Kapitel 2 - Semantisches Differenzial

Gerald Echterhoff

 

Eine spezielle und klassische Form von Ratingverfahren ist das semantische Differenzial, das von Osgood et al. (1957) erstmals vorgestellt wurde. Das semantische Differenzial liefert Polaritätsprofile, die eine schnelle Orientierung über zentrale Merkmale bzw. Unterschiede zwischen Merkmalsträgern erlauben.

Durch Antworten auf mehreren bipolaren Items entsteht ein Polaritätsprofil, das die mentale Repräsentation des beurteilten Objekts in seinen wesentlichen Merkmalen anschaulich wiedergeben soll. In Abb. 2.6 ist als fiktives Beispiel ein semantisches Differenzial einschließlich eines Polaritätsprofils für die Berufe Ingenieur*in und Heilpraktiker*in als Beurteilungsobjekte zu sehen. Diese Art der Darstellung erlaubt einen schnellen Überblick über Unterschiede auf zentralen Dimensionen (z. B. Valenz, Aktivität, Macht) zwischen mehreren Objekten.

 

 

Literatur

Osgood, C. E., Suci, G. J., & Tannenbaum, P. H. (1957). The measurement of meaning. University of Illinois Press.