Begriff | Erklärung |
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Ambiguitätstoleranz und Rollendistanz | Ambiguitätstoleranz bezeichnet die Fähigkeit, Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen und vorbehaltlos zu bewerten. Ambiguitätstoleranz gilt als eine Voraussetzung für die interkulturelle Kompetenz eines Menschen; sie ist nicht vom Bildungsniveau abhängig (Furnham und Ribchester 1995). Rollendistanz bezeichnet die Fähigkeit, gesellschaftliche Rollenerwartungen wahrzunehmen, sie zu interpretieren und mit ihnen so umzugehen, dass die eigenen Bedürfnisse zur Geltung kommen. Das Konzept schließt ein kritisches Verhältnis gegenüber der eigenen eingenommenen Rolle ein (Goffman 1961). |
Arbeitsmotivation | Arbeitsmotivation beschreibt die Bereitschaft zur Arbeit, wobei verschiedene Motive, vor allem Anschlussmotiv, Leistungsmotiv und Machtmotiv zusammenwirken, wenn sie auf die Motivierungspotentiale der Arbeit treffen. |
Aspiration und Bildungsaspiration | Das Konzept der Aspiration bezeichnet allgemein eine zielgerichtete Hoffnung oder eine Bestrebung. Bildungsaspiration bedeutet dementsprechend ein Streben nach Bildung bzw. einem Bildungsabschluss. |
Ausbildung | Ausbildung umfasst in einem allgemeinen Sinn den graduellen Aufbau von Qualifikationen (Kenntnisse und Fertigkeiten), die für die effektive Verrichtung einer Tätigkeit – in der Regel im Rahmen eines Berufs – erforderlich sind. Ausbildung zielt auf die Entwicklung von Expertise in einem spezifischen Tätigkeitsfeld. |
Autorität | Der Begriff Autorität leitet sich vom lat. auctoritas ab und bedeutet: Geltung, Ansehen, Würde, Macht, Einfluss usw. von Personen oder Institutionen aufgrund äußerer Befugnisse, aber auch aufgrund innerer Überlegenheit, größeren Ansehens oder eines besseren Sachverstandes (vgl. Sennett 1985). |
Begriffsbildung | Begriffsbildung hat ihren Ausgangspunkt in der Feststellung der gemeinsamen Merkmale von Dingen, Qualitäten und Ereignissen, die aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Merkmale zu einer semantischen Kategorie zusammengefasst werden können. |
Betriebsmanagement | Mit dem Objektmanagement eng verbunden ist das Betriebsmanagement, das die Steuerung und Organisation der betrieblichen, personalen und finanziellen Rahmenbedingungen einer Bildungseinrichtung umfasst. Betriebsmanagement betrifft dabei u. a. die innere Organisation einer Bildungseinrichtung, Planung, Steuerung und Kontrolle der ablaufenden Prozesse und insbesondere die Stärkung der Leistungsfähigkeit und sozialen Kompetenz der verantwortlich Handelnden. |
Bildungssystem | Als Bildungssystem wird die staatlich organisierte Gesamtheit der Bildungseinrichtungen bezeichnet. Zweck und Funktion ist, die Gesellschaft eines Landes für die Dauer des gesamten Lebens der Individuen mit Bildung zu versorgen. Neben dem Schulsystem umfasst das Bildungssystem das Hochschulwesen und den Bereich der persönlichen Weiterbildung. Während das Schulsystem staatlich reguliert und straff organisiert ist, verfügt das Bildungssystem auch über weite, nicht reglementierte Bereiche. Das Bildungssystem steht mit drei gesellschaftlichen Funktionssystemen in Beziehung: mit dem sozial-kulturellen, dem ökonomischen und dem politischen System. |
Desozialisation | Mit Desozialisation wird die Umkehrung des Sozialisationsprozesses bezeichnet. Sie findet immer dann statt, wenn die Ziele oder Inhalte einer sozialen Sequenz ihre Gültigkeit verlieren und eine Neuorientierung erfolgen muss. Bei der Desozialisation handelt es sich um einen Anpassungsprozess, in dem sich Individuen von bisherigen Handlungsmustern und gesellschaftlichen Funktionen trennen und einen veränderten sozialen Status einnehmen. |
Diagnose | Vom griechischen Wort diágnosis (dia = durch, hindurch, auseinander und gnósis = Erkenntnis) stammend, ist mit dem Begriff Diagnose ein Durchforschen und gründliches Kennenlernen, die Feststellung der Natur und Ursache von etwas (z. B. einer Krankheit oder einer Persönlichkeitseigenschaft) gemeint (Fisseni 1990). Der Begriff Diagnostik bezeichnet eine Methodenlehre, die das Ziel hat, Personen richtig zu beurteilen und voneinander zu unterscheiden. Dementsprechend zielt sie auf eine Klassifikation von Gegenständen und Personen, die bestimmte gemeinsame Merkmale haben. Im Rahmen des diagnostischen Prozesses werden Personen in Entsprechung mit bestimmten Merkmalen in Klassen (wie z. B. in altersgradierte Entwicklungsabschnitte) eingeordnet, um daraus Schlussfolgerungen für effektives Handeln herzuleiten. |
Differentielle Stabilität | Mit differentieller Stabilität wird ein Verharren einer Person auf derselben relativen Position innerhalb ihrer Bezugsgruppe bezeichnet. Bestimmt werden kann die differentielle Stabilität durch die Feststellung zeitlicher Stabilität eines Merkmals über mehrere Zeitpunkte mittels Berechnung der Korrelationen; damit kann die Frage beantwortet werden, ob sich alle Personen einer Altersgruppe in gleichem oder verschiedenem Maße von Zeitpunkt zu Zeitpunkt verändert haben. Dabei ist es unerheblich, ob die über die Personen einer Gruppe berechneten Mittelwerte zunehmen, abnehmen oder unverändert bleiben (Abb. 3.9). |
Disposition | Der Begriff Disposition wird zur Bezeichnung von Persönlichkeitseigenschaften gebraucht, die im Laufe des Lebens relativ stabil bleiben. |
Disposition | Der Begriff Disposition steht in Psychologie und Pädagogik für überdauernde Persönlichkeitseigenschaften. |
Doppik | Doppik ist ein Kunstwort, in dem das Wort der doppelten Buchführung steckt. Im Kontext der öffentlichen Verwaltung zielt die Doppik auf eine Modernisierung von Haushaltsplanung, Steuerung und Buchführung. Der Haushaltsplan untergliedert sich in einen Finanz- und Ergebnishaushalt, der Jahresabschluss beruht auf dem Drei-Komponenten-Modell, das eine Finanz-, Ergebnis- und Vermögensrechnung umfasst. Ergänzt wird der Jahresabschluss durch den Lagebericht. Ziel der Doppik in öffentlichen Körperschaften sind die Gewährleistung der Generationengerechtigkeit (z. B. durch Bilanzierung des Ressourcenverbrauchs), eine erhöhte Transparenz für den Bürger, eine effizientere und effektivere Leistungserstellung sowie eine verbesserte Steuerung (z. B. eine Budgetierung in Verbindung mit wirkungsorientierten Zielen und Kennzahlen) (vgl. Brede 2005). Die Motive für die Einführung der Doppik zeigt Abb. 5.3. Die Doppik ist die derzeit dominierende Steuerungsstrategie für öffentliche Haushalte (z. B. der Kommunen und des Gesundheitswesens), wird aber gelegentlich von Kritikern (z. B. Bogumil und Holtkamp 2012) als intransparent und ineffizient beurteilt (vgl. auch Magin 2007). |
Educational Governance | Educational Governance ist die Gesamtheit der Grundsätze und Maßnahmen zur Steuerung und Koordinierung des Bildungswesens bzw. seiner Einrichtungen, um unter Wahrung der Entscheidungsfähigkeit aller Beteiligten und der Effizienz auf allen Ebenen größtmögliche Transparenz der Prozesse und ein ausgewogenes Verhältnis von Lenkung und Qualitätskontrolle zu erzielen. |
Effektivität | Effektivität beschreibt den Grad der Zielerreichung (Wirksamkeit, Qualität der Zielerreichung) von Handlungen. |
Effizienz | Effizienz ist ein Maß für die Wirtschaftlichkeit: Das zu erzielende Ergebnis und die eingesetzten Mittel sollen in einem optimalen Kosten-Nutzen- Verhältnis stehen, und der Nutzen soll dabei stets größer sein als die Kosten (ökonomisches Prinzip). |
Emotion | Emotion ist eine komplexe, physiologisch vermittelte Wechselwirkung von personalen und umweltbezogenen Faktoren, die Affekte bewirken und kognitive Prozesse hervorrufen, um eine Bewertung und Interpretation der Situation herbeizuführen. Affekte und ihre Interpretation setzen ausgedehnte physiologische Anpassungen an die erregungsauslösenden Bedingungen in Gang und führen zu Verhalten, das expressiv, zielgerichtet und adaptiv ist. |
Emotionales Schema | Ein emotionales Schema ist eine Struktur mit fest integrierten Variablen (defaults), die auf spezifische Kontextbedingungen von Situationen „anspringen“ und subjektive Gefühle erzeugen, die mit physiologischer Erregung verbunden sind und sich mehr oder weniger deutlich im körperlichen Ausdruck niederschlagen. Grundsätzlich kann zwischen angeborenen emotionalen Schemata, kulturspezifischen und individuellen emotionalen Schemata unterschieden werden, die sich hinsichtlich der Verbindlichkeit ihrer Effekte unterscheiden. |
Enkulturation | Die Enkulturation dient dem Erwerb von Kultur im weitesten Sinne, d. h. dem Erwerb aller kultureller Erfahrungen, Inhalte, Maßstäbe und Einstellungen und auch des Lebensstils einer Kulturgemeinschaft. Enkulturation ist nicht nur ein Garant für die Tradierung und Fortführung der Kultur einer Gemeinschaft, sondern schließt auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Erweiterung der Kultur unter den sich verändernden Bedingungen von Globalisierung und Multikulturalität ein (Wiater 2012). |
Entwicklung | Entwicklung ist eine allgemeine Bezeichnung für eine zeitlich geordnete Folge von Veränderungen äußerer Merkmale, innerer Strukturen und/oder Verhaltensweisen, die für körperliche sowie für seelische Vorgänge verwendet wird. Entwicklung ist von Lernen abzugrenzen. |
Entwicklung | Entwicklung ist das Ergebnis einer Wechselwirkung von Lernund Reifungsprozessen, die alterskorrelierte Veränderungen der Persönlichkeit bewirken. Entwicklung ist mit der Realisierung von Anlagen sowie der lernenden Auseinandersetzung des Individuums mit der Umwelt befasst. Unterschieden werden drei Formen der Entwicklung: 1. Die Phylogenese bezieht sich auf die Entwicklung von Arten bzw. Spezies im Rahmen der Evolution (über einen Zeitraum von Jahrmillionen). 2. Die Anthropogenese ist als Spezialfall der Phylogenese zu begreifen, wobei der Fokus auf die Entwicklung des Menschen als Spezies gerichtet ist. 3. Unter Ontogenese wird die Entwicklung des Menschen von der Empfängnis bis zum Tode verstanden. |
Entwicklungsaufgabe | Entwicklungsaufgaben sind altersgradierte Anforderungen, die von jedem Individuum bewältigt werden müssen, um seiner Entwicklung Richtung und Auftrieb zu verleihen. Im Kindesalter sind die Entwicklungsaufgaben hauptsächlich durch die Sozialisationsinstanzen Familie und Schule gekennzeichnet. |
Epoche | Eine Epoche ist ein größerer historischer Abschnitt, der durch das Überwiegen gemeinsamer Merkmale im Vergleich zu anderen Epochen gekennzeichnet ist. |
Experiment | Ein Experiment ist ein planmäßig ausgelöster und wiederholbarer Vorgang, bei dem beobachtet wird, in welcher Weise sich unter Konstanthaltung spezifischer Bedingungen mindestens eine abhängige Variable ändert, nachdem mindestens eine unabhängige Variable geändert worden ist. Wesentliche Merkmale des Experiments sind Planmäßigkeit, Wiederholbarkeit und systematische Variation bzw. Konstanthaltung von Bedingungen. |
Ex-post-facto-Forschung | Ex-post-facto-Forschung umfasst Studien, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge untersuchen, indem ein bestimmter Stand der Dinge beobachtet und rückblickend nach Faktoren für sein Zustandekommen gesucht wird. |
Externe Validität | Die externe bzw. ökologische Validität bezieht sich auf die Allgemeingültigkeit und Verallgemeinerungsfähigkeit der Ergebnisse einer Untersuchung. Im Zentrum steht die Frage nach der Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Ein Experiment gilt als extern bzw. ökologisch valide, wenn sich die Resultate auf die Grundgesamtheit und auf andere Situationen verallgemeinern lassen. |
Faktorielle Versuchspläne | Faktorielle (auch mehr- oder multifaktorielle) Versuchspläne bezeichnen Designs, in denen nicht nur ein Faktor (bzw. eine unabhängige Variable) in verschiedenen Ausprägungen untersucht wird, sondern mehrere Faktoren mit jeweils mindestens zwei Abstufungen enthalten sind. |
Familie | Familie (lat. familia = Hausgemeinschaft) bezeichnet soziologisch eine durch Heirat, Partnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft. Im europäischen Kulturraum besteht eine Familie meistens aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie ein oder mehreren Kindern. Zur Familie gehören auch weitere, gelegentlich im gleichen Haushalt lebende Verwandte. Im engeren Sinne kann die Familie als eine engere Verwandtschaftsgruppe begriffen werden. |
Famulussystem | Das Famulussystem der antiken Erziehung entspricht etwa dem Meister-Lehrling-Verhältnis des altdeutschen Handwerks. |
Feldstudie | Eine Feldstudie ist eine systematische wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen. Sie kann rein beobachtend und beschreibend sein, sie kann auch dazu dienen, die in Laborexperimenten erhaltenen Ergebnisse im Feld zu überprüfen. Im Gegensatz zum Feldexperiment wird bei einer Feldstudie auf die Manipulation der unabhängigen Variablen verzichtet. |
Forschungsdesign | Das Forschungsdesign (auch Untersuchungsdesign oder Versuchsplan) ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Untersuchung. Es beschreibt, wie eine pädagogische Fragestellung untersucht werden soll, und legt fest, welche Indikatoren wann, wie oft, wo und wie an welchen Objekten (Grundgesamtheit, Stichprobe) erfasst werden sollen. Das jeweilige Forschungsdesign ist entscheidend für die Aussagekraft der Untersuchungsergebnisse. |
Führen | Führen ist die beabsichtigte, geplante und kontrollierte Beeinflussung der Einstellungen und des Verhaltens von Menschen, um die legitimen Ziele einer Organisation zu erreichen. Führung wird von den „Geführten“ in unterschiedlichem Umfang und unterschiedlicher Intensität wahrgenommen. |
Gemeinschaft | Demgegenüber ist eine Gemeinschaft laut Tönnies (1887/2005) durch gegenseitiges Vertrauen, eine stärkere emotionale Bindung und Homogenität ausgezeichnet. |
Gemeinschaft | Demgegenüber ist eine Gemeinschaft laut Tönnies (1887/2005) durch gegenseitiges Vertrauen, eine stärkere emotionale Bindung und Homogenität ausgezeichnet. |
Genetische Epistemologie | Genetische Epistemologie bezeichnet die von Jean Piaget (1896–1980) entwickelte Erkenntnistheorie, die darauf zielt, die menschliche Ontogenese und ihre Bedingungen in methodischer Anlehnung an die Biologie empirisch zu erklären. |
Gesellschaft | Gesellschaft ist gemäß der etymologischen Herleitung der Inbegriff vereint lebender oder vorübergehend auf einem Raum vereinter Personen, also eine größere Gruppe zusammenlebender Menschen, die als lose Zweckgemeinschaft individuelle Ziele verfolgen. |
Gesellschaft | Gesellschaft bezeichnet gemäß der etymologischen Herleitung räumlich vereint lebende oder vorübergehend auf einem Raum vereinte Personen, also eine größere Gruppe zusammenlebender Menschen, die als lose Zweckgemeinschaft individuelle Ziele verfolgen. |
Habitus | Der Habitus ist die im Verlaufe der Sozialisation erworbene Grundhaltung des Individuums zur sozialen Welt und zu sich selbst; er umfasst die Dispositionen, Gewohnheiten, Einstellungen und Wertvorstellungen eines Individuums, die sich in Lebensweise und Lebensstil mitteilen. Der Habitus stellt ein System von Dispositionen zum Denken und praktischen Handeln bereit und konstituiert die Regelmäßigkeit von Handlungsweisen. Er ist ein generatives Prinzip der Lebensführung wie auch ein Prinzip der Bewertung von Handlungen. |
Heteronom | Heteronom bedeutet fremdgesetzlich, von Gesetzen anderer abhängig und bestimmt. Im Gegensatz dazu bedeutet autonom so viel wie selbstständig, unabhängig, nach eigenen Gesetzen lebend. |
Hypothese | Hypothesen sind Erklärungen, wie irgendetwas geschieht, während Vorhersagen gebildete Schätzungen sind, was sich in bestimmten Situationen unter bestimmten Bedingungen mit einer Wahrscheinlichkeit x ereignen wird. |
Identität | Der Begriff Identität bezeichnet die Gesamtheit der Eigentümlichkeiten, die eine Person charakterisieren und von anderen Personen unterscheiden. Ein Mensch kann seine Identität verlieren, wenn er sich so verändert bzw. von außen beeinflusst wird, dass wesentliche Kriterien entfallen, anhand derer er identifiziert wird und er sich selbst identifiziert. Ein ungewollter Identitätsverlust stellt für die meisten Menschen psychisch ein großes Problem dar, wenn dadurch die Zugehörigkeit zu wichtigen Gruppen verloren geht. |
Individuation | Personalisation ist eng mit der Individuation verbunden, durch die Menschen zu dem werden, was sie wirklich sind. Der Prozess der Individuation beinhaltet die Entfaltung der spezifischen Fähigkeiten, Anlagen und Möglichkeiten eines jeden Einzelnen. C. G. Jung hat dies folgendermaßen umschrieben: „Individuation bedeutet: zum Einzelwesen werden, und, insofern wir unter Individualität unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigartigkeit verstehen, zum eigenen Selbst werden. Man könnte ‚Individuation‘ darum auch als ‚Verselbstung‘ oder als ‚Selbstverwirklichung‘ übersetzen“ (Jung 1934, S. 65). |
Individuum | Der Begriff Individuum trägt der Einzigartigkeit jedes Menschen Rechnung. Individuum stammt vom lateinischen Verb dividere (= teilen) ab und bedeutet wörtlich „das Unteilbare“. |
Instructional design oder didaktisches Design | Als instructional design oder didaktisches Design wird die systematische Planung, Entwicklung und Evaluation von Lernumgebungen und Lernsystemen bezeichnet. |
Interne Validität | Interne Validität ist gegeben, wenn die beobachtbaren Effekte auf die abhängige Variable eindeutig auf die Variation des Treatments zurückgeführt werden können und keine Alternativerklärung möglich ist. Um dies zu gewährleisten, müssen bestimmte Störvariablen kontrolliert bzw. durch verschiedene Methoden (z. B. Parallelisierung) ausgeschaltet werden. |
Kameralistik | Das Wort Kameralistik leitet sich vom Konzept der fürstlichen Schatzkammer ab und findet sich heute noch im Begriff „Kämmerer“ als Bezeichnung für einen kommunalen Finanzdezernenten. Die traditionelle oder einfache Kameralistik betrachtet lediglich Einnahmen und Ausgaben, d. h., sie erfasst den Verbrauch von Finanzen, nicht aber den von Ressourcen. Dementsprechend fokussiert die traditionelle Kameralistik auf Finanzziele und schließt Sachziele aus. Die erweiterte Kameralistik ergänzt die traditionelle Kameralistik um Sachziele und Wirkungen; Merkmale der erweiterten Kameralistik sind u. a. Kosten-Leistungs-Rechnung, Controlling, wirkungsorientierte Ziele, Zielvereinbarungen und Leistungsaufträge, dezentrale Budgets und Benchmarking (vgl. Brede 2005). |
Kasuistik | Die Kasuistik bzw. Fall-Methode ist ein Verfahren, um durch ein gründliches, sich stetig ausweitendes Studium einzelner konkreter (wirklicher oder erdachter) Fälle zu verallgemeinerbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen. |
Kategoriale Bildung | Kategoriale Bildung im Sinne Klafkis meint die Fähigkeit, sich einen Inhaltsbereich oder Sachverhalt gedanklich zu erschließen und zugleich sich durch erlernte Methoden eigenständig Sachverhalte und Kompetenzen anzueignen. |
Klassenmanagement | Effektives „Klassenmanagement wird verstanden als Haltung und situativ angepasstes Handeln der Lehrperson, welche auf die Schaffung von gegenseitig anerkennenden Beziehungen aller im Unterricht Beteiligten, auf die Errichtung und Aufrechterhaltung von Ordnungs- und Kommunikationsstrukturen sowie auf die aktive Partizipation der Schülerinnen und Schüler am Unterricht zielt und somit Rahmenbedingungen schafft, welche das Lernen der Schülerinnen und Schüler begünstigt“ (Schönbächler 2008, S. 210). |
Kommunikation | Kommunikation (lateinisch communicare = mitteilen) ist der Austausch oder die Übertragung von Information. Information ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis oder Erfahrung. |
Konformismus und Nonkonformismus | Der Begriff Konformität oder Konformismus bezeichnet die Übereinstimmung einer Person mit den Normen und Regeln eines soziokulturellen Kontextes. Diese Übereinstimmung kann aufgrund subtiler unbewusster Einflüsse oder eines unmittelbaren und offen zu Tage tretenden sozialen Drucks zustande kommen (Cialdini und Goldstein 2004). Der Gegensatz dazu ist Nonkonformismus. Ein Nonkonformist ist jemand, der sich einer herrschenden Meinung nicht anschließt. |
Krise | Krise bezeichnet eine Entwicklungsherausforderung, bei der das Individuum eine Diskrepanz zwischen einer Anforderung und seinen Möglichkeiten zur Bewältigung der Anforderung wahrnimmt. Sie macht eine Umstellung von Lebensplänen und Handlungsroutinen notwendig. |
Kulturelle Modelle | Kulturelle Modelle sind kognitive Schemata, die von den Mitgliedern einer sozialen Gruppe intersubjektiv geteilt werden (D’Andrade 1990). Sie werden informell gelernt und begründen kollektive Bedeutungs- und Sinnsysteme, die als Orientierungsrahmen für das Verständnis spezifischer Bereiche der sozialen Wirklichkeit dienen. |
Lebenslage | Der Begriff Lebenslage bezeichnet die allgemeinen Umstände und Randbedingungen, unter denen einzelne Personen in einer Gesellschaft leben, einschließlich der dabei eingenommenen sozialen Position. Aspekte der Lebenslage sind z. B. die Familiensituation, die Arbeitssituation, die Einkommens- und Vermögenssituation, der Gesundheitszustand, die Wohnverhältnisse oder die Bildung. |
Lehrmethoden | Lehrmethoden umfassen immer wiederkehrende Verhaltensmuster des Lehrens, die auf verschiedene Fachgebiete angewandt werden können, die für das Lernen relevant sind (Gage und Berliner 1996). |
Lernen | Lernen ist ein theoretischer Grundbegriff, der von vielen Wissenschaftsdisziplinen verwendet wird, um auf Erfahrungen gründende Veränderungen von Dispositionen zu bezeichnen. Lernen ist von der Reifung zu unterscheiden, die biologisch und genetisch bestimmte Prozesse umfasst und ebenfalls Dispositionsveränderungen bewirkt. |
Lernen am Modell | Lernen am Modell (Lernen durch Beobachtung und Nachahmung) bezeichnet den Sachverhalt, dass sich das Verhalten einer Person aufgrund der Wahrnehmung von Verhaltensweisen anderer Personen (Modelle) oder aufgrund der symbolischen Vermittlung des Modellverhaltens (z. B. durch Sprache oder einen Film) deutlich ändert, und zwar in Richtung größerer Ähnlichkeit mit dem beobachteten oder vermittelten Verhalten des Modells. |
Management | Management bezeichnet Leitungsfunktionen in Organisationen ebenso wie summarisch die Personen, die diese Funktionen ausüben und entsprechende Kompetenzen benötigen. Zu den typischen Funktionen oder Aufgaben des Managements in Organisationen gehört die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle (im Sinne von Erfolgskontrolle). |
Management und Bildungsmanagement | Management wird in diesem Lehrbuch verstanden als „ein System von Aufgaben, die sich […] als Gestalten, Lenken (Steuern) und Weiterentwickeln zweckorientierter soziotechnischer Organisationen zusammenfassen lassen“ (Dubs et al. 2004, S. 70). Dabei betont das Konzept der soziotechnischen Organisation die Notwendigkeit, Menschen und Technologien zu organisieren und ihren Zusammenschluss so zu strukturieren, dass ein spezifisches Ergebnis produziert wird (vgl. Sydow 1985). Bildungsmanagement bezeichnet die Gestaltung, Steuerung und Entwicklung von soziotechnischen Systemen, die dem Zweck der (Aus-, Fort- und Weiter-)Bildung von Menschen mit dem Ziel der Urteils- und Handlungsfähigkeit dienen (vgl. Müller 2007). |
Meritokratie | Eine Meritokratie (vom lateinischen Wort meritum, d. h. „das Verdienst“, hergeleitet) bezeichnet ursprünglich eine Regierungsform, bei der die Amtsträger aufgrund ihrer Leistung ausgewählt werden. Im Idealfall nimmt jedes Mitglied der Gesellschaft die verdiente Position ein. Im Unterschied zur Aristokratie, bei der die gesellschaftliche Position vererbt wird, soll der soziale Status eines Menschen in der Meritokratie ausschließlich durch den individuell messbaren Verdienst legitimiert sein. Die Meritokratie steht nicht nur im Gegensatz zur Aristokratie, sondern auch zum Egalitarismus, der dem Einzelnen unabhängig von Leistung und Einsatz gleichen Einfluss und gleichen Zugang zu materiellen Gütern und Bildung zuspricht. |
Milieu | Milieu bezeichnet die sozialen Bedingungen, denen ein Einzelner oder eine Gruppe ausgesetzt sind. |
Mobbing | Der Begriff Mobbing (auch als Bullying bezeichnet) bezieht sich auf ein Verhaltensmuster, d. h. auf systematische Handlungsweisen, die darauf zielen, andere Menschen zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen. Mobbing ist auf einem ungleichen Machtverhältnis begründet, wobei die Ungleichheit schon durch die bloße Anzahl von Personen – viele Personen gegen eine Person – bedingt sein kann. Mobbing ist durch ein klares Rollenmuster gekennzeichnet: Es gibt Täter und ein Opfer, das sich aufgrund der Machtverhältnisse nicht angemessen zur Wehr setzen kann (Olweus 2006). |
Motivation | Aus der Wechselwirkung eines Motivs (Disposition einer Person) und den Anreizen einer Situation ergibt sich die Motivation als momentane Gerichtetheit auf ein Handlungsziel. Diese Gerichtetheit auf etwas Erstrebenswertes ist das charakteristische Merkmal der Anregung von Motiven wie dem Leistungsmotiv, Machtmotiv oder Anschlussmotiv, wobei stets eine Auswahl zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten angeregt wird. Motivationen lassen sich hinsichtlich der Intensität und Ausdauer der Zielverfolgung wie auch hinsichtlich der Ergebnisse der Handlungen unterscheiden. Manche Personen verfolgen beharrlich und mit großem Energieaufwand das Erreichen eines Ziels, das anderen völlig gleichgültig ist. Solche Personen, die eine Befriedigung von Motiven um ihrer selbst anstreben, werden in der Literatur als intrinsisch motiviert bezeichnet. Personen, für die äußere Anreize (z. B. Lob der Eltern) die Verfolgung eines Handlungsziels bewirken, werden als extrinsisch motiviert bezeichnet. Zeitlich überdauernde Zielorientierungen in einem Gegenstandsbereich (z. B. einem Schulfach) werden auch als Interessen bezeichnet (Schiefele 1991). |
Motive | Motive sind psychische Dispositionen, die sich im Verlauf der individuellen Entwicklung als persistente und charakteristische Dispositionen einer Person herausbilden. Alltagspsychologisch werden auch die Bezeichnungen Bedürfnisse, Beweggründe, Triebe, Neigungen und Streben verwendet. Motive müssen durch Anreize der Situation angeregt werden, damit es zu Verhalten kommt oder unerwünschtes Verhalten unterlassen wird. Beobachtbare Verhaltensweisen sind aber nicht Gegenstand, sondern die Folge von Motivanregungen. Denn die Anregung ein und desselben Motivs kann verschiedenartige Verhaltensweisen nach sich ziehen (z. B. Wahrnehmen, Denken, Reproduktion von Wissen, Sprechen oder motorische Tätigkeiten wie Laubsägearbeiten oder Sport). |
Motivierung | Während die Motivanregung durch Anreize einer Situation funktional und unbeabsichtigt erfolgt, wird mit dem Begriff der Motivierung eine pädagogische Dimension angesprochen. Motivierung bedeutet nämlich, Personen mit Absicht auf bestimmte Handlungsziele auszurichten und die Situationen, in denen die Personen handeln, derart mit Anreizen auszustatten, dass bestimmte Motive (z. B. das Leistungsmotiv) angeregt werden. Dabei sind die äußeren Bedingungen so zu gestalten, dass die handelnden Personen auch die Chance bekommen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Nicht nur in der Schule, sondern auch in der Wirtschaft werden Leistung und Zufriedenheit als wichtige Ziele der Motivierung von Schülern und Mitarbeitern betrachtet. Dabei wird das individuelle Anspruchsniveau in Bezug auf die Leistung als ein wichtiges Unterscheidungsmerkmalen zwischen Personen betrachtet. |
Multimethodendesign | Ein Multimethodendesign (Mixed-Method-Design) ist eine strategische Verfahrensweise des Sammelns, Analysierens und „Mischens“ von quantitativen und qualitativen Daten in einer einzigen Untersuchung (Creswell 2005). |
Neuropädagogik | Die Neuropädagogik befasst sich damit, was, wann, wie und warum das Gehirn lernt, und entwickelt evidenzbegründete Vorschläge für die Entwicklung von Curricula, Lehren und diagnostischen Methoden, die darauf zielen, Funktionen des Gehirns zu optimieren und auf diese Weise Lernen zu fördern. |
Objektmanagement | Objektmanagement dient der Aufgabe, Bildungseinrichtungen so zu organisieren und zu gestalten, dass optimale Bedingungen gegeben sind, die ein reibungsloses und effektives Handeln der verantwortlichen Personen ermöglichen. Die Funktion von Objektmanagement ist es, alle infrastrukturellen, technischen und betriebswirtschaftlichen Vorgänge zu organisieren, die die Unterhaltung von Bildungseinrichtungen betreffen. Beispielsweise ist dafür zu sorgen, dass Schulen optimal ausgestattetet werden, um ihren Aufgaben entsprechen zu können. |
Öffentliche Verwaltung | Öffentliche Verwaltung ist laut Hesse und Ellwein (2004) „die Summe aller Einrichtungen und organisierten Wirkungszusammenhänge, die vom Staat, den Gemeinden und den von ihnen geschaffenen öffentlich-rechtlichen Körperschaften zur Erledigung öffentlicher Aufgaben unterhalten werden“ (S. 465). Öffentliche Verwaltung lässt sich funktional unterscheiden in Ordnungsverwaltung, Dienstleistungsverwaltung, wirtschaftende Verwaltung, Organisationsverwaltung und politische Verwaltung. |
Operationalisierung | Nach Atteslander (2010) sind unter Operationalisierung die Schritte der Zuordnung von empirisch erfassbaren oder von zu beobachtenden Indikatoren zu einem theoretischen Begriff gemeint. Durch Operationalisierung werden Messungen der durch einen Begriff bezeichneten empirischen Erscheinungen erst möglich. |
Organisation | Mit dem Begriff Organisation sind soziale Gebilde (wie z. B. Schulen, Universitäten, Betriebe, Behörden) gemeint, „die dauerhaft ein Ziel verfolgen und eine formale Struktur aufweisen, mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden sollen“ (Kieser und Kubicek 1993, S. 4). Unter strukturellem Aspekt ist eine Organisation „ein Gebilde interdependenter Handlungen“, die in „arbeitsteiliger Kooperation und […] Koordination […] zielgerichtet miteinander verknüpft sind“ (Müller-Jentsch 2003, S. 19). |
Organisationssysteme | Organisationssysteme sind besondere Sozialsysteme mit generalisierten Handlungs- und Erwartungsstrukturen. Sie besitzen eine eigene Rationalität und Handlungsimperative, wobei oft eine Trennung zwischen dem Handlungsträger als Person und seiner Rolle vorgenommen wird (Abels 2009). |
Peer-Tutoring | Peer-Tutoring ist eine Lern- bzw. Beratungssituation zwischen Gleichgestellten. Im Gegensatz zu einer klassischen Beratungssituation, beispielsweise zwischen Lehrperson und Schülern, gibt es kein Autoritätsverhältnis, sondern eine symmetrische Machtbeziehung zwischen dem Tutor und seinem Kommunikationspartner. Der Begriff Peer-Tutoring wurde von Bruffee (z. B. Bruffee 1984) geprägt. |
Performanz und Kompetenz | Die Verwendung des Begriffs der Performanz im Unterschied zur Kompetenz geht auf Chomsky (1972) zurück, der mit Performanz die Sprachverwendung und mit Kompetenz die der Sprachverwendung zugrunde liegenden Fähigkeiten bezeichnete. Im heutigen Sprachgebrauch wird Performanz als begriffliches Komplement zu Kompetenz gebraucht und meint die Ausführung und den Vollzug einer Handlung bzw. eine Leistung. Dementsprechend bezeichnet Performanz den Vollzug einer Handlung und Kompetenz die Befähigung dazu. |
Personalisation | Personalisation ist ein lebenslanger Prozess der Persönlichkeitsbildung, bei dem Wandlungen und Entwicklungen einer Person, aber auch der sie umgebenden Umwelt eine fortdauernde Korrektur von Wissen, Einstellungen, Haltungen und Verhaltensweisen nötig machen. |
Persönlichkeitsstörungen | Als Persönlichkeitsstörungen werden signifikante Abweichungen vom Normalverlauf der Persönlichkeitsentwicklung bezeichnet, die dazu führen, dass bestimmte Eigenschaften extrem ausgeprägt, rigide und unangepasst sind. Es gibt keine einheitliche Vorstellung über die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen und ebenso besteht kein Konsens, ab wann Persönlichkeitseigenschaften als Störung zu bezeichnen sind. Als eine Art Daumenregel gilt, dass Persönlichkeitsstörungen sich durch Verhaltensmuster ausdrücken, die in charakteristischer Weise von den sozial bestimmten Normen eines situationsangemessenen Erlebens und Handelns abweichen. |
Persuasive Kommunikation und Propaganda | Persuasive Kommunikation (vom lateinischen Wort persuadere, d. h. überreden) ist eine Form der Kommunikation, deren Ziel eine Vereinheitlichung von Einstellungen, Überzeugungen und sozialen Verhaltensweisen der Kommunikationspartner ist. Im Vordergrund steht nicht die Verständigung oder der Informationsaustausch, sondern die zielgeleitete Einflussnahme auf die Meinungsbildung mit den Mitteln des Überredens und Überzeugens. Propaganda bezeichnet den absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen, Meinungen und Einstellungen zu formen und so zu manipulieren, dass ein konformes Verhalten von Personen daraus resultiert (Bussemer 2005). Der Begriff Propaganda wird vor allem in politischen Zusammenhängen verwendet, während im ökonomischen Kontext von Werbung und im religiösen Kontext auch von Missionierung gesprochen wird. |
Politik | Es gibt eine Vielzahl von Politikbegriffen, die jeweils unterschiedliche Aspekte hervorheben. Politik umfasst die Formen, in denen Politik gemacht wird (z. B. Institutionen, Verfassung, Rechtsordnung), die Inhalte, die durch Politik verwirklicht werden sollen, und die Prozesse, die zwischen den am politischen Geschehen Beteiligten ablaufen. |
Population | Die Population oder Grundgesamtheit bezeichnet in der Bio- und Sozialstatistik die untersuchte Anzahl von Individuen. |
Prozessmanagement | Prozessmanagement beschäftigt sich mit der Planung, Steuerung und Optimierung von Handlungsabläufen in Bildungseinrichtungen. Es richtet sich also in erster Linie auf die Organisation von Lernumgebungen und die Steuerung von Lehr-Lern-Prozessen im Rahmen einer Bildungseinrichtung. |
Psychodynamik | Psychodynamik wird als Lehre vom Wirken innerseelischer Kräfte begriffen, die die Einflüsse der Umwelt auf die emotionale Befindlichkeit und das (soziale) Verhalten des Menschen gemäß den physikalischen Gesetzen der Dynamik beschreibt. Dem äußeren physikalischen Raum (äußere Psychophysik) wird ein innerer Raum für den Ablauf seelischer Prozesse gegenübergestellt (innere Psychophysik). Die Psychodynamik geht wesentlich auf die Persönlichkeitslehre der Psychoanalyse zurück und befasst ich mit dem Zusammenwirken unterschiedlicher psychischer Kräfte (z. B. Motive, Emotionen und Kognitionen) bei der Bewältigung von Problemen, die von der Außenwelt an das Individuum herangetragen werden. Unter Beachtung des Zeitverhaltens im äußeren Raum beschreibt die Psychodynamik das Zusammenspiel von sozialen Beziehungsmustern, inneren Konfliktkonstellationen und strukturellen Bedingungen der Situation. Die Psychodynamik will damit über die Auslösung seelischer Vorgänge als Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Ereignisse und Einflüsse Aufschluss geben (vgl. Mentzos 2011). |
Quelle | Als historische Quellen werden im weitesten Sinn alle Zeugnisse (Überlieferungen) verstanden, die über geschichtliche Abläufe, Zustände, Denk- und Verhaltensweisen informieren, also letztlich über alles, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und diese kennzeichnet. |
Reaktionsnorm | Die Reaktionsnorm ist ein Begriff aus der biologischen Vererbungslehre. Er vermittelt, wie sich die Umwelteinflüsse während der individuellen Entwicklung (Ontogenese) eines Lebewesens aufgrund seiner Gene auswirken, so dass seine Merkmale ihre konkrete Ausprägung (Phänotyp) erhalten. |
Reich | Bezeichnung eines politischen Machtbereichs bzw. das Territoriums eines Staates. |
Reifung | Reifung ist der Anteil, den das organische Wachstum zur Entwicklung beiträgt. So machen spezifische organische Veränderungen spezifische Fähigkeiten möglich, ohne dass zuvor ein Lernprozess stattgefunden hat. |
Rollenerwartung | Gesellschaftliche Erwartungen an das Verhalten von Menschen in der sozialen Interaktion werden als Rollenerwartungen bezeichnet. |
Sensible Phase | Eine sensible Phase ist ein bestimmter Zeitraum in der Entwicklung, in dem ein Lebewesen für den Erwerb bestimmter Dispositionen besonders empfänglich ist. Im Unterschied zum Begriff der kritischen Phase, der besagt, dass bestimmte Dispositionen dauerhaft festgelegt werden, geht das Konzept der sensiblen Phase nur von einer nachhaltigen Beeinflussung aus. |
soziale Homophilie | Mit dem Begriff soziale Homophilie wird die Tendenz von Individuen bezeichnet, bevorzugt soziale Beziehungen und Bindungen mit anderen einzugehen, die ähnlich sind. Die Ähnlichkeit kann sich dabei auf Merkmale wie das Geschlecht, die ethnische Herkunft, den sozioökonomischen Status oder auch den Bildungsgrad beziehen. Einfach ausgedrückt: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ |
Soziale Identität | Soziale Identität umfasst die Identifikation mit Menschen einer bestimmten sozialen Gruppe oder Gesellschaft, mit Menschen, die einen Beruf oder sozialen Status (z. B. Alter, Geschlecht, Reichtum, Armut) oder eine Religion gemeinsam haben. Darüber hinaus umfasst soziale Identität auch eine kulturelle, nationale oder ethnische Identität als Identifikation des Selbst mit anderen Menschen der gleichen Kultur, Nation oder Ethnie. |
Soziale Interaktion | Soziale Interaktion bezeichnet das wechselseitige aufeinander bezogene Handeln von Personen, um einander zu beeinflussen und zu steuern. |
Soziale Milieus | Soziale Milieus beschreiben Individuen mit charakteristischen Grundeinstellungen und Lebensorientierungen. Sie fassen Personen zu sozialen Gruppen zusammen, deren Wertorientierungen, Lebensziele, Lebensweisen ähnlich sind und die oft in verwandten Berufsfeldern mit ähnlichen Ausbildungen arbeiten. Das soziale Milieu ist als Aggregation sozialen Handelns von Individuen zu verstehen, die sich durch gemeinsame Grundmuster des Lebensstils zusammenfinden und sich dadurch von anderen Milieus abgrenzen. |
Soziale Phobien | Soziale Phobien sind soziale Angststörungen, d. h. ausgeprägte Ängste, in sozialen Situationen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und sich dabei peinlich zu verhalten. Umfassendere soziale Phobien sind üblicherweise mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Wittchen und Jacobi 2004) geht davon aus, dass 14 % der Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahren die internationalen Diagnosekriterien für eine Angststörung erfüllen (darunter deutlich mehr Frauen als Männer). Soziale Phobien können sich in ihrer Ausprägung sehr stark unterscheiden, gelten aber grundsätzlich als therapiebedürftig. |
Soziale Reproduktion | Soziale Reproduktion bezeichnet die Aufrechterhaltung und Weiterführung sozialer Strukturen und Systeme auf der Grundlage gesellschaftlicher Voraussetzungen in Demografie, Bildung und materiellem Besitz. Der soziale Strukturwandel wird dabei außer Acht gelassen. |
Soziale Reziprozität | Soziale Reziprozität meint Gegenseitigkeit und wird als Grundprinzip menschlichen Handelns betrachtet. Durch Gegenseitigkeit entstehen soziale Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen. Einfachste Regel ist das „Tit for tat“ oder „Quid pro quo“, was so viel heißt wie: Schädigungen wie Wohltaten sollten mit gleichem Maße vergolten werden. |
Soziale Rolle | Unter sozialer Rolle versteht man die Gesamtheit der Verhaltenserwartungen, die an das Individuum einer bestimmten Bezugsgruppe gerichtet werden, und die daraus resultierende Reaktion. |
Soziale Schicht | Die soziale Schicht ist eine Kategorie der Gliederung einer Gesellschaft in Standesgruppen, die durch Einkommen, die Position innerhalb einer beruflichen oder öffentlichen Funktion und in modernen Zeiten zunehmend durch den Bildungsgrad bestimmt wird. Soziale Schichten oder „Klassen“ sind theoretische Konstrukte, um Sachverhalte zu beschreiben, die nicht direkt beobachtbar sind. |
soziale Ungleichheit | Der Begriff soziale Ungleichheit bezeichnet zweierlei: 1. die strukturell ungleiche (und nicht nur zufällige) Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen wie Einkommen, Besitz, Macht und Bildung und daraus entstehende Klassen-, Schichten- und Milieubildungen; 2. Prozesse der Zuweisung (Allokation) von Individuen auf sozial ungleichwertige Positionen, aus denen „gesellschaftlich verankerte Formen der Begünstigung und Bevorrechtigung einiger, der Benachteiligung und Diskriminierung anderer“ (Kreckel 2004, S. 15) resultieren. |
Sozialer Status | Sozialer Status bezeichnet eine Position innerhalb einer sozialen Struktur oder die Zuordnung der Position zu einem System sozialer Rangordnung. Kriterien für die Zuordnung sind Macht, Einfluss, Einkommen, Vermögen, Ansehen u. Ä. |
Sozialer Wandel | Sozialer Wandel bezeichnet Veränderungen (Veränderungsprozesse), die eine Gesellschaft in ihrer sozialen und kulturellen Struktur über einen längeren Zeitraum erfährt. |
Sozialerziehung | „Sozialerziehung ist die pädagogisch intendierte Beeinflussung von Wahrnehmung, Denken, Motivation und Verhalten in sozialen Kontexten mit dem Anspruch einer nachhaltigen Wirkung auf die Entwicklung der Persönlichkeit“ (Preiser 2011, S. 131). |
Soziales Milieu | Als soziales Milieu bezeichnet man dementsprechend die sozialen Bedingungen wie Normen, Gesetze, wirtschaftliche und politische Faktoren, denen ein Einzelner bzw. eine Gruppe ausgesetzt ist. |
Sozialmachung und Sozialwerdung | Sozialmachung wird als Prozess der intentionalen Erziehung mit dem Ziel der Vergesellschaftung von Individuen verstanden. Sozialmachung bezeichnet demnach die Summe aller Tätigkeiten von sozialen Gruppen und Institutionen mit dem genannten Ziel und der Reproduktion der herrschenden Verhältnisse. Die erzieherischen Absichten sind systemimmanent. Sozialwerdung entspricht weitgehend der funktionalen Erziehung und ist das Resultat der fortgesetzten Interaktion des Individuums mit seiner sozialen Umwelt. Sozialwerdung geht vom Individuum aus und untersucht die Effekte der Gesellschaft und ihrer Institutionen auf die Persönlichkeitsentwicklung, wobei das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft als interdependent (d. h. sich wechselseitig beeinflussend) betrachtet wird (Kapitel 4). |
Sozialstruktur | Sozialstruktur ist laut Tönnies (1887/2005) definiert als eine auf Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten beruhende Gruppierung des sozialen Beziehungsgefüges einer Gesamtgesellschaft. Gruppierungen können vertikal (Stand, Klasse, Kaste) oder horizontal (z. B. nach Alter, Milieu, Lebensstil) vorgenommen werden. |
Sozialsystem bzw. soziales System | Sozialsystem bzw. soziales System ist ein zentraler Begriff der soziologischen Systemtheorie und wird in Abgrenzung gegenüber dem Begriff Umwelt verwendet. Luhmann präzisiert den Systembegriff im Hinblick auf soziale Systeme mit deren konstitutiven Merkmalen der Selbstreferentialität, der operativen Geschlossenheit und der Prozessualität. Soziale Systeme werden durch Kommunikation als gemeinschaftliches Handeln erzeugt und aufrechterhalten (Luhmann 2010). |
Soziolekt | Als Soziolekt oder Gruppensprache werden spezifische Ausprägungen einer Sprache bezeichnet, die durch eine bestimmte Gruppe (z. B. Altersgruppe) verwendet werden, um sich von anderen Gruppen zu unterscheiden. Fachsprachen sind ebenso Soziolekte wie Jargons und Sondersprachen (z. B. Seemannssprache, Rotwelsch, Jägersprache, Jugendsprache, Studentensprache). |
Sozioökonomischer Status | Der sozioökonomische Status bezeichnet ein Bündel von Merkmalen menschlicher Lebensumstände. Dazu gehören beispielsweise die formale Bildung und der Schulabschluss, Beruf und Einkommen, Eigentumsverhältnisse und Besitz von Kulturgütern. |
Staat | Im weitesten Sinn die Bezeichnung einer politischen Ordnung. Laut der soziologischen Definition von Max Weber (1980) bezeichnet der Staat die Gemeinschaft von Menschen, die „innerhalb eines bestimmten Gebietes [...] das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit für sich (mit Erfolg) beansprucht“ (S. 822). Dementsprechend wird der Staat als ein „Herrschaftsverhältnis von Menschen über Menschen“ begriffen, das auf Rechtmäßigkeit begründet ist. |
Standards | Standards sind transparente und öffentlich bekannte Kriterien (oder Benchmarks), die verwendet werden, um Effekte der Bildungspolitik, pädagogischer Maßnahmen und Leistungen zu erfassen und zugleich zu beeinflussen. |
Stichprobe | Als Stichprobe bezeichnet man eine Teilmenge einer Grundgesamtheit, die unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt wurde. Es gibt verschiedene Auswahlverfahren für die Zusammensetzung einer Stichprobe: die Zufallsauswahl, die bewusste Auswahl und die willkürliche Auswahl. Für die meisten Methoden der induktiven Statistik ist nur die Zufallsauswahl anwendbar. |
Stress | Unter Stress versteht man die Beanspruchung durch Belastungen, die physikalischer Natur (z. B. Lärm) sein können. Aber auch psychische Belastungen sowie subjektive Erwartungshaltungen und Befürchtungen können auf emotionaler Ebene Stressoren sein. Stress ist die Reaktion (Anpassung oder Übersensibilisierung) des Körpers auf diese Stressoren. Die damit verbundenen Gefühle werden kognitiv bewertet und als eine Emotion interpretiert. |
Survey-Design | Bei einem Survey-Design wird eine große Anzahl zufällig ausgewählter Personen befragt. Die Befragung umfasst dabei sowohl Variablen, die der Klassifizierung der Personen dienen (unabhängige Variable), als auch solche, mit denen eine Messung bestimmter Eigenschaften der Personen vorgenommen wird. |
System | Ein System ist eine Menge miteinander interagierender oder verbundener Komponenten, die eine integrierte Gesamtheit bilden. Systeme haben eine Struktur, d. h., sie enthalten Teile, die direkt oder indirekt miteinander verknüpft sind. Systeme haben ein Verhalten, da Prozesse eingehende Größen (Input) in Ergebnisse (Output) transformieren. Systeme sind Zusammenschaltungen, da die Teile und Prozesse mittels struktureller und/oder verhaltensbezogener Verbindungen miteinander verknüpft sind. Struktur und Verhalten eines Systems können in Teilsysteme und Teilprozesse zerlegt werden. Im sozialwissenschaftlichen Kontext bezieht sich der Begriff System auch auf Regeln, die Struktur und Verhalten regulieren. In diesem Falle wird auch der Begriff Institution verwendet (Backlund 2000). |
Teilnehmende Beobachtung | Teilnehmende Beobachtung meint, dass der Forscher am Leben der Menschen, die ihn interessieren, teilnimmt, diese Menschen beobachtet, Gespräche mit ihnen führt und seine Beobachtung deskriptiv wiedergibt (Lamnek 1995). |
Tertium comparationis | Tertium comparationis ist ein aus dem Lateinischen stammender Begriff der Rhetorik und bedeutet „das Dritte des Vergleichs“. Mit ihm wird die Gemeinsamkeit zweier verschiedener, miteinander zu vergleichender Gegenstände oder Sachverhalte bezeichnet. Wenn ein Vergleich z. B. eine Person betrifft, indem er eine Parallele zu einer anderen Person zieht, sind die beiden verglichenen Personen selbstverständlich nicht identisch. Dennoch müssen beide zumindest eine Eigenschaft gemeinsam haben. Diese Eigenschaft wird als tertium comparationis bezeichnet. |
Tiersprache | Als Tiersprache werden zusammenfassend die unterschiedlichsten komplexen Kommunikationsformen aller Tierarten bezeichnet. Die Kommunikation kann durch akustische, chemische oder visuelle und gelegentlich durch elektrische Signale erfolgen. Darüber hinaus sind Verständigungen mittels Gesten und Gebärden (z. B. bei Affen) sowie hochkomplexe und ritualisierte Kommunikationsformen wie etwa die Tanzsprache der Honigbienen bekannt. |
Verstand und Vernunft | Mit dem Begriff Verstand, dessen Verwendung bis zum heutigen Tage maßgeblich von Kant geprägt ist, ist die Fähigkeit des geistigen Erfassens, Verstehens, Begreifens und Urteilens gemeint. Demgegenüber bezeichnet der Begriff Vernunft die Fähigkeit des menschlichen Denkens, aus den Sachverhalten, die der Verstand durch Beobachtung und Erfahrung erfasst, durch Schlussfolgerungen allgemeingültige Zusammenhänge herzustellen, deren Bedeutung zu erkennen sowie Regeln und Prinzipien aufzustellen und danach zu handeln. Richtet sich die Vernunft auf das Erkennen, spricht man von theoretischer Vernunft, ist sie auf das konkrete Handeln in der Welt ausgerichtet, spricht man von praktischer Vernunft. |
Volition | Die Frage, wie die Umsetzung von Zielen durch Handlungen vonstattengeht, hat zu einer Unterscheidung zwischen Motivation und Volition geführt. Während die Motivation entscheidet, welches Ziel von einer Person gewählt wird, gilt die Volition (bzw. der Wille) als treibende Kraft auf dem Weg zur Zielerreichung. Im Rubikonmodell der Handlungsphasen von Heckhausen und Gollwitzer (1987) werden vier Phasen des Planens und Handelns unterschieden, die vom Abwägen von Handlungsoptionen und der Auswahl einer Option über das Planen bis hin zu der Umsetzung in konkretes Handeln und der Bewertung der Handlungsergebnisse reichen (Abb. 3.36). Während motivationale Prozesse in diesem Modell in den Phasen vor und nach der Entscheidung zum Handeln dominieren, haben die volitionalen Prozesse mit der konkreten Realisierung von Zielen durch Handeln zu tun und sind daher in den Handlungsphasen vorherrschend. Die praktischen Anwendungsmöglichkeiten des Modells werden vor allem in der Pädagogik diskutiert (Kiper und Mischke 2008; Laux 2004). Die Förderung der Volition gilt als Mittel der Motivierung und als Weg zur Verbesserung des Lernens in der Schule. |
Volk | Der Begriff Volk wird in einem zweifachen Sinne verwendet: Einerseits zur Kennzeichung einer Gruppe von Menschen, andererseits als Bezeichnung der politischen Subjekte eines Staates. |
Wissensmanagement Definition | „Das Management von Wissen muss […] darauf abzielen, die in einem Unternehmen vorhandenen Wissensressourcen zielgerecht einzusetzen bzw. die zur Erreichung der Unternehmensziele erforderlichen Wissenspotenziale aufzubauen oder zu erwerben“ (Picot und Scheuble 2000, S. 29). |
Zufallsvariable | Eine Zufallsvariable ist eine Größe, deren Wert vom Zufall abhängig ist. Mathematisch ist eine Zufallsvariable eine messbare Funktion eines Wahrscheinlichkeitsraums in einem Messraum. |
Zwangsbedingungen | Biologische oder evolutionäre Zwangsbedingungen (constraints) des Lernens sind angeborene Verhaltensmuster, die unter natürlichen Bedingungen zu beobachten sind (Domjan und Galef 1983). Sie resultieren aus dem genetischen Aufbau einer Spezies und bewirken sensorische, verhaltensbezogene und kognitive Reaktionen eines Individuums, die sogar gegenüber Konditionsversuchen resistent sind (Domjan 2012). |