (durch Handlungen oder in der Fantasie) von aggressiven Impulsen befreien kann. |
Kinästhesie (kinesthesis) | Fähigkeit zur Wahrnehmung der Position und Bewegung einzelner Gliedmaßen. |
Klassische Konditionierung (classical conditioning) | Form des Lernens, bei der wir zwei oder mehr Reize miteinander assoziieren; um es mit Pawlows klassischem Experiment zu verdeutlichen, löst der erste Reiz (ein Ton) als Ergebnis das Verhalten aus (Sabbern) in Vorwegnahme des zweiten Reizes (Futter). |
Kleinhirn (Zerebellum; cerebellum) | kleines Gehirn am hinteren Teil des Hirnstamms, das für die Verarbeitung der sensorischen Signale, für die Koordination zwischen motorischen Reaktionen und dem Gleichgewichtssinn sowie für das Ermöglichen von nonverbalem Lernen und Erinnern zuständig ist. |
Klientenzentrierte Therapie (client-centered therapy) | von Carl Rogers entwickelte humanistische Therapie, bei der Therapeut:innen in einem echten, akzeptierenden und empathischen Setting Techniken wie aktives Zuhören anwenden, um das Wachstum der Klient:innen zu fördern (auch als personzentrierte Therapie bezeichnet). |
Klinische Psychologie (clinical psychology) | Teildisziplin der Psychologie, die Menschen mit psychischen Störungen untersucht, testet und behandelt. |
Kochlea (Schnecke; cochlea) | spiralförmig aufgerollte, flüssigkeitsgefüllte knöcherne Röhre im Innenohr, über die die Schallwellen Nervenimpulse auslösen. |
Kochleaimplantat (cochlear implant) | Gerät zur Umwandlung elektrischer Signale und zur Stimulation des Hörnervs über Elektroden, die in die Kochlea eingefädelt werden. |
Kognition (cognition) | Gesamtheit der geistigen Aktivitäten im Zusammenhang mit Denken, Wissen, Erinnern und Kommunizieren. |
Kognition (cognition) | alle mentalen Aktivitäten, die mit Denken, Wissen, Erinnerung und Kommunikation zu tun haben. |
Kognitive Landkarte (cognitive map) | mentale Darstellung der eigenen Umgebung. Beispielsweise verhalten sich Ratten, nachdem sie ein Labyrinth erkundet haben, als hätten sie eine kognitive Landkarte dieses Labyrinths entwickelt. |
Kognitive Neurowissenschaft (cognitive neuroscience) | die interdisziplinäre Untersuchung der Gehirnaktivität in Verbindung mit Kognition (einschließlich Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis und Sprache). |
Kognitive Neurowissenschaft (cognitive neuroscience) | interdisziplinäre Studie der Gehirnaktivität in Zusammenhang mit Kognition (u. a. Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis und Sprache). |
Kognitive Psychologie (cognitive psychology) | die Untersuchung mentaler Prozesse wie sie beim Wahrnehmen, Lernen, Erinnern, Denken, Kommunizieren und Problemlösen auftreten. |
Kognitives Lernen (cognitive learning) | Erwerb mentaler Information durch Beobachten von Ereignissen oder Personen oder durch Sprache. |
Kohorte (cohort) | Population, deren Mitglieder ein gemeinsames Merkmal verbindet, wie z. B. im selben Zeitraum geboren zu sein. |
Kokain (cocaine) | ein starkes und abhängig machendes Stimulanzmittel, das aus der Kokapflanze gewonnen wird; bewirkt vorübergehend erhöhte Wachsamkeit und Euphorie. |
Kollektives Unbewusstes (collective unconscious) | Carl Jungs Konzept einer gemeinsamen Erbmasse an Erinnerungsspuren aus der Geschichte unserer Art. |
Kollektivismus (collectivism) | Die Ziele der Gruppe (oft die Großfamilie oder die Arbeitsgruppe) haben Priorität, die Definition der eigenen Identität richtet sich an ihnen aus. |
Konditionierte Reaktion (CR; auch bedingte Reaktion; conditioned response) | in der klassischen Konditionierung die gelernte Antwort auf einen zunächst neutralen, nun jedoch konditionierten Reiz (CS). |
Konditionierter Stimulus bzw. Reiz (CS; auch bedingter Stimulus; conditioned stimulus) | in der klassischen Konditionierung ein zunächst irrelevanter Reiz, der nach der Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz (US) eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst. |
Konditionierter Verstärker (conditioned reinforcer) | Reiz, der dadurch verstärkend wirkt, dass er mit einem primären Verstärker gekoppelt wird; auch bekannt als sekundärer Verstärker. |
Konditionierung höherer Ordnung (higher-order conditioning) | Prozess, bei dem der konditionierte Reiz aus einer konditionierten Erfahrung mit einem neuen neutralen Reiz verbunden wird und dadurch ein zweiter (oftmals schwächerer) konditionierter Reiz geschaffen wird. Wenn ein Tier z. B. gelernt hat, dass ein Ton Futter vorhersagt, könnte es lernen, dass ein Lichtsignal den Ton vorhersagt und dann schon auf das Lichtsignal reagieren. (Auch Konditionierung zweiter Ordnung genannt.) |
Konflikt (conflict) | wahrgenommene Unvereinbarkeit von Handlungen, Zielen oder Ideen. |
Konformität (conformity) | Anpassung des Verhaltens oder Denkens, um mit dem Gruppenstandard übereinzustimmen. |
Konkret-operatorisches Stadium (concrete operational stage) | in Piagets Theorie das Stadium der kognitiven Entwicklung (vom 6. oder 7. bis zum 11. Lebensjahr), in dem Kinder die geistigen Operationen entwickeln, die sie dazu befähigen, logisch über konkrete Ereignisse nachzudenken. |
Kontinuierliche Verstärkung (continuous reinforcement) | Verstärkung der erwarteten Reaktion bei jedem Auftreten. |
Kontrollgruppe (control group) | Gruppe in einem Experiment, die keine Behandlung erhält; die Kontrollgruppe steht der Versuchsgruppe gegenüber und wird als Vergleich herangezogen, um die Wirkung der Behandlung zu evaluieren. |
Konvergentes Denken (convergent thinking) | Eingrenzen der verfügbaren Problemlösungen zur Bestimmung der einzigen besten Lösung. |
Koronare Herzerkrankungen (coronary heart disease) | zusammenfassende Bezeichnung für alle Erkrankungen, bei denen die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels durch verstopfte Gefäße beeinträchtigt ist; eine der Haupttodesursachen in vielen Industrienationen. |
Korrelation (correlation) | Maßeinheit, welche das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalsvariablen angibt und damit ausdrückt, wie gut eine Variable die andere Variable vorhersagt. |
Korrelationskoeffizient (correlation coefficient) | statistische Maßzahl des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen (von -1 bis +1). |
Kreativität (creativity) | Die Fähigkeit, neue und wertvolle Ideen zu entwickeln. |
Kristalline Intelligenz (crystallized intelligence) | gesammeltes Wissen und Ausdrucksfähigkeit eines Menschen. Diese Form der Intelligenz steigt im Alter tendenziell an. |
Kritische Phase (critical period) | wird ein Organismus zu diesem optimalen, frühen Zeitpunkt bestimmten Reizen oder Erfahrungen ausgesetzt, so wird der angemessene Entwicklungsprozess in Gang gesetzt. |
Kritisches Denken (critical thinking) | eine Art zu denken, die Argumente und Schlussfolgerungen nicht einfach blindlings akzeptiert. Stattdessen werden Vorannahmen einer Prüfung unterzogen, die Glaubwürdigkeit von Informationsquellen beurteilt, Abweichungen werden aufgedeckt, Beweise auf ihre Richtigkeit hin überprüft und daraus resultierende Schlussfolgerungen werden erfasst. |
Kultur (culture) | dauerhafte Verhaltensweisen, Vorstellungen, Einstellungen, Werte und Traditionen einer Gruppe von Menschen, die von einer Generation zur nächsten überliefert werden. |
Kultur (culture) | überdauernde Verhaltensweisen, Vorstellungen, Einstellungen, Werte und Traditionen, die von einer großen Gruppe von Menschen geteilt und von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. |
Kurzzeitgedächtnis (short-term memory) | aktiviertes Gedächtnis, das einige Items für kurze Zeit festhält (wie z. B. während eines Anrufs die sieben Ziffern einer Handynummer ohne Vorwahl), um sie dann entweder abzuspeichern oder zu vergessen. |
LSD (Lysergsäurediethylamid; lysercig acid diethylamide) | starke halluzinogene Droge, auch als Acid bekannt. |
Lallstadium (babbling stage) | beginnt mit etwa 4 Monaten. Die Phase der Sprachentwicklung, in der ein Säugling spontan verschiedene Laute hervorbringt, zunächst auch solche, die nicht in der Sprache seiner Umgebung vorkommen. |
Langzeitgedächtnis (long-term memory) | relativ zeit-überdauernder und unbegrenzt aufnahmefähiger Speicher des Gedächtnissystems; dazu gehören Wissen, Fertigkeiten und Erfahrungen. |
Langzeitpotenzierung (LTP; long-term potentiation) | Zunahme des Potenzials einer Synapse, nach einer kurzen, schnellen Stimulierung feuern zu können; eine neuronale Grundlage für Lernen und Gedächtnis ist. |
Latenter Trauminhalt (latent content) | nach Freud die verborgene Bedeutung eines Traumes (im Gegensatz zum manifesten Inhalt). Freud war davon überzeugt, dass der latente Inhalt von Träumen die Funktion eines Sicherheitsventils hat. |
Latentes Lernen (latent learning) | Form des Lernens, die erst sichtbar wird, wenn ein Anreiz besteht, das Gelernte zu zeigen. |
Leidenschaftliche Liebe (passionate love) | erregter Zustand intensiven, vollkommenen Ineinander-Aufgehens, der in der Regel zu Beginn einer Liebesbeziehung auftritt. |
Leistungsmotivation (achievement motivation) | Ausmaß des Strebens nach herausragenden Leistungen; beinhaltet einen Wunsch nach der Beherrschung von Fähigkeiten oder Ideen, nach Kontrolle und nach schnellem Erreichen eines hohen Standards. |
Leistungstest (achievement test) | Test, mit dem erfasst werden soll, was eine Person in einem bestimmten Bereich gelernt hat. |
Lernen (learning) | relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung. |
Limbisches System (limbic system) | neuronales System (beinhaltet die Amygdala, den Hypothalamus und den Hippocampus), das unter den zerebralen Hemisphären liegt. Die Aktivität des Systems wird in Zusammenhang gebracht mit Gefühlen und Trieben. |
Linguistischer Determinismus (linguistic determinism) | Whorfs Hypothese, dass die Sprache unsere Denkweise bestimmt. |
Lobotomie (lobotomy) | psychochirurgischer Eingriff, der früher angewendet wurde, um unkontrollierbar emotionale oder gewalttätige Patient:innen ruhigzustellen. Bei dem Eingriff wurden die Nervenverbindungen zwischen den Frontallappen und den emotionssteuernden Zentren im Inneren des Gehirns durchtrennt. |
Lymphozyten (lymphocytes) | zwei Arten von weißen Blutkörperchen, die zum körpereigenen Immunsystem gehören. B-Lymphozyten werden im Knochenmark gebildet und setzen Antikörper frei, die bakterielle Infektionen bekämpfen. T-Lymphozyten werden in der Thymusdrüse gebildet und haben u. a. die Aufgabe, Krebszellen, Viren und körperfremde Substanzen anzugreifen. |
Längsschnittstudie (longitudinal study) | Studie, bei der ein und dieselben Personen über einen längeren Zeitraum immer wieder getestet werden. |
Längsschnittstudie (longitudinal study) | eine wissenschaftliche Methode, bei der die gleichen Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder untersucht und getestet werden. |
Läsion (lesion) | Zerstörung von Gewebe. Eine Hirnläsion ist eine auf natürliche Weise, durch ein Experiment oder eine andere Operation entstandene Zerstörung von Hirngewebe. |
Löschung (auch Extinktion; extinction) | kontinuierliches Schwächerwerden der konditionierten Reaktion. In der klassischen Konditionierung tritt Löschung ein, wenn dem konditionierten Reiz (CS) kein unkonditionierter Reiz (US) folgt; in der operanten Konditionierung geschieht dies, wenn eine Reaktion nicht mehr verstärkt wird. |
Lügendetektor bzw. Polygraf (polygraph) | ein Gerät, das mit dem Ziel verwendet wird, Lügen aufzudecken. Es misst die physiologischen Reaktionen, die mit Emotionen einhergehen (wie Änderungen in der Schweißproduktion, der Herzfrequenz und der Atmung). |
Magnetoenzephalografie (MEG; magnetoencephalography) | ein bildgebendes Verfahren, das Magnetfelder aus der natürlichen elektrischen Aktivität des Gehirns misst. |
Magnetresonanztomografie (MRT, auch Kernspintomografie; magnetic resonance imaging oder MRI) | ein Verfahren, das mit Hilfe von Magnetfeldern und elektromagnetischen Wellen computergestützt Bilder von weichem Gewebe erstellt. MRT-Scans stellen die Strukturen innerhalb des Gehirns dar. |
Major Depression (major depressive disorder) | affektive Störung, bei der ein Mensch für 2 Wochen 5 oder mehr Symptome zeigt, von denen mindestens eines von ihnen entweder (1) eine depressive Stimmung oder (2) ein Verlust von Interesse oder Freude ist, ohne dass Drogenkonsum oder andere medizinische Gründe vorliegen. |
Manie (mania) | hyperaktiver, überaus optimistischer Zustand, der insbesondere durch mangelndes Urteilsvermögen charakterisiert ist. |
Manifester Trauminhalt (manifest content) | nach Freud die erinnerte Handlung eines Traums (im Unterschied zu seinem latenten Inhalt). |
Median (median) | der mittlere Wert in einer Verteilung; eine Hälfte der Werte liegt unterhalb, die andere Hälfte oberhalb des Medianwertes. |
Medizinischer Ansatz (medical model) | Konzept, dass Krankheiten, in diesem Fall psychische Störungen, auf physischen Ursachen beruhen, die diagnostiziert, behandelt und in den meisten Fällen auch geheilt werden können, oft durch Behandlung in einem Krankenhaus. |
Medulla oblongata (medulla) | unterer Teil des Hirnstamms, der Herzschlag und Atmung kontrolliert. |
Menarche (menarche) | die erste Regelblutung bei Mädchen. |
Mengenerhaltung (conservation) | Wissen, dass Masse, Volumen und Anzahl von Gegenständen gleich bleiben, wenn diese die Form verändern. Piaget hielt das Erfassen dieses Prinzips für einen Bestandteil des konkretoperatorischen Denkens. |
Menopause (menopause) | das natürliche Ende der Menstruation. Bezieht sich auch auf die biologischen Veränderungen, die mit der Abnahme der Reproduktionsfähigkeit der Frau einhergehen. |
Mentales Set (mental set) | Tendenz, ein Problem auf eine bestimmte Weise anzupacken, insbesondere auf eine Weise, die schon einmal erfolgreich war. |
Mere-Exposure-Effekt (mere exposure effect) | Phänomen, dass die wiederholte bloße Darbietung neuer Reize dazu beiträgt, daran Gefallen zu finden. |
Merkmalsdetektoren (feature detectors) | Nervenzellen im Gehirn, die auf bestimmte Merkmale von Reizen (z. B. Form, Winkel oder Bewegung) reagieren. |
Methamphetamin (methamphetamine) | stark süchtig machende Droge, die das zentrale Nervensystem stimuliert; führt zu beschleunigten Körperfunktionen und Veränderungen in Bezug auf Energie und Stimmung; mit der Zeit scheint sie das Ausgangsniveau des Dopaminspiegels zu verringern. |
Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI) | der am besten erforschte und in den USA am häufigsten klinisch angewandte Persönlichkeitstest. Ursprünglich entwickelt zur Diagnose emotionaler Störungen (was auch heute noch als sein bestes Einsatzgebiet gilt). Er wird heute für vielfältige andere Zwecke, wie etwa zum Screening, eingesetzt. |
Mittelohr (middle ear) | Kammer zwischen Trommelfell und Kochlea; sie enthält drei Knöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die dafür sorgen, dass sich die Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster der Kochlea konzentrieren. |
Mittelwert (mean) | das arithmetische Mittel wird berechnet durch die Addition sämtlicher Werte; diese Summe wird durch die Gesamtzahl der Werte dividiert. |
Mnemotechniken (mnemonics) | Gedächtnishilfen, insbesondere jene Techniken, die eindringliche Bilder und Ordnungsstrukturen nutzen. |
Modalwert (mode) | der Wert oder die Werte, die in einer Verteilung am häufigsten auftreten. |
Modelllernen (modeling) | Prozess des Beobachtens und Nachahmens eines bestimmten Verhaltens. |
Molekulare Verhaltensgenetik (molecular behavior genetics) | Untersuchung der Art und Weise, wie die Struktur und Funktion von Genen mit unserer Umwelt interagieren und so unser Verhalten beeinflussen. |
Molekulargenetik (molecular genetics) | Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Untersuchung der molekularen Struktur und Funktion von Genen befasst. |
Monokulare Hinweisreize (monocular cues) | Entfernungsmerkmale, wie Zentralperspektive (auch Linearperspektive) und Überlappung, die jedes Auge für sich alleine erkennen kann. |
Morphem (morpheme) | kleinster bedeutungstragender Baustein einer Sprache; kann ein Wort oder ein Wortbestandteil sein. |
Motivation (motivation) | ein Bedürfnis oder ein Wunsch, das bzw. der unser Verhalten antreibt und lenkt. |
Motoneurone (motor neurons) | Efferente Neuronen, die den Muskeln und Drüsen die Informationen vom zentralen Nervensystem übermitteln. |
Motorischer Kortex (motor cortex) | Areal im hinteren Teil des Frontallappens, das die Willkürbewegung steuert. |
Mutation (mutation) | Zufallsfehler bei der Genreplikation, der zu einer Veränderung führt. |
Myelinschicht (auch Markscheide; myelin sheath) | Schicht von fettreichem Gewebe, das die Axone vieler Neuronen abschnittsweise umspannt. Durch die Myelinisierung wird die Geschwindigkeit der Informationsvermittlung erhöht, weil die Impulse von einem Knoten (Ranvier-Schnürring) zum nächsten springen. |
Nachbesprechung (debriefing) | Aufklären der Versuchspersonen nach Abschluss des Experiments über die Studie, inklusive ihres Ziels und der verwendeten Täuschungen. |
Nacheinander ablaufende Prozesse (sequential processing) | Verarbeitung jeweils eines Aspekts eines Problems; wird im Allgemeinen verwendet, um neue Informationen zu verarbeiten oder schwierige Probleme zu lösen. |
Nahtoderfahrung (near-death experience) | veränderter Bewusstseinszustand, der häufig von Menschen erlebt wird, die dem Tod nahe sind (z. B. bei einem Herzstillstand); ähnelt oft drogeninduzierten Halluzinationen |
Narkolepsie (narcolepsy) | Schlafstörung, die durch unkontrollierbare Schlafattacken gekennzeichnet ist. Betroffene Personen fallen unter Umständen direkt in REM-Schlafstadien, oft zu den unpassendsten Gelegenheiten. |
Narzissmus (narcisissm) | exzessive Selbstliebe und Selbstversunkenheit. |
Narzissmus (narcissism) | übermäßige Selbstliebe und Selbstbezogenheit. |
Natürliche Selektion (natural selection) | Prinzip, dass vererbte Merkmale, die es einem Organismus besser ermöglichen, in einer bestimmten Umwelt zu überleben und sich fortzupflanzen, eher an nachfolgende Generationen weitergegeben werden als andere (konkurrierende) Merkmale. |
Natürliche Selektion (natural selection) | das Prinzip, dass aus der Menge der ererbten Merkmalsvarianten diejenigen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden, die am meisten zur Fortpflanzung und zum Überleben der Lebewesen in einer bestimmten Umwelt beitragen. |
Nebennieren (adrenal glands) | Paar endokriner Drüsen direkt oberhalb der Niere. Sie schütten die Hormone Adrenalin (oder Epinephrin) und Noradrenalin (oder Norepinephrin) aus, die den Körper bei Stresssituationen in Erregung versetzen. |
Negative Verstärkung (negative reinforcement) | Zunahme der Häufigkeit eines Verhaltens, wenn negative Reize wie ein Elektroschock nicht mehr oder schwächer dargeboten werden. Ein negativer Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er nach einer Reaktion entfernt wird, die Reaktion bekräftigt. (Beachten Sie bitte, dass negative Verstärkung nicht dasselbe wie Bestrafung ist.) |
Nerven (nerves) | neuronale Kabel, die aus vielen gebündelten Axonen bestehen. Diese sind Teil des peripheren Nervensystems und verbinden das zentrale Nervensystem mit Muskeln, Drüsen und Sinnesorganen. |
Nervensystem (nervous system) | elektrochemisches Hochgeschwindigkeitskommunikationsnetz in unserem Körper, das aus allen Nervenzellen des peripheren und zentralen Nervensystems besteht. |
Neurogenese (neurogenesis) | Bildung neuer Neuronen. |
Neurokognitive Störungen (NCDs, neurocognitive disorders) | erworbene (nicht lebenslange) Störungen, die durch kognitive Defizite gekennzeichnet sind; oft im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit, einer Hirnverletzung oder–erkrankung oder Drogenmissbrauch. Bei älteren Erwachsenen wurden die neurokognitiven Störungen früher als Demenz bezeichnet. |
Neuron (neuron) | Nervenzelle, der Grundbaustein des Nervensystems. |
Neurotransmitter (neurotransmitter) | chemische Botenstoffe, die den synaptischen Spalt zwischen den Neuronen überqueren. Die Stoffe werden vom präsynaptischen Neuron ausgeschüttet und wandern über den Spalt zum postsynaptischen Neuron, wo sie an Rezeptormoleküle gebunden werden. Damit haben die Neurotransmitter einen Einfluss darauf, ob in der postsynaptischen Zelle ein neuronaler Impuls entsteht. |
Neutraler Stimulus bzw. Reiz (NS; neutral stimulus) | in der klassischen Konditionierung ein Reiz, der vor der Konditionierung keine Reaktion auslöst. |
Nikotin (nicotine) | eine stimulierende und höchst süchtig machende psychoaktive Substanz in Tabak. |
Norm (norm) | allgemein verstandene Regel für akzeptiertes und erwartetes Verhalten. Normen schreiben ein angemessenes Verhalten vor. |
Norm der sozialen Verantwortung (social responsibility norm) | Erwartung, dass wir denen, die unsere Hilfe benötigen, helfen. |
Normalverteilung (normal curve) | glockenförmige Kurve, mit der die Verteilung vieler körperlicher und psychischer Merkmale beschrieben wird. Die meisten Werte liegen im Bereich unmittelbar links und rechts des Durchschnitts. Je weiter man sich zu den Extremen hin bewegt, desto weniger Werte findet man. |
Normalverteilung (normal curve, normal distribution) | symmetrische, glockenförmige Kurve, mit der die Verteilung vieler Datentypen beschrieben wird. Die meisten Werte finden sich in der Nähe des Durchschnitts (ungefähr 68 Prozent liegen im Bereich einer Standardabweichung links oder rechts des Durchschnitts). Je weiter man sich zu den Extremen hin bewegt, desto weniger Werte findet man. |
Normativer sozialer Einfluss (normative social influence) | Einfluss, der sich aus dem Wunsch einer Person ergibt, Zustimmung zu bekommen und Ablehnung zu vermeiden. |
Normierung (standardization) | Festlegung einheitlicher Testverfahren und sinnvoller Werte durch den Vergleich mit den Werten einer zuvor getesteten Normierungsstichprobe; auch Eichung genannt. |
Nucleus suprachiasmaticus (suprachiasmatic nucleus) | ein Zellhaufen-Paar im Hypothalamus, das die zirkadiane Rhythmik steuert. Als Reaktion auf Licht veranlasst der Nucleus suprachiasmaticus die Zirbeldrüse, die Melatoninproduktion zu regulieren und so unser Müdigkeitsgefühl zu verändern. |
Oberflächliche Verarbeitung | Enkodierung auf einer sehr einfachen Stufe, die auf der Struktur oder dem Erscheinungsbild von Wörtern basiert. |
Objektpermanenz (object permanence) | Wissen, dass ein Gegenstand weiterhin existiert, auch wenn er gerade nicht wahrgenommen werden kann. |
Ödipuskomplex (Oedipus complex) | nach Freud die sexuellen Wünsche von Söhnen gegenüber der Mutter und die damit verbundenen Gefühle von Hass und Eifersucht gegenüber dem Vater, der als Rivale erlebt wird. |
Okzipitallappen (occipital lobes) | Teil des zerebralen Kortex, der am Hinterkopf liegt. Umfasst Areale, die Informationen aus dem Blickfeld erhalten. |
Olfaktion (olfaction) | der Geruchssinn |
Operante Konditionierung (operant conditioning) | Form des Lernens, bei der ein Verhalten mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder auftritt, wenn ihm ein Verstärker folgt, oder abgeschwächt wird, wenn eine Bestrafung folgt. |
Operationale Definition (operational definition) | eine sorgfältig formulierte Darstellung der genauen Verfahren (Operationen), die in einer Forschungsstudie verwendet werden. So kann menschliche Intelligenz beispielsweise operational definiert werden als das, was ein Intelligenztest misst. |
Opiate (opiates) | Opium und seine Derivate wie Morphium und Heroin vermindern die neuronale Aktivität und lindern daher zeitweise Schmerzen und Angstgefühle. |
Organisationspsychologie (organizational psychology) | ein Teilgebiet der A-O-Psychologie, das die organisatorischen Einflüsse auf die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden untersucht und organisatorische Veränderung erleichtert. |
Ortstheorie (place theory) | besagt, dass beim Gehör jede Tonhöhe der Erregung eines bestimmten Orts der Basilarmembran der Kochlea entspricht. |
Östrogen (estrogen) | Geschlechtshormon (z. B. Östradiol), das bei Frauen in größerem Umfang vorkommt als bei Männern, und das zur Entstehung weiblicher Geschlechtsmerkmale beiträgt. Der Östrogenspiegel erreicht beim Eisprung seinen Höhepunkt. Bei nichtmenschlichen weiblichen Säugetieren regt dies die sexuelle Empfänglichkeit an. |
Other-Race-Effekt (auch Cross-Race-Effekt, Own-Race-Bias; other-race effect) | Tendenz, sich an Gesichter der eigenen Ethnie besser zu erinnern, als an die von Mitgliedern anderer Herkunft. |
Panikstörung (panic disorder) | Angststörung, die sich durch unvorhersehbare Episoden intensiver Angst auszeichnet, die einige Minuten andauern und in denen die Betroffenen Todesangst erleben, verbunden mit Schmerzen im Brustkorb, dem Gefühl zu ersticken oder anderen furchterregenden Empfindungen. Nach einer solchen Attacke besteht oft die Angst vor einem erneuten Ausbruch. |
Parallel ablaufende Prozesse (parallel processing) | Verarbeitung vieler Aspekte eines Problems gleichzeitig; wird im Allgemeinen verwendet, um gut gelernte Informationen zu verarbeiten oder einfache Probleme zu lösen. |
Parallele Prozessverarbeitung (parallel processing) | Das gleichzeitige Verarbeiten mehrerer Aspekte eines Problems; der normale, für viele Aufgaben genutzte Gehirnmodus zur Informationsverarbeitung |
Parallelverarbeitung (dual processing) | Prinzip, dass Informationen oftmals gleichzeitig auf getrennten bewussten und unbewussten Spuren verarbeitet werden. |
Parallelverarbeitung (parallel processing) | gleichzeitiges Verarbeiten mehrerer Aspekte eines Problems. Die natürliche Arbeitsweise des Gehirns bei der Informationsverarbeitung für eine Vielzahl von Funktionen (u. a. beim Sehen). |
Paraphilien (paraphilias) | sexuelle Erregung durch Phantasien, Verhaltensweisen oder Triebe, die nichtmenschliche Objekte, das eigene Leiden oder Leiden anderer und bzw. oder nicht-einwilligende Personen beinhalten. |
Parapsychologie (parapsychology) | beschäftigt sich mit paranormalen Phänomenen wie außersinnlicher Wahrnehmung und Psychokinese. |
Parasympathikus (parasympathetic nervous system) | Teil des vegetativen Nervensystems, der für Beruhigung sorgt und es damit dem Körper ermöglicht, neue Energie zu speichern bzw. Energie zu sparen. |
Parietallappen (parietal lobes) | Teil des zerebralen Kortex, der oben und weiter hinten am Kopf liegt. Erhält sensorische Signale für Berührungen und Körperposition. |
Partieller (intermittierender) Verstärkungsplan (partial or intermittent reinforcement schedule) | nur gelegentliche Verstärkung einer Reaktion. Intermittierende Verstärkung führt zu langsamerem Erlernen einer Reaktion, ist aber deutlich löschungsresistenter als eine Reaktion, die durch kontinuierliche Verstärkung gelernt wird. |
Pavor nocturnus (night terrors) | hohes Erregungsniveau und ein Gefühl starker Angst sind typisch für diese Schlafstörung. Im Gegensatz zu Albträumen treten diese Phasen nächtlicher Panik im NREM-3-Schlaf innerhalb der ersten 2 bis 3 Stunden nach dem Einschlafen auf; in der Regel können sich die Betroffenen am nächsten Tag nicht daran erinnern. |
Periphere Route der Überzeugung (peripheral route persuasion) | tritt auf, wenn man durch nebensächliche Hinweise beeinflusst wird, wie beispielsweise die Attraktivität eines Redners bzw. einer Rednerin. |
Peripheres Nervensystem (PNS; peripheral nervous system) | sensorische Neuronen und Motoneuronen, die das zentrale Nervensystem (ZNS) mit dem Rest des Körpers verbinden, sowie die Neuronen des autonomen Nervensystems. |
Personalpsychologie (personnel psychology) | ein Teilbereich der A-O-Psychologie, der bei der Arbeitssuche hilft und bei der Rekrutierung, Auswahl, Vermittlung, Ausbildung, Beurteilung und Entwicklung von Mitarbeitenden. |
Persönliche Kontrolle (personal control) | Das Gefühl, unsere Umgebung kontrollieren zu können, statt sich hilflos zu fühlen. |
Persönlichkeit (personality) | das für ein Individuum charakteristische Muster des Denkens, Fühlens und Handelns. |
Persönlichkeitsinventar (personality inventory) | Fragebogen, bei dem die Probandinnen auf Items (oft Richtig-falsch-Items oder Aussagen, die mit stimme zu stimme nicht zu zu beantworten sind) antworten, die so konzipiert sind, dass sie einen weiten Bereich von Gefühlen und Verhaltensweisen abdecken; wird zur Erfassung ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale eingesetzt. |
Persönlichkeitsstörung (personality disorder) | unflexible, andauernde Verhaltensmuster, die die soziale Funktionsfähigkeit beeinträchtigen. |
Phi-Phänomen (phi phenomenon) | Scheinbewegung, die durch zwei oder mehr nebeneinander angeordnete Lichter erzeugt wird, die in rascher Folge an- und ausgehen. |
Phobie (phobia) | Angststörung, gekennzeichnet durch anhaltende irrationale Angst und Vermeidung eines spezifischen Objekts, einer bestimmten Aktivität oder Situation. |
Phonem (phoneme) | kleinste unterscheidbare Lauteinheit in einer gesprochenen Sprache. |
Phänomen Fühl dich gut und du tust etwas Gutes (feelgood, do-good phenomenon) | Tendenz von Menschen, hilfreich zu sein, wenn sie in einer guten Stimmung sind. |
Placeboeffekt (Aussprache Betonung ist Platsebo; lateinisch für Ich werde gefallen; placebo effect) | experimentelle Ergebnisse, die nur durch Erwartungen zustande kommen; jede Auswirkung auf das Verhalten, die durch die Verabreichung einer unwirksamen Substanz hervorgerufen wird, von der die Versuchsteilnehmenden jedoch annehmen, dass sie wirkt. |
Plastizität (plasticity) | Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen, vor allem während der Kindheit. Geschieht durch Reorganisation nach einer Verletzung oder durch Bilden neuer Verbindungen basierend auf Erfahrungen. |
Population (population) | sämtliche Fälle in einer Gruppe, aus der eine Stichprobe für eine Studie gezogen wird. (Achtung! Mit Ausnahme von nationalen Studien ist damit nicht die gesamte Population eines Landes gemeint.) |
Positive Psychologie (positive psychology) | die wissenschaftliche Untersuchung der Funktionsfähigkeit des Menschen mit dem Ziel, die Stärken und guten Eigenschaften zu entdecken und zu fördern, die das Gedeihen des Einzelnen und der Gemeinschaft ermöglichen. |
Positive Psychologie (positive psychology) | die wissenschaftliche Untersuchung des menschlichen Wohlbefindens mit dem Ziel, Stärken und Tugenden zu entdecken und zu fördern, um dem Einzelnen und gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit zur Entfaltung zu bieten. |
Positive Verstärkung (positive reinforcement) | Zunahme der Häufigkeit eines Verhaltens, wenn positive Reize wie Essen dargeboten werden. Ein positiver Verstärker ist jeder Reiz, der, wenn er dargeboten wird, die Reaktion bekräftigt. |
Positronenemissionstomografie (PET; positron-emission tomography) | Form der Visualisierung von Gehirnaktivität, bei der die Verteilung radioaktiv markierter Glukose im Gehirn beobachtet werden kann, während eine vorgegebene Aufgabe ausgeführt wird. |
Posthypnotische Suggestion (posthypnotic suggestion) | ein Vorschlag, der während einer Hypnosesitzung gemacht wird und durchgeführt werden soll, nachdem die Person nicht mehr hypnotisiert ist; wird in einigen klinischen Situationen verwendet, um unerwünschte Symptome und Verhaltensweisen zu kontrollieren. |
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS; posttraumatic stress disorder, PTSD) | Eine Störung, die charakterisiert ist durch quälende Erinnerungen, Albträume, Hypervigilanz, sozialen Rückzug, nervöse Angst, emotionale Abstumpfung und bzw. oder eine nach einer traumatischen Erfahrung 4 Wochen oder länger anhaltende Schlaflosigkeit. |
Posttraumatisches Wachstum (posttraumatic growth) | positive psychologische Veränderungen als Ergebnis der Bewältigung extrem schwieriger Umstände und Lebenskrisen. |
Preparedness (vorbereitetes Lernen) | eine biologische Prädisposition, überlebenswichtige Assoziationen zu lernen, wie zum Beispiel zwischen Geschmack und Übelkeit. |
Priming (Voraktivierung; priming) | häufig unbewusst erfolgende Aktivierung spezieller Assoziationen im Gedächtnis. |
Priming (priming) | oft unbewusste Aktivierung bestimmter Assoziationen; damit wird die Wahrnehmung, das Gedächtnis oder die Reaktion in bestimmter Weise empfänglich gemacht. |
Primäre Geschlechtsmerkmale (primary sex characteristics) | zur Fortpflanzung nötige Organe und Strukturen (Eierstöcke, Hoden und äußere Genitalien). |
Primärer Verstärker (primary reinforcer) | von Geburt an verstärkender Reiz, der beispielsweise ein natürliches Bedürfnis befriedigt. |
Prinzip der Enkodierungsspezifität (encoding specificity principle) | die Idee, dass spezifische Hinweise und Kontexte zu einer bestimmten Erinnerung den Abruf dieser Erinnerung besonders effektiv ermöglichen. |
Proaktive Interferenz (auch proaktive Hemmung; proactive interference) | vorwärts gerichteter Störeffekt von früher Gelerntem auf die Reproduktion neuer Informationen. |
Problemfokussierte Bewältigung (problem-focused coping) | Versuch, den Stress direkt zu verringern, indem wir den Stressor selbst oder die Art und Weise ändern, wie wir damit umgehen. |
Projektiver Test (projective text) | Persönlichkeitstest, z. B. Rorschach-Test, der vieldeutige Reize vorgibt, um eine Projektion der inneren Dynamik des Probanden bzw. der Probandin hervorzurufen. |
Prosoziales Verhalten (prosocial behavior) | positives, konstruktives, hilfsbereites Verhalten. Das Gegenteil von antisozialem Verhalten. |
Prototyp (prototype) | Vorstellungsbild oder typisches Beispiel für eine Kategorie. Wenn man neue Wahrnehmungen mit dem Prototyp abgleicht, hat man ein schnelles und einfaches Verfahren, Wahrnehmungen in Kategorien zu sortieren (z. B. wenn man gefiederte Lebewesen mit prototypischen Vögeln wie dem Spatz vergleicht). |
Prägung (imprinting) | Vorgang, der bei manchen Tieren zur Ausbildung eines Bindungsverhaltens führt. Die Prägung erfolgt in der kritischen Phase. |
Präoperatorisches Stadium (preoperational stage) | in Piagets Theorie die Phase (etwa vom 2. bis zum 6. oder 7. Lebensjahr), in der ein Kind lernt, Sprache zu verwenden, jedoch die Denkoperationen der konkreten Logik noch nicht begreift. |
Psychiatrie (psychiatry) | Teildisziplin der Medizin, die sich mit psychischen Störungen beschäftigt; wird von ÄrztInnen ausgeübt, die sowohl medizinische Behandlung (z. B. Medikamente) als auch Psychotherapie anbieten. |
Psychische Störung (psychological disorder) | ein Krankheitsbild, das durch eine klinisch signifikante Störung in der Kognition, der Emotionsregulation oder des Verhaltens gekennzeichnet ist. |
Psychoaktive Droge (psychoactive drug) | ein chemischer Stoff, der Wahrnehmungen und Stimmungen verändert. |
Psychoanalyse (psychoanalysis) | Freuds Persönlichkeitstheorie, die alle unsere Gedanken und Handlungen unbewussten Motiven und Konflikten zuschreibt; der Begriff umschreibt auch die bei der Behandlung psychischer Störungen verwendeten Techniken, mit deren Hilfe unbewusste Spannungen aufgedeckt und interpretiert werden. |
Psychoanalyse (psychoanalysis) | von Sigmund Freud entwickelte therapeutische Vorgehensweise. Freud nahm an, dass die freien Assoziationen von PatientInnen, ihre Widerstände, Träume und Übertragungen und deren Deutung durch den Therapeuten oder die Therapeutin zuvor verdrängte Gefühle freisetzen; dies gestattet es der betroffenen Person, Selbsteinsicht zu erlangen. |
Psychodynamische Theorien (psychodynamic theories) | betrachten Persönlichkeit mit dem Fokus auf das Unbewusste und die Bedeutung von Kindheitserlebnissen. |
Psychologie (psychology) | die Wissenschaft vom Verhalten und von den mentalen Prozessen. |
Psychologische Beratung (counseling psychology) | ein Zweig der Psychologie, der Menschen bei Problemen hilft, die sie im Leben (oft in Bezug auf Studium, Arbeit oder Ehe) und beim Erreichen eines besseren Allgemeinzustands haben. |
Psychoneuroimmunologie (psychoneuroimmunology) | die Wissenschaft darüber, wie psychologische, neuronale und endokrine Prozesse zusammen das Immunsystem und die daraus resultierende Gesundheit beeinflussen. |
Psychophysik (psychophysics) | Untersuchung der Beziehungen zwischen den physikalischen Merkmalen von Reizen, z. B. Reizintensität, und unserem psychischen Erleben dieser Reize. |
Psychophysiologische Krankheit (psychophysical illness) | wörtlich, eine Körper-und-Geist-Krankheit; körperliche Krankheit, die mit Stress in Zusammenhang steht, z. B. Bluthochdruck und bestimmte Formen von Kopfschmerzen. |
Psychose (psychosis) | eine Krankheitsgruppe psychischer Störungen, die durch irrationale Ideen, eine gestörte Wahrnehmung und Realitätsverlust gekennzeichnet ist. |
Psychosexuelle Phasen (psychosexual stages) | Entwicklungsphasen in der Kindheit (oral, anal, phallisch, latent und genital), in denen sich laut Freud die Lust suchenden Energien des Es auf bestimmte erogene Zonen richten. |
Pubertät (puberty) | Zeit, in der der menschliche Körper die Geschlechtsreife und damit die biologische Fortpflanzungsfähigkeit erlangt. |
Pubertät (puberty) | Zeit, in der der menschliche Körper die Geschlechtsreife und damit die biologische Fortpflanzungsfähigkeit erlangt. |
Quellenamnesie (source amnesia) | die Zuordnung eines erlebten Ereignisses oder von etwas, das man gehört, gelesen oder sich vorgestellt hat, zu einer falschen Quelle (auch Quellen-Fehlattribution genannt). Zusammen mit dem Fehlinformationseffekt ist die Quellenamnesie der Ursprung vieler falscher Erinnerungen. |
Querschnittstudie (cross-sectional study) | Studie, die Menschen unterschiedlichen Alters zum gleichen Zeitpunkt vergleicht. |
Querschnittstudie (cross-sectional study) | eine wissenschaftliche Methode, bei der zu einem Untersuchungszeitpunkt Menschen verschiedener Altersstufen miteinander verglichen werden. |
REM-Rebound (REM rebound) | Tendenz zur Verlängerung der REM-Schlaf-Phasen nach einem REM-Schlaf-Entzug. |
REM-Schlaf (REM sleep) | Schlafphase, in der sich die Augen schnell bewegen (rapid eye movements). In diesem sich wiederholenden Schlafstadium kommt es in der Regel zu lebhaften Träumen. Der REM-Schlaf wird auch als paradoxer Schlaf bezeichnet, weil die Muskeln entspannt sind (kleinere Zuckungen ausgenommen), andere Körperfunktionen aber aktiv. |
Randomisierung (auch Zufallszuweisung; random assignment) | die Teilnehmenden an der Versuchs- und an der Kontrollbedingung werden zufällig ausgewählt. Dadurch wird es höchst unwahrscheinlich, dass die beiden Gruppen sich vorher bereits unterscheiden. |
Reflex (reflex) | automatische Reaktion auf einen sensorischen Reiz, wie z. B. der Kniesehnenreflex. |
Refraktärphase (refractory period) | eine Ruhephase in der menschlichen Sexualität, die nach dem Orgasmus auftritt und in der eine Person keinen weiteren Orgasmus erreichen kann. |
Refraktärphase (refractory period) | kurze Ruhepause bei der neuronalen Verarbeitung, die eintritt, nachdem ein Neuron gefeuert hat; nachfolgende Aktionspotenziale können erst auftreten, wenn das Axon in seinen Ruhezustand zurückkehrt. |
Regression zur Mitte (regression toward the mean) | die Tendenz, dass sich extreme oder ungewöhnliche Werte oder Ereignisse wieder in Richtung des Durchschnitts bewegen (Regression). |
Reifung (maturation) | biologische Wachstumsprozesse, die die Grundlage für systematisch und von äußeren Verhältnissen und Erfahrungen relativ unbeeinflusst ablaufende Verhaltensänderungen sind. |
Reiz (Stimulus; stimulus) | alle Ereignisse oder Situationen, die eine Reaktion auslösen. |
Reizdiskrimination (discrimination) | bei der klassischen Konditionierung die gelernte Fähigkeit, den konditionierten Reiz von anderen ähnlichen Reizen zu unterscheiden, die keinen unkonditionierten Reiz ankündigen (in der operanten Konditionierung die Fähigkeit, Reaktionen, die verstärkt werden, von ähnlichen Reaktionen, die nicht verstärkt werden, zu unterscheiden). |
Reizgeneralisierung (generalization) | Tendenz, dass nach Konditionierung einer Reaktion bestimmte Reize, die dem konditionierten Reiz ähneln, ähnliche Reaktionen hervorrufen. In der operanten Konditionierung tritt Reizgeneralisierung ein, wenn in einer Situation gelernte Reaktionen in anderen, ähnlichen Situationen auftreten. |
Rekonsolidierung (reconsolidation) | ein Prozess, bei dem zuvor gespeicherte Erinnerungen nach ihrem Abruf potenziell verändert werden, bevor sie wieder gespeichert werden |
Relationale Aggression (relational aggression) | ein Akt der Aggression (körperlich oder verbal), der darauf abzielt, die Beziehung oder die soziale Stellung einer Person zu schädigen. |
Relative Deprivation (relative deprivation) | Wahrnehmung, dass es einem selbst schlechter geht als denen, mit denen man sich vergleicht. |
Reliabilität (auch Zuverlässigkeit; reliability) | Ausmaß, in dem ein Test konsistente Ergebnisse liefert; wird anhand der Übereinstimmung der Werte aus zwei getrennt durchgeführten Hälften des Tests oder bei wiederholter Durchführung des Tests ermittelt. |
Replikation (replication) | Wiederholung der wesentlichen Parameter eines Experiments, in der Regel mit anderen Versuchsteilnehmenden in anderen Situationen, um zu prüfen, ob das grundlegende Ergebnis reproduzierbar ist. |
Repräsentativitätsheuristik (representativeness heuristic) | Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen in Bezug darauf, wie genau sie bestimmte Prototypen repräsentieren oder zu ihnen passen; es kann dazu führen, dass wir andere relevante Informationen ignorieren. |
Respondentes Verhalten (respondent behavior) | Verhalten, das als automatische Antwort auf einen Reiz folgt. |
Retina (auch Netzhaut; retina) | lichtempfindliche innere Oberfläche des Auges, in der die Stäbchen und Zapfen der Fotorezeptoren sowie Neuronenschichten enthalten sind, in denen die Verarbeitung der visuellen Information beginnt. |
Retinale Disparität (retinal disparity) | binokulares Merkmal zur Tiefenwahrnehmung. Anhand des Vergleichs der beiden von den Augäpfeln übermittelten Bilder berechnet das Gehirn die Entfernung je größer die Disparität (der Unterschied) zwischen den beiden Bildern, desto näher das Objekt. |
Retroaktive Interferenz (auch retroaktive Hemmung; retroactive interference) | rückwärts gerichteter Störeffekt neu gelernter Informationen auf die Reproduktion alter Informationen. |
Retrograde Amnesie (retrograde amnesia) | das Unvermögen, Erinnerungen aus der Vergangenheit wieder abzurufen. |
Reziproker Determinismus (reciprocal determinism) | bezeichnet die interagierenden Einflüsse von Verhalten, innerer Kognition und Umweltfaktoren. |
Reziprozitätsnorm (reciprocity norm) | Erwartung, dass wir denen, die uns geholfen haben, helfen und ihnen keinen Schaden zufügen sollten. |
Rolle (role) | Reihe von Erwartungen (Normen) an eine soziale Position. Sie definieren, wie sich jemand in dieser Position verhalten sollte. |
Rolle (role) | Reihe von Erwartungen (Normen) an eine soziale Position. Sie definiert, wie sich jemand in dieser Position verhalten sollte. |
Rorschach-Test (Rorschach inkblot test) | am weitesten verbreiteter projektiver Test. Er besteht aus einem Satz von 10 Tintenklecksbildern, die von Hermann Rorschach entworfen wurden. Die Auswertung der Art und Weise, wie der Proband bzw. die Probandin die Kleckse deutet, soll seine inneren Gefühle deutlich machen. |
Rumination (rumination) | zwanghaftes Grübeln; zu viel über Probleme und deren Ursachen nachdenken. |
Rückkopplungseffekt des Gesichtsausdrucks (facial feedback effect) | die Tendenz unserer Gesichtsmuskeln, Gefühle (wie Angst, Wut oder Glück) auszulösen, die ihrem Anspannungsmuster entsprechen. |
Rückkopplungseffekt des Verhaltens (behavior feedback effect) | die Tendenz des Verhaltens, unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen und die der anderen zu beeinflussen. |
SQ3R | Eine Lernmethode, die fünf Schritte umfasst, nämlich Survey, Question, Read, Retrieve und Review, also Überblick verschaffen, Fragen stellen, lesen, abrufen und nochmal durchdenken. |
Savant-Syndrom (savant syndrome) | Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass ein Mensch mit einer an sich eingeschränkten geistigen Fähigkeit über eine ganz außergewöhnliche Begabung (Inselbegabung) verfügt, beispielsweise im Rechnen oder Zeichnen. |
Scaffolding (scaffold) | in Vygotskys Theorie ein Gerüst, das Kindern vorübergehend Unterstützung bietet, während sie ein höheres Denkniveau erreichen. |
Schallempfindungsschwerhörigkeit (sensorineural hearing loss) | Schwerhörigkeit infolge von Verletzungen der Rezeptorzellen der Kochlea oder der Hörnerven; die häufigste Form des Hörverlusts, die auch als Nervenschwerhörigkeit bezeichnet wird. |
Schallleitungsschwerhörigkeit (conduction hearing loss) | Eine seltenere Form der Schwerhörigkeit infolge einer Schädigung des mechanischen Systems, das Schallwellen zur Kochlea weiterleitet. |
Schema (schema) | kognitive Struktur, mit der Informationen geordnet und erklärt werden. |
Schizophrenie (schizophrenia) | eine Störung, die durch Wahnvorstellungen, Halluzinationen, desorganisierte Sprache und bzw. oder unangemessene Gefühlsäußerungen gekennzeichnet ist. |
Schlaf (sleep) | periodischer, natürlicher Bewusstseinsverlust im Gegensatz zu Bewusstseinsverlusten, die durch Koma, Narkose oder Winterschlaf hervorgerufen werden (nach Dement, 1999) |
Schlafapnoesyndrom (sleep apnea) | Schlafstörung, die durch ein gelegentliches Aussetzen der Atmung während des Schlafes und das anschließende kurze Erwachen gekennzeichnet ist. |
Schwellenwert (threshold) | Grad an Stimulation, der benötigt wird, um einen neuronalen Impuls auszulösen. |
Sehnerv (Nervus opticus; optic nerve) | Nerv, über den die Nervenimpulse vom Auge ins Gehirn gelangen. |
Sekundäre Geschlechtsmerkmale (secondary sex characteristics) | nicht zur Fortpflanzung erforderliche Merkmale wie weibliche Brüste und Hüften sowie männliche Stimme und Körperbehaarung. |
Selbsterfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy) | eine Überzeugung, die zu ihrer eigenen Erfüllung führt. |
Selbstkontrolle (self-control) | Die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren und eine kurzfristige Befriedigung für größere langfristige Belohnungen aufzuschieben. |
Selbstkonzept (self-concept) | alle Gedanken und Gefühle, die bei der Beantwortung der Frage Wer bin ich? aufkommen. |
Selbstkonzept (self-concept) | alle unsere Gedanken und Gefühle über uns selbst, als Antwort auf die Frage Wer bin ich?. |
Selbstoffenbarung (self-disclosure) | anderen Menschen intime Aspekte von sich selbst mitteilen. |
Selbsttranszendenz (self-transcendence) | nach Maslow das Streben nach Identität, Bedeutung und einem Zweck jenseits des Selbst. |
Selbstverwirklichung (self-actualization) | nach Maslow das höchste psychologische Bedürfnis, das auftritt, wenn alle physischen und psychischen Grundbedürfnisse erfüllt sind und Selbstwertgefühl erlangt wurde; Selbstverwirklichung ist die Motivation, das eigene Potenzial zu verwirklichen. |
Selbstwertdienliche Verzerrung (self-serving bias) | Bereitschaft, uns selbst in einem günstigen Licht zu sehen. |
Selbstwertgefühl (self-esteem) | Gefühl für den hohen oder geringen Wert der eigenen Person. |
Selbstwirksamkeit (self-efficacy) | Gefühl für die Kompetenz und Effektivität der eigenen Person. |
Selektive Aufmerksamkeit (selective attention) | Konzentration des Bewusstseins auf einen bestimmten Stimulus, wie etwa beim Cocktailpartyeffekt. |
Semantisches Gedächtnis (semantic memory) | explizite Erinnerung an Fakten und Allgemeinwissen; eines unserer zwei bewussten Gedächtnissysteme (das andere ist das episodische Gedächtnis). |
Sensomotorisches Stadium (sensorimotor stage) | Nach Piagets Theorie wird auf dieser Stufe (von der Geburt bis etwa zum 2. Lebensjahr) die Welt primär als Sinneseindruck wahrgenommen und mit motorischen Aktivitäten erforscht. |
Sensorische Adaptation (sensory adaptation) | verminderte Sensibilität als Folge konstanter Stimulation. |
Sensorische Interaktion (sensory interaction) | Prinzip der gegenseitigen Beeinflussung verschiedener Sinne, wie beispielsweise der Geruch von Essen seinen Geschmack beeinflusst. |
Sensorische Neuronen (sensory neurons) | Afferente Nervenzellen, die von den Sinnesrezeptoren eingehende Informationen zum zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) übermitteln. |
Sensorisches Gedächtnis (sensory memory) | unmittelbare, sehr kurze Zwischenspeicherung sensorischer Informationen im Gedächtnissystem. |
Serieller Positionseffekt (serial position effect) | unsere Tendenz, uns am besten an die ersten (Recency Effekt) und letzten (Primacy Effekt) Items einer Liste zu erinnern. |
Set Point (Sollwert; set point) | Punkt, auf den der individuelle Körperthermostat ausgerichtet ist. Fällt das Körpergewicht unter diesen Punkt, führt normalerweise eine Steigerung des Hungers und eine Senkung des Stoffwechsels dazu, dass man wieder zunimmt. |
Sexuelle Orientierung (sexual orientation) | konsistente Ausrichtung des sexuellen Interesses auf Menschen desselben Geschlechts (Homosexualität), des anderen Geschlechts (Heterosexualität) oder beider Geschlechter (Bisexualität). |
Sexuelle Störung (sexual disorder) | anhaltende Störung der sexuellen Erregung oder Funktionsfähigkeit während einer der Phasen des sexuellen Reaktionszyklus. |
Sexueller Reaktionszyklus (sexual response cycle) | die vier Phasen der sexuellen Reaktion, die von Masters und Johnson beschrieben wurden, sind Erregung, Plateau, Orgasmus und Entspannung. |
Shaping (Verhaltensformung; shaping) | Vorgang innerhalb der operanten Konditionierung; die Verstärkung führt das Verhalten immer näher an das gewünschte Ziel heran. |
Signaldetektionstheorie (SDT; Signalentdeckungstheorie; signal detection theory) | Theorie, die vorhersagt, wie und wann wir das Vorhandensein eines schwachen Reizes (Signal) unter Hintergrundstimulation (Lärm) wahrnehmen; geht davon aus, dass es keine feste absolute Schwelle gibt, sondern dass die Signalwahrnehmung teilweise von der Erfahrung, den Erwartungen, der Motivation und dem Grad an Müdigkeit der jeweiligen Person abhängt. |
Sinnesempfindung (sensation) | Prozess, bei dem unsere Sinnesrezeptoren und unser Nervensystem Reizenergien aus unserer Umwelt empfangen und darstellen. |
Sinnesrezeptoren (sensory receptors) | Sensorische Nervenenden, die auf Reize reagieren |
Skinner-Box (operant chamber oder Skinner box) | Kammer, in der sich ein Hebel oder eine Taste befindet, die ein Tier betätigen kann, um Futter oder Wasser als Belohnung zu erhalten; dazu gehören Messgeräte, die die Häufigkeit des Hebel- oder Tastendrückens durch das Tier aufzeichnen. Wird in der Forschung zur operanten Konditionierung verwendet. |
Somatisches Nervensystem (somatic nervous system) | Teil des peripheren Nervensystems, der die Skelettmuskulatur kontrolliert. |
Somatosensorischer Kortex (sensory cortex) | vorderer Teil des Parietallappens, in dem die Empfindungen für Körperberührungen und Bewegungen registriert und verarbeitet werden. |
Sozial-kognitive Perspektive (social-cognitive approach) | sieht Verhalten als beeinflusst von der Interaktion zwischen dem Individuum (und seinem Denken) und seinem sozialen Umfeld. |
Soziale Erleichterung (social facilitation) | Leistungssteigerung durch die Anwesenheit anderer; tritt bei einfachen oder gut gelernten Aufgaben auf. |
Soziale Falle (social trap) | Situation, in der sich die am Konflikt beteiligten Parteien in wechselseitig destruktivem Verhalten verfangen, weil jede Partei die eigenen Interessen und nicht das Wohl der Gruppe verfolgt. |
Soziale Führung (social leadership) | gruppenorientiert Führung, die Teamarbeit fördert, Konflikte schlichtet und Unterstützung bietet. |
Soziale Identität (social identity) | das Wir-Gefühl als Teil unseres Selbstkonzepts; derjenige Teil unserer Antwort auf die Frage Wer bin ich?, der durch unsere Gruppenzugehörigkeit bestimmt wird. |
Soziale Uhr (social clock) | die in einer Kultur vorgegebenen Zeiträume für bestimmte soziale Ereignisse wie Heirat, Elternschaft oder Ruhestand. |
Soziales Faulenzen (social loafing) | Tendenz, dass sich Menschen in Gruppen weniger anstrengen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, als wenn sie allein verantwortlich sind. |
Soziales Geschlecht (gender) | in der Psychologie Bezeichnung für die sozial (gender) beeinflussten Charakteristika, die Menschen als Junge, Mädchen, Mann und Frau definieren. |
Soziales Skript (social script) | kulturell geformter Leitfaden, der bestimmt, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. |
Soziales Skript (social script) | kulturell geformter Leitfaden, der bestimmt, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. |
Sozialpsychologie (social psychology) | die wissenschaftliche Untersuchung davon, wie wir übereinander denken, uns gegenseitig beeinflussen und in welcher Beziehung wir zueinander stehen. |
Spacing-Effekt (spacing effect) | Tendenz, dass durch zeitlich verteiltes Lernen oder Üben bessere langfristige Behaltenserfolge erzielt werden als bei massiertem Lernen oder Üben. |
Speichern (storage) | dauerhaftes Behalten der enkodierten Informationen. |
Spermarche (spermarche) | die erste Ejakulation bei Jungen. |
Spiegelbildliche Wahrnehmungen (mirror-image perceptions) | gegenseitige Wahrnehmung, die konfligierende Parteien häufig haben, wenn sie beispielsweise sich selbst jeweils als ethisch korrekt und friedlich, die andere Seite hingegen als böse und aggressiv sehen. |
Spiegelneurone (mirror neurons) | Stirnlappenneuronen, die wie manche Forschende glauben reagieren, wenn wir bestimmte Tätigkeiten ausführen oder wenn jemand anderes bei der Ausführung beobachten. Der im Gehirn ablaufende Vorgang des Spiegelns der Tätigkeit eines anderen Menschen könnte zur Nachahmung und zur Empathie beitragen. |
Split-Brain (split-brain) | Zustand nach einer Operation, bei der die beiden Gehirnhälften voneinander getrennt wurden, nachdem die sie verbindenden Fasern, vor allem die des Corpus callosum, durchgeschnitten wurden. |
Spontanerholung (spontaneous recovery) | erneutes Auftreten einer gelöschten konditionierten Antwort nach einer Pause. |
Spotlight-Effekt (spotlight effect) | Überschätzen der Wahrnehmung und Bewertung unserer äußeren Erscheinung, Leistungen und Fehlleistungen durch andere Menschen (als ob wir im Licht eines Scheinwerfers stünden). |
Sprache (language) | unsere gesprochenen, geschriebenen oder durch Gebärden ausgedrückten Wörter und die Art und Weise, wie wir diese miteinander verbinden, um Bedeutungen auszudrücken. |
Standardabweichung (standard deviation) | berechnete Maßzahl, die die Streuung der Daten um den Mittelwert angibt. |
Stanford-Binet-Intelligenztest (Stanford-Binet) | häufig angewandte amerikanische Variante des ursprünglichen Binet-Intelligenztests (abgewandelt durch Lewis Terman von der Stanford-Universität). |
Statistische Signifikanz (statistical significance) | statistische Aussage über die Wahrscheinlichkeit, mit der das Ergebnis einer Untersuchung dem Zufall zuzuschreiben ist. |
Stereotyp (stereotype) | verallgemeinernde (manchmal richtige, oft aber übergeneralisierende) Einstellung gegenüber einer Gruppe von Menschen. |
Stereotype Threat (Bedrohung durch ein Stereotyp; stereotype threat) | eine sich selbst bestätigende Besorgnis, die Bewertung des eigenen Verhaltens erfolge auf der Basis eines negativen Stereotyps. |
Stimmungskongruente Erinnerung (mood-congruent memory) | Tendenz, sich an Erfahrungen zu erinnern, die mit der aktuellen guten oder schlechten Stimmung übereinstimmen. |
Stimulanzien (stimulants) | Substanzen (wie Koffein, Nikotin und stärkere, wie Kokain, Amphetamine, Methamphetamine und Ecstasy), die die neuronale Aktivität verstärken und die Körperfunktionen beschleunigen. |
Stress (stress) | Prozess, durch den wir bestimmte Ereignisse (Stressoren) wahrnehmen und darauf reagieren. Stressoren können als Bedrohung oder als Herausforderung bewertet werden. |
Streudiagramm (auch Punktdiagramm; scatterplot) | grafisch dargestellte Punktewolke. Jeder Punkt in einem Streudiagramm gibt die Werte von zwei Merkmalsvariablen an. Der Verlauf der Verbindungslinie zwischen den Punkten zeigt die Richtung des Zusammenhangs zwischen den beiden Variablen an. Die Konzentration der Punkte verweist auf die Stärke des Zusammenhangs (eng beieinanderliegende Punkte bedeuten hohe Korrelation). |
Strukturalismus (structuralism) | frühe Denkrichtung, die von Wundt und Titchener repräsentiert wurde. Sie nutzte Introspektion, um die Struktur der menschlichen Psyche aufzudecken. |
Stäbchen (rods) | Fotorezeptoren auf der Retina, die Schwarz, Weiß und Grau erkennen können und für das periphere Sehen und das Sehen in der Dämmerung erforderlich sind, wenn die Zapfen nicht reagieren. |
Störvariable (confounding variable) | ein anderer Faktor als die unabhängige Variable, der in einem Experiment eine Wirkung entfalten könnte. |
Subjektives Wohlbefinden (subjective well-being) | selbst wahrgenommenes Gefühl des Glücks im Leben oder der Zufriedenheit mit dem Leben. Wird zusammen mit Maßen des objektiven Wohlbefindens verwendet (beispielsweise körperliche und ökonomische Faktoren), um die Lebensqualität eines Menschen zu erfassen. |
Subliminal (subliminal) | unter der absoluten Schwelle der bewussten Wahrnehmung. |
Substanzkonsumstörung (substance use disorder) | eine Störung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verlangen nach und der Gebrauch von Substanzen trotz erheblicher Beeinträchtigung des Lebens und bzw. oder eines körperlichen Risikos fortgesetzt wird. |
Sympathikus (sympathetic nervous system) | Teil des vegetativen Nervensystems, der für körperliche Erregung und damit für das Bereitstellen von Energie sorgt. |
Synapse (synapse) | Verbindungsstelle zwischen der axonalen Endigung des präsynaptischen Neurons, das Impulse weitergibt, und einem Dendriten oder dem Zellkörper des postsynaptischen Neurons, das die Impulse empfängt. Der winzige Zwischenraum zwischen den beiden Zellen wird als synaptischer Spalt bezeichnet. |
Systematische Selbstüberschätzung (overconfidence bias) | Tendenz, mit großem Selbstvertrauen auf falschen Aussagen zu beharren die Verlässlichkeit der eigenen Überzeugungen und Einschätzungen zu überschätzen. |
Sündenbocktheorie (scapegoat theory) | besagt, dass Vorurteile ein Ventil für Aggressionen darstellen, indem sie jemanden als Schuldigen definieren. |
THC (Tetrahydrocannabinol; tetrahydrocannabinol) | Hauptwirkstoff von Marihuana. Hat verschiedene Wirkungen, unter anderem führt es zu leichten Halluzinationen. |
Telegrammstil (telegraphic speech) | frühe Sprechphase, in der das Kind ähnlich den Formulierungen in einem Telegramm spricht Auto gehen d. h. es verwendet vorzugsweise Substantive und Verben. |
Temperament (temperament) | charakteristische emotionale Reaktionsbereitschaft und Reaktionsstärke eines Menschen. |
Temporallappen (temporal lobes) | Teile des zerebralen Kortex, die etwas oberhalb der Ohren liegen; sie enthalten die auditorischen Areale, die hauptsächlich Informationen vom jeweils gegenüberliegenden Ohr empfangen. |
Tend-and-befriend-Reaktion (tend and befriend) | unter Stress bieten Menschen (vor allem Frauen) anderen ihre Unterstützung an (tend) und schließen sich mit ihnen zusammen (befriend), um selbst Halt zu finden. |
Teratogene (wörtlich Monstermacher; teratogens) | Wirkstoffe (wie chemische Stoffe und Viren), die zum Embryo bzw. Fötus durchdringen und ihn während der pränatalen Entwicklung schädigen können. |
Terrormanagementtheorie (terror-management theory) | eine Theorie der Todesangst; sie erforscht die emotionalen und verhaltensbezogenen Reaktionen auf Erinnerungen an unseren bevorstehenden Tod. |
Testeffekt (testing effect) | verbesserte Gedächtnisleistung, nachdem Informationen reproduziert und nicht bloß nochmal gelesen wurden; manchmal auch als retrieval practice effect oder test-enhanced learning bezeichnet. |
Testing Effect (testing effect) | verbesserte Erinnerung nach Abruf statt einfachem erneuten Lesen von Informationen. Auch manchmal bezeichnet als retrieval practice effect. |
Testosteron (testosterone) | das wichtigste männliche Geschlechtshormon; es kommt sowohl bei Frauen als auch bei Männern vor. Aber das zusätzliche Testosteron bei männlichen Lebewesen stimuliert das Wachstum der männlichen Geschlechtsorgane im Fötus und die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale während der Pubertät. |
Testosteron (testosterone) | wichtigstes männliches Sexualhormon. Es ist bei Frauen und Männern vorhanden, allerdings stimuliert die zusätzliche Menge an Testosteron bei Männern die Entwicklung männlicher Sexualorgane im Fötus sowie das Wachstum der männlichen Geschlechtsmerkmale während der Pubertät. |
Thalamus (thalamus) | Schaltzentrale für sensorische Signale im Gehirn, die am oberen Ende des Hirnstamms lokalisiert ist. Der Thalamus übermittelt Informationen zu sensorischen Arealen im Kortex und leitet die Reaktionen zum Kleinhirn sowie zur Medulla oblongata weiter. |
Thematischer Apperzeptionstest (Thematic Apperception Test; TAT) | ein projektiver Test, bei dem Personen ihre inneren Gefühle und Interessen mit Geschichten ausdrücken, die auf mehrdeutigen Szenen basieren. |
Theorie (theory) | auf Prinzipien gestütztes Erklärungsmodell, das Beobachtungen in einen Zusammenhang stellt und Verhalten oder Ereignisse vorhersagt. |
Theorie der kognitiven Dissonanz (cognitive dissonance theory) | besagt, dass wir handeln, um den unangenehmen Zustand (kognitive Dissonanz) zu verringern, den wir empfinden, wenn zwei unserer Gedanken (Kognitionen) miteinander inkonsistent sind. Wenn beispielsweise unsere bewusste Einstellung unseren Handlungen widerspricht, können wir die Dissonanz, die sich daraus ergibt, verringern, indem wir unsere Einstellung ändern. |
Theorie des sozialen Austauschs (social exchange theory) | besagt, dass es sich bei unserem Sozialverhalten um einen Austauschprozess handelt, dessen Ziel es ist, den Nutzen zu maximieren und die Kosten zu minimieren. |
Theorie des sozialen Lernens (social learning theory) | besagt, dass wir Sozialverhalten lernen, indem wir etwas beobachten und nachahmen und indem wir dafür belohnt oder bestraft werden. |
Theory of Mind (Theorie über mentale Zustände; theory of mind) | naive Psychologie, mit deren Hilfe sich Menschen die mentalen Zustände und inneren Prozesse anderer Menschen erklären. Dadurch sind sie in der Lage, die Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken anderer einzuordnen und Verhaltensweisen vorab einzuschätzen. |
Tiefe Verarbeitung | semantische Enkodierung, die auf der Bedeutung von Worten beruht; erzielt im Durchschnitt die beste Behaltensleistung. |
Tiefenwahrnehmung (depth perception) | Fähigkeit, Gegenstände in drei Dimensionen zu sehen, obwohl die Bilder, die auf die Retina projiziert werden, zweidimensional sind. Die Tiefenwahrnehmung befähigt uns zur Einschätzung der Entfernung. |
Toleranz (tolerance) | die abnehmende Wirkung, wenn man dieselbe Dosis einer Droge regelmäßig nimmt; der Konsument muss dann immer größere Dosen nehmen, bis er die Wirkung der Droge erlebt. |
Tonhöhe (pitch) | Höhe oder Tiefe eines Tons; sie hängt von der Frequenz ab. |
Top-down-Verarbeitung (absteigende, konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung; top-down processing) | Informationsverarbeitung, gesteuert durch höhere mentale Prozesse, beispielsweise wenn wir Wahrnehmungen aufgrund unserer Erfahrungen und Erwartungen interpretieren. |
Trait (Merkmal, Persönlichkeitszug; trait) | für einen bestimmten Menschen typisches Verhaltens- oder Veranlagungsmuster, das sich in seiner Art zu fühlen und zu handeln ausdrückt; kann erfasst werden durch Fragebögen zur Erhebung der Selbst- und der Fremdeinschätzung. |
Transduktion (transduction) | Umwandlung einer Energieform in eine andere. Im sensorischen Bereich die Umwandlung von Reizenergien (wie Sehreize, Töne und Gerüche) in Nervenimpulse, die unser Gehirn interpretieren kann. |
Transidentische Persönlichkeit (transgender) | Überbegriff für Personen, deren Geschlechtsidentität oder Ausdruck ihres Geschlechts sich von dem, was man mit ihrem Geburtsgeschlecht assoziiert, unterscheidet. |
Traum (dream) | Abfolge von Bildern, Emotionen und Gedanken, die sich im Geist eines Schläfers abspielt. Bemerkenswert an Träumen sind die halluzinationsartigen Bilder, die Wandelbarkeit und Inkongruenz des Traumgeschehens sowie die beinahe wahrhafte Bereitschaft des Träumenden, das Traumgeschehen und den inhaltlich oft nicht nachvollziehbaren Zusammenhang des Erlebten zu akzeptieren. |
Triebreduktionstheorie (drive-reduction theory) | Annahme, dass ein physiologisches Bedürfnis eine erregte Spannung erzeugt (einen Trieb), die den Organismus motiviert, das Bedürfnis zu befriedigen. |
Typ A (type A) | Friedmans und Rosenmans Bezeichnung für ehrgeizige, gehetzte, ungeduldige, aggressive und reizbare Menschen. |
Typ B (type B) | Friedmans und Rosenmans Bezeichnung für gelassene und entspannte Menschen. |
Übergang ins Erwachsenenalter (emerging adulthood) | in modernen Kulturen der Zeitraum zwischen dem späten Jugendalter und etwa 25 Jahren, der als Zwischenstadium zwischen jugendlicher Abhängigkeit und vollkommener Unabhängigkeit und Verantwortung des Erwachsenenalters angesehen wird. |
Übergeordnete Ziele (superordinate goals) | gemeinsame Ziele, durch die Differenzen unter Menschen überwunden werden, weil sie deren Kooperation erfordern. |
Über-Ich (superego) | Teil der Persönlichkeit, der laut Freud die internalisierten Ideale und Normen repräsentiert, die Richtschnur für die Urteilsfähigkeit (Gewissen) liefert und Ziele für die Zukunft setzt. |
Umwelt (environment) | jeder nichtgenetische Einfluss, von der pränatalen Ernährung bis zu den Menschen und Dingen in unserer Umgebung. |
Unabhängige Variable (independent variable) | Faktor im Experiment, der manipuliert wird und dessen Wirkung untersucht wird. |
Unbedingte Wertschätzung (unconditional positive regard) | nach Rogers eine Einstellung, die durch das vollkommene Akzeptieren eines anderen Menschen gekennzeichnet ist und die Menschen dabei hilft, Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz aufzubauen. |
Unkonditionierte Reaktion (UR; auch unbedingte Reaktion; unconditioned response) | in der klassischen Konditionierung die nicht gelernte, natürlich auftretende Reaktion auf einen unkonditionierten Stimulus (US), wie etwa Speichelfluss, wenn sich Futter im Maul befindet. |
Unkonditionierter Stimulus bzw. Reiz (US; auch unbedingter Stimulus; unconditioned stimulus) | in der klassischen Konditionierung ein Reiz, der unkonditioniert (ungelernt) natürlich und automatisch eine Reaktion (UR) auslöst. |
Unterschiedsschwelle (difference threshold) | minimaler Unterschied zwischen zwei Reizen, der erforderlich ist, damit er in 50 Prozent der Fälle erkannt wird. Wir erleben die Unterschiedsschwelle als den eben noch merklichen Unterschied (just noticeable difference). |
Urvertrauen (basic trust) | Laut Erik Erikson ist Urvertrauen das Gefühl, dass die Welt ein sicherer und vertrauenerweckender Ort ist. Dieses Vertrauen entsteht in der frühen Kindheit durch die entsprechenden Erfahrungen mit aufgeschlossenen und einfühlsamen Bezugspersonen. |
Validität oder Gültigkeit (validity) | Ausmaß, in dem ein Test das misst oder vorhersagt, was er messen oder vorhersagen soll (s. auch Inhaltsvalidität und Vorhersagevalidität). |
Variable (variable) | alles, was variieren kann und dessen Messung möglich und ethisch vertretbar ist. |
Variabler Intervallplan (variable-interval schedule) | ein Verstärkungsplan in der operanten Konditionierung, bei dem eine Reaktion in wechselnden Zeitabständen verstärkt wird. |
Variabler Quotenplan (variable-ratio schedule) | ein Verstärkungsplan in der operanten Konditionierung, bei dem die Anzahl der Reaktionen, die gezeigt werden, bevor eine Verstärkung gegeben wird, von einer Verstärkungsphase zur anderen variiert. |
Variationsbreite (range) | Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert einer Verteilung. |
Verdrängung (repression) | in der psychoanalytischen Theorie der Abwehrmechanismus, auf dem alle anderen Formen der Abwehr beruhen. Angsterregende Gefühle, Gedanken und Erinnerungen werden aus dem Bewusstsein verdrängt. |
Verdrängung (repression) | in der psychoanalytischen Theorie der wichtigste Abwehrmechanismus, mit dessen Hilfe Angst auslösende Gedanken, Gefühle und Erinnerungen aus dem Bewusstsein verbannt werden. |
Vererbung (heredity) | die genetische Übertragung von Merkmalen und Eigenschaften von den Eltern auf die Nachkommen. |
Verfügbarkeitsheuristik (availability heuristic) | Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen je nach ihrer Verfügbarkeit in der Erinnerung; wenn uns Beispiele schnell einfallen (vielleicht weil sie spektakulär sind), halten wir ein solches Ereignis für normal. |
Verhaltensgenetik (behavior genetics) | die Untersuchung der relativen Gewichte und Grenzen von genetischen und Umwelteinflüssen auf das Verhalten. |
Verhaltensgenetik (behavior genetics) | die Untersuchung der relativen Bedeutung und Grenzen der Einflüsse von Genen und der Umwelt auf das Verhalten. |
Verstärkung (reinforcement) | in der operanten Konditionierung jedes Ereignis, durch das ein vorausgehendes Verhalten verstärkt wird. |
Verstärkungsplan (reinforcement schedule) | ein Muster, das definiert, wie oft ein erwünschtes Verhalten verstärkt wird. |
Versuchsgruppe (experimental group) | Gruppe in einem Experiment, deren Teilnehmende einer Behandlung unterzogen werden, die in diesem Fall eine Ausprägung der unabhängigen Variable darstellt. |
Veränderungsblindheit (change blindness) | Unfähigkeit, Veränderungen in der Umgebung wahrzunehmen; eine Art von Blindheit durch Unaufmerksamkeit |
Visuelle Klippe (visual cliff) | Laboreinrichtung zum Testen der Tiefenwahrnehmung bei Kleinkindern und Jungtieren. |
Vorhersagevalidität (auch Kriteriumsvalidität; predictive validity) | Ausmaß, in dem ein Test das Verhalten vorhersagt, das er vorhersagen soll. Der Erfolg wird durch Berechnung der Korrelation zwischen den Testwerten und dem kriteriumsrelevanten Verhalten erfasst. |
Vorurteil (prejudice) | ungerechtfertigte (und in der Regel negative) Einstellung gegenüber einer Gruppe und ihren Mitgliedern. Vorurteile beinhalten im Allgemeinen stereotype Überzeugungen, negative Gefühle und die Bereitschaft zu diskriminierendem Verhalten. |
Wahnvorstellung (delusion) | eine falsche Überzeugung (häufig zu Verfolgung oder eigener Großartigkeit), die mit psychotischen Störungen einhergehen kann. |
Wahrnehmung (perception) | Prozess, bei dem die sensorischen Informationen organisiert und interpretiert werden; dies ermöglicht uns, die Bedeutung von Gegenständen und Ereignissen zu erkennen. |
Wahrnehmungsadaptation (perceptual adaptation) | Fähigkeit zur Anpassung an veränderte sensorische Reize wie z. B. ein künstlich verzerrtes oder gar auf den Kopf gestelltes Blickfeld. |
Wahrnehmungskonstanz (perceptual constancy) | Fähigkeit, Objekte als unverändert (mit gleichbleibender Helligkeit, Farbe, Form und Größe) wahrzunehmen, auch wenn sich die Beleuchtung und die Bilder auf der Retina verändern. |
Wahrnehmungsset (perceptual set) | mentale Prädisposition, etwas Bestimmtes wahrzunehmen und nicht etwas anderes. |
Weber’sches Gesetz (Weber’s law) | Prinzip, das besagt, dass sich zwei Reize um einen konstanten minimalen Prozentsatz (und nicht um einen konstanten Absolutbetrag) unterscheiden müssen, damit sie als unterschiedlich wahrgenommen werden. |
Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS) | in Deutschland sind der WAIS und die entsprechenden Versionen für Kinder die am häufigsten verwendete Intelligenztests; zu ihnen gehören Untertests, die zu einem Verbalteil und einem Handlungsteil (nonverbal) zusammengefasst sind. |
Weibliche Orgasmusstörung (female orgasmic disorder) | Leid über das unregelmäßige Erleben oder Ausbleiben von Orgasmen. |
Wellenlänge (wavelength) | Abstand zwischen den Scheitelpunkten von zwei aufeinander folgenden Wellen. Das Spektrum der elektromagnetischen Wellen-lägen reicht von den kurzen Impulsen der kosmischen Strahlen bis zu den Langwellen, die für die Radioübertragung verwendet werden. |
Wernicke-Zentrum (Wernicke’s area) | Bereich des Gehirns, der am Sprachverstehen und am sprachlichen Ausdruck beteiligt ist und sich meist im linken Temporallappen befindet. |
Wiederaufnahme (reuptake) | Prozess, bei dem die ausgeschütteten Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt wieder vom präsynaptischen Neuron aufgenommen werden. |
Wiedererkennen (recognition) | Maß für die Erinnerungsfähigkeit. Wie bei einem Multiple-Choice-Test identifiziert die Versuchsperson Items, die sie vorher erlernt hat. |
X-Chromosom (X chromosome) | Geschlechtschromosom, das sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Personen vorhanden ist. Weibliche Personen haben typischerweise zwei X-Chromosomen, männliche dagegen typischerweise nur eines. Aus jeweils einem X-Chromosom von beiden Elternteilen entsteht ein Kind mit weiblichem Geschlecht. |
Y-Chromosom (Y chromosome) | Geschlechtschromosom, das typischerweise nur bei Personen männlichen Geschlechts vorhanden ist. Wenn es mit einem X-Chromosom der Mutter zusammentrifft, entsteht daraus ein Kind mit männlichem Geschlecht. |
Yerkes-Dodson-Gesetz (Yerkes-Dodson law) | das Prinzip, nach dem Leistung nur bis zu einem bestimmten Punkt mit dem Erregungsniveau zunimmt und danach abnimmt. |
Zapfen (cones) | Fotorezeptorzellen, die insbesondere um die Mitte der Retina angesiedelt sind und die am besten bei hellem Tageslicht und bei guter Beleuchtung funktionieren. Mit Hilfe der Zapfen können feine Details unterschieden und Farben empfunden werden. |
Zellkörper (cell body) | Teil eines Neurons, der den Zellkern enthält; das Lebenserhaltungszentrum der Zelle. |
Zentrale Route der Überzeugung (central route to persuasion) | tritt auf, wenn am Thema interessierte Menschen sich auf die Argumente konzentrieren und positiv darauf reagieren. |
Zentrales Nervensystem (ZNS; central nervous system) | Gehirn und Rückenmark. |
Zerebraler Kortex (cerebral cortex) | komplizierte Struktur miteinander verbundener Nervenzellen, die die Hirnhälften abdeckt; das oberste Steuerungs- und Informationsverarbeitungszentrum des Körpers. |
Zirkadiane Rhythmik (circadian rhythm) | unsere biologische Uhr; reguläre Rhythmik der Körperfunktionen (z. B. der Körpertemperatur und des Wachzustands) in einem 24-stündigen Zyklus. |
Zufallsstichprobe (random sample) | Stichprobe, die eine Population weitgehend repräsentiert, weil jedes Mitglied der Population mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe aufgenommen werden kann. |
Zuschauendeneffekt (bystander effect) | Tendenz eines einzelnen Zuschauers oder einer einzelnen Zuschauerin, seltener zu helfen, wenn weitere Zuschauende anwesend sind. |
Zwangsstörung (obsessive-compulsive disorder, OCD) | Eine Störung, die charakterisiert ist durch sich aufdrängende, wiederholte Zwangsgedanken, Zwangshandlungen oder beides. |
Zwei-Faktoren-Theorie (two-factor theory) | Schachters und Singers Theorie sagt aus, dass man, um Emotionen zu erfahren, 1. physiologisch erregt sein und 2. diese Erregung kognitiv interpretieren muss. |
Zweieiige (dizygote) Zwillinge (fraternal twins) | entwickeln sich aus separaten Eizellen. Sie sind sich genetisch nicht näher als Geschwister, aber sie teilen sich eine pränatale gemeinsame Umwelt. |
Zweiwortstadium (two-word stage) | beginnt mit etwa 2 Jahren; Phase der Sprachentwicklung, während der das Kind hauptsächlich in Sätzen aus 2 Wörtern spricht. |
Zygote (zygote) | befruchtete Eizelle; tritt in eine 2-wöchige Phase rascher Zellteilung ein und entwickelt sich zu einem Embryo. |