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Begriff Erklärung
Absolutschwelle

Für die Reizentdeckung notwendige minimale Reizstärke

Adaptation

Schwellenerhöhung durch vorausgehende Reizung

Afferenzen

Aufschaltungen („Zuleitungen“) von anderen Neuronen oder Hirnstrukturen

Ähnlichkeitstheorie

Theorie der Erklärung visueller Suche durch die Ähnlichkeit von gesuchten und irrelevanten Gegenständen

Akkommodation

Veränderung der Brechkraft der Linse zur Tiefenanpassung des Sehens

Apperzeptionstheorie

Erachtet Wahrnehmung als Ergebnis des Wirkens der Aufmerksamkeit auf einfache Empfindungen

Arbeitsgedächtnis

Multikomponentenmodell des Gedächtnisses, ähnlich einem Kurzzeitgedächtnishe

Attribution

Ursachenzuschreibung

Auditive Modalität

Hörsinn

automatische Verarbeitung

"Ressourcen- oder kapazitätsfreie psychische Verarbeitung; diese schnelle Verarbeitung erfordert nach klassischer Definition keine Überwachung und kein Bewusstsein und ist angeboren oder überlernt

AV

Abk. für abhängige Variable; Variable zur Ermittlung der Wirkung experimenteller Manipulationen (z. B. Reaktionszeit)

Axon

efferente (fortleitende) neuronale Faser

Basiskategorie

Klassifikationsebene, die bei der Objekterkennung bevorzugt wird

Bewegungsfeld

Entsprechung eines rezeptiven Feldes in Motorneuronen

Bewusstseinspsychologie

Schule der Psychologie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die Psychologie als Lehre der unmittelbaren Erfahrungen (Bewusstsein) definiert

Bloch’sches Gesetz

Vorhersage der Helligkeitsempfindung als Produkt aus Zeit und Leuchtdichte unter ca. 60 ms Reizdauer

BOLD-Antwort

Abk. für engl. „blood oxygen level-dependent“; quantifiziert den Sauerstoffverbrauch in Gehirnarealen (AV des fMRT)

bottom-up

Vom Reiz ausgelöste Verarbeitung; Gegenteil von „top-down“

Center-Surround-Verschaltung

Prinzip nach dem Rezeptoren verschalten, so dass Zentrum und Peripherie des RF anders reagieren

Chiasma opticum

Kreuzung der visuellen Sehbahn von der Retina zum ZNS

Cochlea

Schneckenspindel: Hör- und Gleichgewichtsorgan im Innenohr

Cocktail-Party-Effekt

Aufmerksamkeitseffekt, bei dem irrelevante akustische Ereignisse („Gespräch am Nachbartisch“) unterdrückt werden

CRT

Choice Reaction Task; Wahlreaktionsaufgabe

Datenbeschränktheit

Einschränkung der geistigen Verarbeitung durch geringe Signal- oder Datenqualitäth

Dendriten

Afferenter (empfangender) Teil der neuronalen Fasern

Detektionsaufgabe

Entdeckungsaufgabe: Probanden müssen entdecken (und berichten), ob ein Reiz gezeigt wurde

Diencephalon

Zwischenhirn (umfasst Thalamus und Hypothalamus)

Echospeicher

Akustisches Gedächtnis sehr kurzer Dauer

EEG

Abk. für Elektroenzephalographie; nicht-invasives Verfahren zur Messung von Hirnstrom

Efferenzen

Aufschaltungen („Fortleitungen“) auf andere Neuronen oder Hirnstrukturen

einfache kortikale Zellen

Kantenorientierungsempfindliche monokulare (nur für ein Auge sensible) Zellen in V1

EKP

Ereigniskorreliertes Potenzial; mittlere EEG-Aktivität in Abhängigkeit eines Ereignisses, abgetragen über die Zeit)

Empfindungen

Hier: Die subjektiven, privaten oder phänomenalen Erscheinungen des Wahrnehmungseindrucks

Experiment

"Methode der Empirie mit hoher Kontrolle der AV; erlaubt den Ausschluss von Störvariablen und (partielle) Prüfung von Kausalprozessen"

exterozeptive Sinne

Sinne zur Wahrnehmung körperexterner Gegenstände

Farbkonstanz

Gleichbleibende Farbempfindung für Objektfarben trotz wechselnder Lichtfarbe

Fixation

Moment, da das Auge fokussiert ist und still steht

fMRT

"Abk. für funktionelle Magnetresonanztomografie; nicht-invasives Verfahren zur Messung von Hirnaktivität über lokale Sauerstoffkonzentration

Fovea centralis

Bereich des schärfsten Sehens und der größten Zapfendichte auf der Retina

Funktionalistische Wahrnehmungstheorien

Betonen den Zweck der Wahrnehmung für den Erfolg der Handlungssteuerung

Gegenfarbtheorie

Theorie der Farbhemmung von Farben durch Gegenfarben von Carl Hering

Geon

Geometrisches Grundelement der Objekterkennung

Geräusch

Sammelbegriff für akustische Signale, die auf Schallverteilungen beruhen und aus unterschiedlichen Frequenzen bestehen

Gestaltpsychologie

Psychologie-Schule des beginnenden 20. Jahrhunderts, die den Zusammenhang zwischen Elementen, Dimensionen und Reizen für Wahrnehmung, Denken und Problemlösen betonte

Gist

Globaler „Eindruck“ oder auch Quintessenz einer (visuellen) Szene

Go/No-Go-Aufgabe

Aufgabe, bei der die Probanden eine Unterscheidung treffen müssen, z. B. zwischen Farben, und die Go-Alternative durch ihre Antwort (z. B. Tastendruck) anzeigen und die No Go-Alternative durch Nicht-Antwort anzeigen

Gustatorik

Geschmacksinn

Haarzellen

Rezeptoren des auditiven Systems

Haptik

Berührungsfühlsinn

Hirnläsion

(Lokale) Schädigung oder Beeinträchtigung des Gehirns

holistische Verarbeitung

Ganzheitliche Verarbeitung; in der Wahrnehmung: über Einzelmerkmale hinausgehende Verarbeitung

ikonisches Gedächtnis

Bildgedächtnis von sehr kurzer Dauer

inhibition of return

kurz IOR; die Tendenz einen einmal angeschauten oder beachteten Ort nicht wieder anzuschauen oder zu beachten

instationäre Zelle

Retinaler Ganglienzelltyp mit hoher Kontrastempfindlichkeit und geringer Antwortlatenz

intentionale Inexistenz

Philosophisches Konzept des Phänomenologen Franz Brentano, nach dem jeder geistig bewusste Zustand durch einen (inexistenten,nur geistigen) Gegenstand und eine geistige Bezugnahme (z. B. wahrnehmen, erinnern, vorstellen ...) gekennzeichnet ist

interozeptive Sinne

Sinne zur Wahrnehmung des Körperinneren

Introspektion

Innenschau. Systematische Introspektion wurde als Methode von Bewusstseinspsychologen verwendet

IT

Abk. für Inferotemporalcortex

JND

Abk. für „just noticeable difference“; ebenmerklicher Unterschied (zwischen empfundenen Merkmalsausprägungen)

Kapazitätsbeschränktheit

Einschränkung der geistigen Verarbeitung durch Grenzen der geistigen Kapazität

Kapazitätstheorie

Aufmerksamkeit entspricht der Zuweisung von geistigen Ressourcen. Selektivität ergibt sich aus Mangel an Ressourcen

Kinästhetik

Körperbewegungssinn

Klang

Schallsignal einer bestimmten Tonhöhe und Tonfarbe

kollinear

Auf einer Geraden liegend

komplexe kortikale Zellen

orientierungsempfindliche binokulare (für beide Augen sensible) Zellen in V1, die unabhängig von der Lage der Orientierung im RF reagieren)

kontrollierte Verarbeitung

"Kapazität oder Ressourcen beanspruchende Form der Verarbeitung; nach der klassischen Auffassung ist sie bewusstseinspflichtig und verlangt Überwachung; typisch für ungeübte Aufgaben; Gegenteil der automatischen Verarbeitung)

Konvergenz (der Augen)

Ausmaß, in dem die Augen zur Nasenwurzel gedreht werden; dient der Anpassung des Sehens an den Betrachtungsabstand

kurvilinear

Gekrümmt verlaufend

LGN

Abkürzung für engl. „lateral geniculate nucleus“; Relaisstation der Projektion des primären visuellen Systems (von der Retina zum Cortex); Kern des Thalamus; lat. Bezeichnung „Corpus geniculatum laterale"

Maskierung, visuelle

Experimentelles Verfahren zur Minderung der Sichtbarkeit von visuellen Testreizen

McGurk-Effekt

Integration von inkongruenter akustischer und visueller Information zu einer neuen auditiven Empfindung

MEG

Abk. für Magnetenzephalografie; nicht-invasives Verfahren zur Messung von Hirnstrom durch die dabei entstehenden Magnetfelder

Merkmalsintegrationstheorie

Theorie der visuellen Suche, die Merkmals- und Merkmalskombinationssuche unterscheidet

Mismatch-Negativity (MMN)

Effekt der (auditiven) Abweichung in Tonreihen auf hirnphysiologische Messungen (EEG, fMRI)

modale Dominanz

Dominanz eines Sinneseindrucks bei simultaner Wahrnehmung in mindestens zwei Sinnesmodalitäten

Neocortex

Stammesgeschichtlich jüngster geschichteter (laminierter) Cortex

Neuronale Ableitung

Invasives Verfahren, bei dem durch eine Mikroelektrode ein Strom am Neuron gemessen wird

Neuronen

Nervenzellen

Neurotransmitter

Chemische Botenstoffe des Gehirns, mit denen der synaptische Spalt bei der Fortleitung von Aktivität zwischen Neuronen überbrückt werden kann

Nozizeption

Schmerzsinn

Objektagnosie

(Visuelle) Wahrnehmungsstörung für Objekte nach Gehirnschädigungt

olfaktorische Modalität

Riechsinn

Orbito-Frontalcortex

Region des Vorderhirns, u. a. beteiligt an Entscheidungen, Riechen, Emotionen

Pandämonium-Modell

"Hierarchisches Stufenmodell der visuellen Worterkennung

Phänomenologie

Philosophische Denktradition, die sich mit den Erscheinungen befasst

Phonem

"Kleinste bedeutungsunterscheidende lautsprachliche Einheit. „t/“ ist z. B. ein Phonem, weil es bedeutungsunterscheidend wirkt, z. B. in „t/a/ss/e“ vs. „a/ss/e“

phonemic restoration effect

Erwartungsbasierte Ergänzung gehörter Wörter

photopisches Sehen

Sehen mit den Zapfen (Sehen bei Helligkeit)

Powerspektrum

Aktivierungsstärke (Quadrat der Amplitude), getrennt nach Frequenzbändern, ggf. auch nach Zeitfenstern; AV des EEG

PPC

Posteriorparietalcortex

Prämotortheorie der Aufmerksamkeit

Nach der Theorie dient die verdeckte Auswahl räumlicher Positionen (räumliche Aufmerksamkeit) der Steuerung von Blickbewegungen.

Projektionen

Faserverbindungen zwischen Strukturen des Gehirns

propriozeptive Sinne

Körperraumsinne

PRP

Abk. für engl. „psychological refractory period“; Zeitdauer zwischen zwei vergleichbaren Verarbeitungsschritten, die auf die vorübergehende Nichtverfügbarkeit einer Kapazität oder einer Ressource zurückgehtchen

PSE

Abk. für engl. „point of subjective equality“; Punkt subjektiver Gleichheit (empfundener Merkmalsausprägungen)

Purkinje-Effekt

Farbhelligkeitskontrastwechsel von roten und blauen Farben beim übergang vom photopischen zum skotopischen Sehen

Rehearsal

Inneres Nachsprechen/Wiederholen zur Gedächtniskonsolidierung

Rekurrenz

Rückverbindung (zwischen ZNS-Arealen oder Neuronen)

Repräsentation

Hier: Inter-subjektiv oder handlungsseitig prüfbarer Wahrnehmungsinhalt

Retina

Netzhaut; lichtempfindliche Rückwand des Auges

retinale Ganglienzelle

Zelle auf der Ausgabeseite der Netzhaut

Retinextheorie

Der Name ist eine Fusion der Begriffe „Retina“ und „Cortex“. Theorie zur Erklärung der Farbkonstanz durch Subtraktion der Umgebungslichtfarbe

Retinotopie

"Topographische Organisation der Zellen, gemäß der räumlichen Anordnung auf der Retina; besteht z. B. in LGN, SC und V1

RF

Abk. für rezeptives Feld; Umwelt- oder Merkmalsbereich für den ein Neuron oder Rezeptor sensibel ist

Rhodopsin

Lichtempfindlicher Farbstoff der Zapfen

Rindenblindheit

engl. „blindsight“; verbleibende visuelle Diskriminationsfähigkeiten bei Blindheit nach Schädigung von V1LG

Rückwärtsmaskierung

Löschung eines Nachbildes oder -tones durch nachfolgenden weiteren Reiz derselben Modalität

Sakkade

Schneller Blicksprung

Sakkadische Unterdrückung

Unterdrückung der visuellen Wahrnehmung während eines Blicksprungs

Salienz-Modell

Modell, das Blickrichtung und Aufmerksamkeit auf der Basis von Reizmerkmalskontrasten vorhersagt

SC

Abk. von engl. „superior colliculi“; lat. „Colliculi superiores“

Schall

Luftschwingungen, die als Geräusch, Klang, Ton oder Laut durch den Hörsinn wahrgenommen werden können

SDT

Abk. für engl. „signal detection theory“; Signalentdeckungstheorie; Theorie/Methode der Psychophysik

SIFT-Modell

Algorithmus zum Wiedererkennen von Bildern über Perspektiven

Simultankontrast

"Farbempfindungsverstärkung durch benachbarte Komplementärfarben; belegt die Gegenfarbtheorieh"

Skotom

Gesichtsfeldausfall (Ausfall des Seheindrucks von bestimmten Regionen) nach z. B. Cortexschädigung (in V1)

skotopisches Sehen

Sehen mit den Stäbchen (Sehen bei Dunkelheit)

Somatosensorik

Körpersinn

Stäbchen

Hoch lichtempfindliche aber niedrig auflösende Rezeptoren der Retina; Überwiegen die Zapfen auf der Retina

stationäre Zelle

Retinaler Ganglienzelltyp mit geringer Kontrastempfindlichkeit und hoher Antwortlatenz

Sukzessivkontrast

Komplementärfarbwahrnehmung bei Nachbildern; belegt die Gegenfarbtheorie

Synapsen

Verbindungsstelle zwischen Neuronen; meist ein Spalt („synaptischer Spalt“)

Synästhesie

Unwillkürliche gemeinsame Evokation eigentlich getrennter Sinneswahrnehmungen

Tätigkeitstheorie der Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit entspricht der Auswahl von handlungsleitender Information. Selektivität ergibt sich aus der Notwendigkeit der sequenziellen Handlungssteuerung

Telencephalon

Groß- oder Endhirn (umfasst den Cortex)

Thalamus

Teil des Zwischenhirns (umfasst u. a. den LGN)

TMS

Abk. für transkranielle Magnetstimulation; nicht-invasives Verfahren zur Induktion von lokalen hirnelektrischen Veränderungen durch Magnetfeld

top-down

"Durch Absicht oder Erfahrung ausgelöste psychische Verarbeitung; Gegenteil von „bottom-up“

Transduktion

Die Übersetzung physikalischer Energie in Nervenimpulse durch Sinneszellen

Trommelfell

Membran am inneren Ende des Gehörgangs

Unterschiedsschwelle

Minimal notwendiger Reizstärkeunterschied zur Empfindung eines Reizunterschiedes

UV

Abkürzung für unabhängige Variable; bezeichnet die Größen, die im Experiment manipuliert werden (z. B. Helligkeit)

V1

Primärer visueller Cortex; Projektionsgebiet der retino-geniculaten Verbindung

verdeckte Verlagerung der Aufmerksamkeit

Verlagerung der Aufmerksamkeit ohne begleitende Blickbewegung

Visuelle Modalität

Sehsinn

Visuelle Suche

Suche nach relevantem visuellem Ziel unter visuellen Distraktoren; Aufgabe zur Untersuchung der Aufmerksamkeit

Wahlreaktionsaufgabe

Siehe CRT

Zapfen

Differenziell farbempfindliche Rezeptoren der Retina; Konzentration in der Fovea

ZNS

Abkürzung für Zentralnervensystem; das ZNS umfasst die Sinnesorgane, die Nerven und das Gehirn. Es wird willkürlich vom peripheren Nervensystem abgegrenzt und dient der Wahrnehmung und Bewegungssteuerung

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