Begriff | Erklärung |
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Abgelehnte Kinder | Kinder mit einem soziometrischen Status, die durch Unbeliebtheit bei vielen und Beliebtheit bei wenigen Peers gekennzeichnet ist. |
Abhängige Variable | Eine Messgröße für Verhalten, das in unterschiedlichen Versuchsgruppen gezeigt wird, wie das Verhalten von der unabhängigen Variable beeinflusst wird. |
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) | Ein Syndrom, das die Schwierigkeit mit sich bringt, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. |
Adrenarche | Die Vorpubertät vor dem Erscheinen sichtbarer Zeichen der Pubertät. In dieser Phase reifen die Nebennieren, die Hauptquelle der Sexualhormone, und es beginnt die sexuelle Anziehung. |
Affordanzen | Die Handlungsmöglichkeiten, die Gegenstände und Situationen bieten. |
Aggression | Verhalten, das darauf abzielt, andere zu schädigen oder zu verletzen. |
Aggressiv-abgelehnte Kinder | Eine Kategorie des soziometrischen Status, die sich auf Kinder bezieht, die besonders zu körperlicher Aggression, zu störendem Verhalten, zu Kriminalität und negativen Verhaltensweisen wie Feindlichkeit und Bedrohungen neigen. |
Akkommodation | Der Prozess, bei dem Menschen die vorhandenen Wissensstrukturen als Reaktion an neue Erfahrungen anpassen. |
Aktivierende Hormoneinflüsse | Die Wirkung schwankender Hormonspiegel, die gleichzeitig bestimmte Gehirn- und Verhaltensreaktionen auslösen. |
Aktivierungszustand | Erregungsniveau und Anteilnahme an der Umwelt, vom tiefen Schlaf bis zur intensiven Aktivität. |
Allele | Zwei oder mehr unterschiedliche Zustandsformen eines Gens für ein bestimmtes Merkmal. |
Allgemeine Intelligenz (g) | Der Teil der Intelligenz, der allen geistigen Aufgaben gemeinsam ist. |
Als-ob-Spiel | Spiel, bei dem Kinder neue symbolische Beziehungen erfinden und handeln, als ob sie sich in einer anderen als der tatsächlichen Situation befänden. |
Altruistische Motive | Das Bedürfnis, anderen zu helfen; zunächst nur aufgrund von Mitgefühl und Sympathie; im höheren Alter geleitet von dem Wunsch, sich in Übereinstimmung mit dem eigenen Gewissen und seinen moralischen Prinzipien zu verhalten. |
Anale Phase | Die zweite Phase in Freuds Theorie, etwa zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr, in der die Körperausscheidungen die primäre Lustquelle darstellen. |
Androgene | Eine Gruppe von Steroidhormonen, die in der pränatalen Entwicklung bei männlichen Kindern normalerweise in höherer Konzentration auftreten als bei weiblichen und sich dann nachhaltig auf Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane und des Körpers auswi |
Androgeninsensitivitätssyndrom (AIS) | Eine seltene pränatale Entwicklung bei genetisch männlichen Kindern, bei der die Funktion der Androgenrezeptoren gestört ist, was die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane beeinträchtigt. In solchen Fällen können die Kinder mit weiblichen äußeren Ge |
A-nicht-B-Suchfehler | Die Tendenz, dorthin zu greifen, wo ein Objekt zuletzt gefunden wurde, statt es dort zu suchen, wo es tatsächlich versteckt wurde. |
Anlage | Unsere biologische Grundausstattung; die von den Eltern erhaltenen Gene. |
Anpassungsgüte | Das Ausmaß, in dem das Temperament eines Individuums mit den Anforderungen und Erwartungen seiner sozialen Umwelt übereinstimmt. |
Apoptose | Programmierter Zelltod. |
Äquilibration | Der Prozess, bei dem Kinder (und andere Menschen) Assimilation und Akkommodation ausbalancieren, um ein stabiles Verstehen zu schaffen. |
Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis) | Eine Art Werkstatt oder Pufferspeicher, in dem Informationen aus dem sensorischen und dem Langzeitgedächtnis zusammengeführt, beachtet und verarbeitet oder auch vergessen werden. |
Assimilation | Der Prozess, bei dem Menschen eintreffende Informationen in eine Form umsetzen, die mit den bereits verstandenen Konzepten übereinstimmt. |
Assoziationsfelder | Teile des Gehirns, die zwischen den wichtigsten sensorischen und motorischen Feldern liegen und den Input aus diesen Feldern verarbeiten und integrieren. |
Auditive Lokalisierung | Wahrnehmung des Ortes einer Geräuschquelle. |
Aufgabenanalyse | Eine Forschungstechnik, bei der für eine Aufgabe die Ziele, die relevante Umgebungsinformation und die möglichen Verarbeitungsstrategien identifiziert werden. |
Aufgabentyp „falsche Überzeugung“ | Aufgaben, mit denen getestet wird, ob ein Kind versteht, dass andere Menschen in Übereinstimmung mit ihren eigenen Überzeugungen handeln, auch wenn das Kind weiß, dass diese Annahmen falsch sind. |
Ausdrucksregeln | Informelle Normen einer sozialen Gruppe darüber, wann, wo und wie sehr man Emotionen zeigen und wann und wo der Ausdruck von Emotionen unterdrückt oder maskiert werden sollte, indem man im Gesichtsausdruck andere Emotionen vorgibt. |
Autobiografisches Gedächtnis | Erinnerungen an eigene Lebenserfahrungen einschließlich eigener Gedanken und Gefühle. |
Autoritärer Erziehungsstil | Ein Erziehungsstil, der hohe Anforderungen stellt, aber wenig auf die Kinder eingeht. Autoritäre Eltern reagieren nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kinder und neigen dazu, ihre Anforderungen durch die Ausübung elterlicher Gewalt und den Einsatz von Drohunge |
Autoritativer Erziehungsstil | Ein Erziehungsstil, der hohe Anforderungen stellt und viel Unterstützung bietet. Autoritative Eltern setzen ihren Kindern klare Normen und Grenzen und achten konsequent auf deren Einhaltung; gleichzeitig gestehen sie ihren Kindern innerhalb dieser Grenzen |
Autostimulationstheorie | Die Annahme, dass die Gehirnaktivität während des REM-Schlafes beim Fetus und beim Neugeborenen die frühe Entwicklung des visuellen Systems erleichtert. |
Axone | Nervenfasern, die elektrische Signale vom Zellkörper weg zu den Verbindungen mit anderen Neuronen leiten. |
Banden | Locker organisierte Gruppen von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die sich als Gruppe identifizieren und häufig an illegalen Aktivitäten beteiligt sind. |
Basisebene | Die mittlere und oft zuerst gelernte Ebene einer Klassenhierarchie, so wie „Hund“ im Beispiel Tier – Hund – Pudel. |
Basisprozesse | Die einfachsten und am häufigsten eingesetzten geistigen Aktivitäten. |
Beliebter Peer-Status | Eine Kategorie des soziometrischen Status, die sich auf Kinder oder Jugendliche bezieht, die von vielen Peers positiv (gemocht) und von wenigen Peers negativ (nicht gemocht) gesehen werden. |
Bewältigungsorientierung | Eine allgemeine Tendenz, Erfolg und Misserfolg veränderbarem Anstrengungsaufwand zuzuschreiben und angesichts von Misserfolgen beharrlich zu bleiben. |
Beziehungsaggression | Eine Art der Aggression, bei der man andere aus der sozialen Gruppe ausschließt oder versucht, die Beziehung eines anderen zu einer Gruppe zu beschädigen. Dazu gehört, Gerüchte über Peers zu verbreiten, Freundschaft vorzuenthalten, um Verletzungen zuzufüg |
Beziehungsaufbau | Die Tendenz, die Beziehungen zu anderen durch emotionale Offenheit, Empathie und Kooperation zu stärken. |
Bidirektionalität der Eltern-Kind-Interaktionen | Die Vorstellung, dass sich Eltern und ihre Kinder durch ihre Eigenschaften und Verhaltensweisen gegenseitig beeinflussen. |
Bilingualismus | Die Fähigkeit, zwei Sprachen zu sprechen. |
Bindung | Eine emotionale Beziehung zu einer bestimmten Person, die räumlich und zeitlich Bestand hat. Meistens werden Bindungen im Hinblick auf die Beziehung zwischen Kleinkindern und den jeweiligen Betreuungspersonen diskutiert; sie treten aber ebenfalls im Erwac |
Bindungsmodelle bei Erwachsenen | Arbeitsmodelle von Bindung im Erwachsenenalter, von denen man annimmt, dass sie auf den Wahrnehmungen der eigenen Kindheitserfahrungen – besonders der Beziehungen zu den Eltern – sowie auf der Wahrnehmung des Einflusses dieser Erfahrungen auf das Erwachse |
Bindungstheorie | Die auf John Bowlbys Arbeiten zurückgehende Theorie, welche die biologische Veranlagung von Kindern postuliert, Bindungen zu Betreuern und Bezugspersonen zu entwickeln, um die eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. |
Binokulare Disparität | Der Unterschied zwischen den Bildern eines Objekts auf den Netzhäuten beider Augen, durch den zwei leicht abweichende Signalmuster von den Netzhäuten an den visuellen Cortex gesendet werden. Die binokulare Disparität bildet eine Grundlage des räumlichen S |
Blickpräferenz | Ein Verhalten, das zur Untersuchung der visuellen Aufmerksamkeit von Säuglingen herangezogen wird; man zeigt den Säuglingen zwei Muster oder zwei Objekte gleichzeitig, um herauszufinden, ob sie eines davon bevorzugt anschauen. |
Carolina-Abecedarian-Projekt | Ein umfassendes und erfolgreiches Unterstützungsprogramm für Kinder aus einkommensschwachen Familien in den USA. |
Cephalocaudale Entwicklung | Das Wachstumsmuster der Embryonalentwicklung, bei dem sich Regionen in Kopfnähe früher entwickeln als weiter vom Kopf entfernte Körperregionen. |
Cerebrale Lateralisation | Die Spezialisierung der Hirnhemisphären auf unterschiedliche Verarbeitungsmodalitäten. |
Cerebraler Cortex | Die Großhirnrinde, die von der „grauen Substanz“ des Gehirns gebildet wird; der Cortex spielt die wesentliche Rolle bei allem, was man sich unter den Funktionen vorstellt, die den Menschen besonders auszeichnen – vom Sehen und Hören bis hin zum Schreiben |
Chromosomen | Lange, fadenartige Moleküle, die genetische Information übertragen; Chromosomen bestehen aus DNA. |
Chronosystem | Im bioökologischen Modell die historischen Veränderungen, die sich auf die anderen Systeme auswirken. |
Cliquen | Freundesgruppen, die Kinder freiwillig bilden oder denen sie freiwillig beitreten. |
Corpus callosum (Balken) | Ein dichter Bereich von Nervenfasern, durch den die beiden Hemisphären miteinander kommunizieren können. |
Crossing-over | Der Prozess, bei dem DNA-Abschnitte von einem Chromosom auf ein anderes überwechseln; das Crossing-over erhöht die Variation zwischen den Individuen. |
Dendriten | Nervenfasern, die Input von anderen Zellen erhalten und in Form von elektrischen Impulsen zum Zellkörper weiterleiten. |
Deprivation | Der Entzug von Anreizen, der die psychische und körperliche Entwicklung eines Kindes massiv beeinträchtigt. |
Desorganisiert-desorientierte Bindung | Ein Typ unsicherer Bindung, bei dem Säuglinge oder Kleinkinder in der Fremden Situation keine konsistente Stressbewältigungsstrategie zeigen. Ihr Verhalten ist oft konfus oder sogar widersprüchlich, und sie erscheinen oft benommen oder desorientiert. |
Differenzierung | Das Unterscheiden und Herausfiltern derjenigen Elemente aus dem sich ständig ändernden Reizangebot der Umwelt, die stabil und unverändert bleiben. |
Diskontinuierliche Entwicklung | Die Vorstellung, dass zu altersbedingten Veränderungen gelegentliche größere Entwicklungsschritte gehören, so wie die Verwandlung einer Raupe zur Puppe, die schließlich als Schmetterling schlüpft. |
DNA (Desoxyribonukleinsäure) | Die Erbsubstanz, die das genetische Programm für die biochemischen Prozesse codiert und bei der Entstehung und der Funktion eines Organismus beteiligt ist. |
Dominantes Allel | Diejenige Genform im Chromosom, die als Merkmal zur Ausprägung kommt und gleichsam das zweite, rezessive Gen dominiert. |
Dornen | Auswüchse auf den Dendriten der Neurone, welche die Fähigkeit der Dendriten erhöhen, Verbindungen mit anderen Neuronen einzugehen. |
Dosis-Reaktions-Beziehung | In dem Ausmaß, in dem ein Organismus einem Wirkfaktor ausgesetzt ist, verstärkt sich dessen Wirkung; in der pränatalen Entwicklung dürften die Wirkungen umso schwerwiegender sein, je länger und stärker der Fetus einem potenziellen Teratogen ausgesetzt ist |
Drei-Schichten-Modell der Intelligenz | Ein Intelligenzstrukturmodell von Carroll mit der allgemeinen Intelligenz g an der Spitze, acht Fähigkeiten mittlerer Allgemeinheit in der Mitte und vielen spezifischen Prozessen am unteren Ende der Hierarchie. |
Duale Repräsentation | Fähigkeit, ein Artefakt gleichzeitig als reales Objekt und als Symbol zu repräsentieren (z. B. Spielzeug-Auto) Durchsetzung Die Tendenz, durch wetteiferndes oder aggressives Verhalten zu den eigenen Gunsten oder an persönlichen Standpunkten orientiert zu |
Dyslexie | Die Unfähigkeit, trotz normal ausgeprägter Intelligenz flüssig zu lesen. |
Effektstärke (Effektgröße) | Ein statistisches Maß, das sich aus der Größe des Unterschieds zwischen Gruppenmittelwerten im Verhältnis zum Grad der Überlappung der zugehörigen Verteilungskurven ergibt. |
Egozentrische Repräsentation | Die Codierung eines Ortes relativ zum eigenen Körper, unabhängig von der Umgebung. |
Egozentrismus | Die Tendenz, die Welt ausschließlich aus der eigenen Perspektive wahrzunehmen. |
Eigengruppe (Wir-Gruppe) | Die Gruppe, zu der man aufgrund bestimmter eigener Merkmale zugehört. |
Eigengruppenverzerrung | Die Tendenz, die Mitglieder und Besonderheiten der eigenen Gruppe (ingroup) im Vergleich zu Außengruppen (outgroups) als überlegen zu bewerten. |
Eineiige Zwillinge | Zwillinge, die aus der Teilung der Zygote in zwei identische Hälften entstehen, von denen jede genau dieselben Gene hat. |
Einfühlungsvermögen der Eltern | Die Fähigkeit, das Befinden und die Bedürfnisse ihrer Kinder wahrzunehmen und im Handeln umzusetzen; ein wichtiger Faktor, der zur Sicherheit der kindlichen Bindung beiträgt. Das Einfühlungsvermögen der Eltern kann auf verschiedene Weise gezeigt werden, z |
Elaborierende Fragen | Fragen von Erwachsenen, die das Kind dazu anregen, eine Geschichte genauer zu erzählen. |
Elektra-Komplex | Der Konflikt, den Mädchen in der phallischen Phase erleben, wenn sie nicht akzeptable romantische Gefühle für ihren Vater entwickeln und ihre Mutter als Rivalin betrachten. (Der Komplex ist nach der griechischen Sagengestalt Elektra benannt, die bei dem R |
Embryo | Bezeichnung für den sich entwickelnden Organismus von der dritten bis zur achten Woche der pränatalen Entwicklung. |
Embryonale Stammzellen | Embryonale Zellen, die sich zu jedem Körperzelltyp entwickeln können. |
Emotion | Emotion ist gekennzeichnet durch neuronale und körperliche Reaktionen, subjektive Gefühle, mit diesen Gefühlen zusammenhängende Kognitionen und der Motivation zu handeln. |
Emotionale Intelligenz | Eine Gruppe von Fähigkeiten, die zur Kompetenz im sozialen und emotionalen Bereich beitragen. |
Emotionale Selbstregulierung | Der Prozess, durch den innere Gefühlszustände und die damit verbundenen physiologischen Prozesse, Kognitionen und Verhaltensweisen initiiert, gehemmt oder moduliert werden. |
Empathie (Einfühlungsvermögen) | Die Fähigkeit, sich in den Zustand eines anderen hineinversetzen zu können. |
Encodieren | Der Prozess, bei dem Information im Gedächtnis repräsentiert wird, die Aufmerksamkeit auf sich zieht oder als wichtig erachtet wird. |
Entwicklungsresilienz | Die erfolgreiche Entwicklung trotz mehrfacher und scheinbar überwältigender Entwicklungsrisiken. |
Epigenese | Die Ausbildung von Strukturen und Funktionen im Verlauf der Entwicklung. |
Epigenetik | Die Erforschung der bleibenden Veränderungen bei der Genexpression, die durch Umwelteinflüsse bewirkt werden können. |
Erarbeitete Identität | Eine Integration verschiedener Aspekte des Selbst in ein kohärentes Ganzes, das über die Zeit und über Ereignisse hinweg stabil ist. |
Erblich | Bezieht sich auf die genetisch bedingten Merkmale. |
Erblichkeit | Eine statistische Schätzung desjenigen Anteils an der gemessenen Varianz eines Merkmals bei Individuen einer bestimmten Population, der genetischen Unterschieden dieser Individuen zuzurechnen ist. |
Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) | Veränderungen der elektrischen Gehirnaktivität im EEG, die als Reaktion auf die Darbietung eines bestimmten Stimulus auftreten. |
Erfahrungsabhängige Plastizität | Der Prozess, durch den Nervenverbindungen im Verlauf des Lebens als Funktion der Erfahrungen eines Individuums hergestellt und reorganisiert werden. |
Erfahrungserwartende Plastizität | Der Prozess, durch den die normale Verschaltung des Gehirns teilweise als Ergebnis von Erfahrungen geschieht, die jeder Mensch in halbwegs normaler Umgebung macht. |
Erogene Zonen | In der Freud’schen Theorie diejenigen Körperbereiche, die in den einzelnen Entwicklungsphasen erotische Empfindungen (Lustgefühle) auslösen. |
Erwartungsverletzung | Ein Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält. |
Erwiderte beste Freundschaft | Eine enge Freundschaft, in der sich beide Beteiligten als beste oder engste Freunde betrachten. |
Erzählungen | Beschreibungen zurückliegender Ereignisse, die der Grundstruktur einer Geschichte folgen. |
Erziehungsstile | Elterliche Verhaltensweisen und Einstellungen, die das emotionale Klima der Eltern-Kind-Interaktionen bestimmen, zum Beispiel die Ansprechbarkeit der Eltern und ihr Anforderungsniveau. |
Es | In der psychoanalytischen Theorie die früheste und primitivste Persönlichkeitsstruktur. Das Es ist unbewusst und folgt dem Ziel des Lustgewinns. |
Essenzialismus | Die Ansicht, dass lebende Dinge im Inneren ein Wesen besitzen, das sie zu dem macht, was sie sind. Essenzialistische Feststellungen Aussagen über Wesensmerkmale in Beschreibungen und Charakterisierungen, die Kategorien oder Gruppen insgesamt zukommen und |
Ethnische Identität | Die Vorstellung einer Person, zu einer ethnischen Gruppe zu gehören, einschließlich des Ausmaßes, in dem sie Gedanken, Wahrnehmungen, Gefühle und Verhaltensweisen mit der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe verbindet. |
Ethologie | Die Verhaltensforschung, die die evolutionsbiologischen Grundlagen des Verhaltens untersucht. |
Exosystem | Im bioökologischen Modell Umweltbedingungen, die eine Person nicht direkt erfährt, welche die Person aber indirekt beeinflussen können. |
Experimentaldesigns | Eine Gruppe von Forschungsansätzen, die Schlussfolgerungen über Ursachen und Wirkungen zulassen. |
Experimentalgruppe | Die Gruppe von Teilnehmern an einem Experiment, die den interessierenden Bedingungen ausgesetzt werden. |
Experimentelle Kontrolle | Die spezifischen Bedingungen, denen Forscher Kinder im Verlauf des Experiments aussetzen und dabei gleichzeitig störende Einflussvariablen kontrollieren. |
Externe Validität | Das Ausmaß, in dem sich Befunde über die jeweilige Untersuchung hinaus verallgemeinern lassen. |
Familiendynamik | Die Art und Weise, in der die Familie als Ganzes funktioniert. |
Feindlicher Attributionsfehler | Nach Dodges Theorie die Fehleinschätzung mehrdeutiger Handlungen anderer durch Unterstellen feindlicher Absichten. |
Feldbeobachtung | Die Untersuchung des kindlichen Verhaltens in seiner üblichen Umgebung, ohne Einflussnahme des Forschers. |
Fetales Alkoholsyndrom (Alkoholembryopathie, FAE) | Die schädigenden Wirkungen mütterlichen Alkoholkonsums auf den sich entwickelnden Fetus. Zum Fetalen Alkoholsyndrom gehört eine ganze Reihe von Wirkungen, darunter Deformierungen des Gesichts oder geistige Behinderung, Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperak |
Fetus | Bezeichnung für den sich entwickelnden Organismus von der neunten Schwangerschaftswoche bis zur Geburt. |
Flüssige Intelligenz | Die Fähigkeit zu spontanen Denkleistungen, um neuartige Probleme zu lösen. |
Flynn-Effekt | Der Anstieg der durchschnittlichen IQ-Werte, der in vielen Ländern im 20. Jahrhundert aufgetreten ist. |
Formal-operationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (zwölf Jahre und älter), in der Menschen fähig werden, abstrakt und hypothetisch zu denken. |
Fremde Situation | Ein von Mary Ainsworth entwickeltes Verfahren, um die Bindung von Kleinkindern an ihre primären Bezugspersonen anhand einer Trennungssituation zu beurteilen. |
Freundschaft | Eine enge, auf Gegenseitigkeit angelegte positive Beziehung zwischen zwei Menschen. |
Frontallappen (Stirnlappen) | Der Teil des Cortex, der für die Verhaltensorganisation zuständig ist und für die menschliche Fähigkeit des Vorausplanens als verantwortlich gilt. |
Fruchtblase | Die durchsichtige, mit Flüssigkeit gefüllte Membran, die den Fetus umgibt und schützt. |
Frühgeburt (premature) | Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden (anstatt wie normalerweise nach 40 Wochen). |
Funktionalistischer Ansatz der Emotionstheorie | Eine von Campos und anderen vorgeschlagene Emotionstheorie, nach der die Grundfunktion von Emotionen darin besteht, zielgerichtete Handlungen zu fördern. Nach diesem Ansatz sind Emotionen nicht gegeneinander abgegrenzt und können je nach sozialer Umwelt i |
Gameten (Keimzellen) | Fortpflanzungszellen, d. h. Ei und Spermium, die nur die Hälfte des genetischen Materials aller anderen Körperzellen enthalten. |
Gedeihstörung | Eine Entwicklungsstörung ohne erkennbare organische Ursache, bei der Säuglinge ohne erkennbaren medizinischen Grund unterernährt werden und weder wachsen noch an Gewicht zulegen. |
Gelenkte Partizipation | Ein Prozess, bei dem informierte Menschen (Experten) Aktivitäten so organisieren, dass Menschen mit geringeren Kenntnissen etwas lernen. |
Gender | Die Gesamtheit nichtbiologischer geschlechtsspezifischer Merkmale in Abgrenzung zum englischen Begriff sex. Wegen der Schwierigkeit der Abgrenzung und um die eingeführte Fachterminologie beibehalten zu können, wurde der Begriff Geschlecht in diesem Buch e |
Gene | DNA-Abschnitte eines Chromosoms, die bei allen Lebewesen das Grundelement der Vererbung sind. |
Generativität von Sprache | Die Tatsache, dass wir beim Gebrauch der endlichen Anzahl an Wörtern und Morphemen unseres Wortschatzes eine unbegrenzte Anzahl an Sätzen zusammenfügen und eine unbegrenzte Anzahl an Gedanken ausdrücken können. |
Genetische Mutation | Eine Veränderung in einem DNA-Abschnitt. |
Genitale Phase | Die fünfte und letzte Phase in Freuds Theorie. Sie beginnt im Jugendalter, wenn die sexuelle Reifung abgeschlossen ist und Geschlechtsverkehr zu einem Hauptziel wird. |
Genom | Der vollständige Satz von Genen (d. h. Erbinformation tragenden DNA-Abschnitten) eines Organismus. Die komplette Erbinformation eines Lebewesens. |
Genotyp | Das genetische Material, das ein Individuum erbt. |
Geschlechterrollenflexibilität | Bezieht sich auf die Auffassung, dass Geschlechterrollen soziale Konventionen sind und dass flexiblere Einstellungen und Interessen übernommen werden können. |
Geschlechterrollenintensivierung | Bezieht sich auf ein erhöhtes Interesse daran, an den herkömmlichen Geschlechterrollen festzuhalten. |
Geschlechterschemafilter | Die unmittelbare Bewertung von Information anhand ihrer Relevanz in Bezug auf das eigene Geschlecht. |
Geschlechterschemata | Strukturelle mentale Repräsentationen (Begriffe, Überzeugungen, Erinnerungen) über Geschlechter einschließlich der Geschlechterstereotype. |
Geschlechtertrennung | Die Neigung von Kindern, sich mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen zusammenzutun und denen des anderen Geschlechts aus dem Wege zu gehen. |
Geschlechtschromosomen | Die Chromosomen (X und Y), die das Geschlecht eines Individuums bestimmen. |
Geschlechtsdysphorie | Eine im DSM-V verzeichnete Symptomatik bei Kindern, die sich mit dem anderen Geschlecht (und nicht dem ihren Genen entsprechenden) identifizieren und geschlechtsübergreifende Interessen erkennen lassen. Früher wurde diese Symptomatik als Geschlechtsidenti |
Geschlechtsidentität | Das Bewusstsein bezüglich des eigenen Geschlechts. |
Geschlechtskonstanz | Die Erkenntnis, dass das Geschlecht auch bei äußerlichen Veränderungen im Erscheinungsbild oder im Verhalten eines Menschen unveränderlich ist. |
Geschlechtsstabilität | Das Bewusstsein, dass das Geschlecht über die Zeit hinweg stabil bleibt. |
Geschlechtstypisch | Verhaltensweisen, die mit dem Geschlecht einer Person (im Sinne von Gender) zusammenhängen. |
Geschlechtstypisierung | Der Prozess der Sozialisation und Entwicklung der Geschlechtsidentität im Sinne von Gender. |
Geschlechtsübergreifend | Verhaltensweisen, die für das andere Geschlecht typischer sind als für das eigene. |
Gestationsalter | Dauer der Schwangerschaft seit der Befruchtung. Wird in Wochen gemessen. |
Geteilte Aufmerksamkeit | Ein Prozess, bei dem soziale Partner ihre Aufmerksamkeit bewusst auf einen gemeinsamen Gegenstand in der äußeren Umwelt richten. |
Gewissen | Ein innerer Regulationsmechanismus, der die Fähigkeit eines Individuums erhöht, Verhaltensstandards zu entsprechen, die in seiner Kultur als verbindlich gelten. |
Gliazellen | Zellen im Gehirn, die eine Vielzahl von entscheidenden Stützfunktionen ausüben. |
Gruppenassimilation | Der Prozess, durch den Gruppenmitglieder darauf sozialisiert werden, sich den Normen der eigenen Gruppe anzupassen und sich den gruppendefinierenden Merkmalen anzugleichen. |
Gruppierungen | Gruppen von Jugendlichen, die einen ähnlichen stereotypen Ruf haben. Typische Gruppierungen unter US-amerikanischen Jugendlichen sind zum Beispiel die „Brains“, die „Loners“, die „Burnouts“, die „Punks“, die „Sportler“, die „Freaks“ oder die „Nonconformis |
Habituation | Eine einfache Form des Lernens, die sich in einer Abnahme der Reaktion auf wiederholte oder andauernd dargebotene Reize zeigt. |
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK-IV)/Wechsler-Intelligence-Scale (WISC-IV) | Ein weitverbreiteter Intelligenztest für Kinder zwischen sechs und 16 Jahren. |
Heterozygot (mischerbig) | Individuen, die für ein Merkmal zwei verschiedene Allele haben. |
Hilflosigkeitsorientierung | Eine allgemeine Tendenz, Erfolg und Misserfolg unveränderlichen Aspekten des Selbst zuzuschreiben und angesichts von Misserfolgen aufzugeben. |
Hirnhemisphären | Die beiden Hälften des Gehirns, die sensorische Information jeweils überwiegend aus der gegenüberliegenden Körperseite erhalten. |
Holophrastische Phase | Die Phase, in der Kinder die Wörter ihres begrenzten Produktionswortschatzes so gebrauchen, dass ihre Äußerungen aus einem einzigen Wort bestehen. |
Homosexuelle Jugendliche | Gehören einer sexuellen Minderheit an, die sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlt und für die die Frage nach der persönlichen sexuellen Identität oft verwirrend und schmerzhaft ist. |
Homozygot (reinerbig) | Individuen, die für ein Merkmal zweimal dasselbe Allel haben. |
Hypothese | Eine begründete Vermutung. |
Ich | In der psychoanalytischen Theorie die zweite Persönlichkeitsstruktur, die sich entwickelt. Diese ist die rationale, logische und problemlösende Komponente der Persönlichkeit. |
Identität versus Identitätsdiffusion | Psychosoziale Entwicklungsphase nach Erikson, die während der Adoleszenz auftritt. In dieser Phase entwickeln Jugendliche oder junge Erwachsene entweder eine kohärente Identität, oder es gelingt ihnen nicht, unterschiedliche Rollen in einem einheitlichen |
Identitätsdiffusion (oft auch Rollendiffusion genannt) | Eine unvollständige oder inkohärente Vorstellung vom Selbst, bei der zum Teil widersprüchliche Werte und Rollen als Teil der eigenen Persönlichkeit erlebt werden, aber nicht zu einer einheitlichen Identität integriert werden können. |
Ignorierter Peer-Status | Eine Kategorie des soziometrischen Status, die sich auf Kinder oder Jugendliche bezieht, die selten als gemocht oder nicht gemocht erwähnt werden; sie scheinen von den Peers einfach nicht besonders bemerkt zu werden. |
Imaginäres Publikum | Die im Egozentrismus von Jugendlichen begründete Überzeugung, dass jeder andere Mensch seine Aufmerksamkeit auf die Erscheinung und das Verhalten des Jugendlichen richtet. |
Informationsverarbeitungstheorien | Eine Klasse von Theorien, die die Informationsverarbeitung in den Mittelpunkt stellen, um die Struktur des kognitiven Systems und die mentalen Aktivitäten zu beschreiben, die Aufmerksamkeit und Gedächtnis zum Problemlösen nutzen. |
Innere Zellmasse (Embryoblast) | Der Zellhaufen im Inneren der Blastozyste, aus dem sich schließlich der Embryo entwickeln wird. |
Inneres Arbeitsmodell von Bindung | Die kindliche mentale Repräsentation des Selbst, der Bindungsperson(en) und der Beziehungen im Allgemeinen, die als Ergebnis der Erfahrungen mit den Bezugspersonen entstehen. Das Arbeitsmodell leitet die Interaktionen der Kinder mit den Bezugspersonen und |
Inneres Sprechen | Die dritte Phase bei der Internalisierung von Sprache über Kommunikation, Selbstgespräch und verbales Denken nach Wygotski. Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten zur Selbstregulation und zum Problemlösen, indem sie sich selbst die von den Eltern gehörten Anw |
Instrumentelle Aggression | Aggression, die durch den Wunsch motiviert ist, ein konkretes Ziel zu erreichen. |
Intelligenzquotient (IQ) | Ein Gesamtmaß, mit dem die Intelligenz eines Kindes relativ zu der eines anderen Kindes gleichen Alters angegeben wird. |
Interessefilter | Die unmittelbare Bewertung von Information anhand des persönlichen Interesses. |
Intermittierende Verstärkung | Inkonsequentes Reagieren auf das Verhalten eines anderen Menschen, indem man beispielsweise ein unerwünschtes Verhalten manchmal bestraft und manchmal ignoriert. |
Intermodale Wahrnehmung | Die Kombination von Informationen aus zwei oder mehreren Sinnessystemen. |
Internalisierung | Der Prozess der Übernahme (Verinnerlichung) der Eigenschaften, Überzeugungen und Normen einer anderen Person. |
Interne Validität | Das Ausmaß, in dem sich experimentelle Effekte auf Variablen zurückführen lassen, die im Test bewusst manipuliert wurden. |
Interrater-Reliabilität | Das Ausmaß, in dem die Beobachtungen mehrerer Beurteiler, die alle dasselbe Verhalten einschätzen, übereinstimmen. |
Intersubjektivität | Das wechselseitige Verstehen in der Kommunikation zwischen Menschen. |
Invarianzkonzept (Konzept der Erhaltung) | Die Vorstellung, dass ein bloßes Verändern des Erscheinungsbildes eines Objekts dessen grundlegende Eigenschaften unverändert lässt. |
Jahrhunderttrends | Seit Generationen andauernde deutliche Veränderungen der Körperentwicklung. |
Kategoriale Wahrnehmung | Im neurologischen System des Menschen verankerte Tendenz, bei der Wahrnehmung von Reizen, die auf einer kontinuierlichen Dimension variieren, kategorial unterschiedliche Qualitäten wahrzunehmen. |
Kindzentrierte Sprache (infant-directed talk, IDT) | Der besondere Sprachmodus, den Erwachsene annehmen, wenn sie zu Babys und Kleinkindern sprechen. |
Klassenhierarchie | Klassen oder Kategorien, die durch Ober-/Unterbegriff-Relationen verknüpft sind wie zum Beispiel Tier – Hund – Pudel. |
Klassisches Konditionieren | Eine Form des Lernens, bei der ein ursprünglich neutraler Reiz (beim Pawlow’schen Hund ein Klingelton) mit einem Reiz (Futter) assoziiert wird, der immer eine bestimmte Reaktion (Speicheln) auslöst. |
Klinisches Interview | Ein Verfahren, bei dem die Fragen in Abhängigkeit von den Antworten des Befragten angepasst werden. |
Kognitive Entwicklung | Insbesondere die Entwicklung des Denkens und Schlussfolgerns, des Problemlösens, der Wahrnehmung und der Sprache. |
Kollaboration (Zusammenarbeit) | Eine Kombination von Durchsetzungsverhalten und Beziehungsaufbau. Sie hängt mit der Flexibilität der Geschlechterrollen zusammen und ist unter Mädchen verbreiteter als unter Jungen. |
Kollektiver Monolog | Gespräch unter Kindern, bei dem der Inhalt dessen, was das eine Kind sagt, wenig oder gar nichts mit dem zu hat, was das andere Kind gerade gesagt hat. Die Äußerungen weisen inhaltlich keinen wechselseitigen Bezug auf. |
Konditionierte Reaktion (CR) | Beim klassischen Konditionieren der ursprüngliche Reflex, der nun auch durch den konditionierten Reiz ausgelöst wird. |
Konditionierter Reiz (CS) | Beim klassischen Konditionieren ein anfangs neutraler Reiz, der mit dem unkonditionierten Reiz gemeinsam auftritt (assoziiert wird). |
Kongenitale adrenale Hyperplasie (CAH) | Eine seltene pränatale Entwicklung bei genetisch weiblichen Kindern, bei der die Nebennierendrüsen hohe Pegel von Hormonen produzieren, die ähnlich wie Androgene wirken. Diese Wirkung kann zur Ausbildung maskuliner oder teilweise maskuliner äußerer Geschl |
Konkret-operationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (sieben bis zwölf Jahre), in der Kinder fähig werden, über konkrete Objekte und Ereignisse logisch nachzudenken. |
Konnektionismus | Ein Typ von Informationsverarbeitungstheorie, der die gleichzeitige Aktivität zahlreicher miteinander verbundener Verarbeitungseinheiten betont. |
Kontinuierliche Entwicklung | Die Vorstellung, dass altersbedingte Veränderungen allmählich und in kleinen Schritten geschehen, so wie ein Baum höher und höher wächst. |
Kontrastempfindlichkeit | Die Fähigkeit, Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Bereichen eines optischen Musters zu erkennen. |
Kontrollgruppe | Die Gruppe von Teilnehmern an einem Experiment, die den interessierenden Bedingungen nicht ausgesetzt werden, die aber in jeder anderen Hinsicht gleich behandelt werden wie die Experimentalgruppe. |
Kontroverser Peer-Status | Eine Kategorie des soziometrischen Status, die sich auf Kinder oder Jugendliche bezieht, die von einigen Peers gemocht, von einer Reihe anderer Peers aber nicht gemocht werden. |
Konzepte | Allgemeine Vorstellungen oder Auffassungen, mit deren Hilfe man Gegenstände, Ereignisse, Eigenschaften oder abstrakte Sachverhalte, die sich auf irgendeine Art ähnlich sind oder etwas gemeinsam haben, zu Klassen zusammenfassen kann. |
Konzeption (Befruchtung) | Die Vereinigung von Eizelle und Spermium. |
Körperbild | Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die damit verbundenen Gefühle. |
Korrelation | Der Zusammenhang zwischen zwei Variablen. |
Korrelationsdesigns | Untersuchungen, die auf die Beziehungen zwischen Variablen gerichtet sind. |
Korrelationskoeffizient | Ein statistischer Kennwert für die Richtung und Stärke einer Korrelation. |
Korumination | Extensive Diskussion mit anderen Personen über die eigenen emotionalen Probleme. |
Kristalline Intelligenz | Das Faktenwissen über die Welt. |
Kritische Phase für den Spracherwerb | Die Zeitspanne zwischen dem fünften Lebensjahr und der Pubertät, in der Sprache leicht erlernt wird und nach deren Verstreichen der Spracherwerb wesentlich schwieriger und letztlich weniger erfolgreich ist. |
Kulturwerkzeug | Die unzähligen Produkte der menschlichen Erfindungskraft, die die kognitiven Leistungen erhöhen. |
Längsschnittdesign (Longitudinalstudie) | Eine Forschungsmethode, bei der man dieselben Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg zwei- oder mehrmals untersucht. |
Langzeitgedächtnis | Speicher von Informationen, die dauerhaft behalten werden. |
Lappen | Die größeren Bereiche des Cortex, die mit generellen Kategorien des Verhaltens zusammenhängen. |
Latenzphase | Die vierte Phase in Freuds Theorie zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensjahr, in der sich sexuelle Energie zu sozial akzeptablen Handlungen kanalisiert. |
Makrosystem | Im bioökologischen Modell der größere kulturelle und soziale Kontext, in den die anderen Systeme eingebettet sind. |
Mathematische Gleichheit | Das Konzept des Gleichheitszeichens besagt, dass auf beiden Seiten einer Gleichung die gleichen Gesamtwerte stehen. |
Meiose (Reifeteilung) | Eine zur Fortpflanzung erforderliche besondere Form der Zellteilung, bei der Gameten entstehen. |
Menarche | Die erste Menstruation. |
Mental | Bezieht sich gleichermaßen auf Geist und Psyche, also alle psychologischen Aspekte des Erlebens und Verhaltens. |
Mentales Modell | Das Ergebnis von Prozessen der Repräsentation einer Situation oder Ereignisfolge. |
Mesosystem | Im bioökologischen Modell die Verbindungen zwischen den unmittelbaren Rahmenbedingungen des Mikrosystems. |
Metaanalyse | Ein statistisches Verfahren, das man anwendet, um die durchschnittliche Effektstärke für mehrere Studien zusammenzufassen. |
Metasprachliches Wissen | Das Verstehen der Eigenschaften und Funktionen von Sprache, also das reflektierte Verstehen von Sprache als Sprache. |
Methylierung | Ein biochemischer Prozess, der bei zahlreichen Genen die Expression reduziert. |
Mikrogenetisches Design | Eine Forschungsmethode, bei der dieselben Kinder während eines kurzen Zeitabschnitts wiederholt untersucht werden. |
Mikrosystem | Im bioökologischen Modell die unmittelbare Umgebung, die ein Individuum persönlich erfährt. |
Miniatursprache | Künstlich entwickelte Sprache, um den Erwerb von Grammatik bei Kindern zu untersuchen. |
Mitleid | Anteilnahme und Sorge um eine andere Person (oder ein Tier) als Reaktion auf deren Zustand. |
Mitose | Zellteilung, bei der zwei identische Tochterzellen entstehen. |
Mittel-Ziel-Analyse | Aufteilung einer Zielhandlung in mehrere Teilschritte, die notwendigerweise aufeinander aufbauen. |
Modularitätshypothese | Die Vorstellung, dass das menschliche Gehirn ein angeborenes, unabhängiges Sprachmodul enthält, das von anderen Aspekten des kognitiven Funktionierens getrennt ist. |
Monokulare Tiefenhinweise (Bildindikatoren) | Diejenigen Wahrnehmungshinweise auf räumliche Tiefe (wie etwa relative Größe und Verdeckung), die man mit nur einem Auge wahrnehmen kann. |
Moralische Urteile | Entscheidungen, die sich auf Fragen von Richtig und Falsch, Fairness und Gerechtigkeit im eigenen oder fremden Handeln beziehen. |
Morpheme | Die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache, die aus einem oder mehreren Phonemen zusammengesetzt sind. |
Multifaktoriell | Bezieht sich auf den Einfluss vieler genetischer oder umweltbedingter Faktoren auf das jeweils betrachtete Merkmal. |
Myelinisierung | Die Ausbildung einer Myelinscheide, einer fettartigen Hülle um die Axone der Neurone, die die Signalübertragung beschleunigt und die Kapazität der Informationsverarbeitung erhöht. |
Myelinscheide | Die fetthaltige Schicht um bestimmte Axone, die die Geschwindigkeit und Effizienz der Informationsübertragung erhöht. |
Nabelschnur | Ein Bindegewebsstrang mit Blutgefäßen, die den Fetus mit der Plazenta verbinden. |
Naive Psychologie | Das Alltagsverständnis von sich selbst und anderen Menschen. |
Negative Identität | Eine Form der Identität, die im Widerspruch zu den Werten des sozialen Umfelds steht. |
Neuralrohr | Eine U-förmige Furche in der oberen Schicht der sich ausdifferenzierenden Zellen des Embryos, aus der sich Gehirn und Rückenmark entwickeln. |
Neurogenese | Die Vermehrung von Neuronen durch Zellteilung. Neurone Nervenzellen, die auf das Senden und Empfangen von Signalen zwischen Gehirn und allen Teilen des Körpers sowie innerhalb des Gehirns selbst spezialisiert sind. |
Neurotransmitter | Chemische Substanzen, die am Informationsaustausch zwischen Neuronen beteiligt sind. |
Non-REM-Schlaf | Ein ruhiger oder tiefer Schlafzustand ohne motorische Aktivität und ohne Augenbewegungen; Atmungs- und Herzfrequenz sowie Gehirnwellen sind langsam und regelmäßig. |
Normalverteilung | Eine Verteilung der relativen Häufigkeiten von Messwerten, bei der alle Messwerte symmetrisch um einen Mittelwert verteilt sind. Die meisten Messwerte liegen in der Nähe des Mittelwertes, und mit zunehmender Entfernung vom Mittelwert treten die Messwerte |
Numerische Gleichheit | Die Erkenntnis, dass alle Mengen mit gleicher Anzahl N an Elementen etwas gemeinsam haben. |
Objektausdehnung | Ein Tiefenhinweis, bei dem ein Objekt den Hintergrund immer mehr verdeckt und damit anzeigt, dass es sich nähert. |
Objektpermanenz | Das Wissen darüber, dass Objekte auch dann weiterexistieren, wenn sie sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes befinden. |
Objektsubstitution | Eine Form des Als-ob, bei der ein Objekt dem Anschein nach als etwas anderes verwendet wird, als es tatsächlich ist. So kann auf einem Besen als Repräsentanten eines Pferdes geritten werden. |
Objekttrennung | Die Identifikation einzelner Objekte in einer visuellen Szene. |
Ödipus-Komplex | Freuds Ausdruck für den Konflikt, den Jungen in der phallischen Phase erleben, weil sie ihr sexuelles Verlangen auf ihre Mutter richten und sich vor der Vergeltung des Vaters fürchten. (Der Komplex ist nach dem König der griechischen Mythologie benannt, d |
Okzipitallappen (Hinterhauptslappen) | Der Teil des Cortex, der vorrangig an der Verarbeitung visueller Information beteiligt ist. |
Operantes Konditionieren (instrumentelles Lernen) | Das Lernen der Beziehung zwischen dem eigenen Verhalten und den daraus entstehenden Folgen. |
Opportunitäten | In Bronfenbrenners bioökologischem Modell die ökonomischen Ressourcen, die ein Makrosystem bietet, einschließlich der Einstellung zu diesen Ressourcen. |
Oppositionelles aufsässiges Verhalten (ODD) | Eine Störung, bei der altersunangemessen und dauerhaft oppositionelles aufsässiges Verhalten wie Wut, Trotz und Reizbarkeit gezeigt wird. |
Orale Phase | Die erste Phase in Freuds Theorie im ersten Lebensjahr, in der die primäre Quelle für Befriedigung und Lust in oralen Aktivitäten besteht. |
Organisierende Hormoneinflüsse | Die Wirkung von Hormonen auf die Differenzierung und Strukturierung der Gehirnorganisation im Laufe der Entwicklung. |
Parietallappen (Scheitellappen) | Steuert die räumliche Verarbeitung und integriert den sensorischen Input mit der im Gedächtnis gespeicherten Information. |
Peers | Menschen mit annähernd gleichem Alter und Status. |
Permissiver Erziehungsstil | Ein Erziehungsstil, der stark auf die Kinder eingeht, aber kaum Anforderungen stellt. Permissive Eltern reagieren auf die Bedürfnisse ihrer Kinder und verlangen nicht, dass sie sich selbst regulieren oder sich angemessen oder vernünftig verhalten. |
Persönliche Fabel | Eine Form des Egozentrismus von Jugendlichen, die den Glauben an die Einzigartigkeit der eigenen Gefühle und Gedanken beinhaltet. |
Persönliche Urteile | Entscheidungen, die sich auf Handlungen beziehen, bei denen vor allem persönliche Präferenzen berücksichtigt werden. |
Perspektivenübernahme | Das Beachten der Perspektive einer anderen Person, durch das sich Verhalten, Denken und Fühlen dieser Person besser verstehen lässt. |
Phallische Phase | Die dritte Phase in Freuds Theorie zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr, in der sich der sexuelle Lustgewinn auf die Genitalien richtet. |
Phänotyp | Das beobachtbare Erscheinungsbild der Körper- oder Verhaltensmerkmale, d. h. die Ausprägung (Expression) des Genotyps. |
Phenylketonurie (PKU) | Eine Störung, die auf ein defektes rezessives Gen auf Chromosom 12 zurückgeht, das den Umbau von Phenylalanin verhindert. |
Phoneme | Die elementaren lautlichen Einheiten einer Sprache, deren Veränderung mit Bedeutungsunterschieden einhergeht. |
Phonologische Bewusstheit | Die Fähigkeit, die lautliche Struktur von Wörtern zu identifizieren. |
Phonologische Entwicklung | Der Erwerb des Wissens über das Lautsystem einer Sprache. |
Phonologische Recodierung | Die Fähigkeit, Buchstaben in Laute zu übersetzen und diese zu Wörtern zu verbinden. |
Phylogenetische Kontinuität | Die Vorstellung, dass die Evolutionsgeschichte von Mensch und Tier kontinuierlich verläuft und deshalb der Mensch viele Eigenschaften, Verhalten und Entwicklungsprozesse mit anderen Tieren, insbesondere Säugern, teilt. |
Plappern | Das wiederholenden Produzieren von Lautfolgen aus Konsonant-Vokal-Silben wie „bababa“ beim Sprechen oder Handbewegungen beim Gebärden, das in den frühen Phasen der Sprachentwicklung zu beobachten ist. |
Plastizität | Veränderungsfähigkeit des Gehirns durch Erfahrung, insbesondere auch nach Schädigungen. |
Plazenta | Ein Unterstützungsorgan für den Fetus; es hält die Blutkreislaufsysteme von Fetus und Mutter getrennt, ermöglicht aber als eine halbdurchlässige Membran den Austausch einiger Stoffe (Sauerstoff und Nährstoffe von der Mutter zum Fetus, Kohlendioxyd und Abf |
Polygenetische Vererbung | Vererbung, bei der Eigenschaften oder Wesenszüge von mehr als einem Gen bestimmt werden. |
Positive Verstärkung | Eine Belohnung, die verlässlich auf ein Verhalten folgt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass dieses Verhalten zukünftig wiederholt wird. |
Pragmatische Entwicklung | Der Erwerb des Wissens darüber, wie Sprache verwendet wird. |
Pragmatische Hinweise | Aspekte des sozialen Kontexts, die für das Lernen von Wörtern herangezogen werden. |
Prägung | Eine Form des Lernens, die bei manchen Vogel- und Säugetierarten auftritt und insbesondere die Bindung an die Mutter unmittelbar nach der Geburt beeinflusst; bei der Bindungsprägung binden sich die Neugeborenen fest an einen erwachsenen Vertreter ihrer Ar |
Präoperationales Stadium | In Piagets Theorie die Phase (zwei bis sieben Jahre), in der Kinder fähig werden, ihre Erfahrungen in Form von Sprache, geistigen Vorstellungen und symbolischem Denken zu repräsentieren. |
Primärfaktoren der Intelligenz | Sieben Fähigkeiten, die nach Thurstone entscheidend zur Intelligenz beitragen. |
Proaktive Aggression | Nicht gefühlsbasierte Aggression, die auf die Erfüllung von Wünschen und Zielen gerichtet ist. |
Problem der dritten Variable | Die Tatsache, dass eine Korrelation zwischen zwei Variablen durch eine dritte (störende) Variable beeinflusst oder verursacht sein kann. |
Problem der Verursachungsrichtung | Die Tatsache, dass eine Korrelation zwischen zwei Variablen nicht angibt, welche (und ob überhaupt eine) Variable Ursache für die andere ist. |
Problemlösen | Der Prozess der Überführung eines Ausgangszustands in einen End- oder Zielzustand durch Anwenden einer Strategie, mit der ein Hindernis überwunden werden kann. |
Prosodie | Die charakteristischen Muster, mit denen eine Sprache gesprochen wird: Rhythmus, Tempo, Tonfall, Melodie, Intonation und so weiter. |
Prosoziales Verhalten | Freiwilliges Verhalten, von dem andere profitieren sollen, beispielsweise helfen, teilen oder trösten. |
Psychische Energie | Freuds Ausdruck für die Gesamtheit der biologisch begründeten instinktiven Triebe, die Verhalten, Gedanken und Gefühle seiner Ansicht nach antreiben. |
Psychosoziales Moratorium | Eine Auszeit, während der Jugendliche noch keine festen Werte entwickelt haben und noch keine Erwachsenenrolle übernehmen, sondern Aktivitäten nachgehen können, die Selbsterfahrung ermöglichen. |
Pubertät | Die Entwicklungsphase der Geschlechtsreifung, die durch die einsetzende Fortpflanzungsfähigkeit und dramatische körperliche Veränderungen geprägt ist. |
Pucken | Eine in vielen Kulturen verbreitete Beruhigungstechnik, bei der das Baby fest in Tücher oder eine Decke eingewickelt wird. |
Querschnittdesign | Eine Forschungsmethode, bei der in einer Zufallsstichprobe Kinder unterschiedlichen Alters zu einem Messzeitpunkt hinsichtlich bestimmter Verhaltensweisen oder Eigenarten verglichen werden. |
Randomisierung | Ein Verfahren zur Auswahl von Versuchsgruppen nach dem Zufallsprinzip, bei dem jedes Kind dieselbe Chance hat, jeweils einer der Gruppen in einem Experiment zugeteilt zu werden. |
Rationales Lernen | Die Fähigkeit, aus zurückliegenden Erfahrungen Vorhersagen über das abzuleiten, was in Zukunft passieren wird. |
Reaktionsnorm | Das Konzept, das alle Phänotypen umfasst, die theoretisch aus einem bestimmten Genotyp in seiner Beziehung zu jeder Umgebung entstehen können, in der dieser Genotyp überleben und sich entwickeln kann. |
Reaktive Aggression | Emotionsgesteuerte, als Gegenreaktion gedachte Aggression, die dadurch ausgelöst wird, dass man die Motive der anderen als feindselig wahrnimmt. |
Referenz | In der Linguistik die Beziehung zwischen Wörtern und dem, was sie bedeuten. |
Reflexe | Angeborene, festgefügte Handlungsmuster, die als Reaktion auf eine bestimmte Stimulation auftreten. |
Regulatorgene | Gene, die die Aktivität anderer Gene steuern. |
Rehearsal | Der Prozess der andauernden Wiederholung von Information als Gedächtnisstütze. |
Reliabilität (Zuverlässigkeit) | Das Ausmaß, in dem unabhängig voneinander durchgeführte Messungen eines bestimmten Verhaltens übereinstimmen. |
REM-Schlaf | Ein aktiver Schlafzustand mit charakteristischen schnellen, ruckartigen Augenbewegungen (rapid eye movements) unter den geschlossenen Lidern, der bei Erwachsenen mit Träumen einhergeht. |
Repräsentation numerischer Größe | Ein mentales Modell für die Zuordnung von kleineren und größeren Zahlenwerten in Bezug auf eine Größendimension. |
Resilienz | (wörtlich: Unverwüstlichkeit, Widerstandsfähigkeit) Die Fähigkeit, trotz negativer Umstände und Einflüsse seine körperliche und geistige Gesundheit aufrechtzuerhalten. |
Rezessives Allel | Diejenige Genform im Chromosom, die nicht zum Ausdruck kommt, falls ein dominantes Allel vorhanden ist. |
Reziproker Determinismus | Nach Bandura die Wechselbeziehung zwischen Kindern und ihrer Umwelt, die Veränderungen auf beiden Seiten bestimmt: Kinder werden durch ihre jeweilige Umgebung beeinflusst, haben zugleich aber auch umgekehrt Einfluss auf diese Umgebung. |
Rumination | Das gedankliche Kreisen um die eigenen negativen Emotionen samt deren Ursachen und Folgen, ohne dass ein konkreter Versuch unternommen wird, die Situation zu ändern. |
Säuglingssterblichkeit | Todesrate bei Kindern im ersten Jahr nach der Geburt. |
Schikanierter Peer-Status | Im Rahmen von Peer-Beziehungen eine Bezeichnung für Kinder, die das Ziel von Aggression und Erniedrigung sind. |
Schnelle Bedeutungsbildung durch Mapping | Der Prozess, bei dem ein neues Wort nur dadurch schnell gelernt wird, dass das Kind hört, wie ein bekanntes und ein unbekanntes Wort kontrastiv gebraucht werden. |
Schreibabys | Babys, die häufig und langanhaltend ohne ersichtlichen Grund unmäßig und untröstlich schreien. Manchmal schreien Babys auch aufgrund von Koliken; dann nimmt das Schreien meist ab dem dritten Lebensmonat wieder ab. |
Sehschärfe (Visus) | Das Auflösungsvermögen beim Sehen von Testobjekten unterschiedlicher Größe in einer bestimmten Entfernung. |
Selbst | Ein Konzeptsystem, das aus den Gedanken und Einstellungen über sich selbst besteht. |
Selbst-bewusste Emotionen | Emotionen wie Schuld, Scham, Verlegenheit und Stolz, die auf die Wahrnehmung unseres Selbst bezogen sind und das Bewusstsein darüber einschließen, wie andere auf uns reagieren. |
Selbstkontrolle | Die Fähigkeit, Handlungen kontrolliert zu steuern, Regeln einzuhalten und impulsive Reaktionen zu vermeiden. |
Selbstsozialisation | Der aktive Prozess in der kognitiven Entwicklung, durch den Kinder sich an Überzeugungen und Erwartungen im Hinblick orientieren, wenn sie die Welt wahrnehmen und darin ihr eigenes Handeln bestimmen. |
Selbstsozialisation | Die Vorstellung, dass Kinder zum Beispiel durch ihre bevorzugten Tätigkeiten oder ihre Auswahl von Freunden eine sehr aktive Rolle bei ihrer eigenen Sozialisation spielen. |
Selbstwertgefühl | Die allgemeine Einschätzung der Wertigkeit des Selbst und die Gefühle, die dadurch erzeugt werden. |
Selektive Aufmerksamkeit | Der Prozess der intendierten Konzentration auf die Information, die für das aktuelle Ziel am relevantesten ist. |
Semantische Entwicklung | Das Erlernen des Systems, mit dem in einer Sprache Bedeutung ausgedrückt wird, einschließlich des Erlernens von Wörtern. |
Sensible Phase | Eine Zeitspanne, in der ein sich entwickelnder Organismus besonders anfällig für die Wirkung von äußeren Einflüssen ist; in sensiblen Phasen reagiert der Fötus am empfindlichsten auf die schädigenden Wirkungen von Teratogenen. |
Sensomotorisches Stadium | In Piagets Theorie die Phase (Geburt bis zwei Jahre), in der Intelligenz über sensorische und motorische Fähigkeiten zum Ausdruck kommt. |
Sexuelle Orientierung | Die Vorliebe einer Person für Männer oder Frauen als Adressat erotischer Gefühle bzw. als Geschlechtspartner. |
Sichere Basis | Bowlbys Begriff dafür, dass die Anwesenheit einer vertrauten Bindungsperson dem Säugling oder Kleinkind ein Gefühl von Sicherheit bietet, das es ihm ermöglicht, die Umwelt zu erforschen. |
Sichere Bindung | Ein Bindungsmuster, bei dem Säuglinge oder Kleinkinder eine qualitativ hochwertige, relativ eindeutige Beziehung zu ihrer Bindungsperson haben. In der Fremden Situation regt sich ein sicher gebundenes Kind vielleicht auf, wenn die Bezugsperson weggeht, fr |
Sinnesempfindung | Die Verarbeitung grundlegender Informationen aus der Außenwelt durch die Sinnesrezeptoren in den Sinnesorganen (Augen, Ohren, Haut etc.) und im Gehirn. |
Skalierungsfehler | Der Versuch eines kleinen Kindes, eine Handlung mit einem kleinen Gegenstand auszuführen, was unmöglich ist, weil die Größe des Kindes und die Größe des Gegenstandes auseinanderklaffen. |
Skript | Eine bestimmte Standardreihenfolge für wiederkehrende Handlungsabläufe und Ereignisse, die das Verstehen oder Gestalten von Abläufen strukturiert. Beispiele sind Restaurant- oder Arztbesuche oder auch Beschreibungen und Berichte. |
Soziale Kompetenz | Die Fähigkeit, persönliche Ziele in sozialen Situationen zu erreichen und gleichzeitig positive Beziehungen zu anderen aufrechtzuerhalten. |
Soziale Rollenspiele | Das Nachspielen sozialer Alltagserfahrungen in Spielszenen, bei denen Kinder mit anderen Kindern oder mit Erwachsenen verschiedene soziale Rollen darstellen, zum Beispiel „Mutter tröstet Baby“. |
Soziale Stützung | Ein Prozess, bei dem eine kompetentere Person zeitweilig ein Rahmengerüst bietet, welches das Denken des Kindes auf einer höheren Ebene ermöglicht, als das Kind es selbst bewältigen könnte. |
Soziale Verhaltensstörung (CD) | Eine Störung, bei der schwerwiegende antisoziale und aggressive Verhalten auftreten, die anderen Schmerzen zufügen, das Eigentum anderer zerstören oder andere in ihren Rechten beeinträchtigen. |
Sozialer Vergleich | Der Vergleich der eigenen psychischen, verhaltensbezogenen oder körperlichen Eigenschaften mit anderen Personen des sozialen Umfelds, um sich selbst zu bewerten. |
Soziales Lächeln | Lächeln, das an Menschen gerichtet ist. Es tritt ab dem Alter von sechs oder sieben Wochen auf. |
Soziales Referenzieren | Das Heranziehen mimischer oder stimmlicher Hinweise der Eltern oder anderer Erwachsener, um zu entscheiden, wie mit neuen, mehrdeutigen oder potenziell bedrohlichen Situationen umzugehen ist. |
Sozialisation | Der Prozess, durch den Kinder Werte, Normen, Fähigkeiten, Wissen und Verhaltensweisen erwerben, die für ihre jetzige und künftige Rolle in ihrer eigenen Kultur als angemessen betrachtet werden. |
Sozial-konventionelle Urteile | Entscheidungen, die sich auf Sitten oder Regeln beziehen, mit denen die soziale Koordination und die soziale Organisation gesichert werden sollen. |
Soziokulturelle Theorien | Ansätze, die den Beitrag anderer Menschen und der umgebenden Kultur zur Kindesentwicklung betonen. |
Soziokultureller Kontext | Die materiellen, sozialen, kulturellen, ökonomischen und zeitgeschichtlichen Umstände, die die Umwelt eines Kindes bilden. |
Soziometrischer Status | Ein Messwert für das Ausmaß, in dem Kinder von der gesamten Gruppe ihrer Peers mehr oder weniger gemocht werden. |
Sozioökonomischer Status | Ein Maß für die soziale Schicht, das auf Einkommen und Bildung basiert. |
Spermarche | Der erste Samenerguss. |
Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) | Entwicklungsstörung, bei der keine anderweitigen Primärbeeinträchtigungen (Wahrnehmung, neurologische Anomalie, starke IQ Minderung, tiefgreifende psychosoziale Störung) vorliegen. |
Sprache-Gesten-Widersprüche | Ein Verhalten, bei dem die Handbewegungen und die verbalen Äußerungen unterschiedliche Gedanken vermitteln. |
Sprachpragmatik | Wissen darüber, welche Äußerungen in einem bestimmten sozialen Kontexten passend sind oder wie Äußerungen in einem bestimmten Kontext zu interpretieren ist. |
Sprachproduktion | Das tatsächliche Sprechen, Gebärden oder Schreiben. |
Sprachverstehen | Das Verstehen dessen, was andere sagen (oder gebärden oder schreiben). |
Standardabweichung | Ein Maß für die Variabilität von Messwerten in einer Verteilung. Bei einer Normalverteilung liegen 68 % der Messwerte innerhalb einer Standardabweichung links und rechts vom Mittelwert und 95 % der Messwerte innerhalb von zwei Standardabweichungen. |
Stellvertretende Verstärkung | Die Beobachtung, wie jemand anders eine Belohnung oder Bestrafung erhält. |
Stereosehen (Stereopsis) | Der Prozess, bei dem der visuelle Cortex die durch die binokulare Disparität leicht abweichenden Netzhautsignale von beiden Augen zu einer Tiefenwahrnehmung verarbeitet. |
Stimmeinsatzzeit (Voice Onset Time, VOT) | Wichtiger Parameter zur Beschreibung menschlicher Sprachlaute: Zeitdauer zwischen der Freilassung des Luftstroms durch die Lippen bis zum Einsetzen der Vibration der Stimmbänder. |
Strategiewahlprozess | Ein Verfahren für die Wahl zwischen verschiedenen Wegen, ein Problem zu lösen. |
Strukturierte Beobachtung | Ein Verfahren, bei dem jedem Kind die gleiche Situation dargeboten und sein Verhalten aufgezeichnet wird. |
Strukturiertes Interview | Ein Forschungsverfahren, bei dem alle Teilnehmer dieselben Fragen beantworten sollen. |
Stufentheorien | Annahmen, die die Entwicklung als eine Reihe von diskontinuierlichen, altersabhängigen Stadien sehen. |
Symbole | Sinnbilder oder Zeichen zur Repräsentation von Gedanken, Gefühlen oder Wissen in der Kommunikation mit anderen Menschen. |
Symbolische Repräsentation | Die Verwendung eines Objekts in der Funktion eines anderen. |
Symbolische Zahlenwerte | Die Größe einer als Symbol wie 7 oder als Wort wie sieben dargestellten Zahl. |
Synapsen | Mikroskopisch kleine Spalte an den Verbindungsstellen zwischen dem Axonende des einen (sendenden) Neurons und den Dendritenverzweigungen oder dem Zellkörper eines anderen (empfangenden) Neurons. |
Synapsenreduktion | Der Prozess der Eliminierung von kaum aktivierten Synapsen während der normalen Gehirnentwicklung. |
Synaptogenese | Der Prozess der Bildung von Synapsen mit anderen Neuronen, der in Billionen von Nervenverbindungen resultiert. |
Syntaktische Entwicklung | Das Erlernen der Syntax einer Sprache. |
Syntaktische Selbsthilfe | Die Strategie, die grammatische Struktur ganzer Sätze zu verwenden, um die Bedeutung herauszufinden. |
Syntax | Die Regeln einer Sprache, die festlegen, wie die Wörter der verschiedenen Wortklassen (Nomen, Verben, Adjektive etc.) in grammatikalisch korrekten Sätzen miteinander kombiniert werden können. |
Systematische Desensibilisierung | Eine Therapieform, die auf dem klassischen Konditionieren aufbaut. Dabei werden positive Reaktionen nach und nach auf Reize konditioniert, die anfänglich eine sehr negative Reaktion hervorgerufen haben. Dieser Ansatz erweist sich insbesondere bei der Beha |
Telegrammstil | Ein Begriff, der die ersten Sätze von Kindern, die meist Zweiwortkombinationen sind, beschreibt. |
Temperament | Veranlagungsbedingte individuelle Unterschiede in der emotionalen, motorischen und aufmerksamkeitsbezogenen Reagibilität und in der Selbstregulierung, die über Situationen hinweg konsistent sowie über die Zeit hinweg stabil sind. |
Temporallappen (Schläfenlappen) | Der Teil des Cortex, der mit Gedächtnis, visuellem Wiedererkennen und mit der Verarbeitung von Emotionen und auditiven Informationen verknüpft ist. |
Teratogen | Ein externer Wirkstoff, der während der pränatalen Entwicklung zu Schädigungen und zum Tode führen kann. |
Test-Retest-Reliabilität | Das Ausmaß der Ähnlichkeit von Leistungsmessungen, die zu unterschiedlichen Zeiten erhoben wurden. |
Theorie der diskreten Emotionen (Basisemotionen) | Eine von Tomkins, Izard und anderen vertretene Emotionstheorie, in der Emotionen als angeboren und seit frühester Kindheit voneinander abgegrenzt betrachtet werden. Weiter wird angenommen, dass jede Emotion mit einem spezifischen und unverwechselbaren Sat |
Theorie der elterlichen Investition | Eine Theorie, welche die evolutionäre Grundlage vieler Aspekte des elterlichen Verhaltens betont, einschließlich der umfangreichen Investitionen von Eltern in ihren Nachwuchs. |
Theorie der Erfolgsintelligenz | Sternbergs Theorie der Intelligenz, die die Fähigkeit, im Leben erfolgreich zu sein, betont. |
Theorie multipler Intelligenzen | Gardners Theorie des Intellekts, die auf der Annahme beruht, dass es mindestens acht Typen von Intelligenz gibt. |
Theorien dynamischer Systeme | Eine Klasse von Theorien, die sich darauf konzentriert, wie sich Veränderung im Verlauf der Zeit in komplexen Systemen abspielt. Dabei sind dynamische Systeme von instabilen Übergangsphasen gekennzeichnet, in denen sich das Zusammenwirken verschiedener Ei |
Theorien überlappender Wellen | Ein Informationsverarbeitungsansatz, der die Variabilität kindlichen Denkens bei der Anwendung verschiedener Strategien des Problemlösens betont. |
Theory of Mind (TOM) | Ein grundlegendes Verständnis davon, wie Geist und Psyche das Erleben und Verhalten beeinflussen – im Gegensatz zu einer Theorie des Geistes, die nur geistige Einflüsse auf das Bewusstsein beschreibt. |
Theory-of-Mind-Modul (TOMM) | Ein hypothetischer Gehirnmechanismus, der das Verstehen anderer Menschen ermöglichen soll. |
Training von sozialen Fähigkeiten | Trainingsprogramme zur Förderung der Akzeptanz abgelehnter Kinder bei ihren Peers; diese Programme beruhen auf der Annahme, dass abgelehnten Kindern wichtige Wissensbestände und Fähigkeiten fehlen, die für positive Interaktionen mit Gleichaltrigen hilfrei |
Transgender | Eine Geschlechtsidentität, die nicht mit dem Geschlecht der Geschlechtschromosomen entspricht. Transgender identifizieren sich entweder mit einem dem genetischen Geschlecht entgegengesetzten Geschlecht oder mit beiden Geschlechtern oder auch mit keinem Ge |
Trennungsangst | Negative Gefühle, die insbesondere Säuglinge und Kleinkinder erleben, wenn sie von ihren Bezugspersonen getrennt werden oder eine solche Trennung erwarten. |
Überdehnung | Die Verwendung eines bestimmten Wortes in einem weiteren Kontext, als es der Bedeutung angemessen wäre. |
Übergeneralisierung | Sprachliche Fehler, bei denen Kinder unregelmäßige Wortformen so behandeln, als wären sie regelmäßig. |
Übergeordnete Ebene | Die allgemeinste Ebene einer Klassenhierarchie, so wie „Tier“ im Beispiel Tier – Hund – Pudel. |
Über-Ich | In der psychoanalytischen Theorie die dritte Persönlichkeitsstruktur, die verinnerlichte moralische Normen umfasst. |
Übernommene Identität | Die vorzeitige Festlegung auf Werte und Rollen, die von anderen Personen übernommen werden, ohne andere Optionen angemessen in Betracht gezogen zu haben. |
Umwelt | Alles außer den Genen, was zum Individuum und seiner Umgebung gehört. Die materiellen und sozialen Umgebungen, die unsere Entwicklung beeinflussen. |
Unabhängige Variable | Die manipulierte Bedingung, der Kinder der Experimentalgruppe ausgesetzt sind, aber Kinder der Kontrollgruppe nicht. |
Universalgrammatik | Eine Reihe hochabstrakter, unbewusster Regeln, die allen Sprachen gemeinsam sind. |
Unkonditionierte Reaktion (UCR) | Beim klassischen Konditionieren die Reaktion (oder der Reflex), die (der) durch den unkonditionierten Reiz ausgelöst wird. |
Unkonditionierter Reiz (UCS) | Beim klassischen Konditionieren der Reiz, der eine Reaktion oder einen Reflex auslöst. |
Unsicher-ambivalente Bindung | Ein Typ unsicherer Bindung, bei dem Säuglinge klammern und nahe bei der Bezugsperson bleiben, statt ihre Umwelt zu erkunden. In der Fremden Situation werden unsicher-ambivalent gebundene Kinder häufig ängstlich, wenn die Bezugsperson sie allein im Raum lä |
Unsichere Bindung | Ein Bindungsmuster, bei dem Säuglinge oder Kleinkinder eine weniger positive Beziehung zu ihrer Bindungsperson haben als sicher gebundene. Bei unsicher gebundenen Kindern lässt sich zwischen unsicher-ambivalenter, unsicher-vermeidender und desorganisiert- |
Unsicher-vermeidende Bindung | Ein Typ unsicherer Bindung, bei dem Säuglinge oder Kleinkinder gleichgültig gegenüber ihrer Bezugsperson erscheinen und diese gegebenenfalls sogar meiden. In der Fremden Situation erscheinen sie der Bezugsperson gegenüber gleichgültig, bevor diese den Rau |
Untergeordnete Ebene | Die niedrigste Ebene einer Klassenhierarchie, so wie „Pudel“ im Beispiel Tier – Hund – Pudel. |
Untergewichtig für das Gestationsalter | Babys, die erheblich weniger wiegen, als es ihrem Alter – gemessen in Wochen nach der Befruchtung – entspricht. |
Untergewichtige Neugeborene (low birth weight infants) | Babys, die bei der Geburt weniger als 2500 g wiegen. |
Unveränderbarkeitstheorie | Die Grundannahme, dass das Intelligenzniveau eines Menschen unveränderbar fixiert ist. |
Validität (Gültigkeit) | Das Ausmaß, in dem ein Test das misst, was er messen soll. |
Variablen | Merkmale, die von Person zu Person und von Situation zu Situation variieren können, etwa Alter, Geschlecht oder Erwartungen. |
Veränderbarkeitstheorie | Die Grundannahme, dass sich das Intelligenzniveau eines Menschen verändern lässt und nicht fixiert ist. |
Verhaltensgenetik | Die Analyse individueller Unterschiede in Verhalten und Entwicklung im Hinblick auf genetische und umweltbedingte Einflussfaktoren, deren Zusammenwirken diese Unterschiede verursacht. |
Verhaltenshemmung | Eine auf dem Temperament beruhende Verhaltenstendenz zu ängstlichen und zurückhaltenden Reaktionen in neuartigen oder stressreichen Situationen. |
Verhaltensmodifikation | Eine Therapieform, die auf Prinzipien des operanten Konditionierens beruht. Dabei werden Verstärkungskontingenzen verändert, um ein angepassteres Verhalten zu fördern. |
Verschlossen-abgelehnte Kinder | Eine Kategorie des soziometrischen Status, die sich auf abgelehnte Kinder bezieht, die sich sozial zurückziehen, argwöhnisch und häufig schüchtern und ängstlich sind. |
Verständniskontrolle | Der Prozess, das eigene Verstehen eines gelesenen Textes oder gehörter Rede zu kontrollieren. |
Verteilungscharakteristik | Das Phänomen, dass in jeder Sprache bestimmte Laute mit höherer Wahrscheinlichkeit zusammen auftreten als andere. |
Visuell gestützter Abruf | Das direkte Übergehen von der visuellen Form eines Wortes zu seiner Bedeutung. |
Vorformen des Greifens | Die tollpatschigen schlagenden Bewegungen von Säuglingen in die ungefähre Richtung von Objekten, die sie sehen. |
Wahrgenommene Selbstwirksamkeit | Die Einschätzung eines Menschen zur Wirksamkeit des eigenen Verhaltens, eigener Gedanken und Gefühle beim Erreichen erwünschter Ziele. |
Wahrnehmung | Der Prozess der Strukturierung und Interpretation sensorischer Information. |
Wahrnehmungsbasierte Klassifikation | Die Gruppierung von Objekten mit ähnlichem Erscheinungsbild. |
Wahrnehmungskonstanz | Die Wahrnehmung von Objekten in konstanter Größe, Form, Farbe etc. trotz physikalischer Unterschiede des Netzhautabbildes von diesem Objekt. |
Wahrnehmungsverengung (perceptual narrowing) | Anpassungsprozess an die jeweilige Umwelt, bei dem nach Beendigung einer sensiblen Lernphase nur noch bestimmte bedeutsame Reizqualitäten unterschieden werden. |
Weiterzählstrategie | Vom größeren Summanden so viele Male weiterzählen, wie der kleinere Summand angibt. |
Wissenschaftliche Methode | Ein Ansatz zur Prüfung von Annahmen, bei dem zunächst eine Fragestellung gewählt und dazu eine Hypothese formuliert wird, die man prüft, um danach auf der Basis empirischer Ergebnisse eine Schlussfolgerung zu ziehen. |
Wortschatzexplosion / Vokabelspurt | Phase gegen Ende des zweiten Lebensjahres, in der das Repertoire aktiv gesprochener Wörter bei Kleinkindern in der Regel massiv steigt. |
Wortsegmentierung | Das Erkennen von Anfang und Ende eines Wortes im Sprachstrom. |
Zapfen | Die lichtempfindlichen Netzhautrezeptoren, die sich in hoher Dichte im Bereich des schärfsten Sehens, der Fovea, finden. |
Zeitlich verzögerte Nachahmung | Die Wiederholung des Verhaltens anderer Menschen zu einem deutlich späteren Zeitpunkt. |
Zellkörper | Ein Bestandteil des Neurons, der das grundlegende biologische Material enthält, mit dessen Hilfe das Neuron funktioniert. |
Zentrierung | Die Tendenz, sich auf ein einzelnes, perzeptuell auffälliges Merkmal eines Objekts oder Ereignisses zu konzentrieren. |
Zurückweisend-vernachlässigender Erziehungsstil | Ein Erziehungsstil, der durch geringe Anforderungen und geringe Ansprechbarkeit gekennzeichnet ist. Zurückweisend-vernachlässigende Eltern setzen dem Verhalten ihrer Kinder keine Grenzen und kontrollieren es auch nicht, bieten keine Unterstützung und weis |
Zustand der erarbeiteten Identität | Eine Zustandskategorie, bei der das Individuum nach einer Phase des Experimentierens eine kohärente und gefestigte Identität erreicht, die auf eigenen Entscheidungen im Hinblick auf Beruf, Weltanschauung etc. beruht. Das Individuum ist überzeugt, autonom |
Zustand der Identitätsdiffusion | Eine Zustandskategorie, bei der das Individuum die eigenen Rollen und Werte noch nicht festgelegt hat und auch noch keine Fortschritte bei dieser Festlegung erreicht. |
Zustand der übernommenen Identität | Eine Zustandskategorie, bei der das Individuum keine Identitäten ausprobiert, sondern eine berufliche und weltanschauliche Identität übernimmt, die auf Entscheidungen und Werten anderer beruht. |
Zustand des Moratoriums | Eine Zustandskategorie, bei der das Individuum verschiedene berufliche und weltanschauliche Möglichkeiten ausprobiert, aber noch keine klare Festlegung getroffen hat. |
Zweieiige Zwillinge | Zwillinge, die aus zwei Eizellen entstehen, die beim gleichen Eisprung von zwei verschiedenen Spermien befruchtet werden. Zweieiige Zwillinge stimmen nur in der Hälfte ihrer genetischen Ausstattung überein. |
Zygote | Eine befruchtete Eizelle. |