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Begriff Erklärung
Introspektion

In der Psychologie beschreibt die Introspektion die Methode, Erkenntnis durch Selbstbeobachtung zu gewinnen.

Feldstudien

Studien, in denen Daten in einem für die untersuchte Person natürlichen Setting gesammelt werden. Mögliche Einflussvariablen können weniger gut kontrolliert werden als im Labor, dafür haben Feldstudien eine höhere ökologische Validität.

Laborexperiment

Messungen finden unter streng kontrollierten Bedingungen statt, in denen der bzw. die Forscher:in mögliche Störvariablen weitestgehend auszuschalten versucht und die Einflussvariablen von Interesse systematisch manipuliert.

Qualitative Daten

Daten, denen keine numerische Einheit zugrunde liegt, z.B. verbalen Äußerungen in Interviews.

Quantitative Daten

Daten, die einer Messung zugrunde liegen, deren Resultat ein Kennwert eine Aussage über die Ausprägung eines Merkmales zulässt (z.B. Zeit, Größe, Anzahl…).

Mentale Chronometrie

Ein Verfahren, welches von Donders eingeführt wurde, um aus der Differenz der Reaktionsgeschwindigkeiten zweier Aufgaben die Dauer jenes Verarbeitungsschrittes zu messen, der sich zwischen den beiden Aufgaben unterscheidet.

Bildschirm

Im Kontext eines psychologischen Experiments bezeichnet ein Bildschirm jene Konstellation von Reizen, die einer Versuchsperson zu einem gegebenen Zeitpunkt präsentiert wird.

Durchgang

Eine Sequenz von Bildschirmen, an deren Ende meist eine Reaktion der Versuchsperson erforderlich ist, etwa eine manuelle Antwort oder Augenbewegung.

Block

Eine Sammlung von Durchgängen. Ein Experiment kann aus mehreren Blöcken bestehen, die oftmals durch Pausen oder Instruktionen voneinander getrennt werden.

Gemische Blöcke

Eine Sammlung von Durchgängen, in denen die experimentellen Bedingungen (pseudo-)rando-misiert dargeboten werden.

Reine Blöcke

Innerhalb eines Blockes wird stets nur eine experimentelle Bedingung dargeboten.

Max-Kon-Min-Prinzip

Besagt, dass sich die Gesamtvarianz der abhängigen Variable aus der Primär- und Fehlervarianz zusammensetzt. Die Fehlervarianz kann in Sekundärvarianz und Zufallsfehler unterteilt werden.

Primärvarianz

Jener Anteil an systematischer Varianz in den Daten, der durch die Manipulation der unabhängigen Variable zustande kommt.

Sekundärvarianz

Jener Anteil an systematischer Varianz in den Daten, der durch eine unberücksichtigte und für die Fragestellung irrelevante Variable zustande kommt.

Zufallsfehler

Jener Anteil an Varianz in den Daten, der durch zufällige Ereignisse zustande kommt, z.B. Blinzeln, Abtastzeitpunkt der Tastatur etc.

Faktoren

Im Rahmen eines Experiments werden die manipulierten Variablen auch Faktoren genannt. Will man etwa untersuchen, ob sich Reaktionen auf ein glückliches, trauriges und neutrales Gesicht unterscheiden, hat man einen dreistufigen Faktor „Emotion“ mit den Faktorstufen „glücklich“, „traurig“ und „neutral“.

Zwischensubjektfaktoren

Faktoren, deren Ausprägungen unterschiedlichen Gruppen von Versuchspersonen dargeboten werden.

Innersubjektfaktoren

Faktoren, deren verschiedene Ausprägungen allen Versuchspersonen dargeboten werden.

Gemischtes Design

Ein Untersuchungsdesign, in dem es sowohl Zwischen-, als auch Innersubjektfaktoren gibt.

Randomisierung

Zufällige Auswahl eines oder mehrerer Kriterien (z.B., Bedingung, Reizposition etc.).

Balancierung

Systematische Auswahl eines oder mehrerer Kriterien, um Bedingungen gleich oft darzubieten oder systematische Störeinflüsse zu kontrollieren (z.B. Reihenfolgeeffekte).

Python

Ist eine in den 90er Jahren vom Niederländer Guido van Rossum entwickelte Programmiersprache. Sie ist einsteiger:innenfreundlich, objektorientiert und Open Source.

Hinweisreizparadigma

Ein von Posner (1980) beschriebenes experimentelles Paradigma, in dem Versuchspersonen nach einem Zielreiz suchen und einen kurz davor präsentierten Hinweisreiz ignorieren sollen.

Peripherer Hinweisreiz

Ein Hinweisreiz, der an oder nahe einer möglichen Zielreizposition präsentiert wird.

Zentraler Hinweisreiz

Ein Hinweisreiz, der in der Bildschirmmitte präsentiert wird und durch seine Bedeutung eine mögliche Zielreizposition anzeigt.

Validitätseffekt

Differenz in Reaktionszeiten bzw. Fehlerraten zwischen validen und invaliden Bedingungen im Hinweisreizparadigma.

Additional Singleton Paradigma

Ein von Theeuwes (1991, 1992) beschriebenes experimentelles Paradigma, in dem Versuchspersonen nach einem Singleton-Zielreiz suchen müssen (z.B. einzigartige Form). In der Hälfte der Durchgänge weißt einer der Distraktoren eine Einzigartigkeit in einer anderen Dimension auf (d.h., ein zusätzliches Singleton).

Interferenzeffekt

Längere Reaktionszeiten im Additional Singleton Paradigma, wenn ein salienter (auffälliger) Distraktor im Bildschirm ist, verglichen mit Reaktionszeiten, in denen kein Distraktor besonders salient ist.

Singleton

Ein Reiz, der sich anhand einer Merkmalsdimension (z.B. Farbe, Form, Helligkeit) von allen anderen Reizen unterscheidet und somit ein Alleinstellungsmerkmal hat (z.B. ein Quadrat unter mehreren Kreisen oder ein roter Reiz unter mehreren grünen Reizen).

Standardisierung

Konstanthalten von Faktoren, welche die Ergebnisse einer Erhebung beeinflussen könnten (z.B. Instruktionen, Lautstärke, Raumhelligkeit).

Debriefing

Aufklären der Versuchsperson über Sinn und Zweck einer Studie. Ein Debriefing kann mündlich oder schriftlich erfolgen und findet nach dem Abschluss des Experiments statt.

Signal-to-noise-Verhältnis

Die Stärke des Effekts (Signals) im Verhältnis zur Fehlervarianz (Rauschen). Ziel eines guten experimentellen Designs ist es, die Chance auf ein starkes Signal zu erhöhen und das Rauschen zu minimieren.

Trimmen

Entfernen von Durchgängen, in denen die Versuchspersonen viel zu schnell oder viel zu langsam geantwortet haben (d.h. Ausreißer).

Langformat

Eine Art, die Daten eines Experiments mit mehreren Durchgängen abzubilden. Im Langformat ist jeder einzelne Durchgang eine Zeile und jede Variable eine Spalte. Pro Versuchsperson kann es also viele Zeilen geben.

Weitformat

Eine Art, die Daten eines Experiments mit mehreren Durchgängen abzubilden. Im Querformat ist jede Versuchsperson eine Zeile und jede Spalte der (Reaktionszeit-)Mittelwert einer Faktorstufenkombination. In vielen Fällen benötigen grafische Statistiksoftwares Daten im Querformat.

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